Beiträge von Yeti

    Leider habe ich auf dem verlinkten googlemaps-Ausschnitt aus Stade nicht alle angegebenen Wege wiedergefunden

    Die Wege sind bei Google unvollständig oder falsch bezeichnet. Wo bei Google Maps "Erleninsel" steht, ist es der Georg-Christoph-Lichtenberg- Weg. Der Weg, der nach Nordwesten hinter dem Zollamt zur Stadthalle ("Stadeum") verläuft, ist der Helmut-Ernst-Miericke-Weg. Bei Openstreetmap passt es: OpenStreetMap

    Dieser Kreisverkehr ist noch im Bau und das Bild zeigt nur, dass dort der selbe Fehler gemacht wird wie an allen anderen Stader Kreisverkehren auch. Die abrupten Verschwenkungen der "Radwege" direkt neben der Radwegfurt sind an fast allen Kreisverkehren zu finden, während man den Kreisverkehr tangential verlässt und natürlich niemand auf die Idee kommt, das gefühlte Geradeausfahren durch Handzeichen rechts anzuzeigen.

    Jeder sechste Unfall vom Typ "Einbiegen-/Kreuzen-Unfall" ereignete sich in den letzten Jahren an einem der 11 Kreisverkehre im Stadtgebiet mit umlaufenden "Radwegen".

    Hier noch andere Stellen

    An der Schiffertorskreuzung wird der nächste Kreisverkehr gebaut. Das Spannende an dieser Kreuzung ist, dass an ihrer Westseite drei Fahrrad-Hauptrouten zusammentreffen: https://www.google.de/maps/@53.60154…m/data=!3m1!1e3

    Von Nordwesten der Hellmut-Ernst-Mierecke-Weg (Schulweg zum Vincent-Lübeck-Gymnasium, zur BBS und Hauptweg für Fußgänger und Radfahrer zur Stadthalle), nach Südwesten der Synold-Klein-Weg und nach Süden/Südosten der Georg-Christoph-Lichtenberg-Weg, der die Verlängerung von Stades erster Fahrradstraße darstellt. Ein Kreisverkehr ist daher für Radfahrer an dieser Stelle keine geeignete Lösung, weil man dann nordwärts entweder dreiviertel des Kreises umfahren muss (was niemand machen wird), oder den direkten Weg verkehrt herum wählt (was in der Planung sogar so vorgesehen ist).

    Ich kannte die Planungen schon vorher und war daher auch über das Ergebnis nicht überrascht. Alle Einwände wurden vorher vom Tisch gewischt. Heute wurde nach Abschluss des ersten Bauabschnittes die Verkehrsführung geändert und man kann sich in Teilen schonmal anschauen, was die Stadt da wieder verbockt.

    Typisch für Stader Kreisverkehre sind die abrupten Verschwenkungen der Radwege direkt vor der Überfahrt. Während die StVO nur vorsieht, das Verlassen des Kreisverkehrs anzuzeigen, ist man hier gut beraten, Handzeichen zu geben, wenn man dem Kreisverkehr folgen will. Dabei aber bitte nicht mit dem ausgestreckten Arm am Laternenmast hängen bleiben und auch einhändiges Bremsen will geübt werden, während man gleichzeitig den Kopf nach hinten dreht, um den rückwärtigen Kraftverkehr einzusehen.

    Zebrastreifen und Radwegfurt fehlen hier noch, aber egal: Hier ist ja seit heute der Autoverkehr freigegeben und im Winter geht doch sowieso niemand zu Fuß (oder fährt gar Fahrrad). Das Wort "Radwegende" hat man hier auch wörtlich genommen und wer in die Falle getappt ist, diesen Mist zu benutzen, darf dann später zusehen, wie er sich beim Verlassen des Kreisverkehrs in den Fahrbahnverkehr einfädelt. Gut, dass es die ERA 2010 genau anders herum vorsieht: Vor dem Kreisverkehr auf die Fahrbahn und hinterher ggf. wieder runter auf den Radweg, wenn einer da ist, und ansonsten weiter auf der Fahrbahn.

    So geht es weiter: Das Wort "Kreisverkehr" trifft für Radfahrer an diesen Stader Sonder-Konstrukten nicht zu, sondern Radwege umlaufen einen Kreisverkehr immer im Zickzackkurs (ich hoffe, das ist durch die Absperrung hindurch zu sehen). Der Knick im Vordergrund ist der Übergang der Radwegfurt als Teil des "Kreises" und damit der Weg des gegenüber den von rechts in den Kreisverkehr einfahrenden Radlingen vorfahrtberechtigten Radverkehrs.

    Hatte ich schon geschrieben, dass Stader Kreisverkehre in der örtlichen Unfallstatistik auffällig sind?

    Der Hammer ist aber gerade die "Radverkehrsführung" in der Baustelle: Sie ist schlichtweg nicht vorhanden. Egal, aus welcher Richtung man kommt, endet die Reise mit dem Fahrrad an einem [Zeichen 254] .

    Für Fußgänger hat man immerhin eine Umleitung durch die Unterführung ausgeschildert. Die Treppe auf der anderen Seite ist aber auch gesperrt und die steile Rampe daneben ist bestimmt für Menschen mit Gehhilfe, Kinderwagen oder artig ein Fahrrad schiebend vor allem bei Eisglätte unlustig.

    Aus Richtung des Stadeums (Stadthalle) hat man unmotiviert eine Umleitung ausgeschildert, die auf einer Wiese endet und danach an der Schiffertorsstraße ohne Querungsmöglichkeit. Dafür hat man aber noch extra ein [Zeichen 254] spendiert, damit niemand durch die Absperrschranke in den Bauzaun geisterradelt (was hier nicht nur bei verkorksten Baustellenführungen sehr beliebt ist).

    Sie können es nicht nur nicht, sondern sie wollen es anscheinend nicht einmal können. Genausogut hätte man aus allen Richtungen für den Radverkehr einen 3m hohen Mittelfinger aufstellen können.

    25 Jahre später in Deutschland: "Da ist ein Raaaaaadweeeeeeeeg!!11einsdrölf!"

    Ja nun: Wir reden ja 32 Jahre nach dem Mauerfall auch immer noch von Ossis und Wessis, blühende Landschaften (im Sinne Helmut Kohls und nicht wortwörtlich genommen) sucht man in den 31 Jahre alten "neuen Bundesländern" oft vergeblich. Die Russen sind immer noch böse genug für eine rote-Socken Kampagne im Wahlkampf, während Putin uns gar nicht den Kommunismus aufzwingen will, sondern uns aus ganz kapitalistischem Eigeninteresse mit Gaslieferungen erpresst und seine Troll-Armee soziale Netzwerke mit Unwahrheiten flutet, die einem Ex-Präsidenten der USA helfen, die Demokratie zu destablisieren.

    Früher war es einfacher, gut und böse auseinanderzuhalten: Wir waren die Guten und alle, die nicht so waren wie wir, waren böse (oder egal).

    Warum sollte man diesen abgestellten Sperrmüll beachten?

    Wenn man die Verkehrsregeln kennt: gar nicht. Ich fürchte aber, dass für viele Gehwegradler das [Zusatzzeichen 1012-32] ein Indiz dafür ist, dass man dort vorher Fahrrad fahren durfte. Denn warum sollte man sonst dazu aufgefordert werden, vom Fahrrad abzusteigen?

    Radfahrende Kinder + Eltern?

    Dass man soweit gedacht hat, halte ich für ausgeschlossen. Aber auch dann: Warum sollte ein Kind dort nicht weiterfahren? Allenfalls deshalb, weil es hinter dem Banner am Bauzaun nicht zu sehen ist und es die Fahrer von Baustellenfahrzeugen immer zu eilig haben, um vorsichtig das Baugrundstück zu verlassen und man die Verantwortung dafür lieber einem 7-jährigen Kind auferlegen möchte als einem Berufskraftfahrer?

    Es ist ein Anfang :) Warum man an dieser Straße allerdings nur auf einem Abschnitt die blauen Schilder entfernt hat und nicht überall, muss man nicht verstehen. Auch vorher schon bestand die Benutzungspflicht in dieser Straße nicht durchgehend.

    Man weiß hier auch nie, ob das tatsächlich angeordnet wurde, oder ob da einfach ein Mitarbeiter des Bauhofes den Auftrag hatte, die Blauschilder gegen neue auszutauschen und dann nur die Hälfte des Auftrages erledigt hat, weil keine neuen Schilder bestellt waren, als die Alten schon abgebaut waren. Sollten dort in ein paar Tagen neue Schilder hängen, beginnt die 12-Monats Frist aber bestimmt neu zu laufen, oder? Denn im Augenblick ist ja die Benutzungspflicht eindeutig aufgehoben.

    Ich frage mich, warum man bei einer solchen Verschlimmbesserung nicht auch den Kantstein auf ganzer Breite hätte absenken können, wenn denn auch der Gehweg auf ganzer Breite zum Schleichradeln freigegeben ist.

    Darüber hinaus wäre natürlich am Anfang einer solchen Anordnung eine Markierung wünschenswert, die die Wahlmöglichkeit verdeutlicht. Im Idealfall als geschütztes Radwegende zur Überleitung auf die Fahrbahn.

    So wie hier in Buxtehude, nur mit [Zusatzzeichen 1022-10] unter dem [Zeichen 239] , wenn's denn unbedingt sein muss.

    Meines Erachtens kann man sich die "Servicelösung" aber auch komplett sparen und wenn man es in Ordnung findet, dass auf dem Gehweg geradelt wird, dies einfach nicht sanktionieren. Dann wird den Gehwegradlern aber vielleicht eher klar, dass sie da auf eigenes Risiko fahren und der eine oder andere Autofahrer verzichtet vielleicht auf das Hupkonzert, wenn es ein Indiz weniger gibt, dass es sich bei der Seitenraum-Restfläche um einen "Radweg" handeln könnte.

    Wenn man bei [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] mit 20km/h einen Unfall baut, ist man doch rechtlich gesehen ohnehin nicht viel besser dran, als wenn man dort ohne die Schleichradel-Freigabe unterwegs war. Die Geschwindigkeit des Radfahrers dürfte bei einem Unfall sowohl mit Fußgängern als auch mit einbiegenden oder abbiegenden Kfz eine wesentliche Rolle spielen und daher der Radfahrer bei Missachtung des Schrittgeschwindigkeitsgebots immer eine Teilschuld haben.

    Es ist wohl noch einiges zu tun, bis Radfahrer die teilweise Legalisierung gefährlichen Fehlverhaltens nicht mehr als "Service" betrachten.

    Man könnte das Bild auch so interpretieren, dass der PKW auf dem Bild gerade rechts abbiegt.

    Die eingeschlagenen Vorderräder sprechen dafür, dass der PKW-Fahrer rechts abbiegt und er nach §9 (3) den Radfahrer durchlassen muss.

    Ich frage mich vielmehr, wo das Bild aufgenommen wurde und was dort wieder alles vermurkst wurde. Vielleicht macht der Radfahrer doch einen Fehler, weil er da, wo er gerade herkommt, gar nicht fahren durfte. Und wenn doch, dann dürfte dort vermutlich kein Zebrastreifen sein, z.B. im Zuge eines gemeinsamen Geh- und "Radweges". Dennoch gilt §9 (3) natürlich auch dann, wenn ein Radfahrer dort eigentlich nicht fahren durfte.

    Und warum immer erklärt wird, dass Radfahrer am FGÜ absteigen müssten, um Vorrang zu haben, verstehe ich auch nicht. Das ist zwar korrekt, aber wäre es nicht einfacher, wenn man erklären würde, dass FGÜ für Radfahrer überhaupt keine Bedeutung haben, außer dass man auch als Radfahrer querende Fußgänger durchlassen muss? Wer sein Fahrrad schiebt, ist Fußgänger und kein Radfahrer mehr. Daher gelten dann auch die Regeln für Fußgänger und nicht mehr die für Radfahrer.

    Es sagt viel über dieses Land aus, dass das gerade alle Medien erwähnenswert finden: Ein Mensch benutzt für eine 1,5km lange Strecke nicht das Auto sondern das Fahrrad (Pedelec).

    Cem Özdemir fährt mit E-Bike beim Bundespräsidenten vor
    Mit dem Fahrrad statt mit der Limousine: Cem Özdemir reiste unkonventionell zu seiner Ernennung im Schloss Bellevue an. Auch beim Transport seiner Urkunde…
    www.spiegel.de

    Der Mensch ist in diesem Fall der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, der mit dem Fahrrad zum Schloss Bellevue gefahren ist, um seine Ernennungsurkunde in Empfang zu nehmen und anschließend wieder mit dem Fahrrad zurück zum Bundestag gefahren ist.

    Den hätte ich gerne als Verkehrsminister gehabt, nicht nur wegen dieser Aktion heute.

    Das ist doch mal eine intuitiv erfassbare Verkehrsführung, wenn wirklich niemand mehr kapiert, um was es sich eigentlich handelt.

    Ich schlage vor, dort einen Schaukasten zu installieren, wo erklärt wird, was das sein soll und welche Verkehrsregeln auf dem folgenden Straßenabschnitt gelten. Weiterfahrt mit allen Fahrzeugen erst erlaubt, wenn man quittiert hat, dass man die Regelungen verstanden hat und bereit ist, sich daran zu halten.