Beiträge von Yeti

    Ich sehe mehrere Erklärungsansätze.

    1. Verdrängung. Es ist einfacher, unbequeme Tatsachen zu leugnen, herunterzuspielen oder lächerlich zu machen als daran etwas zu ändern. Beispiele: Gesundheitsrisiken von Übergewicht ("an einer richtigen Frau/richtigem Mann muss auch was dran sein"), Bewegungsmangel ("Sport ist Mord"), Klimawandel ("war schon immer so", "heute ist es aber kalt, wo bleibt der Klimawandel?").

    2. Mangelndes Vertrauen auf die Wirkung des eigenen Handelns ("was nutzt es, wenn ICH etwas ändere, solange die anderen weitermachen"). Beispiele: Kohleausstieg, Atomausstieg, Müllvermeidung, Auto stehen lassen, ...

    3. Parteienverdrossenheit: CDU und SPD sind sich inhaltlich immer ähnlicher geworden, aber die Leute wollen Alternativen. Seit Jahren gibt es keine großen politischen Projekte mehr und die, die es geben könnte, sind negativ besetzt (Flüchtlingskrise, Eurokrise, Altersarmut). Die Aufbruchstimmung der späten 1980er Jahre ist vorbei. Die Leute sind zufrieden, wenn sie sich jedes Jahr ein neues i-Phone kaufen können ("weiter so").

    4. Zunehmende Verlustangst: Je besser es den Menschen geht, desto mehr haben sie zu verlieren. Je weiter die Schere in der Gesellschaft auseinandergeht, desto mehr kämpfen die Leute darum, nicht abzurutschen oder noch weiter abgehängt zu werden.

    Die rote Farbe ist rechtlich irrelevant. Man sollte sie meiner Meinung nach nur dort einsetzen, wo sie geeignet und erforderlich ist, etwas besonders hervorzuheben.

    Rote Farbe verstehen viele so, dass Radfahrer dort besonders geschützt werden, aber halt auch nur dort. Die interviewte Radfahrerin kam ja zum Beispiel auch gar nicht auf die Idee, den roten Bereich zu verlassen und mindestens jeder 2. Autofahrer (ausgenommen Fahrer schwarzer BMW, da sind es alle) wird darauf bestehen, dass Radfahrer gefälligst ihren roten RAAADWEEEG!!!! zu benutzen haben.

    Ein gesichertes Radwegende nach ERA 2010 wäre problemlos 30m weiter zu realisieren, aber das wäre auch unbefriedigend für Radfahrer, die nach links in die Lutherstraße wollen. Für mich sieht das alles so aus, als hätte man Radfahrer dort in der Planung komplett vergessen und dann anschließend versucht, mit irgendeinem Murks das zu korrigieren.

    Ich verstehe auch nicht, wozu diese breite Mittelinsel da ist. Den Platz hätte man nutzen können, Radfahrer auf die Fahrbahn zu führen, aber die Einfädelung genau neben die Mittelinsel zu legen, ist Blödsinn.

    In ERA 2010 steht sogar, dass Schutzstreifen unterbrochen werden sollen, wenn die Fahrbahnbreite z.B. an einer Mittelinsel geringer als 3,75m ist und somit bei einem 1,50m breiten Schutzstreifen die Restfahrbahn schmaler als 2,25m ist.

    Alleine die Tatsache, dass man darüber diskutieren muss, welche Rechte und Pflichten die Verkehrsteilnehmer an diesem roten Fleck haben, zeigt, dass das Murks ist.

    Zitat von VwV StVO zu §§ 39 - 43

    Bei der Straßenbaubehörde ist gegebenenfalls eine Prüfung anzuregen, ob an Stelle von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen vorrangig durch verkehrstechnische oder bauliche Maßnahmen eine Verbesserung der Situation erreicht werden kann.

    ...

    Beim Einsatz moderner Mittel zur Regelung und Lenkung des Verkehrs ist auf die Sicherheit besonders Bedacht zu nehmen.

    Verkehrszeichen, Markierungen, Verkehrseinrichtungen sollen den Verkehr sinnvoll lenken, einander nicht widersprechen und so den Verkehr sicher führen.

    Hier hat man offenbar durch eine bauliche Maßnahme eine Verschlechterung der Situation erreicht, die niemand versteht und die damit zu Missverständnissen führt.

    Ich fürchte, dass erschreckend viele Verkehrsteilnehmer nicht einmal den Unterschied zwischen einem RAAAADWEEEEG!!!, einem Radfahrstreifen, einem Schutzstreifen, Seitenstreifen und einem Parkstreifen kennen und dann erfindet man dazu noch etwas Neues wie einen "Einfädelstreifen", der weder in der StVO noch in den technischen Standards (RASt, ERA) beschrieben ist und der die einen dazu verleitet, sich blind einzufädeln und den anderen das Gefühl vermittelt, dass dafür aber bitteschön 45cm auszureichen haben.

    Diese "Einfädelspur" ist auf jeden Fall irreführend, wie auch die Reaktionen der zitierten Radfahrerin zeigt, die angibt, lieber auf den Gehweg auszuweichen als links neben dem Streifen auf der Fahrbahn zu fahren. Schutzstreifen sind nicht benutzungspflichtig, ihre Benutzung kann allenfalls durch das Rechtsfahrgebot nötig werden. Aber es muss natürlich niemand so weit rechts fahren, dass er sich damit selbst in Gefahr bringt. Die rote Farbe suggeriert allerdings, dass dieser Streifen der alleinige Platz für Radfahrer ist. Wenn der Streifen nur zum Einfädeln dient, könnte man das vielleicht durch Pfeile deutlich machen, die in Richtung der Fahrbahn weisen.

    Doof ist, dass die Einfädelung genau im Bereich der Mittelinsel liegt und die rote Farbe auch den Autofahrern den Eindruck vermittelt, als gehöre ihnen die gesamte Fläche, die nicht rot markiert ist, alleine.

    Das alleinstehende [Zusatzzeichen 1022-10] ist doch eigentlich nur für die Freigabe eines linksseitigen Radweges in Gegenrichtung vorgesehen, also das Gegenstück zu [Zeichen 237][Zusatzzeichen 1000-33]

    Auf der rechten Seite ist mir das auch schon einmal begegnet und zwar rund um den Flughafen Finkenwerder. Ich halte das für eine Hamburger Interpretation, einen nicht-benutzungspflichtigen Radweg zu kennzeichnen und würde darauf nicht mit Schrittgeschwindigkeit fahren, denn die Schrittgeschwindigkeit wird ja nur für die Kombination [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] genannt.

    hier: https://goo.gl/maps/9zzQp3stYmz

    (bei Streetview noch nicht zu sehen)

    Faszinierend ist für mich, wie er das Fahrrad beherrscht und wie schnell er ist.

    Lebensmüde finde ich es, weil er an vielen Stellen einfach nur Glück hat. Ich kann keinen "Plan B" erkennen, wenn er bei rot in einen Kreuzungsbereich rast.

    Asozial finde ich vor allem sein Verhalten gegenüber Fußgängern. Teilweise hält er regelrecht darauf zu, um sie zu erschrecken.

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher:

    faszinierend?

    lebensmüde?

    asozial?

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Dazu noch eine Kuriosität aus der anderen Blickrichtung. Falls damit gemeint sein soll, dass die Carl-Benz-Straße von Radfahrern auch in Gegenrichtung befahren werden darf, wurde nicht nur das falsche Zeichen verwendet, sondern das wäre in dieser Straße wegen Tempo 50 auch gar nicht zulässig und ist überdies am Anfang der Einbahnstraße nicht mit [Zeichen 220-20][Zusazzeichen 1000-32] gekennzeichnet.

    Ich muss nochmal nachschauen, aber ich fürchte, dass auch der rot gepflasterte Weg in der Rudolf-Diesel-Straße (im Bild von rechts) mit einem [Zeichen 240]dekoriert wurde. Dann ist es genauso unklar, an welcher Stelle man den Radweg verlassen soll/darf, um geradeaus über die Kreuzung zu fahren.

    Man muss sich das mal vorstellen. Man fährt ursprünglich auf der Vorfahrtstraße und möchte dem Verlauf der abknickenden Vorfahrt folgen und wird dabei in eine Situation gebracht, wo man gegenüber allen anderen wartepflichtig wird: Gegenüber Fahrbahnverkehr von hinten aus der Rudolf-Diesel-Straße wegen §10 (Einfahren von anderen Straßenteilen), gegenüber Verkehr von links, weil das die Vorfahrstraße ist, gegenüber Linksabbiegern von vorne, weil die aus der Vorfahrtstraße kommen, gegenüber Verkehr von rechts, weil zwischen den untergeordneten Straßen Rechts vor Links greift?

    Eine aus meiner Sicht ebenfalls unklare Regelung gibt es hier: https://www.google.de/maps/@53.58142…m/data=!3m1!1e3

    Wenn man über die Fahrrad-und Fußgängerbrücke über die B73 kommt, dann trifft der unabhängig geführte Weg genau im Bereich einer abknickenden Vorfahrt auf die Straße. Üblicherweise sind die Fahrzeuge, die in der Carl-Benz-Straße geradeaus fahren (unter anderem Müllwagen auf dem Weg zur Deponie), dort schnell unterwegs. Immerhin weiß man gleich, wo man das benötigte Unfall-Gutachten bekommt ;)

    Aus Sicht des Radfahrers

    Aus Sicht des Fahrbahnverkehrs

    In der anderen Richtung (Klarenstrecker Damm) ist es mit einem [Zeichen 206][Zusazzeichen 1000-32] gekennzeichnet.

    Ja klar! Ich fahre dort auf der Fahrbahn und daher stellt sich mir das Problem gar nicht. Ich wollte nur mal fragen, ob jemand eine Idee hat, wie man dort links abbiegen kann/soll, wenn man sich an die Benutzungspflicht hält.

    Noch schlimmer ist es ja in der Gegenrichtung, wenn man aus der Gottlieb-Daimler-Straße nach rechts in den Heidbecker Damm abbiegt. In der G-D-Straße fährt man mangels Radweg ohnehin auf der Fahrbahn, aber im Bereich der abknickenden Vorfahrt soll man dann noch die Straßenseite wechseln, um den benutzungspflichtigen Radweg auf der linken Seite zu erreichen? Das ist aus meiner Sicht wieder einmal gefährlicher Unfug.

    Ich wohne 2m über NN. Bei jeder normalen Sturmflut steht das Wasser draußen am Elbdeich so hoch wie das Erdgeschoss unseres Hauses. Das passiert mehrmals im Jahr. Wenn das Wasser mal so hoch steigt, dass der Deich nicht ausreicht oder nicht hält, oder wenn das Sperrwerk wegen eines Defekts nicht schließt, dann saufen wir ab. Gleichzeitig baggern sie die Elbe immer tiefer, so dass die Strömungsgeschwindigkeiten seit Jahren zunehmen. Da die Elbe von der Mündung bis zur Schleuse in Geesthacht ein Tidengewässer ist, ändert sich die Fließrichtung hier alle 6 Stunden. Im Stadthafen von Stade, der 150m von unserem Haus entfernt liegt, beträgt der Tidenhub knapp 3m.

    Selbst hier haben die Leute die AfD gewählt und vermutlich würden die Trottel es sogar tun, wenn sie bis zum Knie im Wasser stehen würden.

    Wie verhält man sich eigentlich als Radfahrer an dieser Kreuzung korrekt, wenn man vom (wie immer benutzungspflichtigen) Radweg im Heidbecker Damm nach links abbiegen will? Auf der Fahrbahn wäre es einfach: Da gibt man Handzeichen links und folgt dann dem Verlauf der Vorfahrtstraße in die Gottlieb-Daimler-Straße, in der es gar keinen Radweg gibt und wo man ohnehin auf der Fahrbahn fährt. Aber wie soll das funktionieren, wenn man vom Radweg kommt? Hat irgendjemand eine Idee? (ich nicht)

    Hier: https://www.google.de/maps/@53.57895…m/data=!3m1!1e3

    Die Haltelinie in der von rechts einmündenden Rudolf-Diesel-Straße ist so angelegt, dass wartende Fahrzeuge immer die Radwegfurt blockieren und der Bordstein ist auch nur an der Furt abgesenkt. An der gegenüberliegenden Ecke gibt es auch noch eine Bordsteinabsenkung am "Verliererpunkt" der abknickenden Vorfahrt, wo man gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern wartepflichtig ist.

    Alleine die Straßennamen signalisieren bereits, dass das Industriegebiet nicht für Radfahrer da ist, aber es ist immerhin auch eine Hauptroute zum südlich gelegenen Stadtteil Ottenbeck.

    Sehr schön auch diese Bushaltestelle in der Gottlieb-Daimler-Straße, die man eigentlich nur mit dem Bus erreichen und verlassen kann (oder mit Gummistiefeln)