Beiträge von Yeti

    Worauf willst du eigentlich hinaus? Natürlich entwickeln sich die Infektionen nicht exakt nach einer mathematischen Gleichung, aber darum ging es doch gar nicht. Wir erleben gerade einen in den rückläufigen Zahlen der gesamten Neuinfektionen versteckten starken Anstieg der Neuinfektionen mit der britischen Virusvariante, was in absehbarer Zeit dazu führen wird, dass die gesamten Infektionszahlen wieder ansteigen.

    Wir sind weit davon entfernt, dass infolge durchgemachter Erkrankungen oder Impfungen eine nennenswerte Immunität in der Bevölkerung besteht. Zum Höhepunkt der zweiten Welle waren zahlreiche Krankenhäuser und vor allem deren Personal an oder jenseits der Belastungsgrenze. Wollen wir jetzt spitzfindige Diskussionen über mathematische Details führen und zusehen, wie sich das in 4-5 Wochen wiederholen wird?

    Es wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, mal darüber nachzudenken, in welchen Bereichen man die Übertragungen mit vergleichsweise geringen Einschränkungen senken könnte, anstatt jetzt über Lockerungen zu fabulieren. Zum Beispiel, indem man Homeoffice überall verpflichtend macht, wo es auch nur ansatzweise möglich ist und es nicht nur bei freundlichen Empfehlungen belässt. Wir hätten jetzt die Chance, eine dritte Welle im Keim zu ersticken, wenn wir jetzt konsequent dagegen vorgehen. Ansonsten wird der Schaden immer größer.

    Genau, die Startwerte spielen für das grundsätzliche Problem keine Rolle, solange irgendein Virus zirkuliert, das bei gegebenen Maßnahmen immer noch einen R-Wert über 1 hat.

    Hier noch mal das Selbe für R = 0,8 und R = 1,05. Die Abnahme ist anfangs steiler als der spätere Anstieg, aber es bleibt ein exponentieller Anstieg.

    Da das mutierte Virus sich ausbreitet, ist also dessen R-Wert > 1 und der Wert wird noch zunehmen, wenn jetzt die Maßnahmen gelockert werden. Es läuft also zwangsläufig darauf hinaus, dass irgendwann wieder noch strengere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Je später man das tut, desto stärker und länger müssen diese Maßnahmen sein. Wenn man das verhindern möchte, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, den R-Wert der Mutante ebenfalls unter 1 zu drücken, bevor die Lage wieder eskaliert.

    Es sind einfach nur zwei exponentielle Verläufe. Einmal mit R=0,85 und einmal mit R=1,15. Ich habe einen Startwert von 1000 genommen und ihn in jedem Schritt mit 0,85 multipliziert und für die andere Kurve einen Startwert von 1, den ich in jedem Schritt mit 1,15 multipliziert habe.

    Ich möchte damit nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbilden, sondern nur das Prinzip verdeutlichen. Die Startwerte habe ich beliebig gewählt und die Zeitschritte entsprechen keiner konkreten Zeiteinheit. Es geht nur ums Prinzip und dafür sind die gewählten Werte irrelevant: Früher oder später schneiden sich die beiden Kurven und die eine Kurve steigt schneller als die andere sinkt.

    Wenn der R-Wert bei der Mutante größer als 1 ist, werden die Infektionen mit der Mutante bald schneller steigen als die Neuinfektionen mit dem bisherigen Virus abnehmen. Und das wird nunmal zur Folge haben, dass die Infektionszahlen insgesamt wieder steigen. Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, muss der R-Wert insgesamt unter 1 liegen, also auch für die Mutante. Da sich die Infektionszahlen mit dem mutierten Virus in den vergangenen zwei Wochen in Deutschland etwa verdoppelt haben, ist das aber ganz offensichtlich nicht der Fall.

    Gilt dort etwa eine andere Mathematik?

    Nein, aber andere Maßnahmen. :rolleyes:

    Das sind die Verläufe bei einem angenommenen R-Wert von 0,85 (blaue Kurve) und R = 1,15 (orangene Kurve). Wir befinden uns etwa dort, wo der gelbe Pfeil ist und die Zahlen sinken noch, weil die Mutante das Infektionsgeschehen noch nicht dominiert (die x-Werte sind beliebige Zeiteinheiten). Das wird sich aber leider in Kürze ändern. Natürlich ist das alles vereinfacht, weil der R-Wert keine Konstante ist, sondern eben sehr von den Maßnahmen abhängt, die ergriffen werden, um ihn zu drücken.

    Adsche : Ich finde das auch Scheiße :(

    In GB ist die Zahl der Covid Fälle trotz großer Ausbreitung der Mutante zuletzt sogar wieder gesunken. Ich frage mich, wo vor diesem Hintergrund der Alarmismus über diese Mutante herkommt.

    Weil hier die Ausbreitung der Mutante zunimmt. Wenn sich nichts ändert, gehe ich davon aus, dass die Infektionszahlen jetzt noch etwa zwei Wochen sinken und dann beginnt direkt die dritte Welle, bei der die Virusmutation das Infektionsgeschehen dominiert. Das ist kein Alarmismus, sondern Mathematik.

    2021 wird gewählt: Landtagswahlen, Kommunalwahlen, Bundestagswahl. Da werden sich populäre Beschlüsse in nächster Zeit noch häufen, auch wenn sie unterm Strich noch viel größeren Schaden anrichten. (Zu) große Teile der Menschheit sind einfach zu blöd, um globale und/oder langfristige Probleme zu lösen. Daher schauen wir tatenlos dem Klimawandel zu, verhindern eine Verkehrswende und bekommen Diabetes. Müsste alles nicht sein, aber es ist so bequem, immer weiter zu machen, wie gewohnt.

    Derzeit sinken die Infektionszahlen, aber das Bild erscheint mir trügerisch. Vor zwei Wochen gab es durchschnittlich ca. 11.000 Neuinfektionen täglich, wovon 6% auf die britische Mutation entfielen, das wären ca. 660 Neuinfektionen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen auf durchschnittlich 7200 am Tag gesunken, aber der Anteil der britischen Variante auf über 20% angestiegen sein. In absoluten Zahlen bedeutet das 1440 tägliche Neuinfektionen mit der ansteckenderen Variante, also mehr als doppelt so viel wie vor zwei Wochen.

    Nicht gut das ist, weil das heißt, dass sich die Variante unter den derzeit geltenden Maßnahmen weiter ausbreitet und nicht zurückgeht.

    Jens Spahn: Anteil britischer Mutante in Deutschland bei mehr als 20 Prozent - DER SPIEGEL

    Gleichzeitig wird es in Anbetracht insgesamt sinkender Neuinfektionen natürlich immer schwerer vermittelbar, jetzt die bestehenden Maßnahmen nicht zu lockern.

    Es wäre mal interessant, ob das daran liegt, dass sich ein gewisser Anteil der Leute einfach gar nicht an irgendwelche Regeln hält oder ob die Maßnahmen im Ganzen immer noch nicht ausreichen. Da zuletzt die Beschränkungen vor allem den privaten Bereich betroffen haben, während es zum Beispiel beim Thema Homeoffice bei Empfehlungen geblieben ist,

    Bei alten VZ 244 war aber das Fahrradsymbol oben und die Fußgänger unten. Wann genau wurde denn die Nummer von 244 auf 240 geändert? War das, seit Fußgänger über dem Fahrrad stehen oder als die Fahrräder die Lampen und Pedale verloren haben?

    *edit: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…n_1971_bis_1992

    Bis 1992 gab es also zwei Varianten des Zeichens 244, Fußgänger oben oder unten.

    Nach 1992 dann nur noch Fahrräder ohne Licht und ohne Pedale.

    sowas etwa...?

    Oder so:

    Aufgenommen aus der Richtung eines unabhängigen gemeinsamen Geh- und Radweges. Auf der anderen Straßenseite setzt sich nach links für ca. 50m ein Angebotsradweg fort, der dann ohne Bordsteinabsenkung, an der man auf die Fahrbahn wechseln könnte, in einen Gehweg übergeht.

    Oder so:

    Der von gegenüber kommende Weg ist verkehrsrechtlich eine öffentliche Straße, bei der die Durchfahrt für mehrspurige Fahrzeuge lediglich durch eine Umlaufsperre verhindert wird (hier hätte tatsächlich mal ein [Zeichen 240] hingepasst).

    In beiden Fällen definitiv kein Vorrang für querende Radfahrer und auch keine Vorfahrt wegen rechts-vor-links, sondern es gilt §10 über einen abgesenkten Bordstein. Im unteren Fall ist die aus der Fotorichtung einmündende Straße auch mit [Zeichen 205] untergeordnet und die querende Straße eine Vorfahrtstraße mit [Zeichen 306] . Da geht es auch ohne Umlaufsperre.

    Ich war bislang immer der Meinung, dass Radverkehrsanlagen nur dann angelegt werden können, wenn Fußwege vorhanden sind.

    In der VwV-StVO ist von ausreichenden Flächen für den Fußgängerverkehr die Rede. Wenn es auf einer Seite einen ausreichend breiten Gehweg gibt und alle Ziele des Fußgängerverkehrs auf dieser einen Seite liegen, weil z.B. die andere Seite unbebaut ist, könnte auch ein Gehweg auf einer Seite ausreichend sein. Streng genommen geht es auch nur um benutzungspflichtige Radwege. ;)

    Zitat

    Benutzungspflichtige Radwege dürfen nur angeordnet werden, wenn ausreichende Flächen für den Fußgängerverkehr zur Verfügung stehen.

    Die nächste Frage wäre natürlich, warum diejenigen, die bei der Umfrage angegeben haben, sich beim Autofahren einzuschränken, "wenn es dazu beiträgt, Umwelt oder Klima besser zu schützen", das nicht tun. Oder muss man denen noch erklären, dass Zufußgehen, Radfahren, Bus- und Bahnfahren dazu beiträgt, Umwelt und Klima besser zu schützen als Autofahren?

    Aber wenn man das Geld in die Schulen investiert hätte, dann wäre doch nichts mehr für die Lufthansa und die E-Auto-Kaufprämie übrig, oder für den vorgeschlagenen Deal von Olaf Scholz, 1 Milliarde EUR in neue Flüssiggasterminals zu investieren, damit die USA keine Sanktionen wegen der russischen Gaspipeline verhängt. Man muss eben Prioritäten setzen.

    (Achtung, kann Spuren von Zynismus enthalten)

    Warum in Stendal Radwege nicht geräumt werden?

    Zitat

    Fahrradwege werden dabei nicht berücksichtigt. Sie haben bei der Räumung keine Priorität, sagt Fischbach. „Das Fahrrad ist bei derartigen Witterungsbedingungen kein geeignetes Fortbewegungsmittel, und die Menschen sind angehalten auf das Auto oder den öffentlichen Personennahverkehr auszuweichen, sofern dieser fahren kann.“

    https://www.volksstimme.de/lokal/stendal/…nicht-wegraeumt

    Meine Erfahrung aus Stendal ist allerdings, dass die dortigen Radwege auch im Sommer unbenutzbar sind. Also eigentlich alles wie immer.

    Was ich eigentlich nur sagen wollte: Die Lehrer stehen in dieser Kette ganz am Ende. Wenn die Benutzung von kommerziellen Videokonferenz-Plattformen verboten ist, kann man den Lehrer nicht vorwerfen, wenn sie sich an das Verbot halten. Und wenn Alternativen und die technische Ausstattung oder eine stabile und schnelle Internetverbindung fehlen, kann man es den Lehrern auch nicht vorwerfen.

    Das bedeutet nicht, dass es nicht auch unter den Lehrern welche gibt, die durch ihr eigenes Verhalten und eigene Versäumnisse zu dem Desaster beitragen, aber eben nicht an erster Stelle.

    Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hängt die technische Ausstattung der Schulen oftmals vom persönlichen Interesse der Schulleitung oder einzelner Lehrer ab, die sich darum kümmern. Warum gibt es dafür keine verbindlichen Vorgaben und Planstellen für eine IT-Abteilung an jeder Schule, die dafür verantwortlich ist? Es ist ja nicht so, dass man Computer nur während einer Pandemie benötigt.