Beiträge von Yeti

    Mein Vorschlag: Ersatz durch [Zeichen 239] mit dem Zusatz [Zusatzzeichen 1000-33] in die eine und [Zeichen 239] mit dem Zusatz [Zusatzzeichen 1022-10] in die andere Richtung.

    Mein Vorschlag: [Zeichen 239]

    Denn wie Sie ja ganz richtig erkannt haben, darf ein [Zeichen 240] dort (unter anderem) nicht stehen, weil der schmale Weg für eine gemeinsame Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer gar nicht geeignet ist. Warum sollte man dann darauf das Radfahren erlauben, wenn das gar nicht geht? Bei der geringen Verkehrsbelastung kann dort wirklich jeder auf der Fahrbahn fahren. Da sich alle Grundstücksausfahrten auf der Seite des Gehweges befinden (auf der anderen Seite ist der Elbdeich), ist es komplett irre, dort auch noch auf der falschen Seite fahren zu wollen.

    Die StVO ist kein bunter Teller, wo sich jeder aussuchen darf, wie er gerne fahren möchte.

    Und noch was: Ich werde nämlich auch "in die Illegalität getrieben", wenn ich hier zum Beispiel auf der Fahrbahn fahre. Warum interessiert Sie das nicht?

    Der Unterschied zu den illegalen Gehweg-Geisterradlern ist allerdings, dass ich mit dieser Ordnungswidrigkeit selbst sicherer unterwegs bin und keine Fußgänger gefährde.

    Auf diesem Hintergrund halte ich es für fragwürdig als Fahrradfahrer*in auf andere Fahrradfahrer*innen mit dem Finger zu zeigen und sie pauschal als "Gehweg-Geisterradler-Truppe" zu bezeichnen. Zumindest wenn nicht klar dazu gesagt wird, wer denn damit eigentlich genau gemeint ist mit dieser Kritik.

    Damit sind konkret Radfahrer gemeint, die auf Gehwegen und/oder auf der falschen Straßenseite Fahrrad fahren. Im erweiterten Sinn sind damit auch alle gemeint, die es normal finden, wenn das vorgeschrieben wird. Beides trifft auf die langjährige Vorsitzende des Kreisverbandes zu, die ich auch schonmal in ihrer Funktion als Tourenleiterin mit einer ganzen Truppe im Anhang auf einem linksseitigen Gehweg fahren sehen habe (sparen Sie sich den Hinweis, dass es Gehwege gibt, auf denen es mit Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, oder dass es gemeinsame Geh- und Radwege gibt, auf denen es vorgeschrieben ist, denn das ist hier allen bekannt).

    Und würde man die Schilder einfach abbauen, dann triebe man alle diejenigen Fahrradfahrer*innen quasi in die Illegalität, die seit Jahrzehnten darauf Fahrrad gefahren sind.

    Ja, es ist verboten (illegal), mit dem Fahrrad auf dem Gehweg zu fahren und dafür gibt es auch kein Gewohnheitsrecht. Es ist auch verboten, im Halteverbot zu parken, auf Landstraßen schneller als 100 km/h zu fahren, über Sperrflächen zu fahren, in verkehrsberuhigten Bereichen schneller als mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren, über rote Ampeln zu fahren, unter Alkoholeinfluss zu fahren, kein Warndreieck und Verbandskasten im PKW mitzuführen, den Motor warmlaufen zu lassen, ....

    GCN zum Thema Road-Rage

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    Vielleicht etwas verfrüht?

    Nein, gerade rechtzeitig. Trotzdem habe ich heute noch per e-Mail einen Weihnachtsgruß des ADFC Kreisverbandes Stade bekommen. Hier die Highlights:

    Zitat

    Bei einer Tasse Tee oder Kaffee bleibt vielleicht etwas Zeit, um unsere gemeinsam erlebte letzte Saison noch einmal Revue passieren zu lassen.

    Meine Fahrradsaison geht noch bis zum 31.12.2024. Da direkt am nächsten Tag die Saison 2025 beginnt, werde ich wohl dazwischen keine Ruhe finden, die zurückliegende Saison Revue passieren zu lassen.

    Zitat

    Wieder haben wir wunderschöne Wege im Landkreis Stade, in den Nachbarkreisen sowie in Hamburg erkundet.

    Ja, wer kennt sie nicht, die wunderschönen Wege im Landkreis Stade?

    Zitat

    Nicht selbstverständlich ist es, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine Saison ohne nennenswerte Unfälle und Verletzungen erlebt haben.

    Bei der hiesigen Gehweg-Geisterradler-Truppe ist das in der Tat nicht selbstverständlich. Es wäre aber schön, wenn sich der ADFC dafür einsetzen würde, dass es selbstverständlich wird, ein Jahr ohne nennenswerte (!) Unfälle und Verletzungen zu erleben. Da es aber allenfalls um gefühlte Sicherheit geht, wird sich durch den ADFC nichts ändern.

    Vielleicht etwas verfrüht?

    Nein, längst überfällig. Die (erwartbare) Reaktion des ADFC auf die UDV-Studie ist auch nicht der einzige Grund.

    Und das sagt der ADFC dazu:

    „In den Daten der UDV sehen wir eine klare Häufung der Fahrradunfälle in den Wintermonaten – und das, obwohl im Sommerhalbjahr mehr als doppelt so viel Fahrrad gefahren wird. Radwege sind im Winter häufig mit Laub, Schnee und Eis bedeckt. Das bringt Sturzgefahr. Und diese Gefahr wird weiter zunehmen, wenn Ausbau und Pflege der Radwege nicht schneller vorankommen. ...."

    Der ADFC kritisiert, dass vorhandene "Radwege" unzureichend gepflegt und im Winter geräumt werden und fordert im selben Satz mehr davon.

    Eine "klare Häufung von Unfällen in den Wintermonaten" kann ich in den Daten auch nicht erkennen. Weder in der UDV-Studie, noch vor Ort in der Stader Unfallstatistik.

    Dafür lese ich aber in der ADFC-Meldung, dass im Winter viel weniger Fahrrad gefahren wird. Das ist sicherlich ein wichtiges Argument für die Kommunen, den Winterdienst auf "Radwegen" zu verbessern (Achtung: Ironie!). Und warum eigentlich nur auf Radwegen? Wenn es glatt ist, kann ich mit dem Fahrrad doch auch auf der Fahrbahn stürzen, z.B. in einer Tempo 30 Zone.

    Es ist ja nicht so, dass der ADFC Fahrradwege für reine Wohnstraßen fordert.

    Wo finde ich denn die Kriterien, an denen man erkennt, wo der ADFC Radwege fordert und wo nicht?

    Wenn hier vor Ort jemand "mehr Radwege" fordert, frage ich immer, wo denn genau ein Radweg fehlt, wo ihrer/seiner Meinung einer sein sollte. Die häufigste Reaktion, die ich darauf erhalte, ist ein ratloser Gesichtsausdruck oder tatsächlich die Nennung einer wenig befahrenen Wohnstraße, oftmals in einer Tempo 30 Zone.

    Das Problem sind hier nämlich "Radwege", die niemand braucht und die oftmals auch gar keine sind. Davon brauchen wir ganz sicher nicht noch mehr.

    Ich habe in Gesprächen festgestellt, dass die Angst auf der Fahrbahn gar keine Angst ist, überfahren zu werden, sondern dass vielmehr die Sorge dahinter steht, den Autoverkehr zu behindern. Wer sich selbst als Verkehrshindernis sieht, erwartet doch förmlich die Aggressionen.

    Wenn ich mal angehupt werde (was gar nicht so oft passiert), winke ich immer freundlich zurück und rufe "grüß' dich!".

    Die anderen müssten aber lauter sein, vor allem auch in der CDU selbst. Ich habe mich gerade gestern mit einem unterhalten, der in der CDU ist und der überhaupt nicht begeistert war, was Spahn & Co ständig für einen Mist von sich geben. Das muss er aber nicht mir sagen, sondern in seiner Partei deutlich machen.

    Dann hat diese Fahrrad-Nervensäge also dazu angeregt, die Fahrradpiktogramme auf die Fahrbahn zu markieren?

    Nein, das war das von der Stadt beauftragte Planungsbüro. Die Fahrrad-Nervensäge hat nur immer wieder darauf hingewiesen, dass es dort keine Benutzungspflicht geben darf.

    Denn mir scheint in Stade wird alles was rot gepflastert ist von den meisten Fahrradfahrerinnen als mögliche Fahrfläche angenommen.

    Alles was in Stade rot gepflastert ist, wurde auch mal in der Intention gebaut, Radfahrer von der Fahrbahn zu holen und daher mit einem [Zeichen 240] versehen. Nun sind viele [Zeichen 240] weg, aber auf eine Klarstellung per [Zeichen 239] hat man verzichtet.

    Ansonsten habe ich den Eindruck, dass von den meisten Fahrradfahrerinnen alles als mögliche Fahrfläche angenommen wird, was nicht "Fahrbahn" heißt.

    Es scheint aber so, dass da Leute in der Verkehrsverwaltung arbeiten, die da einen Veränderungsbedarf sehen.

    Nein, im Gegenteil. In der Stader Verwaltung arbeiten Leute, die sich auch 27 Jahre nach Inkrafttreten der StVO-"Novelle" von 1997 mit Händen und Füßen dagegen sträuben, sich an die Regeln zu halten.

    Und es ist einfach so, dass in vielen Kommunen die entsprechende Gesetzesänderung zur Fahrradwege-Benutzungspflicht nur sehr zögerlich auf Akzeptanz gestoßen ist. Aber auch in Stade ist das doch schließlich angekommen, sonst hätte sich doch niemand die Arbeit gemacht, die weißen Fahrradpiktogramme auf die Fahrbahn zu markieren.

    Es gibt hier eine Fahrrad-Nervensäge, die seit Jahren darauf besteht, dass sich die Verwaltung an geltendes Recht hält. Außerdem hat man einen Verkehrsentwicklungsplan erstellen lassen und dem beauftragten Planungsbüro ist aufgefallen, dass hier viele Dinge im Argen liegen und verbessert werden müssen.

    Von alleine ist hier aber niemand auf die Idee gekommen, etwas zu ändern. Der Slogan von Stade lautet schließlich "Stade - erfrischend vertraut". Das ist das Boomer-Motto, wie Angela Merkels "Weiter so" zum Quadrat. Also bloß keine Veränderung, weil wir das Vertraute so erfrischend finden. Eigentlich grenzt es schon an ein Wunder, dass Frauen hier wählen dürfen. So viel Veränderung muss jetzt erstmal für die nächsten 200 Jahre reichen.

    ...weil es in Hannover einige Stellen gibt, an denen blaue oder grüne Fahrradpiktogramme verwendet werden, um damit anzudeuten, dass es die Möglichkeit gibt, mit dem Fahrrad die Fahrbahn zu benutzen.

    Die Möglichkeit, mit dem Fahrrad die Fahrbahn zu benutzen, ist bereits in §2 (1) und (4) StVO angedeutet.

    Und er ist an der Stelle auf deinem Foto nicht nur 90 cm breit, sondern 1,50 (mit Bordstein),

    Frage: Wie soll dort eine Person mit Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen, etc. an einer anderen Person vorbeikommen, die an der Haltestelle auf den Bus wartet (vielleicht selber mit Rollator, Kinderwagen, ...). Aber SIe haben natürlich Recht, weil ich den Bordstein nicht dazugerechnet habe. Dort könnte man sicherlich noch vorbei balancieren. Dass die Regelwerke eigentlich noch einen Sicherheitsraum von 50cm zur Fahrbahn vorsehen: geschenkt!

    Als wäre das nicht als reiner Gehweg schon schlimm genug: Warum muss man da auch noch das asoziale Gehwegradeln erlauben? Ein Kollege von mir nutzt diese Haltestelle regelmäßig mit seinen Kindern und er erzählt, dass sich dort immer wieder Leute auf dem Fahrrad völlig rücksichtslos verhalten. Das sind genau die Arxxxlöcher, die sich dort gegenüber Fußgängern so benehmen, wie sie selbst auf der Fahrbahn nicht behandelt werden wollen. Wenn diese Leute das Fahrrad stehen lassen, wenn es nicht mehr erlaubt ist, auf dem Gehweg zu fahren, wäre das gut so!

    Tempo 30 könnte man damit begründen, dass dann auch endlich die Radverkehrfreigabe auf dem Fußweg beendet wird.

    Tempo 30 gilt dort bereits.

    Dieses Bild wurde übrigens fünf Monate nach der Gehwegfreigabe und der Ankündigung der Stadt, die Bordsteinabsenkung "zeitnah" anzupassen, aufgenommen. Auf die Idee, die Gehwegfreigabe zurückzunehmen, was 15 Minuten gedauert hätte, um das Schild abzuschrauben, ist man aber nicht gekommen.

    Auch auf der gegenüberliegenden Seite ist eine Fahrradfurt markiert und da findet nach Ausschilderung gar kein Fahrradverkehr auf dem Bürgersteig statt.

    Doch. Auch der Gehweg auf der anderen Seite ist freigegeben, war vorher sogar benutzungspflichtig.

    Was sagt denn die Verkehrsverwaltung in Stade dazu, dass Radwegfurten markiert werden, wo gar keine Fahrradwege sind?

    Das verstehen die nicht. Hier gibt es auch Radwegfurten, wo Radfahrer gar keine Vorfahrt haben.

    Radwegfurt ohne Radweg: Kuhweidenweg - Google Maps Das liegt vielleicht daran, dass die StVO erst dahinter auf dem Betriebsgelände gilt.

    Radwegfurt ohne Vorfahrt, sogar noch mit einem aufgemalten [Zeichen 205] verdeutlicht:

    In deinem Beispiel aus Stade ist es nicht gut, dass die Radverkehrsfurt auf eine Bürgersteig zuläuft. Es ist aber nicht mit der Absicht gemacht worden, dass dort Fahrradfahrer*innen dazu gebracht werden sollen zu stürzen. Es ist auch nicht mit der Absicht gemacht worden, dass Fahrradfahrer*innen unbedingt auf den Gehweg auffahren sollen.

    Es ist vielleicht nicht in der Absicht gemacht worden, dass Radfahrer dort stürzen, aber es war den Verantwortlichen völlig egal. Das Ganze wurde im letzten Jahr neu gemacht. Das ist keine Altlast aus den 1970er Jahren, sondern da haben sich Leute aus der Stader Verwaltung zusammengesetzt und beschlossen, dass das eine gute Idee ist und dass man Geld dafür ausgibt, diesen Mist so umzusetzen.

    Man hat die Gehwegfreigabe in voller Absicht auf dem 90cm schmalen Gehweg angeordnet, obwohl man wusste, dass dort auch noch eine Bushaltestelle ist. Man hat nicht erst den Bordstein abgesenkt und dann den Gehweg freigegeben, sondern das war 6 Monate lang der Normalzustand. Man hat auch gar nicht hinterfragt, ob es möglich ist, dass sich dort Fußgänger und Radfahrer begegnen. Daher hat es auch ein halbes Jahr lang niemanden interessiert, dass die neue Furtmarkierung auf einen nicht abgesenkten Bordstein zuläuft.

    Alles was man wollte, war eine Option, dass nicht alle auf der Fahrbahn fahren müssen und mit diesem tollen Angebot ist die Erwartung verbunden, dass es auch fleißig angenommen wird und Radfahrer Fußgänger, ÖPNV-Fahrgäste und sich selbst in Gefahr bringen, damit der Autoverkehr dort weiter ungehindert schneller fließen kann als erlaubt.

    Nur in München ist jeder zweite getötete Radfahrer ein Solo-Unfall, in Hamburg dagegen ist es nur jeder fünfte…

    ADFC Bundesverband über München: "Die Münchener Raaadweeege sind so schlecht. Wir brauchen mehr und bessere Raaadweeege!!!"

    ADFC Bundesverband über Hamburg: "80% der getöteten Radfahrer kommen bei Unfällen mit anderen Fahrzeugen ums Leben. Wir brauchen mehr und bessere Raaadweeeege!!!!"

    Andere mögliche Erklärungen mit Bezug zur Studie:

    - In München fahren mehr Leute besoffen Fahrrad

    - Münchener können schlechter Fahrrad fahren als Hamburger

    - In Hamburg fahren weniger Leute ein Pedelec

    Alle Behauptungen ohne Quellen 8), außer:

    - In Hamburg gibt es keine Straßenbahn

    Es ist leider so, dass solche Fehl-Ausschilderungen gar nicht mit bösem Willen oder einer bestimmten Ideologie im Hinterkopf geschehen.

    Doch, das habe ich sogar schriftlich: Fahrbahnen sollen exklusiv dem Autoverkehr vorbehalten sein, weil Radfahrer den Verkehrsfluss stören.

    Der Verkehrsfluss von Radfahrern auf Gehwegen mit Schrittgeschwindigkeit zählt dabei nicht, weil Radverkehr kein richtiger Verkehr ist. Ideologischer und bösartiger geht es nicht.