Beiträge von Yeti

    Aus dem Video:

    Zitat

    There is no requirement for platforms to put filters in place. It will be up to the platforms, how they implement the rules.

    Sascha Lobo hat dazu neulich einen passenden Vergleich gezogen. Es ist, als würde man fordern, innerhalb von 8 Stunden von Frankfurt nach New York zu gelangen und dann sagen, dass niemand gezwungen sei, dafür das Flugzeug zu nehmen, sondern dass es jedem selbst überlassen sei, diese Forderung umzusetzen.

    Am Wichtigsten fand ich, dass die Seminarturnhalle bis auf den letzten Platz voll war. Einige Besucher haben nur noch einen Stehplatz abbekommen. Bei den bisherigen Vorträgen aus der Reihe, die der AK Stadtnatur organisiert hat, waren vielleicht 40-50 Besucher da, gestern waren es über 150.

    Im Mai stellt sich die Bürgermeisterin zur Wiederwahl und ihr bisheriger Stellvertreter kandidiert ebenfalls. Es ist nicht zu leugnen, dass die Stader Bürger immer unzufriedener mit der Situation des Radverkehrs werden. Im April werden die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests präsentiert und auch da zeichnet sich ab, dass die Unzufriedenheit steigt.

    Es ist mir klar, dass sich nicht von heute auf morgen alles zum Guten wenden wird, aber das Thema Radverkehr kann man hier nicht mehr ignorieren.

    Wow, ich bin noch ganz geflasht. Die Seminarturnhalle war bis auf den letzten Platz voll, einige Besucher mussten stehen. DIe Bürgermeisterin war da, ihr Stellvertreter (und Herausforderer bei der kommenden Bgm.-Wahl im Mai), der erste Stadtrat, der Stadtbaurat, der Leiter des Fachbereiches Bauen und Stadtentwicklung, der zuständige Mitarbeiter der Verkehrsbehörde, die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen im Stadtrat ... Und Prof. Monheim hat Klartext geredet, was den Verantwortlichen wohl gar nicht gut gefallen hat. Lange Gesichter soll es auch schon heute Nachmittag beim Workshop gegeben haben.

    Die Bürgermeisterin hat in der anschließenden Diskussion stolz verkündet, dass die Stadt jährlich 100.000,- EUR in den Radverkehr "investiere". Das sind 2,- EUR pro Einwohner und Jahr und Monheim hat den Nationalen Radverkehrsplan zitiert, wo für eine Stadt wie Stade 15,- EUR pro Einwohner und Jahr genannt sind.

    Was zu tun ist, hat er auch klar benannt und dabei die Karte gezeigt, die ich ihm gestern geschickt habe. Darauf sind Alternativstrecken abseits der Hauptstraßen zu sehen, aus denen man ein Netz von Fahrradstraßen aufbauen könnte. Auf vielen Abschnitten müsste dafür aber ein Fahrrad-tauglicher Fahrbahnbelag geschaffen werden, weil die ganzen Nebenstraßen in den Wohngebieten noch mit Kopfsteinpflaster aus den 1950er Jahren versehen sind.

    Die Radwege hat er als größtenteils unbenutzbar bezeichnet. Auch die Unsitte, Radwege an Kreuzungen stark von der Fahrbahn weg zu verschwenken, hat er deutlich kritisiert. Es war so schön, das mal aus berufenem Munde zu hören. Mein besonderer Freund, der Leiter des Tiefbauamtes war aber leider nicht da, um sich diese Ohrfeige abzuholen.

    Für übermorgen sind wir übrigens (schon länger geplant) zum "Arbeitsgespräch" bei der Verwaltung eingeladen. Mal sehen, ob sich die Damen und Herren dann schon von dem Schock erholt haben.

    Das Interessante an Monheims Vortrag ist meines Erachtens, wie er es schafft seinen Zuhörern klar zu machen, das Verkehrsprobleme nicht dadurch gelöst werden, dass man mehr und breitere Straßen baut und zusätzliche Parkplätze bereit stellt.

    Wer hat ihn wohl als Referenten für die Vortragsreihe vorgeschlagen? :saint:

    Heute kommt Prof. Monheim nach Stade. Nachmittags gibt es einen Workshop mit Mitgliedern des Stadtrates und der Verwaltung und abends einen öffentlichen Vortrag in der Seminarturnhalle.

    Es geht in dem Artikel ständig durcheinander und offenbar steht dort tatsächlich kein einziges Schild. Dann ist es aber kein "Radweg" und erst recht keine Fahrradstraße, wie das Bild zeigt.

    Es ist trotzdem Quatsch, dass die StVO keine Möglichkeiten vorsieht, zu verhindern, dass dort Durchgangsverkehr mit 100km/h möglich ist.

    So viel Unfug in so wenig Text: https://www.pnn.de/potsdam-mittel…f/24038606.html

    Mail an die Redakteurin

    Sehr geehrte Frau Schuster,

    ich möchte zu Ihrem Artikel einen Hinweis auf die Straßenverkehrsordnung geben. Darin ist geregelt, dass in einer Fahrradstraße (das Bild über dem Artikel zeigt die Kennzeichnung einer solchen Fahrradstraße) auch ohne weitere Verkehrszeichen eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h gilt. Kraftfahrzeuge dürfen eine Fahrradstraße nur dann benutzen, wenn dies explizit freigegeben ist, z.B. mit Zusatzzeichen „Anlieger frei“ oder „Kraftfahrzeuge frei“.

    In Ihrem Artikel schreiben Sie jedoch von einem „Radweg“ und nicht von einer Fahrradstraße. Ein Radweg ist durch das Verkehrszeichen 237 gekennzeichnet. Dieses Schild verbietet allen anderen Verkehrsteilnehmern außer Radfahrern die Nutzung. Darüber hinaus gibt es auch gemeinsame oder getrennte Geh- und Radwege, die dann entsprechend auch von Fußgängern genutzt werden dürfen (oder müssen) und die mit den Verkehrszeichen 240 oder 241 beschildert sind.

    Eine weitere Möglichkeit, die für Wege außerhalb geschlossener Ortschaften in Betracht kommt, ist die Kennzeichnung mit dem Verkehrszeichen 250 (Verbot für alle Fahrzeuge) mit dem Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ oder mit dem Verkehrszeichen 260 (Verbot für Kraftfahrzeuge).

    In allen geschilderten Fällen dürften Kraftfahrzeuge diesen Weg nicht benutzen. Und selbst wenn Ausnahmen zugelassen werden (z.B. mit dem Zusatzzeichen „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“), dann könnte zusätzlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet werden.

    Die folgende Aussage ist also falsch, denn die StVO sieht gleich mehrere Möglichkeiten vor, einen solchen Weg für unerwünschten Durchgangsverkehr zu sperren.

    „Es gibt keine Schilder, die die Nutzung von größeren Fahrzeugen oder bestimmten Personengruppen unterbindet. Somit gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung. „Im Ergebnis dürfen nun alle Fahrzeuge den als Rad- und Landwirtschaftsweg konzipierten Einspurer benutzen. Geschwindigkeit 100 Kilometer pro Stunde“, sagt der Ortsvorsteher.“

    Aus Ihrem Artikel geht leider überhaupt nicht hervor, wie die aktuelle Kennzeichnung des Weges derzeit tatsächlich aussieht.

    Ich bitte Sie um eine Klarstellung, bzw. Richtigstellung des Sachverhaltes.

    Mit freundlichen Grüßen

    Um es zu relativieren: Es stand in der "Bike-BILD".

    Aber trotzdem: Das Geplärre nach "sicheren Radwegen" halte ich auch für äußerst gefährlich, zumal die bepümpelten Wege an jeder Kreuzung wieder genauso "unprotected" sind wie jede andere Radverkehrsführung auch.

    Im Umkehrschluss heißt das ja auch, dass man an keiner Hauptstraße, die keinen Platz für eine eigene abgepollerte Fahrradspur bietet, sicher Fahrrad fahren kann.

    Es ist halt wieder das Dilemma: Man holt die Leute weniger mit Fakten über statistische Unfallrisiken auf das Fahrrad als mit Emotionen. Ich bin hier neulich mit zwei anderen Radfahrern ein Stück entlang einer Hauptstraße auf der Fahrbahn (gerade einmal 300m) gefahren, wo es auf dem Abschnitt gar keinen Radweg gibt. Eine Mitfahrerin sagte hinterher, dass sie dabei Angst gehabt hätte und zwar nicht einmal Angst davor, von hinten stumpf überfahren zu werden, sondern Angst, bedrängt zu werden. Es war -wie sich dann herausstellte- eigentlich nur das ungute Gefühl, dort nicht hinzugehören und den Autoverkehr zu behindern.

    Leider haben die Leute zu wenig Angst vor den tatsächlichen Gefahrenstellen.