Ich sag jetzt mal, was andere zu Ihnen auch schon gesagt haben, das ist eine Sichtweise, die sehr großstädtisch geprägt ist.
Die Verkehrswende wird vielen Leuten, die nicht direkt in einer Großstadt leben, nicht nur positives bringen und viele werden dass auch nicht so empfinden.
Denn es wird (viel) Zeit und Freiheit kosten.
Ich habe keine Ahnung, wie viel Sie Rad fahren im reinen Alltagsverkehr, also Arbeit, Einkaufen, Leute Treffen. Ich schließe jetzt mal explizit Hobby, also fahren der Freude wegen (Urlaub, Radtouren, fahren um Bilder fürs Forum zu sammeln.... ) aus.
Ich bin schon ein Landei, wohne aber durchaus noch in S-Bahnnähe zur Großstadt München. Ich habe es auch nicht weit zu meinem Arbeitsplatz, nur 10km.
Trotzdem fahre ich jede Woche bis zu 200km, reiner Alltagsverkehr, nix Radln zum Vergnügen nur des Radeln wegens. Wenn man Urlaub/reisen etc. abzieht, komme ich auf gut 8000km im Jahr. Kommt dann das Vergnügungsradln dazu, was bei mir nicht so viel ist, sinds wohl so 10.000km per anno.
Freunde, Familie, die etwa in der Nähe vom User Alf wohnen, würden etwa auf 300-400km pro Woche fahren, würden Sie das Auto mit dem Radl ersetzen.
Also sicher 15.000km Rad fahren jedes Jahr 
Schon ich fahre mehr Kilometer im Jahr mit dem Radl wie einige Freunde, die Radfahren als ihr Hobby bezeichnen und ein X.XXX€ teures Rennrad im Garten stehen haben. Und natürlich jede Art von Alltagsfortbewegung im KFZ erledigen.
Ganz ernsthaft, ich bezweifle etwas, das sich Jung und Alt der Landbevölkerung freudig aufmacht die Jahresleistung von Semiprofis jedes Jahr auf dem Radl zu verbringen.
Dazu käme der Faktor Zeit. Ich behaupte frech, ich bin gar nicht so langsam unterwegs und brauche etwa 1,5mal so lang mit dem Radl, wie mit dem Auto, wenns eben über Land geht. Und schlage den Bus normalerweise deutlich, weil der viel längere Strecken fährt, nebenbei auch noch anhalten muss. Einer der Gründe, warum ich mit dem Radl fahre, zu Fuß dauerts zu lange und außerdem bin ich zu faul das alles zu laufen.
Man kann also wohl nicht ganz unberechtigt davon ausgehen, das ÖPNV außerhalb der Stadt gut doppelt so viel Zeit braucht im Vergleich zur Privat- KFZ-Nutzung.
Also müssten Leute, die eh schon bis zu 2h jeden Tag mit Autofahren vergeuden, dann mehr oder weniger lustige 4 Stunden mit dem Bus fahren würden, eher 6h, denn der Bus fährt ja nach Fahrplan.
Nun ist es ja nicht so lange her, da war das auf dem Land noch ganz normal. Aber leider haben inzwischen 3 Generationen den Vorteil der schnellen, unabhängigen Fortbewegung mit dem Auto kennengelernt. Und die wenigsten werden darauf so ganz freiwillig verzichten wollen.