Hätte man an der Stelle den Vorschlag des Fragestellers weiter verfolgt, dann wäre klar geworden, dass barrierefreie Rampen viel zu lang geworden wären und deshalb Aufzüge hätten gebaut werden müssen.
Sie kennen sich hier ja vor Ort gut aus.
Derzeit gibt es zwischen dem Synold-Klein-Weg und dem Georg-C.-Lichtenberg-Weg, die beide von Süden / Südwesten auf die Schiffertorskreuzung zuführen, einen Höhenunterschied von ca. 2m.
In der Skizze ist der Synold-Klein-Weg (SKW) blau, der Georg-C.-Lichtenberg-Weg (GCLW) orange und der Helmut-Ernst-Miericke-Weg (HEMW) gelb eingezeichnet. In rot habe ich die bisherigen Rampen eingezeichnet. Im Süden der Kreuzung haben wir eine Steigung von gut 20%, also viel mehr als für eine barrieregerechte Ausführung zulässig. Dies wird auch weiterhin so bleiben, weil man sich für Rollstuhlfahrer noch weniger interessiert als für Radfahrer. Der SKW verläuft ca. 1m oberhalb des Wasserspiegels der Schwinge, der GCLW ca. 3m oberhalb und der HEMW 5m oberhalb der Schwinge.
Auf der Nordseite der Unterführung ist die Rampe zwar länger, aber es ist ein größerer Höhenunterschied zu überwinden, weil die Georg-Bastion eine Wallanlage ist und höher liegt als die Kreuzung.
Ein Vorschlag (grün) bestand darin, die Unterführung auf die andere Seite der Schwinge zu verlegen und die nachfolgende Rampe auf der Seite der Schiffertorsstraße auszuführen und dann an der Brücke über den Burggraben an den HEMW (gelb) anzuschließen. Damit hätte man zugleich auch eine direkte Anbindung vom SKW an der Radweg an der Schiffertorsstraße stadtauswärts schaffen können und der Umweg gegenüber der bisherigen Führung wäre marginal. Die grüne Routenführung würde auch die historische Wallanlage nicht stören, sondern würde neben einer Betonwand verlaufen
Dies alles hat man aber nicht einmal in Erwägung gezogen und die Antwort auf meine Einwohnerfrage lautete dann auch nicht, dass die Rampen zu lang und nicht realisierbar wären, sondern es wurde mit der Brückenkonstruktion argumentiert, die dafür angeblich geändert werden müsste, um die nötige Durchfahrtshöhe zu realisieren. Dabei muss man wissen, dass die derzeitige Unterführung (grau gestrichelt) derzeit auch unterhalb des Wasserspiegels verläuft. Warum sollte das bei einer neuen Unterführung nicht genauso möglich sein, dann nur noch einen halben Meter tiefer?
Grundsätzlich bin ich auch kein Freund davon, Radwege unter Kreuzungen hindurch zu führen. Hier liegt aber ein Sonderfall vor, weil unabhängig geführte Wege auf diese Kreuzung treffen. Der Kreisverkehr ist für die vier Straßen konzipiert, die dort zusammen treffen, aber es kommen Fußgänger und Radfahrer aus drei zusätzlichen Richtungen hinzu, die nach der Planung alle über eine einzige Furt über die Schiffertorsstraße gehen und fahren sollen. Das sehe ich sehr problematisch und daher hätte ich versucht, die getrennten Wege auch getrennt zu lassen. Es gäbe ja trotzdem auch die Verbindungen zu den Straßen im Kreisverkehr und umgekehrt die Möglichkeit, von den vier zuführenden Straßen die drei unabhängigen Wege zu erreichen.
Mich ärgert einfach, dass diese Hauptrouten des Radverkehrs in der Planung völlig unberücksichtigt geblieben sind und ich befürchte, dass am Ende trotzdem noch irgendeine Beschränkung für den Radverkehr kommen wird, wenn man merkt, dass dort zu viele Radfahrer und Fußgänger die Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs beeinträchtigen.