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Sicherlich mehr als du denkst. Du schreibst von der entsolidarisierten Gesellschaft und merkst nicht, dass sämtliche Ursachen für die von dir genannten Probleme auch die Ursachen des Klimawandels sind. Du tust so, als könnte man das Eine vom Anderen trennen, dabei hängt das alles zusammen: Ein aus den Fugen geratener Kapitalismus, der keine Grenzen kennt und der ausschließlich darauf angelegt ist, hier und jetzt den Profit zu maximieren, ohne Rücksicht auf Verluste: Ohne Rücksicht auf Schwächere, ohne Rücksicht auf die, die nach uns kommen. Ein paar Wenige lassen es sich gut gehen auf Kosten aller anderen. Das ist die Ursache für die von dir genannten Probleme und gleichzeitig die Ursache des Klimawandels. "Nach uns die Sintflut" war noch nie treffender.
Ich lebe hinter dem Deich, so dass der steigende Meeresspiegel hier auch so schnell nicht das größte Problem darstellen wird, jedenfalls nicht in der Zeit, die mir noch bleibt. Wenn ich in 30-40 Jahren den Löffel abgeben muss, dann wird die Elbe draußen einen halben Meter höher stehen. Unser Haus hat in den letzten 200 Jahren schon einige Sturmfluten überstanden und wird das auch in Zukunft noch können.
Das größere Problem wird nicht einmal in Indien oder Brasilien der steigende Meeresspiegel sein, sondern die Tatsache, dass die hohen Temperaturen dort in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit an immer mehr Tagen im Jahr nicht überlebbar sind. "Potenziell tödliche Hitzetage" nennt man das. Schau mal hier: https://www.nature.com/articles/nclimate3322
Wenn du glaubst, dass es dich in der Pfalz nicht betreffen wird, wenn eine Atommacht mit derzeit schon über 1 Milliarde Einwohnern in weiten Teilen nicht mehr bewohnbar ist, dann glaube das von mir aus einfach weiter.
Und glaube einfach weiter daran, dass sich die Menschheit schon immer an veränderte Bedingungen angepasst hat und dass das auch weiterhin so möglich sein wird. Na gut: Früher mussten sich ein paar Millionen Menschen auf diesem Planeten an Veränderungen anpassen, die in Zeiträumen von Zehntausenden Jahren abgelaufen sind. Jetzt stehen die selben Veränderungen innerhalb weniger Jahrzehnte an und es betrifft bald 8 Milliarden Menschen. Aber das wird schon nicht so schlimm werden (in der Pfalz).
Und beruhige dich: Es gibt nicht mehr genug Eis auf diesem Planeten, als dass das Meer irgendwann die Pfalz überfluten könnte. Wenn alles geschmolzen ist, wird der Meeresspiegel nur um ca. 70m steigen und das dauert noch sehr lange, da hast du völlig recht. Man wird in der Pfalz auch noch bei einer um 4°C gestiegenen globalen Durchschnittstemperatur überleben können. Was interessieren dich also andere? Während andere Teile der Welt von Dürren oder Überschwemmungen bedroht sind, kannst du dich also weiter damit befassen, auf der Bundesstraße 10 Fahrrad fahren zu dürfen und weiter den Klimawandel leugnen. Du bist echt auf der Gewinnerseite...