Beiträge von Yeti

    jetzt weiß ich auch, warum das mit dem Reißverschlussprinzip nicht so richtig klappt - denn da wurde ja propagiert: "möglichst frühzeitig einordnen" ... das ist wohl hängengeblieben.

    Selbstverstärkung: Weil alle wissen, dass das Reißverschlussprinzip nicht klappt, ordnet man sich lieber schon frühzeitig ein. Daher klappt das Reißverschlussprinzip nicht und da das alle wissen, ordnen sie sich lieber frühzeitig ein. Und dadurch...

    Was du dir wünschst, nämlich dass "die Politik den notwendigen Wandel mitgestaltet", ist so weit weg wie der Jupiter.

    Trotzdem darf ich es mir wünschen. :)

    Als Erstes würde es ja schon ausreichen, wenn die Politik nicht das genaue Gegenteil dessen tun würde. Da wäre es in der Tat schon eine Verbesserung, wenn sich die Politik einfach raushalten würde. Aber das reicht nicht.

    Am einfachsten erreicht man das naturgemäß mit Weitermachen wie bisher.

    Das war vielleicht mal so, aber das ändert sich gerade. Mit "Weiter so" kommt man eben gerade nicht weiter, wenn sich die Rahmenbedingungen verändern.

    Hier hättest du eigentlich Recht:

    Womit z.B. die Energiewirtschaft ihr Geld macht, ist zweitrangig, Hauptsache sie macht weiterhin ihr Geld. Ob VW E-Autos oder Verbrenner verkauft, ist zweitrangig, Hauptsache sie verkaufen Autos wie blöd.

    Das Problem der "Konservativen", die sich gegen Veränderungen sträuben, ist, dass sie nicht kapieren, dass das Geld künftig anders verdient wird. Das kann man akzeptieren und darauf reagieren, indem man sich anpasst, oder die Konzerne, die das nicht tun, werden an Bedeutung verlieren und letztlich von der Bildfläche verschwinden, wenn sie nicht die Kurve kriegen.

    Wenn die Politik den notwendigen Wandel nicht mitgestaltet und vorantreibt, sondern sich dagegen stellt und versucht, ihn zu verhindern, ist das für die Wirtschaft fatal.

    Internationale Energieagentur (IEA): Atomkraft vor weltweitem Comeback - DER SPIEGEL

    Zitat

    Wegen der Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine waren die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland ein paar Monate länger als ursprünglich geplant am Netz geblieben. Der Ausstieg verschob sich vom 31. Dezember 2022 auf den 15. April 2023.

    Vor allem die Union wirft den Grünen vor, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken nicht »ergebnisoffen« und »unvoreingenommen« geprüft, sondern aus ideologischen Gründen entschieden zu haben.

    Indes in Frankreich:

    Der französische Rechnungshof verlangt nichts geringeres als die Aussetzung aller Kernkraftpläne – Dirk Specht

    Der Wasserstoff soll auch dort bleiben, wo er hingehört. Effizient und technologieoffen in den BMW X5

    Nun rudert Merz zurück.

    Friedrich Merz: CDU-Chef relativiert Aussagen zu grüner Stahlproduktion nach heftiger Kritik - DER SPIEGEL

    Es ist trotzdem erstaunlich, wie die CXU einerseits überall von "Technologieoffenheit" schwadroniert, wo es eigentlich darum geht, am fossilen System festzuhalten, aber andererseits dort blockiert, wo tatsächlich neue Technologien entstehen / entstehen müssen. Dass eine solche Umstellung nicht von heute auf morgen passiert, ist klar. Aber es wäre Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

    Aber ich befürchte, es wird manchmal vergessen, dass die AfD es schafft, ebenso wie andere faschistische Parteien in der Vergangenheit es immer wieder geschafft haben, sich als fortschrittliche Avantgarde darzustellen und damit zu punkten.

    *edit: Ja, leider!

    Was ist an Faschismus avantgardistisch? Im Programm der AfD finde ich nichts Zukunftsweisendes, sondern nur Rückwärtsgewandtes. Die AfD punktet, weil sie es schafft, die Ängste der Menschen vor notwendigen und unvermeidbaren Veränderungen zu schüren und nicht, weil sie ein fortschrittliches Programm hätte. Die Populisten aus der CXU (Söder, Spahn, Klöckner, Linnemann, Dobrindt, ...) sind die nützlichen Idioten, die ihnen dabei helfen.

    Seit Jahrzehnten lässt sich doch das Programm der CXU so zusammenfassen, dass möglichst alles so bleiben soll wie es ist. Die Änderung, die sich die CSU im Bundestagswahlkampf wünscht, ist daher wohl eher die Rückkehr zum "Weiter so!", nämlich nichts zu ändern.

    Verbrenner sollen bleiben.

    Gasheizungen sollen bleiben.

    Strom soll in großen Kraftwerken erzeugt werden, die irgendwo anders stehen, wo man sie selbst nicht sieht.

    Reiche sollen reich bleiben.

    Arme sollen arm bleiben.

    Ausländer sollen bleiben wo sie sind (es sei denn, sie sind schon hier, dann sollen sie verschwinden).

    Leider trifft das in Zeiten, in denen sich gerade sehr viel verändert, was wir gar nicht wollen, den Nerv der Leute. Probleme löst man damit aber nicht.

    Die Graphik aus dem Spickzettel habe ich mal etwas ergänzt.

    Auf österreichischen Gehwegen darf jeder mit dem Rad fahren-mit 10km/H.

    Jeder Radweg darf in beide Richtungen gefahren werden, es sei denn, es ist ausgeschildert.

    Ich hatte mich schon gefragt, warum Österreich im Vergleich so schlecht dasteht.

    …aber was ist mit „Holland“? | Radfahren-Das überschätzte Risiko von hinten (Graphik "Overlijdensrisico Fietsers")

    Ja, es gibt bereits viele technische Speicherlösungen. Keine davon wird alleine ausreichen, aber in der Kombination wird es funktionieren.

    Beim Neubau einer Schule in Schweich, RLP wurde vor 4 Jahren ein Eisspeicher gebaut. Im Sommer wird ein Wasserspeicher durch Solarthermie erwärmt, dem in der Heizperiode die Wärme wieder entzogen wird. Gleichzeitig kann die Schule auf diese Weise im Sommer gekühlt werden, indem man auch dem Innenräumen Wärme entzieht und für den Winter speichert.

    Wärme aus dem Eis – für einen ganzen Schulkomplex

    Sowas kann man auch nachträglich einbauen

    Schulzentrum Nord erste Schule in Schleswig-Holstein mit Eisspeicher-Wärmepumpe

    Wenn der nächste FDP-Spacko was von "Technologieoffenheit" faselt, könnt ihr ihn ja mal fragen, ob er das kennt.

    Wenn wir unser Land weg von Fossilen hin zu Strom umbauen wollen, müssen Stromverbrauch und Stromerzeugung *steigen*, nicht *fallen*.

    Eine Ursache warum das (noch) nicht klappt, dürften die teils hohen Stromkosten sein. Ist halt blöd, wenn man gleichzeitig russisches Gas boykottiert, Kohle/Kernkraft abschaltet, Infrastruktur privatisiert und den Ausbau von Windkraft verhindert.

    Der Stromverbrauch ist aber noch nicht gestiegen und daher müssen wir auch nicht mehr Strom erzeugen. Aber natürlich hast du Recht, dass durch die steigende Elektrifizierung (E-Autos, Wärmepumpen, ...) künftig mehr elektrische Energie benötigt wird. Derzeit macht sich das aber noch nicht bemerkbar, da der neue Bedarf noch durch Einsparungen (aufgrund steigender Energiekosten) an anderer Stelle kompensiert wurde. Die Last ist im Jahr 2022 gegenüber 2021 von 504 TWh auf 482 TWh und 2023 nochmals auf 458 TWh gesunken, 2024 wieder leicht auf 464 TWh gestiegen.

    Erfreulich ist, dass nicht nur der Anteil, sondern auch die absolute Produktion erneuerbarer Energie mit Ausnahme des kurzen Corona-Knicks beständig steigt, während nicht-erneuerbare Energie auch absolut weniger wird.

    Der Rückgang bei den fossilen Energien ist dabei stärker als der Rückbau der Kapazitäten. Es ist also keinesfalls so, dass sich Deutschland nicht selbst mit Energie versorgen könnte. Jedenfalls, wenn man das Verbrennen von importiertem Öl und Gas als "sich selbst versorgen" betrachtet. Die Kohleverstromung war im Jahr 2024 auf dem Niveau von 1957.

    In den letzten Monaten vor der Abschaltung haben die drei letzten AKW in Deutschland zusammen ca. 3 GW geliefert. Dies nur zur Einordnung.

    So sah der Mix im Jahr 2024 aus:

    Zum Dauer-Aufreger "Stromimport": Wir hatten im Jahr 2024 ein Import-Saldo von 24,8 TWh, das sind 5,3% des gesamten Stromverbrauchs. Zum Vergleich: Wir haben gleichzeitig fossile Energieträger mit einem Energieäquivalent von über 3000 TWh importiert. Auf einem europäischen Strommarkt kaufen wir Strom aus dem Ausland, wenn der billiger ist als der, den wir selbst erzeugen können.

    Die Länder, aus denen wir 2024 am meisten importiert haben, waren Frankreich (vom französischen Steuerzahler subventionierter Atomstrom) und Dänemark (Windstrom).

    Vielleicht dazu auch noch was zum Thema "Dunkelflaute": Es ist bekannt, dass die helle Tageszeit im Winter kürzer und auch Wetterlagen mit Sonnenschein seltener sind. Photovoltaik leistet daher in den Wintermonaten nur einen geringen Beitrag. Es ist auch bekannt, dass es im Winter Tage mit wenig Wind gibt, so dass dann gleichzeitig auch die Windenergie wenig liefert.

    Eine solche Phase von drei Tagen gab es Mitte Dezember vom 11. bis 13.12.2024. Am 12.12. ist dann in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr der Börsenstrompreis auf über 900 EUR/MWh eskaliert.

    Wir haben in dieser Stunde 14 GW importiert, während unsere fossilen Kraftwerke nur zu 50% ausgelastet waren. Da gab es also ungenutzte Kapazitäten von 36 GW. Die 3 GW der letzten drei AKW, die Anfang 2023 vomNetz gegangen sind, hätten dabei kaum eine Rolle gespielt.

    Noch am selben Abend war es zwar noch dunkler und immer noch kein Wind, aber der Börsenstrompreis ist wieder auf das normale Niveau gefallen. Diese Eskapade war also nicht technisch bedingt, sondern eine Überreaktion am Strommarkt. Am darauffolgenden Wochenende hat die Windenergie in Deutschland bereits wieder den größten Anteil geliefert. Dass sich dann alle über die damit verbundenen niedrigen Preise gefreut haben (wenn sie einen flexiblen Tarif haben), war der Springer-Presse dann aber keine Meldung wert.

    Was richtig ist: Wir brauchen mehr Speicher. Das wird jetzt auch langsam finanziell interessant, weil wir zunehmend Tage haben, an denen wir mehr Windstrom (im Sommer auch PV) haben als wir brauchen und weil die Kosten für Batteriespeicher ständig sinken. Wer eine eigene PV-Anlage auf dem Dach hat, hat in der Regel auch einen Batteriespeicher. Aber ich glaube, dass sich Speicher demnächst auch schon lohnen, wenn man keine eigene PV-Anlage hat, aber dafür einen flexiblem Stromtarif.

    Derzeit entstehen auch Großspeicher: Energiewende: Riesige Speicher fürs Stromnetz - ein Batterietsunami rollt heran - DER SPIEGEL

    Als Ergänzung brauchen wir aber auch weiterhin Gaskraftwerke, die perspektivisch mit Wasserstoff oder daraus basierenden synthetischen Gasen betrieben werden.

    *edit: Quelle https://energy-charts.info/

    Wenn deren Sonderrechte nicht ohnehin die Benutzung dieses Weges erlauben würden.

    Das wäre ansonsten bei einer Sturmflut, bei der das Eidersperrwerk in Gefahr ist, sicherlich das größte Problem: Dass die Einsatzfahrzeuge nicht über den kombinierten Geh- und Radweg fahren dürfen, weil das Zusatzzeichen fehlt. :)

    Leider wird in dem Film nicht näher erläutert aufgrund welcher Rechtsvorschriften es erlaubt ist, mit dem Zemmi auf der Fahrbahn zu fahren. Aber vielleicht liegt es an der Breite von ca. 1,00 m? Und wenn das Trike mit Anhänger, dass du im Sinn hast eben so breit ist, dann darf es möglicherweise auch auf der Fahrbahn fahren trotz [Zeichen 254] ?

    So wird es sicherlich sein. Schließlich gibt es auch Automarken, die von bestimmten Verkehrsregeln ausgenommen sind. :)

    Und beim Bau des Sperrwerks wurde entweder nicht darauf geachtet, mehr Platz zu lassen, oder es war aus technischen Gründen nicht möglich.

    Und daher darf man Radfahrern nicht einfach verbieten, auf der Fahrbahn durch den Tunnel zu fahren.

    Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat und was der beruflich macht ...

    Ich tippe auf einen Wasserbauingenieur. Bei der "Straße" hat man sicherlich noch einen Straßenbauingenieur hinzugezogen, aber wo die doofen Fußgänger und Radfahrer bleiben, hat der Wasserbauer gleich mit erledigt, als er das Sperrwerk und die Schleuse entworfen hat. Den Verkehrszeichenplan hat dann der Straßenbauing. gezeichnet und die Leute von der Verkehrsbehörde waren froh, dass sie damit nichts zu tun hatten.

    So wird es gewesen sein. :)

    Ich befürchte, es geht dabei einmal mehr nicht darum, dass die Tunnelpassage für den Fahrrad und Fußverkehr an sich gefährlich ist, sondern vielmehr darum, dass dort schneller Autoverkehr stattfinden soll.

    Und dieser Wunsch nach schnellem Autoverkehr im Tunnel steht auf welcher Rechtsgrundlage? Schließlich gibt es keine stärkere Beschränkung des fließenden Verkehrs als ein komplettes Verbot.