Die Frage ist, was man alles zum ländlichen Raum zählt. Ich wohne in einer Stadt mit 50.000 Einwohnern in einer ländlichen Umgebung im Speckgürtel einer Großstadt. Hier kann man alles erledigen und zwar im Umkreis von maximal 5km. Insofern halte ich hier in der Kleinstadt das Fahrrad / Lastenrad für das ideale Transportmittel.
Das zeigt sich auch daran, dass unsere freien Lastenräder sehr gut genutzt werden. Kürzlich gab es den Startschuss für weitere freie Lastenräder im Elbe-Weser Raum. Da geht es um kleinere Ortschaften bis 15.000 Einwohner, in denen es auch Kindergärten, Schulen, Banken, Ärzte und Einkaufsmärkte gibt. Im Umkreis von bis zu 10km um diese Orte liegen weitere Dörfer, aus denen man mit einem Pedelec auch problemlos dorthin gelangen kann, ohne dass das gleich in Sport ausartet.
Ich glaube, dass das Potenzial des Fahrrades im ländlichen Raum massiv unterschätzt wird. Natürlich gibt es auch die Pendler, die aus dem nördlichen Landkreis Stade nach Hamburg pendeln und die in Dörfern leben, wo es keine (oder keine attraktive) Busverbindung nach Stade gibt, von wo aus die S-Bahn oder der Regionalexpress nach Hamburg fährt. Von denen erwartet ja niemand, dass sie aus Freiburg nach Hamburg mit dem Fahrrad fahren und schon gar nicht mit dem Lastenrad. Wobei ich jemanden kenne, der oft mit dem S-Pedelec von Balje nach Stade zur Arbeit fährt (einfache Strecke 35km).