Aus Sicherheitsgründen halten wir überall dort, wo sich Rad- und Kfz-Verkehr die Straße teilen, eine Angleichung der Geschwindigkeiten für unabdingbar.
Sehen wir mal davon ab, dass wohl nicht die Straße, sondern die Fahrbahn gemeint ist, bedeutet "überall unabdingbar", dass es keine Ausnahme gibt, oder?
Und im Umkehrschluss heißt das, dass überall, wo die zHg innerots 50 km/h beträgt, Radverkehr nicht sicher auf der Fahrbahn stattfinden kann? Egal, bei welcher Verkehrsbelastung, egal bei welcher Fahrbahnbreite, egal bei allem Anderen, was eine Rolle spielen könnte?
Wie will man damit den Leuten Lust aufs Radfahren machen, wenn man lieber Ängste schürt?
Mit dieser Straße hat mein Techtelmechtel mit der Stadt Stade angefangen. Damals, als ich noch nicht im Thema steckte und auf dem benutzungspflichtigen "Radweg" gefahren bin, habe ich ständig gefährliche Situationen erlebt.

Es war immer das Selbe und genau das, was eigentlich zu erwarten war, weil dort alles Idiotische gemacht wurde, was es aus gutem Grund schon lange nicht mehr geben durfte. Ich habe es mal im Winter 2018/2019 gezählt und kam alleine in dieser Straße auf 5 gefährliche Situationen in 6 Monaten. Mit "gefährlich" meine ich, dass ich durch scharfes Bremsen oder abruptes Ausweichen einen Unfall verhindern musste.
Seit sechs Jahren fahre ich dort ausschließlich auf der Fahrbahn und habe seitdem keine einzige gerfährliche Situation erlebt. Das heißt, dass das Radfahren für mich dort unendlich viel sicherer geworden ist. Und selbst, wenn ich morgen eine gefährliche Situation erleben würde, wäre das eine einzige in 6 Jahren im Vergleich zu 5 in 6 Monaten. Das wäre immer noch ein Sicherheitsgewinn um den Faktor 60.
Und was wäre die Aussage des ADFC dazu? Dass es auf der Fahrbahn nicht sicher ist, weil die Autos dort 50 km/h schnell fahren dürfen. Dann also lieber "Radweg"? Ich hätte kein Problem damit, wenn das Tempo auf 30 runtergesetzt würde, aber für meine Sicherheit ist es dort schlichtweg nicht erforderlich.