Beiträge von Yeti

    Auf die Kombi-Streuscheibe kann man ja in der Regel gut verzichten.

    Oftmals schon, so lange man durch das Versäumnis kein feindliches grün provoziert wie hier: B74 - Google Maps

    Linksseitig [Zeichen 240], aber nur Fußgänger-LSA, also gibt es hier gleichzeitig grünen Linksabbiegepfeil und Fußgänger-rot, aber geradeaus-grün für Radfahrer auf dem linksseitigen "Radweg".

    Immerhin habe ich wohlwollend festgestellt, dass hier zuletzt Kreuzungen so umgestaltet wurden, dass jeder versteht, dass das Fahrverkehr-Lichtsignal gilt.

    Warum wird eigentlich nicht mal mit einer neuen Fassung der StVO bei §37 6. der Satz (3) gestrichen. Ist ja inzwischen mehr als 7 Jahre her.

    Weil es immer noch LSA gibt, wo die zuständigen Stellen es nicht hinbekommen haben, die Streuscheiben zu wechseln. Da das Datum genannt ist, kann man den Satz besonders gut den untätigen StVBs um die Ohren hauen.

    *edit: Ich fände es auch gut, wenn man in §2 (4) ergänzen würde

    "Eine Pflicht, Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung zu benutzen, besteht seit dem 01. Oktober 1998 nur, wenn dies durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist."

    Schön wäre das ja, aber leider ist es ja so, dass auf ungeeigneten Restflächen selbst dann noch viele Fahrradfahrer*innen fahren, wenn diese nicht benutzungspflichtig sind

    Ich ergänze: Und selbst dann, wenn man darauf gar nicht fahren darf.

    Mir geht es bei dieser Aussage aber gar nicht so sehr um die, die schon fahren, sondern um die, die es noch nicht tun. Es wird immer behauptet, dass viele Leute, die bereits Fahrrad fahren, damit aufhören würden, wenn man aus gemeinsamen Geh- und "Radwegen" durch Entfernung der [Zeichen 240] reine Gehwege machen würde. Das glaube ich nicht, sondern die fahren dann trotzdem weiter auf Gehwegen. Mit der Zeit wird es immer normaler, auf der Fahrbahn zu fahren und es werden immer mehr, die das dann tun. Das kann ich sogar im bräsigen Stade (Slogan: "erfrischend vertraut!") beobachten.

    Auf der anderen Seite kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die vielen Schrottwege dazu führen, dass Autofahrer bei deren Anblick auf die Idee kommen, das nächste Mal lieber mit dem Fahrrad zu fahren.

    Umgekehrt sehe ich allerdings auch nicht, dass durch ein Verzicht auf Radverkehrsinfrastruktur der Radverkehrsanteil gesteigert werden könnte.

    Ich glaube hingegen, dass durch einen "Verzicht" auf Pseudo-Fahrradinfrastruktur der Radverkehrsanteil gesteigert werden kann, indem man aufhört, Radfahrer auf ungeeignete Restflächen zu zwingen, die jedem deutlich machen, dass der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad ein Abstieg ist. Dann ist nämlich für jeden offensichtlich gar keine extra Fahrradinfrastruktur die bessere Fahrradinfrastruktur.

    Von der Regel her, allerdings hat DK laut WP im Gegensatz zu NL ein [Zeichen 240] im Schilder-Potpourri ...

    Das habe ich nur einmal hier gesehen: 10 Ny Strandvej - Google Maps

    Aber auch nur für einen kurzen Abschnitt neben der Friedhofsmauer auf der Steigungsstrecke, denn wenig später geht es wieder auf der Fahrbahn weiter: 8 Ny Strandvej - Google Maps

    In Faxe waren ohnehin einige Dinge anders als in den anderen Orten, durch die ich gefahren bin. Teilweise auch wie in NL mit Zweirichtungsradweg auf der einen und Gehweg auf der anderen Straßenseite.

    Dass man hier einen Radweg braucht, glaube ich eher nicht: 49 Rådhusvej - Google Maps

    Stattdessen rekrutieren sich die Radfahrer überwiegend aus Personen, die zuvor woanders geradelt sind und aus ehemaligen Fußgängern und ÖV-Nutzern.

    Das setzt voraus, dass man vorher den ÖV nutzen konnte. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass deine Aussage vor allem auf Großstädte zutrifft, wo es ein gutes Angebot gibt. In Kleinstädten und auf dem Land ist das anders. Die Leute in meinem Umfeld, die das Fahrrad für Alltagswege nutzen, würden sonst Auto fahren, weil der ÖV für sie keine brauchbare Alternative darstellt.

    Beim Schülerverkehr mag das hier auch zutreffen, dass die Schulbusse bei gutem Wetter weniger (über-) gefüllt sind, weil mehr Kinder mit dem Fahrrad fahren.

    Und in Dänemark reicht es möglicherweise sogar aus, wenn es ein Bodenpiktogramm gibt, um den Fahrradweg benutzungspflichtig zu machen.

    Nach meiner Kenntnis besteht in DK eine allgemeine Radwegebenutzungspflicht: Was vorhanden ist, muss benutzt werden.

    Im Unterschied zu Deutschland ist mir aufgefallen, dass es fast nirgends gemeinsame Geh- und Radwege gibt, sondern dass Fuß- und Radverkehr in der Regel getrennt ist. Das jedenfalls innerorts, denn außerhalb der Ortschaften sind die Wege zwar als Radweg gekennzeichnet, müssen (?) aber von Fußgängern mitbenutzt werden. Jedenfalls habe ich nirgends gesehen, dass in den Ortsdurchfahrten einfach per Verkehrszeichen ein Gehweg zum Radweg erklärt wurde.

    Vor allem außerorts sind auf Radwegen auch Mopeds erlaubt, wenn es nicht durch ein Verkehrszeichen explizit verboten ist (Knallert forbudt). Da habe ich mich beim ersten Mal ziemlich verjagt, als so ein Ding mich auf dem Radweg überholt hat. Ich hatte es zwar vorher gehört, war aber davon ausgegangen, dass sich das Moped von hinten auf der Fahrbahn nähert.

    Dort, wo kein Radweg ist, fährt man auf der Fahrbahn. Ich habe in solchen Situationen keine Gehwegradler gesehen und hatte auch nicht das Gefühl, dass man auf der Fahrbahn von Autofahrern nicht akzeptiert wäre. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass die Leute in DK insgesamt entspannter sind.

    Von der Beschaffenheit her habe ich die Radwege in DK als durchweg benutzbarer empfunden als hier und es gab auch fast keine uneindeutigen Situationen. Es war klar, wo Radwege beginnen oder enden und was ein Radweg ist und was nicht. Trotzdem habe ich natürlich auch in DK typische Radweg-Probleme gesehen und erlebt, wenn auch weniger als hier vor Ort (subjektiver Eindruck).

    Leider ist mir bei deinem Beitrag nicht so ganz klar geworden, worauf du hinaus willst.

    1. Benutzungspflichtige Radwege machen Fahrbahnen zu exklusiven Verkehrsflächen des Kfz-Verkehrs

    2. Separierte Fahrradinfrastruktur führt auch dort, wo es einen hohen Radverkehrsanteil gibt, nicht unbedingt zu einer Verringerung der Flächen für den MIV.

    3. Ich habe es in Kopenhagen erlebt, dass es Stau auf den Radwegen gab, während daneben auf der Fahrbahn nichts los war. Das Foto ist dafür schlecht gewählt, weil man darauf auch nur zwei Radfahrer sieht.

    Keine Ahnung, ob man sich in Deutschland erhofft sowas auch exportieren zu können und damit das Entwicklungsgeld wieder reinzukriegen.

    Volocopter zielt auf jeden Fall auf den Markt Saudi Arabien und Emirate. Soweit ich weiß, stecken da auch Investoren aus der Gegend drin. Das "Geschäftsmodell" sieht vor, die Teile selbst zu betreiben, anstatt sie zu verkaufen. So wie Moia und VW, aber noch absurder.

    In Europa sehe ich die Dinger bis auf Weiteres nicht im realen Einsatz und erst recht nicht autonom fliegend. Sobald der Erste über einer Großstadt abstürzt, ist das Thema hier sowieso durch. Es würde ja jetzt bereits keine Akzeptanz finden, wenn ein paar Wenige, die sich das leisten können, die Städte noch weiter von oben beschallen.

    Dresden: Carolabrücke - eingestürzter Teil soll kontrolliert abgerissen werden - DER SPIEGEL

    Am Stück wird man die Brücke sicherlich nicht aus der Elbe bekommen, aber je kleiner die Teile, desto größer das Risiko, dass sie beim Hochwasser weggespült werden. Alleine schon für die anstehenden Vorbereitungen kann auch ein moderates Hochwasser sehr erschwerend sein, wenn dabei die Flächen neben dem Ufer auch nur ein wenig überschwemmt werden.

    Woran ich denken musste: die vielen fahrbahnbefreienden... ähm ich meine natürlich fahrbahnbegleitenden Radwege, damit der richtige Verkehr nicht gestört wird

    Ich habe auch nur den frei zugänglichen Teil, also die Überschrift und den ersten Satz gelesen, aber genau das dachte ich auch.

    Wer etwas für den Radverkehr tun wollte, würde dafür sorgen, dass Radverkehr als gleichwertige Verkehrsart behandelt wird. Oberste Prämisse aller Planungen wäre dann nicht, den Autoverkehr möglichst wenig zu stören.