Beiträge von Pirminator

    Ich vermisse mein Auto für derartige "Späße". Einige meiner schönsten Radtouren habe ich durch Fahrten mit dem Auto in den Schwarzwald, in die Vogesen, in den Hunsrück, in die Schweiz, nach Südtirol, Frankreich machen können. Okay, ich könnte mir ja hin und wieder auch mal eins mieten. Da hab ich mich aber noch nicht genauer mit befasst.

    Aber ja - die Annehmlichkeiten eines Autos sind der Haupt-Hindernisgrund für viele, sich von diesem zu trennen. Man muss auch sehen, dass die meisten Menschen derart bewegungsfaul sind, dass sie gar nicht Rad fahren könnten, selbst wenn sie es wollten. Bis die einigermaßen fit wären, hätten die schon unzählige Male die Lust verloren. Bestes Beispiel dafür ist meine Mutter; ich weiß nicht, wie oft die sich schon vorgenommen hatte, wenigstens 1 x die Woche mit der Nachbarin wenigstens eine kleine Tour zu machen... Das Rad rostet seit Jahren im Keller vor sich hin. :rolleyes: Und auch sonst - wenn ich Freunde oder Kollegen mal zu einer kleinen Tour einladen wollte: Kein Interesse. Nicht wenige hatten überhaupt gar kein Fahrrad...

    Und ehrlich, ich fahre gerne mit dem Fahrrad. Aber wenn ein Auto vor der Tür steht, ist die Versuchung, damit einfach zum verdammten Bäcker 1200m die Straße runter zu fahren, einfach da.

    Ein Auto hat einen verdammt hohen Fixkostenblock (Abschreibungen, HU-Gebühren, Haftpflicht, Kfz-Steuer, Stellplatz usw.). Es sich daheim hinzustellen und kaum damit zu fahren, ist ökonomisch vollkommen unsinnig. Außerdem kommen dann auch noch andere gesellschaftliche Umstände hinzu, die auch mich dazu brachten, bspw. in den allermeisten Fällen die 7 km zur Arbeit mit dem Auto - und nicht mit dem Rad zu fahren. Mir war z. B. die Fahrt in gesellschaftlich akzeptierten, "klassischen" Alltags-Klamotten einfach zu unbequem. Umziehen für die kurze Strecke aber ebenfalls unnötig und zu zeitraubend. Solange man also am Arbeitsplatz nicht in gemütlichen Shorts akzeptiert wird...! ;)

    Das KFZ hätte hier keine 67,- EUR und das Benzin nicht nur rund 1,34EUR/l kosten dürfen

    Erst dann wäre ich bereit gewesen, Alternativen in Betracht zu ziehen, die dann nämlich nicht mehr so exorbitant viel teurer geworden wären, als für Freizeitvergnügen 900km zurückzulegen.

    Halt - was heißt hier "nur 1,34 Euro/l"? Als ich mit dem Autofahren anfing, kostete der Liter "nur" 2 Mark - und das war damals schon eine "Schallmauer", die da durchbrochen wurde! Ein Auto ist für sich betrachtet verdammt teuer, weshalb ich heute keins mehr besitze. Das fällt einem auch nicht unbedingt auf, wenn man sich nur 4 Tage lang mal eins mietet, vermutlich waren die 67 Euro auch ein Angebotspreis? Dass beispielsweise die Bahn im Fernverkehr (sofern es noch einen gibt) oft teurer und auch zeitraubender ist, spricht eher für eine grundsätzlich verfehlte Verkehrs-, aber auch Preispolitik bei der Bahn - und nicht dafür, dass ein Auto "zu billig" wäre. Es ist ja bspw. auch total unsinnig, dass das Fliegen wiederum am billigsten ist. Und nebenbei: Die Bahn ist ja auch alles andere als zuverlässig...

    Mit einem mit 3 bis 5 Personen besetztes Auto ist das übrigens auch ökologisch nicht so "böse", wie es immer dargestellt wird. Für die damals täglichen Fahrten zur 60 bis 70 km entfernten FH waren wir immer eine 2- bis 5-köpfige Fahrgemeinschaft.

    Man begeht meines Erachtens einen strategischen Fehler, wenn man als Autokritiker selbst immer wieder behauptet, Autofahren sei so abartig billig. Isses aber nicht. Autofahren ist ökonomisch betrachtet eine Geldvernichtungsmaschinerie sondergleichen. Rechnet man wirklich alle Kosten auf einen Kilometer um, wird manch einem erst bewusst, wie viel er andauernd in seine Karre steckt. Außerdem gibt es ja kaum ein Konsumprodukt, welches bereits gegenwärtig stärker besteuert wird, als Mineralöl - da beträgt ja der Steueranteil schon das X-fache des eigentlichen Werts...

    Ich persönlich halte vor allem sozialpolitisch eine weitere künstliche Verteuerung des Automobils für völlig falsch. Gesellschaftlich schädliches Verhalten sollte kein Privileg von Leuten mit ausreichend dicken Brieftaschen sein. Die Arbeitsmarktpolitik in D ist grausig und verlangt von Menschen unheimlich viel ab; den Niedriglöhner trifft es dann nämlich als Ersten. Oder denjenigen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht drauf verzichten kann. Die fahren auch eher keinen fetten, spritfressenden SUV. Kann ja sein, dass manch grüner Öko, der trotzdem ein Auto hat, einen hoch höheren Benzinpreis verkraften und meint, sich so ein gutes Gewissen erkaufen zu können...

    SO wird das Auto seinen immensen Wert als Statussymbol eher nicht verlieren!

    Ökonomisch kann jedenfalls wohl gar nichts gegen das Verkehrsmittel Fahrrad anstinken; mit keinem kommt man mit einem derart geringen finanziellen Aufwand so weit wie mit einem Fahrrad. Man müsste es nur wollen...

    Es ist ja nicht so, dass diese Bikeflash-Anlage nur auf Fahrradfahrer aufmerksam macht. Auch auf Fußgänger macht die Anlage aufmerksam!

    Sagt wer? Der Erfinder? Das Ding funktioniert ausnahmslos und unzweifelhaft immer, zu 100 %? Ohne "Fehlalarme", ohne Ausfälle, ohne Fehlinterpretationen?

    Der Müllwagen-Fahrer hat hier seine im Verkehr erforderlichen Sorgfaltspflichten grob verletzt. Ich sehe keinen Grund, Leuten wie diesen auch noch diese "Last" von den Schultern zu nehmen, indem man blind den Einsatz irgendwelcher fragwürdigen Techniken fordert. Das wird am Ende nur zu noch mehr Unachtsamkeit und Nachlässigkeit führen...

    EIn Rückspiegel reicht aus, man müsste halt nur ab und zu auch mal reinschauen...

    Ich habe ja ganz allgemein das ungute Gefühl, dass wir von Szenarien wie in Battlestar Galactica oder Terminator nicht mehr ganz so weit entfernt sind. Und die Ersten, die dran glauben müssen, sind die ausgebeuteten Amazon-Lagerarbeiter - weil die Killer-Roboter sie so prima erkennen können! 8o

    Radfahrer können den Verkehr ganz erheblich behindern. Zwar indirekt, nützt mir dann aber auch nichts.

    Wo ist da eine "erhebliche Behinderung"? Liegt die dann auch vor, wenn da ein Mofafahrer, ein Bagger oder ein Traktor rumtuckert? Wie oft kommt das bitteschön vor? Die meisten "Langsamradler" fahren (wenn man das so nennen mag) nach meinen Beobachtungen dann sowieso auf den Gehwegen rum.

    Dann kann ich den Radler nämlich nicht mehr überholen.

    Aber auf einem 1,5 schmalen, benutzungspflichtigen Handtuch könntest du das? :evil:

    Für einen guten Mischverkehr ist daher in meinem Ideallfall eine Geschwindigkeitstrennung nötig. Langsam irgendwo anders, meine Geschwindigkeit bei mir, schneller auch irgendwo anders.

    Dann ist es aber kein "Mischverkehr" mehr? :/ Wer unbedingt "schnell" fahren will, kann das ja auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen machen. Und wenn Leute (in Pkw) wegen ständigen (platzraubenden) Pkw-Gegenverkehrs nicht überholen können, ist das nicht wirklich die Schuld des Radfahrers...

    Man muss ja nicht einmal genauer Buch führen. Da die Leute ja so unheimlich viel wert auf ihre "Gefühle" legen, müssten jene doch trotzdem merken, dass sie auf den vermeintlich sicheren Radwegen doch ziemlich oft gefährliche oder unangenehme Momente erleben? Das wird dann aber wohl ausgeblendet oder sich vorgestellt, dass es auf der Fahrbahn noch um Welten schlimmer sei.

    Bei mir war der Auslöser meines Engagements ja der Zwischenfall auf einem schmalen Wegelchen, als sich in einer Kurve ein älterer E-Biker wohl die Hüfte brach. Und auch all die Jahre vorher hatte ich immer wesentlich mehr Probleme auf Wegelchen, denn auf der Fahrbahn. Wahrscheinlich sind die Leute der Ansicht, wenn man auf einem Radweg überfahren wird, stürzt oder frontal mit einem Geisterradler oder unachtsamen Fußgänger kollidiert, tut der Sturz nicht oder weniger weh?

    Aber sie trauen sich auf der anderen Seite auch nicht, einfach mal die Fahrbahn auszuprobieren.

    Auch die Verantwortlichen haben Angst, für ihre Entscheidungen einen Shitstorm zu ernten.

    Es wäre ja schön, wenn es in den Verkehrsbehörden solche Sachbearbeiter gäbe. Beamte sind in der Hinsicht aber allgemein hart im Nehmen. ;)

    Noch schnell was zum Thema Elterntaxis:

    (...) Es sei sogar schon zu gefährlichen Situationen gekommen. Habe man die Autofahrer auf ihr verkehrswidriges Verhalten angesprochen, sei es zu "Unmutsäußerungen" gekommen. Die Polizei Landstuhl wird daher in den kommenden Tagen die örtliche Situation gezielt überwachen und verkehrswidriges Verhalten ahnden.

    Nur mal wieder Schade, dass da vor der Schule ein [Zeichen 250], statt eines [Zeichen 260] hängt...

    Okay, PBL sind hier nicht das Thema. Ein andermal! ;)

    Warum das Radfahrer brauchen lasse ich jetzt mal außer acht oder will es hier nicht weiter thematisieren. Aber es ist überdeutlich, dass es nicht nur ein "paar" Radfahrer sind, die die Bike-Flash-Anlage gutheißen

    Das ist es aber grade, was ich nicht verstehe: Da wird (okay, medienwirksam - exzellentes Marketing und Vitamin B des Erfinders?) ohne Rücksprache mit den zuständigen Ministerien irgendein Blinkezeugs neben eine Kreuzung gestellt - und die Leute sind (obwohl noch überhaupt gar kein Beleg für dessen Nutzen existiert) von dessen wundersamer Wirkung sofort zweifelsfrei überzeugt. Weiter ausblendend, dass so ein (ggf. epileptische Anfälle auslösender...?) Kram nicht nötig wäre, wenn man (wie das für Radinfra halt so üblich ist) Gradeausverkehr nicht rechts von (motorisierten) Rechtsabbiegern führen würde... An diesen Reaktionen sieht man also wieder mal, dass viele Leute sofort alles ohne nachzudenken kaufen, wenn du ihnen nur "Sicherheit" (oder zumindest ein entsprechendes "Gefühl") versprichst. Also vorwiegend die typischen Wahnwesten- und Narrenkappenträger. Anbieter von Kaffeefahrten haben glaube ich die gleiche Zielgruppe. :evil:

    Kleinkariertes Parteigezänk gehört bei sowas halt einfach mit dazu. ;)

    Hättest du auch noch einen umsetzbaren Vorschlag, wie man den Leuten ihre Angst nehmen kann? Mit Fakten lässt sich schlecht gegen Emotionen argumentieren.

    Das ist aber doch so ziemlich das, was die meisten Psychologen so machen, oder? ;) Ich habs ja schon öfter geschrieben: Ich kann es nicht nachvollziehen, dass in diesen Zeiten zunehmend vor "Gefühlen" kapituliert wird. Dabei kommen die ja auch nicht aus dem Nichts, sondern sind oft das Ergebnis der individuellen Sozialisation im Rahmen einer Gesellschaft, in der das Kfz eins der bedeutendsten Statussymbole und Konsumgüter darstellt.

    Mich gucken hier alle an, als wäre ich komplett lebensmüde, wenn ich auf der Fahrbahn statt auf dem benutzungspflichtigen Gehweg fahre.

    Mich kuckt man mich auch immer an, als käme ich vom Mars. Dabei haben wir hier wenig bis gar keine Radwege. 8) Inzwischen mach ich das auch ganz bewusst so, dass ich quasi überall in Radklamotten auftauche.

    Meine Theorie ist ja die: Die Leute sind heutzutage einfach nur stinkfaul und bequem. Nicht umsonst hat das Auto so einen immensen Erfolg, denn dessen Bedienung bedarf so gut wie keiner körperlichen Anstrengung. Aufgrund Bewegungsmangels pfeifen die meisten bei der jährlichen Radtour nach wenigen km eh schon auf dem letzten Loch. Man ist sich auch bewusst, dass das doof ist. Aber zum Glück hat man ja 1001 Gründe, warum das mit dem Radfahren doch "viel zu gefährlich" oder halt auch zu unbequem sei. Also macht man es nicht.

    Also wie bringt man Leute dazu,

    Erst einmal müsste man sie sachlich überzeugen. Das wird schon schwierig genug sein. Mit anderen Phobien vergleichen, die der Betroffene selber albern findet. Derjenige solle einfach mal eine kleine Statistik führen, wie oft er im Monat auf seinen "sicheren" Radwegen gefährdet und behindert wird. Unfallberichte in der Presse verfolgen. Darauf verweisen, dass in den letzten Jahren zig Radfahrer bei Rechtsabbiegeunfällen auf Radwegen getötet oder schwer verletzt wurden - das müsste ja eigentlich doch grade die Ängstlichen besonders interessieren? Und es ist ja nicht so, dass Autofahren ungefährlich wäre... Es ist aber halt leider auch eine typisch menschliche Eigenschaft, sich grade auch was falsche Ängste betrifft, keine Fehler oder Fehleinschätzungen eingestehen zu wollen.

    Manchmal hilft auch ein Führerscheinentzug. Letzten Herbst hatte ich kurz mit einem geplaudert, dem man für ein Jahr den Lappen abgenommen hat. Da der ÖPNV hier unterirdisch ist und er trotzdem weiter zur Arbeit pendeln musste, legte er sich ein E-Bike zu. ;)

    Die entscheidende Frage ist: Wie kann man in einer autofixierten Gesellschaft das Radfahren auf der Fahrbahn mit positiven Emotionen verbinden? Wie kann man überhaupt in der Gesellschaft das alltägliche Radfahren mit positiven Emotionen verbinden?

    Warum schon wieder "Emotionen"? Ich bin 15 Jahre Auto gefahren, weil ich es musste oder es für gewisse Anlässe am praktikabelsten war. Für mich waren damit in den wenigsten Fällen "positiven Emotionen" verbunden. In Erinnerung blieben mir hier da höchstens die Fahrten in den Urlaub - und da war das Auto auch eher nur Mittel zum Zweck.

    Der Alltag ist für mich generell recht "emotionslos". Auch auf dem Rad. Ich radel einfach. Teils aus Spaß an der Freude, teils weil ich es muss (da kein Auto). Radwege gibts keine oder nur sehr wenige - das hindert mich aber nicht, überall hinzufahren, wo ich hin will. Vielleicht ist es auch diese Erwartungshaltung, dass heutzutage immer alles "Spaß" machen muss, warum sich nix ändert? Radfahren ist halt trotzdem verdammt unbequem, da hilft auch die beste Imagekampagne nix. Und da komme ich wieder auf die Faulheit und Bequemlichkeit zurück: Gegen ein klimatisiertes Auto mit bequemen Sitzen, Heizung und Klimaanlage kann ein Fahrrad niemals anstinken. Wenn die Leute grundsätzlich keinen Willen haben, ihren Körper Kälte, Nässe, Wind, Hitze und sonstigen Umwelteinflüssen auszusetzen, werden sie es nicht machen. Es bringt ja sogar nix, die Leute drauf hinzuweisen ("negative Emotionen"), was für eine Geldvernichtungsmaschine so ein Auto ist - und wie lange sie jedes Jahr nur dafür schuften müssen...

    Woher wissen wir, dass wir nicht selbst diejenigen sind, die zum Kopfdoktor müssen, weil uns das unterm Strich noch mehr Spaß als Ärger macht?

    Ich verweise hierzu auf Erich Fromm. ;) Was in einer Gesellschaft als "normal" oder "krank" gilt und was als "unnormal" oder "gesund" ist weit willkürlicher, als man im ersten Moment vermutet. Letzten Endes definiert das Verhalten der Masse, was als "verrückt" oder "normal" gilt. In den "Fahrrad-Hochburgen" sieht man ja auch, dass die Verkehrsmittelwahl auch zu einem Großteil auf Sozialisation (und auch Herdentrieb) basiert. Dementsprechend lange wird es dauern, bis sich da was ändert. Am besten wäre es wohl, grade den motorisierten Verkehr in den Zentren weiter restriktiv einzuschränken und somit Anreize zu liefern, dass Auto gleich ganz stehen zu lassen.

    Das war ironisch gemeint; im Hinblick die Illusion dieser Jammerlappen, Radwege seien "sicher". ;)

    Ganz sicher ist es so, dass sehr viele sichere breite Radwege an Hauptverkehrsstraßen daran scheitern, dass die Autolobby verhindert, dass Auto-Fahrspuren und Auto-Parkspuren entsprechend umgewidmet werden.

    Warum brauchen ein paar Radfahrer "eigene" Streifen, wenn sie auch ganz einfach auf der (ganz allgemeinen) Fahrbahn fahren könnten...!? Es gibt ja auch übrigens nur dann (exklusive) "Auto-Fahrspuren", wenn man benutzungspflichtige "Infrastruktur" anlegt. ||

    Und es gibt nach meiner Einschätzung einen sehr breiten Konsens innerhalb der Radfahrerschaft, das sog. Protected Bike-Lines die Attraktivität des Radverkehrs steigern würden und auch die Sicherheit der Radfahrenden verbessern würden.

    Ach, ist das so? Also ich gehöre auf jeden Fall schon einmal nicht zu denen...! :evil: Die "Sicherheit der Radfahrenden" ist doch auf der Fahrbahn wenig bis gar nicht gefährdet...!? Siehe die Schlüter'sche Unfallstatistik: Längsverkehr ist und war noch nie ein Problem, sondern Querverkehr. Und auch "PBL" queren früher oder später wieder andere Verkehrswege - und machen es eher wieder verwirrender, als eindeutiger...

    Völlig sinnfreier Aktionismus, mal wieder. Mir wär es lieber, man würde die Leute einfach mal zum Kopfdoktor zu schicken, damit jener diese armen Seelen mal von ihrer Fahrbahnphobie heilt... Wegen ein paar Plastikpömpeln neben einem Radstreifen fängt garantiert niemand mit dem Radfahren an. Er fährt aber auf jeden Fall weiter Auto, weil man ihm ja weiterhin die Radfahrer aus dem Weg in ihr (bepömpeltes) Ghetto räumt.

    Dennoch muss es doch aber Möglichkeiten geben, Neues auszuprobieren und unter definierten Randbedingungen zu testen, bevor man es endgültig in die StVO übernimmt.

    Deshalb hatte ich ja auch an anderer Stelle (wegen des Grünpfeil-Tests) danach gefragt, wo genau man eigentlich die Rechtsgrundlage für derartige Versuche finden kann? Vermutlich wurde sich aber hier rein gar nicht darum bemüht, bspw. vom Verkehrsministerium eine Genehmigung einzuholen. Basiert wohl mal wieder auf der nicht unüblichen Kompetenzüberschreitung von Lokalpolitikern.

    Ungeachtet dessen, dass ich von derartigen technischen "Gimmicks" sowieso nix halte.

    Zitat

    "Alles was hilft, uns das Radfahrerleben etwas sicherer zu machen, wird von der Autofahrerlobby niedergemacht."

    Ach - die "Autofahrerlobby" macht neuerdings auch Radwege nieder...!? :evil:

    Es ist eher so, dass die Parkgebühren hier so niedrig sind, dass sich daraus niemals ausreichende Einnahmen erzielen lassen. Geschweige denn, dass sich jemand aufgrund der Parkgebühren für den Bus oder das Fahrrad entscheidet.

    Das ist ein allgemeines Problem öffentlicher Daseinsfürsorge - zu der m. E. auch die "Parkraumbewirtschaftung" gehört. Es kann dann trotz finanziellem Defizit ein "Mehrwert" für die Bürger der Stadt entstehen, wenn die Straßen nicht mehr so extrem zugeparkt sind. Ö- und SPNV wird sich ja bspw. auch niemals über die Einnahmen allein "rechnen". Und darf er auch nicht - weil ihn dann keiner mehr benutzt. Trotzdem steigen die Fahrpreise in diesem Bereich grade für Gelegenheitsnutzer immer weiter rapide an...

    Mich stören eher solche Sachen: In Pirmasens hat die Firma, in der ich damals meine kaufmännische Lehre gemacht hatte, vor einer Weile ein neu gebautes Betriebsgelände bezogen. Scheinbar hatte man der Firma bei der Baugenehmigung aber gar keine Auflagen gemacht, auf ihrem Gelände ausreichend Mitarbeiterparkplätze zur Verfügung zu stellen. Deshalb stehen die jetzt alle draußen auf den Seitenstreifen (in beide Richtungen bestimmt um die 200-250 m) herum - was allein noch nicht so schlimm wäre. Wenn sie nicht trotz des Seitenstreifens auch noch teils mit der rechten Fahrzeughälfte deutlich auf dem Gehweg (der für Radfahrer freigegeben ist) stehen würden...

    Es wäre noch zu hoffen, dass die Stadt wenigstens gegen Falschparker in der Innenstadt konsequenter vorgeht, wenn das neue Parkhaus nicht ausgelastet ist. Aber auch das wird wohl Wunschdenken bleiben.

    Wird es wohl! In Pirmasens wurden im letzten Jahr nur 13.700 Knollen verteilt. Historischer Tiefstand. Das merkt man auch an der zunehmenden Park-Anarche. Schuld daran soll der hohe Krankenstand bei den Politessen gewesen sein. Naja - wenn wegen ständigen Personalabbaus nur noch eine handvoll Leute beim Staat beschäftigt sind: kein Wunder, dass sich da ein paar Krankmeldungen gleich extrem bemerkbar machen...! In meinem letzten Gespräch hatte ich grade auch das ständige Wegschauen und den oben genannten Fall erwähnt. Die Antwort war, dass man das Gehwegparken von Seiten des Amts nicht beanstandet, wenn 1 m Gehwegbreite übrig bleiben. Auch Fälle wie den genannten will man nicht verfolgen, weil man sich sonst "der Willkür" verdächtig machen würde! In Pirmasens ist die Anwendung der StVO also "Willkür"! =O

    Wer sich behindert fühlt, soll halt selber anzeigen. Dann kann die Stadt sinngemäß ja auf den bösen Anzeiger verweisen.

    Danke für den Hintergrund. Klingt nach genau der Bananenrepublik, die ich kenne. Wenn ich in diesem Zusammenhang das Wort "Investor" nur schon höre... :cursing: Der ist auf jeden Fall fein raus! Das Defizit macht natürlich hier die Stadt - und nicht der "Investor"!

    Man kann nur heulen, was da wieder für Geld verschwendet wurde und auch langfristig verschwendet werden wird. Das Geld, das dort versenkt wird, fehlt an allen Enden und Ecken.

    Das hat ja System. Solche zwielichtigen Geschichten, bei denen sich unfähige Lokalpolitiker von "Investoren" über den Tisch ziehen lassen, finden sich in diesem Land ja inzwischen schon zu Abertausenden... Stichwort "PPP" oder "Sale-and-lease-back". Grade solche Geschichten: Privat baut teuer etwas - und der Staat darf es dann teuer über Jahrzehnte mieten. Gewinngarantie für den "Investor" inklusive.

    Die Grundidee war vielleicht gar nicht so verkehrt; aber da die Leute halt bei zu hohen Parkgebühren lieber weiter in der Stadt verstreut kreuz und quer parken, lohnt sich sowas halt einfach nicht.

    Ein Parkhaus wird ja errichtet, um (weitestgehend leistungslos...) Geld zu verdienen. Die kaufmännische Analyse hat dann wohl ergeben, dass sich das wegen der paar Radfahrer nicht lohnt, da extra ein Fass für aufzumachen. So wie es sich für viele Supermärkte offenbar auch nicht lohnt, ordentliche Radabstellanlagen vor ihre Märkte zu stellen...

    By the way: Gibt es in Stade eigentlich auch einen McDonald's und einen Burger King? Schon mal mit dem Rad durch den McDrive bzw. Drive In gefahren? ;)

    Leider ist es hier die gelebte Praxis, dass das Tempolimit bei [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] völlig ignoriert wird (oder völlig unbekannt ist).

    Ich halte ja auch nix vom Gehwegradeln. ;) Aber nicht selten waren diese Wege vorher ja mal [Zeichen 240]. Und da durfte man zwar auch nicht sonderlich schnell, aber wenigstens ein wenig schneller als Schritt fahren. :whistling: Es ergibt keinen Sinn, bspw. an einem klassischen Außerort-Wegelchen auf Schrittgeschwindigkeit zu beharren. Wenn ich mich nicht irre, galt vor der letzten StVO-Änderung nämlich eine "angepasste" Geschwindigkeit. Mir hat eine Pappnase vom ADFC das schon vorgeworfen: "Hinterher dürfen wir hier nur noch mit Schrittgeschwindigkeit fahren." Als wenn das jemals irgendwer überprüfen würde...

    Die Kreisverwaltung Südwestpfalz lässt sich deshalb auch schon über 1 Jahr Zeit, zahlreiche Benutzungspflichten aufzuheben. Wohl, weil man den Wegelchenfans keine Schrittgeschwindigkeit zumuten will...!? :cursing:

    Und die (angepasste Geschwindigkeit) gilt meines Erachtens auch heute noch, denn der 2. Halbsatz (in der Anlage 2 zu Z 239), in dem die Sache mit der Schrittgeschwindigkeit geregelt wird, steht m. E. ebenfalls unter dem Vorbehalt (des 1. Halbsatzes) "Wenn nötig"! Ansonsten hätte man hier meiner Ansicht nach 2 eigene Sätze, statt einen mit 2 Halbsätzen formulieren müssen. Eine Trennung in Halbsätze macht nur dann Sinn, wenn auch beide zusammengehören.

    Okay, so gesehen ja! ;)

    Nur habe ich in diesem Fall meine Zweifel, ob derartige Verbote (nur) durch ein StVO-Verkehrszeichen völlig aufgehoben werden können. Hier mangelt es ggf. der StVB schon an einer Ermächtigungsgrundlage, auch weil Deiche wohl eher nicht unbedingt dem Regelungsbereich der StVO unterliegen (öffentlicher Verkehrsraum?).

    Deshalb merkte ich ja an, dass wenn es Ärger gibt, man halt auf denjenigen verweist, der da ein Verkehrszeichen hingestellt hat. ;)

    Das [Zeichen 250] hat imho nur klarstellende Wirkung. Nimmt man es weg, ändert sich garnichts, weil ein Deich keine Straße ist. Mit der Widmung zum Deich gilt das Deichgesetz samt grundsätzlichem Nutzungsverbot. Es ist momentan ja auch Fußgängern untersagt, den Deichverteidigungsweg zu nutzen. Ganz ohne Verbotsschild.

    Ich kenn mich als Mittelgebirgsbewohner mit Deichen und Deichgesetzen ja nicht wirklich aus. ;)

    Aber: Ob da nun [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1022-10], [Zeichen 260] oder [Zeichen 240] hängt, hat mit dem Deichgesetz und einer möglichen (vorhandenen) Ausnahmegenehmigung nix zu tun. Jene müsste m. E. extra durch ein eigenes Hinweisschild (möglichst mit §) bekanntgegeben werden.

    Was da für ein StVO-Zeichen hängt, ist das Deichgesetz betreffend sowieso wumpe. Denn gäbe es keine Genehmigung und es hinge da trotzdem ein [Zeichen 240], würde das am Verbot nix ändern. Allerdings könnte man dann meines Erachtens sämtliche negativen Folgen einer Missachtung auf den Aufsteller bzw. die Straßenverkehrsbehörde abwälzen, da sie etwas erlaubt hat, was gar nicht erlaubt ist.

    Das ist halt wieder so ein tolles Beispiel dafür, wie sich diverse Gesetze mit der StVO beißen können. In Rheinland-Pfalz hab ich ja das Problem, dass man Waldwege lt. Waldgesetz mit dem Rad grundsätzlich befahren darf. Nur hängen leider vor 99 % der Waldwege halt [Zeichen 250] herum...

    Jeder 5. Lkw-Fahrer betrunken (SWR)

    Man empfiehlt inzwischen also auch Fußgängern schon das Tragen von Wahnwesten:

    Als Fußgänger können Sie einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten - zu Ihrem eigenen Schutz! Tragen sie möglichst helle Kleidung. Eine Überziehweste in Signalfarbe oder ein Blinklicht an Tasche oder Rucksack erhöhen die Sichtbarkeit. Überqueren Sie die Straße wenn möglich nur an gut ausgeleuchteten Stellen. Rechnen Sie aber auch dann damit, dass Sie von Autofahrern nicht oder nur spärlich wahrgenommen werden. Vorsicht ist geboten. |erf

    Wo ist neben dem victim-blaming der Hinweis auf das Sichtfahrgebot, liebes Polizeipräsidium Westpfalz...!?

    Danke, dass du es mal ansprichst...

    Wie würde wohl das Ergebnis eines Abstandsmessers beim Radfahren auf dem Radweg aussehen? Neben Überholvorgängen auf solchen untermaßigen Radwegen, die ohne Sicherheitstrenntreifen direkt neben der Fahrbahn verlaufen?

    Ich frage mich ja bspw. auch, warum der einseitige Zweirichtungsschrott vor allem Außerorts so beliebt ist? Meist ist der Grünstreifen dazwischen keinen halben Meter breit. Wenn es denn überhaupt einen gibt, siehe bspw. im Saarland mit ihren zahlreichen benutzungspflichtigen Seitenstreifen. Die Leute haben dann aber überhaupt keine Probleme damit, wenn grade auf linksseitigen Wegen der 40-Tonner im Gegenverkehr mit einem Abstand von 'nem halben Meter an denen vorbeirauscht - und der Sog sie dabei regelrecht auf die Fahrbahn saugt...!? :/

    Und...!? Es gibt unzählige "individuelle" Zusatzzeichen, die weder in der StVO, noch im VzKat vorkommen. Kann ja nicht die Aufgabe von Otto-Normalbürgern sein, drüber zu philosophieren, was die Aufsteller derartigen Blödsinns nun gemeint haben könnten.