Beiträge von Yeti

    Beim nächsten Mal weiß er von der Benutzungspflicht (obwohl er das Blauschild nie gesehen hat) und muss den Radweg benutzen, laut Richterin.

    Dann müsste nach dieser Argumentation der Richterin jeder Ortskundige auch weiterhin auf "Radwegen" fahren, nachdem die Benutzungspflicht aufgehoben und die Schilder entfernt wurden? Schließlich weiß er ja auch ohne Schild, dass er den "Radweg" benutzen muss. Was für ein Quatsch. ^^

    Die sind zu klein als dass sie was bewirken könnten. Eigentlich irre: Jeder Mensch geht zu Fuß, aber der Fußverkehr hat fast keine Lobby. Immerhin stellt Fuss e.V. keine Forderungen auf, die den Interessen des Fußverkehr entgegen stehen. Insofern ist das immer noch die bessere Lobby als der Bundes-ADFC für den Radverkehr.

    E-Scooter: Kritiker nennen neue Regeln »grobe Attacke« auf Fußgänger - DER SPIEGEL

    Zitat

    Dabei hat sich die Zahl der Todesopfer und Verletzten bei E-Scooter-Unfällen im vergangenen Jahr verdoppelt. Es gab 22 Todesopfer und 9425 Unfälle. Häufige Unfallursachen sind falsche Fahrbahnnutzung und Alkohol.

    Da schreibt mal jemand "Fahrbahn" statt "Straße" und macht es damit gleich wieder falsch. :rolleyes:

    Die Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit auf [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] wird auch bei den E-Scootern sicherlich ganz toll funktionieren (nicht).

    Wenn es nach einer Kreuzung nicht wiederholt wird, darf der linke "Radweg" also nur von Radfahrern benutzt werden, die vorher schon darauf gefahren sind, aber nicht von denen, die dort gerade eingebogen sind?

    Die Frage müsste also anders gestellt werden: Wo steht, dass die Freigabe über eine Kreuzung hinweg besteht? Und wenn ja: Wie weit besteht die Freigabe? Bis zu einer expliziten Aufhebung der Freigabe durch [Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1012-31]? Sowas habe ich noch nie gesehen. Oder besteht die Freigabe zum Geisterradeln so lange man Lust hat, auf der falschen Straßenseite zu fahren? Oder bis zum Ende eines zusammenhängenden Straßenzuges? Was definiert dieses Ende?

    Ich verstehe die Aufregung auch nicht ganz. Der einzige Nachteil ist, dass in fünf Jahren Fahrradanhänger >50kg teurer werden, weil sie dann eine Bremse haben müssen. Bei den weit verbreiteten Systemen, die an der Hinterachse des Fahrrades angeschlossen werden, sogar erst ab 60kg. Alle existierenden Anhänger dürfen weiterhin benutzt werden.

    Allerdings verstehe ich auch nicht, das als großen Wurf für die Verkehrswende zu verkaufen.

    Man wird hier also ernsthaft direkt vor dem ersten Schild über eine Ampelkreuzung nach links geschickt, nur um dann 20 Meter weiter über die Querungshilfe wieder nach rechts wechseln zu sollen

    Immerhin hat man dann auch auf diesen 20m die Fahrbahn frei von Fahrrad-Asis gehalten. Nicht vorzustellen, wenn dort auf 20m Autofahrer hinter langsameren Radfahrern herfahren müssten.

    Es ist ein Unterschied, ob man einfach eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h ohne nennenswerte Umwege fahren können will oder ob man den Anspruch erhebt, auf einem Rennrad nicht eine Sekunde zu verlieren.

    ...oder ob man auch mit 20-25 km/h nach einer halben Stunde keine schmerzenden Handgelenke haben will, obwohl nebenan eine glatt asphaltierte Fahrbahn verläuft.

    Ich bezweifle, dass dich deine Eltern auf der B 73 spielen ließen.

    Ein Teil meines Schulweges zur Grundschule verlief über die Radweg-freie B247.

    Da wir beim Spielen auf der Straße immer zur Seite gegangen sind, wenn ein Auto kam, hätte der Spielspaß auf der Bundesstraße sehr gelitten. Es war daher gar nicht erforderlich, dass uns das verboten wurde, weil wir dazu gar keine Lust hatten. Aber in dem Dorf, in dem ich groß geworden bin, gab es auch nur eine Kreisstraße. Wir haben direkt am Ortseingang gewohnt, wo die Autos mit 80 km/h reinkamen. Gehwege gab es damals auch nicht, so dass ich die 950m zur Bushaltestelle am Fahrbahnrand gegangen bin. Nach der Einschulung sind meine Eltern am ersten Tag mitgekommen und dann haben sie mich alleine zum Schulbus gehen lassen.

    Wobei letztere Fähre nur Fußgänger und Fahrräder mitnimmt. Das kriegen die autoversessenen Deutschen schon mal nicht hin.

    Sollen wir mal Fähren aufzählen, die nur Fußgänger und Fahrräder mitnehmen? Ich fange mal mit fünf Beispielen an:

    - Alle Hadag-Fähren in Hamburg

    - Lühe - Schulau

    - Neßmersiel - Baltrum

    - Egernsund - Langballigau oder Flensburg

    - Hitzacker - Bitter

    Als ich Kind war, war für uns die Straße der Spielplatz. Wir sind dort Fahrrad und Skateboard gefahren, oder haben Fußball gespielt. Wenn ein Auto kam, sind wir beiseite gegangen oder sind daran vorbei gefahren.

    An einen Ur-Instinkt (Offtopic: wusstet ihr, dass "Urin stinkt" sich nur durch die Position des Leerzeichens unterscheidet?), dass uns dort jemand fressen wollte, kann ich mich nicht erinnern. Ich bin damals sogar manchmal mit dem Fahrrad ins 5km entfernte Nachbardorf zur Grundschule (<= 10 Jahre) gefahren. Bis zum Nachbardorf gab es auf der ganzen Strecke nicht einmal Gehwege. Soll heißen: Für mich war es als Kind völlig normal, mich auf der Fahrbahn zu bewegen.

    Ich kann mich nicht daran erinnern, das als ungewöhnlich oder als gefährlich empfunden zu haben und meine Eltern haben auch nicht versucht, mir einzureden, dass ich das nicht tun sollte. Was wäre denn auch die Alternative gewesen?

    Wenn ich mit rund 15 km/h auf einem breiten Fahrradweg fahre, dann ist es etwas anderes, als wenn ich mit Tempo 150 km/h mit einem PKW auf der Autobahn fahre.

    Wenn man ganz alleine da ist, macht es keinen Unterschied. Da man im öffentlichen Straßenverkehr aber nicht alleine ist, muss man mit 15 km/h auf einem "Radweg" genauso aufpassen wie mit 150 km/h auf der Autobahn.

    Du bringst auch einem Kind erst bei, dass es zum Beispiel nicht den Herd benutzen soll, und später lernst du mit ihm, den Herd richtig zu benutzen.

    Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich. Man kann meinetwegen Kindern beibringen, dass sie stark befahrene Fahrbahnen anfangs nicht benutzen, bis man ihnen zeigen kann, wie sie die Fahrbahn richtig benutzen.

    Man würde ein Kind aber nicht aus Sicherheitsgründen an einen Gasgrill stellen, weil der Herd zu gefährlich ist.

    Ich habe mit vier Jahren das Fahrradfahren gelernt, auf der Fahrbahn einer kleinen Anwohnerstraße. Die Gehwege wären dafür viel zu schmal gewesen. In Hauptstraßen, wo es auf der Fahrbahn für Kinder zu gefährlich ist, ist es das auf dem Gehweg ebenfalls. Mit Kindern würde ich daher solche Straßen komplett meiden, bis sie alt genug sind, das Verkehrsgeschehen begreifen zu können. Wenn ich mir hier einige Erwachsene anschaue, wie gedankenlos die auf Geh- und "Radwegen" fahren, wäre es für die vermutlich auch besser, Hauptstraßen zu meiden.

    Möchtest du wirklich Fahrradfahrer*innen unter Dauerstress setzen, damit deren volle Aufmerksamkeit und Konzentration ständig auf das Fahren fokussiert ist?

    Ich möchte niemanden unter Dauerstress setzen, aber ich halte es für erforderlich, bei der Teilnahme im öffentlichen Straßenverkehr die volle Aufmerksamkeit auf das Fahren zu fokussieren. Das gilt unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels für alle, immer und überall.

    Einzige Ausnahme: Fußgänger auf Gehwegen. Gehwege sollten so beschaffen sein, dass Fußgänger jederzeit stehen bleiben oder abrupt ihre Richtung ändern oder spontan einen Schritt zurückgehen können, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Voraussetzung dafür ist die Abwesenheit jeglichen Fahrverkehrs auf Gehwegen, also auch Fahrräder und E-Scooter. Wer mit einem elektrisch angetriebenen Krankenfahrstuhl auf dem Gehweg fährt, soll sich verhalten wie ein Fußgänger oder ansonsten auf der Fahrbahn fahren.

    Die Vorschrift, dass Kinder bis zum 8. Lebensjahr auf Gehwegen fahren müssen, würde ich streichen. Es ist schlimm genug, dass sie es bis zum 10. Lebensjahr dürfen. Auch Kinder sollten dann auf dem Gehweg langsam fahren und größtmögliche Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Wenn ihnen das zu doof ist, sollen sie ihr Fahrrad auf dem Gehweg schieben oder einen anderen Weg wählen. Ich halte es für fatal, dass man Kindern erst beibringt, dass sie aus "Sicherheitsgründen" auf Gehwegen fahren sollen, um ihnen das anschließend wieder abgewöhnen zu müssen, ebenfalls aus Sicherheitsgründen.

    Aber auch im Verhalten bemerkt man ein extremes Selbstverständnis von "wir sind hier sicher"

    Dieses trügerische Sicherheitsgefühl halte ich übrigens für einen nicht unerheblichen Grund, warum das Unfallrisiko auf Radwegen so hoch ist. Manchen Unfug, den man auf "Radwegen" beobachten kann, machen die Leute einfach nicht, wenn sie auf der Fahrbahn fahren. Das kommt zu den objektiven Risiken (in der Regel schlechtere Sichtbeziehungen an Kreuzungen, Geradeausverkehr rechts neben Rechtsabbiegern) noch hinzu.

    Ich habe in DK auch sehr viele mit Helm gesehen. Zumindest in Kopenhagen ist mir allerdings bezüglich der Kleidung aufgefallen, dass nur sehr wenige in Funktionskleidung unterwegs waren. Wahnwesten habe ich nur einmal bei deutschen Touristen gesehen (auf dem Rücken der Aufdruck irgendeiner ADFC-Ortsgruppe).

    Das Motto "dress for Your destination, not for Your jouney" scheint dort eher gelebt zu werden als hier.