Es ist wahr, dass diese Stelle an der eine Radfahrerin von einem Autofahrer in einer Fahrradstraße blockiert wurde als Teil eines Radschnellweges angedacht ist. Aber dein Einwurf, der Vorfall zeige, dass dieser Teil der geplanten Velo-Route zu schmal sei, der trifft nun wirklich nicht zu! Messe doch selbst mal die Breite auf googlemaps mit der Entfernungsmessfunktion! Hier ein googlestreetview-Bild aus der Perspektive der Radfahrerin: https://www.google.com/maps/@52.37280…!7i13312!8i6656
Schon auf dieser Aufnahme kannst du sehen, dass da auf der grau gepflasterten Fahrbahn genug Platz ist für Radverkehr in beide Richtungen. Die Fahrbahn ist 4,50 m breit! Der beige gepflasterte Fußwegstreifen auf der Häuserseite misst 1,30 m. Und auf der anderen Seite der Fahrbahn ist ein 2,60 m breiter Grünstreifen mit Baumbestand und ein 1,40 m breiter Fußweg, der direkt am Fuß der Bahndammböschung entlangführt.
Für den reinen Radverkehr stünden also 4,50 zur Verfügung.
Die Messungen habe ich auf dem google-Satellitenbild vorgenommen: https://www.google.com/maps/@52.37274…m/data=!3m1!1e3
Als Mindestbreite für den Radschnellweg Ruhr beispielsweise fordert der ADFC auf Zweirichtungsverkehr-Abschnitten 4,00 m: "Als Mindestbreite bei Zweirichtungsradwegen sind daher 4 Meter, bei Einrichtungswegen 3 Meter einzuhalten." https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende…chiebe-weg.html
Diese Mindestbreite ist in der Kleefelder Straße mit einer 4,50 m breiten Fahrbahn gegeben!
Deine Kritik trifft also auf diesen Abschnitt (Kleefelder Straße) ganz gewiss nicht zu, wenn man davon ausgeht, dass es gelingt den ruhenden Verkehr aus der Straße herauszunehmen. Nicht die Fahrbahn selbst ist zu schmnal, sondern die Fahrbahn wird durch parkende Fahrzeuge eingeengt! Und hier muss die Verkehrsplanung und die Politik Bereitschaft zeigen Entscheidungen zu treffen, die bei einem Teil der Autofahrerschaft nicht auf viel Gegenliebe stoßen werden.
Dabei ist gerade in der Kleefelderstraße die Situation so, dass auf den angrenzenden Grundstücken Parkmöglichkeiten bestehen. Wozu muss den Anliegern darüber hinaus auch noch gestattet werden, die Fahrbahn zuzuparken?
Es gibt andere Abschnitte auf diesem geplanten Radschnellweg, die schmaler sind und wo es nicht genügt, das Parken zu verbieten, um mehr Platz für Radler zu schaffen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich finde es unglaublich, dass in dieser Diskussion über den geplanten Radschnellweg, sich die Radfahrenden so leicht gegeneinander ausspielen lassen. Die CDU in Hannover beispielsweise versucht das in der Form, dass sie den Radschnellwegbau nach Lehrte stoppen will: Der Fraktionschef in der Regionsversammlung Schlossarek; "
Seine Partei sei „nicht gegen Radschnellwege“. Sie könnten „ein echter Bestandteil der Verkehrswende sein“, betont er. Allerdings nicht so, wie die Stadt Hannover die erste dieser schnellen Radwegverbindungen in der Region plane. Wenn man diese als „echte Alternative“ etablieren wolle, „müssen bestimmte Standards und Rahmenbedingungen erfüllt sein, sonst macht der Bau keinen Sinn“, sagt Schlossarek. Er fordert lieber „keinen Radschnellweg“ als einen „schlechten Radschnellweg“."
Das erinnert doch sehr an den Lindner-Spruch, "Lieber gar nicht regieren als schlecht regieren."
Der CDU ist es allerdings auch komplett schnuppe, ob an anderer Stelle, auf einer anderen Route bessere Möglichkeiten bestehen, den Radschnellweg nach Lehrte zu verwirklichen. Darum geht es ihr aber auch gar nicht. Sondern darum das Projekt nach madig zu machen, ohne einen einzigen vernünftigen Gegenvorschlag anzubieten.
Zugespitzt formuliert muss man wohl sagen: Weil der CDU das Parken in Nebenstraßen wichtiger ist, als diese Parkplatzflächen für die Anlage eines breiten Radschnellweges zu nutzen, meckert sie darüber, dass der geplante Radschnellweg zu schmal werden würde und lehnt ihn deshalb ganz ab. (Das trifft es nicht vollständig, weil es tatsächlich noch andere Engstellen gibt, die nicht von dort parkenden Autos verursacht werden. Aber in dem geplanten Abschnitt Kleefelder Straße verhält es sich genau so!