Beiträge von Gerhart

    Du hast den Verweis auf §9 vergessen.

    "Wer abbiegen will, muss entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor und Fahrräder auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren."

    Da ist's doch egal, ob der Radfahrer fahren darf oder nicht. Zum Einen kann der Autofahrer das nicht zweifelsfrei einschätzen (die Regeln sind kompliziert!) und zum Anderen muss er der auch mit Fehlverhalten anderer rechnen und entsprechend reagieren. Also bremsen, ggfs. hupen wenn das nicht mehr geht, Radfahrer ggfs. anzeigen. Aber nicht draufhalten.

    Mich würde ja freuen, wenn ich auf dem von mir gemieteten Stellplatz auch legal Fahrzeuge ohne Motor abstellen dürfte.

    Brandschutz ist natürlich wichtig, aber Fahrräder brennen i.d.R. nicht gut. Die Verordnung gehört überarbeitet, damit die Nutzer ihre Flächen so nutzen können wie sie wollen. Solange es niemanden gefährdet.

    Wende dich am besten an die politische Partei deines Vertrauens, damit die in die Bürgerschaft einen Antrag einbringt. Evt. musst du in 1.5 Jahren dein Kreuz woanders machen und es nochmal probieren :)

    wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass es uns deshalb so gut geht, weil es zeitgleich einigen Millionen Menschen total schlecht geht. Und das zeitgleich ist nicht "zufällig zur gleichen Zeit" und "ohne Zusammenhang mit unserem Wohlstand".

    Es gab immer Menschen, denen es schlecht ging. Ich hatte kürzlich einen Artikel (in der Zeit?) gelesen, dass es global gesehen immer besser wird.

    Soll aber nicht heißen, dass alles super ist. Mir macht im Moment die kommende Klimakatastrophe die meisten Sorgen, und die ist direkte Folge des Kapitalismus.

    Ja, die Mischung aus Demokratie, Rechtsstaat und Marktwirtschaft finde ich gut. Wenn es das alles nicht gäbe, wäre ich wohl Bauer, Matrose oder Soldat geworden und wäre nun vermutlich schon tot, obwohl ich noch keine 40 bin.

    Marktwirtschaft und Kapitalismus muss zwingend Grenzen gesetzt werden, z. B. in Umweltfragen, Arbeitsschutz, Lobbyismus, Wählerbeeinflussung. Die Gier setzt sich sonst über sämtliche Regelungen hinweg und richtet massive Zerstörung an. Aber Gier ist gleichzeitig der wirksamste Mechanismus für Fortschritt.

    wenn ein Großteil des vermeintlichen "Wohlstands" vor allem auch auf dem Bau und dem Erhalt von Kraftfahrzeugen samt der notwendigen Infrastruktur besteht

    Genau so ist es. Man schaue sich nur mal die verarmten Schweizer an. Würden die mal eigene Autos bauen und ihre Bahn verschrotten, ginge es ihnen auch richtig gut ;)

    Leider gibt es jene Alternativen meist gar nicht - denn nicht jeder wohnt im Zentrum einer Großstadt mit Bussen und S-Bahnen im 5- bis 10-Minuten-Takt in alle Himmelsrichtungen. Sondern in kleinen Städten und auf dem Land

    Das muss man in den Diskussionen immer trennen. Verkehr in der Stadt sieht nunmal anders aus als auf dem Land. Wenn man in der Großstadt eine Bushaltestelle baut, hat man gleich 5000 potenzielle Nutzer im direkten Umkreis. Für ein Großdorf mit 5000 Menschen reicht eine Haltestelle eher nicht aus.

    Ich will schon, dass jeder mit dem PKW fahren kann (ggfs. mit Profi oder Algorithmus am Lenkrad). Aber nicht alle. Wer Bedarf (oder das nötige Geld) hat, kann meinetwegen auch weiterhin seinen eigenen PKW besitzen.

    Wir sollten uns die KFZ-Werbung von Automobilkonzernen zum Herzen nehmen und das umsetzen was dort zu sehen ist. Ein einzelnes Auto, aber kein Stau, keine zugeparkten Städte.

    Das heißt doch, dass die Abschaffung der Reichsgaragenverordnung gar nicht viel gebracht hat, im Sinne einer Stadt mit weniger Autoverkehr.

    War das überhaupt der Zweck? Vielleicht soll es einfach günstigeres Bauen ermöglichen. Oder die Bevormundung der Bauenden beenden.

    Und es heißt, dass es an der Zeit ist, eine Verordnung zu erlassen, die für Neubauprojekte den guten Anschluss an den ÖPNV und die Radverkehrsinfrastruktur sicher stellt

    Ja, schön wäre das. Ich hab mir gestern ein Neubaugebiet in Hamburg angeschaut, wo nun die ersten Menschen am Einziehen sind. Alter Lokstedter Güterbahnhof bzw. nun "Tarpenbeker Ufer": https://osm.org/go/0HoHepnx0--?layers=N&m=

    Fuß- und Radverkehr können immerhin zu drei Seiten raus. Leider haben die Planer es versäumt, noch einen Tunnel unter der Güterbahn in Südrichtung zum Nedderfeld zu graben. Nächste Einkaufsmöglichkeit ist nun ca. 1-2km weg. Zum Bus braucht man ca. 10min, und der fährt dann tagsüber auch nur alle 10 (bzw. 20) MInuten.

    Achja und statt einer Reichsgaragenverordnung für Autos ist eine für das Abstellen von Fahrrädern viel wichtiger.

    Der Staat möge sich bitte in solche privaten Belange nicht einmischen. Tatsächlich gibt es dort vor jeder Haustür mehrere Fahrradstellplätze. Also so etwa 5 Stellplätze auf 12 Klingelschilder. Das wird ganz ganz sicher reichen ;)

    Wie's unten in den Tiefgaragen aussieht, weiß ich nicht.

    Und ich befürchte, dass der freie Markt das nicht vernünftig regeln kann. Wie soll denn der freie Markt regeln, dass für einen Neubau mit zahlreichen Autostellplätzen auch die Straßen alle gebaut werden, die diesen Autoverkehr aufnehmen könnten? So wie's jetzt offensichtlich läuft, werden Häuser mit Stellplätzen gebaut, obwohl die Straßen ohnehin schon vollgestopft sind mit Autos.

    Es ist nicht Aufgabe vom Markt, Straßen zu bauen. Es geht nur um die Stellplätze. Auf 750 Wohneinheiten (1500 Menschen?) kommen in diesem Beispiel geschätzt 200 öffentliche Parkplätze an der einzigen Straße, dazu eine mir unbekannte Anzahl an Tiefgaragenplätze. Das fließt alles über ein einzelnes Nadelöhr zum Nedderfeld und weiter zur Kollaustraße. Dort ist eh schon täglich Stau. Ich wünsche den neuen Bewohnern viel Spaß.

    Es steht letztlich jedem dort frei, wie er sich gerne bewegen möchte. 10 Minuten zum Bus latschen, 8 km mit dem Rad in die Innenstadt (Strecke an Tarpenbek + Alster) oder mit dem Auto am Stau teilnehmen.

    Wenn also hier neue Autos dazukommen, aber stadtweit Parkplätze zurückgebaut werden, steigt der Leidensdruck der Autofahrer.

    Es werden also mehr Menschen auf andere Verkehrsmittel ausweichen (müssen).

    Letztlich hat der Markt entschieden, nur noch 80% der vorher vorgeschriebenen Stellplätze zu schaffen (stadtweit, k.a. wie das hier aussieht). Diese Zahl wird weiter sinken, ohne dass es gesetzlicher Regelungen bedarf.

    Die Politik muss lediglich dafür sorgen, dass die Alternativen attraktiver werden, und dass der Leidensdruck für die Autofahrer noch zunimmt.

    Es wird ja was getan (z. B. ist wohl nächstes Jahr der Ballindamm dran), aber viel zu wenig und zu langsam. Daran ist aber wiederum der Wähler Schuld ;)

    Ist die "Stellplatzverordnung" nicht so'n Ding aus der Nazi-Zeit (Reichsgaragenverordnung)?

    Selbst wenn. Das ist für eine heutige Betrachtung des Themas vollkommen irrelevant.

    Ich sehe einfach nicht, weshalb die Politik hier in den freien Markt eingreifen muss. Soll der Markt das Problem selbst regeln.

    Wenn die Politik tätig werden will, könnte sie die StVO für den ruhenden Verkehr durchgesetzen. Oder die Aufteilung des öffentlichen Raums gestalten. Oder überall Gebühren für die Sondernutzung "Parken von KFZ im öffentlichen Raum" einführen.

    wow, danke. Das lief dann wohl viel besser und schneller als ich's dachte.

    Zitat

    Hamburg-Altona ab 21.44

    Saulgau an 11.22

    Da frage ich mich, ob man heutzutage mit dem LKW eine Kiste Fisch in der Zeit mit dem LKW transportiert bekäme, bzw. was das kosten würde.

    Rein zeitlich sollte es gehen: 768km, größtenteils auf der A7, nachts ist die meistens frei. Muss man natürlich zwei Fahrer mitnehmen.

    Oder man nimmt einen Fahrer mit Kleintransporter. Dann ist der Fisch schon zum Frühstück fertig.

    Worum es mir ging: Wenn es eilig ist, ist die Bahn zu langsam, und war es auch immer. Wenn abends um 20:00 meine Maschine in Saulgau ausfällt und zur Frühschicht um 07:00 das sperrige Ersatzteil aus Altona eingebaut sein muss, hilft mir die Bahn nicht weiter.

    Aber hey, Kopf hoch. Es wird ganz ganz ganz viel Geld in die Bahn investiert: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…-a-1233920.html

    Wenn die vorgeschriebene Beleuchtung vorhanden und funktionstüchtig ist

    Nicht jeder fährt mit guter Beleuchtung rum. Gibt ja leider noch immer Glimmlampen und Seitenläuferdynamos. Das kann schonmal sehr dunkel sein.

    Gerade solche Beleuchtung kann auch komplett ausfallen. Helle oder besser reflektierende Kleidung kann dann durchaus helfen, besser gesehen zu werden.

    Ich würde fordern, dass Radfahrer gut sichtbar sein müssen. Wie, das sollen sie selbst entscheiden.

    PS: Ich reg mich auch über Autofahrer auf, die nachts ihre Beleuchtung auslassen.

    Jahreskarte: 365 Euro (hallo Herr Hofreiter!)

    Ich würde mir sowas nicht holen, lohnt sich einfach nicht (Kosten für Nahverkehr ca. 150€/Jahr).

    Wegen mir könnte man den ÖPNV kostenlos (und fahrscheinlos!) machen und dafür die Steuern erhöhen. Oder man nimmt ein Finanzierungsmodell wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Schließlich muss ich auch GEZ zahlen, obwohl ich mir vielleicht 1x im Jahr eine Fernsehsendung anschaue.