Zitat von Pirminator
Mir wär es lieber, man würde die Leute einfach mal zum Kopfdoktor zu schicken, damit jener diese armen Seelen mal von ihrer Fahrbahnphobie heilt...
Aus diesem Thread: Bike-Flash: Warnende LED für Kraftverkehr
Hättest du auch noch einen umsetzbaren Vorschlag, wie man den Leuten ihre Angst nehmen kann? Mit Fakten lässt sich schlecht gegen Emotionen argumentieren. Mich gucken hier alle an, als wäre ich komplett lebensmüde, wenn ich auf der Fahrbahn statt auf dem benutzungspflichtigen Gehweg fahre.
Mit der Statistik von Th(oma)s kann ich vielleicht noch etwas bei der Polizei oder den Entscheidungsträgern erreichen, aber nicht bei den ängstlichen Radfahrern. Im Gegenteil: Je mehr man mit ängstlichen Leuten über tödliche Unfälle spricht, desto größer wird ihre Angst.
Also wie bringt man Leute dazu,
1. es einfach mal selbst auszuprobieren und nicht von vornherein abzulehnen?
2. es so lange durchzuhalten, bis sie merken, dass ihre Angst unnötig ist, auch wenn sie mal angehupt oder mit weniger als 1,5m Abstand überholt werden?
3. ihre eigene Sicherheit über die Flüssigkeit des Kraftverkehrs zu stellen? > breiter Rücken statt schlechtes Gewissen, den "richtigen" Verkehr zu stören?
4. die vielen Gefahrensituationen auf den "sicheren Radwegen" auch als solche wahrzunehmen und zu begreifen, dass diese gefahrensituationen der Tatsache geschuldet sind, dass sie auf Radwegen fahren?
Die entscheidende Frage ist: Wie kann man in einer autofixierten Gesellschaft das Radfahren auf der Fahrbahn mit positiven Emotionen verbinden? Wie kann man überhaupt in der Gesellschaft das alltägliche Radfahren mit positiven Emotionen verbinden? Nichts Belehrendes (gesund, umweltschonend) oder Vernünftiges (günstig) und auch nichts Elitäres, das eine Bewunderung für etwas auslöst, das man selbst nie tun würde (Boa, bei dem Wetter fährt der Fahrrad...). Wie kann man zeigen, dass es Spaß macht, obwohl es nass, kalt und anstrengend ist und obwohl man manchmal angehupt, beleidigt und bedrängt wird? Woher wissen wir, dass wir nicht selbst diejenigen sind, die zum Kopfdoktor müssen, weil uns das unterm Strich noch mehr Spaß als Ärger macht?