Beiträge von Gerhart

    Was wir bräuchten, wäre eine drastischen Reduktion der ausufernden Mobilitätsansprüche. Dies könnte man durch einen Mechanismus bewirken, der jeden zusätzlich zurückgelegten Kilometer Ortsveränderung von Waren und Personen unabhängig vom Verkehrsmittel *exponentiell* teurer macht. Eine progressiv ansteigende kilometerabhängige KFZ-Steuer wäre da ein Anfang.

    Ich gehöre zu den Leuten, die häufiger mal Flugzeuge benutzen.
    Eigentlich würde ich aber aus Umweltgründen lieber mit den Bahn fahren. Aber die ist mir zu langsam und unbequem. Reine Fahrzeit 8½ Stunden, dann muss ich noch zur Bahn hin und am Zielort weiter, insgesamt so 9½ Stunden (wenn alles klappt!) unterwegs, 3 bis 4 mal Umsteigen. Flieger mit Umstieg in Frankfurt bin ich 5½ Stunden von Tür zu Tür unterwegs, und gäbe es mal wieder Direktflüge nur 4-4½. Für 4 Stunden Zeitersparnis pro Strecke verpeste ich dann halt die Umwelt.

    Ich finde Mobilität, auch über längere Strecken, wichtig. Aber wir müssen Mobilität so gestalten, dass die Umweltkosten dafür möglichst gering sind bei kleinstmöglicher Reisezeit.
    Lösen kann man das nur über Reisezeit vs. Kosten. Es sollte nicht die Länge von Strecken besteuert werden, sondern Umweltschäden die dadurch verursacht werden sowie der Flächenverbrauch. Auch nicht exponentiell sondern linear.
    Die Alternativen müssen gestärkt werden, also z. B. eine schnelle Zugverbindung von Hamburg gen Süden. Das ist ja derzeit nur ein Bummelzug. Und mal vernünftige Bahnstrecken zu meinem Zielort bauen. Mit Strom und ohne 3x Richtungswechsel etc.; es muss doch möglich sein, knapp 650km Luftlinie in 5 Stunden mit der Bahn zu überwinden?!

    Was wir auch brauchen ist ein Wandel im Bewusstsein der Menschen.

    Am Eppendorfer Baum im Hamburg wurden kürzlich Schutzstreifen angelegt. Ich wollte den gerne benutzen, weil links davon Ampelstau war. Aber leider zugeparkt. Also hab ich zwei falsch geparkte PKW fotografiert. Ich durfte mir von zwei verschiedenen Kraftfahrern (einer der vorbei fuhr, eine die falsch parkte) anhören müssen, ich sei wohl arbeitslos und ein Denunziant. Und ich würde die Persönlichkeitsrechte (des Autos?) mit meinem Fotos verletzen. Die Dame ist dann sogar noch (geringfügig) handgreiflich geworden, um mich an weiteren Fotos zu hindern. Polizei wollte sie auch noch rufen bzw. wollte meine Daten haben. Sie wollten dann noch den anderen Falschparker zur Hilfe holen, der hat dann aber wie ne gesengte Sau einen U-Turn gemacht und fast (es war knapp!!) dabei noch einen anderen Radfahrer umgenietet.

    Zitat


    142273 - Sie parkten verbotswidrig auf einem Schutzstreifen für den Radverkehr (Zeichen 340) und behinderten +) dadurch Andere. - 30€

    Apropos Strassenbahnen: Wie oft hören Autofahrer Strassenbahnen , wenn sie ohne Schulterblick über Strassenbahnschienen abbiegen ?

    Keine Ahnung, aber in Hamburg geht das mit den Metrobussen auf deren Busspuren oft genug schief.
    Wird mal wieder Zeit für so'n Unfall. Freiwillige vor?

    Und nun noch ein Kommentar von einem Abendblatt-Reporter zu dem Thema.

    Zitat

    das härteste Mittel der Autoinhaftierung nur noch dann anwenden, wenn es anders nicht mehr geht – das Auto also eine Ausfahrt blockiert oder andere Verkehrsteilnehmer behindert.

    Ja, bitte! Und macht das zum Regelfall!

    Ich wundere mich auch, dass sich darüber beschwert wird, der "Autoknast" liege zu weit weg. Das sind 8 Minuten mit der Bahn ab Hbf und nochmal 5 Minuten zu Fuß. Oder man fährt direkt mit dem Bus bis vor die Tür, 17 Minuten ab ZOB.

    Wie also das Prinzip durchsetzen, dass der Arbeitsstätten- und Einkaufsstätten-Zubringerverkehr per Auto in der Stadt völlig Fehl am Platz ist?

    Das Ziel muss es sein, den PKW-Bestand und die PKW-Fahrten massiv zu reduzieren. Das kann man direkt angehen, indem man PKW verbietet bzw. eine Ausnahmegenehmigung verlangt. Oder indirekt, indem man zum einen Alternativen stärkt, zum anderen den Raum für PKW verringert (Fahrspuren reduzieren) und Parken im öffentlichen Raum nur noch gegen Gebühr erlaubt oder besser ganz verbietet.
    Im Hamburger Univiertel und an der Reeperbahn sind sie damit schon ein Stück weitergekommen: Parken kostet Geld und ist zeitlich begrenzt, Anwohner können sich für wenig Geld eine Dauerkarte kaufen.
    Nun muss man nur noch die Gebühren erhöhen und gleichzeitig Parkplätze verringern (Schrägparken nach Längsparken, etc.).
    Und mehr Kontrollen durchführen und häufiger abschleppen.


    Dem Radverkehr wird nun das Linksabbiegen von der Sierichstraße in die Gellertstraße erlaubt.
    Da frage ich mich wieder, wie diese Anordnung zustande gekommen ist. Ich hatte die Polizei vor einigen Monaten mal wegen einer anderen Sache angerufen und mich dann nebenbei über genau dieses Verbot beschwert. Vielleicht haben die sich das dann tatsächlich nochmal angeschaut?!
    Wie auch immer, schön dass nun endlich das legal ist (oder noch wird) was ich schon seit Jahren mache.

    Macht der Autofahrer den Vorfahrtfehler, dann fährt das Rad inner- wie außerorts 10-25 km/h -> büms-chen.

    ?!
    Der Autofahrer fährt doch trotzdem mit 50 km/h in den Radfahrer rein, egal wer nun Vorfahrt hatte. Oder gehst du davon aus, dass Verkehrsteilnehmer grundsätzlich ihr Tempo drosseln, wenn da ein [Zeichen 205] steht?

    Wisst Ihr, ob sowas erstmal gesetzlich festgelegt wird? Oder programmieren die Hersteller das lust- und launenorientiert?

    Es gilt die StVO, die wird natürlich beachtet werden. Mit Glück ziehen die noch Juristen zu Rate, die sich Urteile anschauen. Aber Gesetze wird es erstmal nicht geben, die werden erst bei entsprechendem Bedarf gemacht, d.h. wenn's zu spät ist.

    Ich sehe das größere Probleme eher darin, dass nicht alles "programmiert" wird, sondern vieles durch "intelligente" Algorithmen entschieden werden wird, die kein Mensch mehr durchblickt, genausowenig wie man in den Kopf von einem Menschen hineinblicken kann.


    Die CDU in Hamburg hetzt mal wieder gegen Radfahrer.

    Zitat


    In den letzten Monaten ist zunehmend zu beobachten, dass der Verkehr auch auf den Straßen im Bezirk Wandsbek immer schleppender läuft. Damit einhergehend steigt gefühlt die Aggressivität der Verkehrsteilnehmer. Ein objektives Indiz dieser Beobachtung sind die veröffentlichten ansteigenden Verkehrsunfallzahlen in Hamburg und im Bezirk Wandsbek.


    Klar, KFZ-Stau führt bei KFZ-Führern zu Frust.

    Zitat


    Den verschiedenen Bürgerschaftsdrucksachen und der Hamburger Presse ist zu entnehmen, dass Radfahrer in einem nicht zu vernachlässigenden Anteil an Unfällen schuld sind. Durch das zu beobachtende aggressive Verhalten einzelner Radfahrer werden auch zunehmend schwerere Unfällen von ihnen verursacht ( siehe z.B. MOPO Artikel vom 21.9.2017 „Radler fährt bei Rot Notbremsung! Verletzte nach Busunfall in der City)“.


    Aha, und weil die KFZ im Stau stehen verursachen die Radfahrer nun mehr Unfälle und werden agressiv?

    Insgesamt wirken die ganzen Fragen wie der Versuch, die Behörden möglichst stark zu belasten. Ich bin mal auf die Antwort gespannt.