Beiträge von Alf

    Meinem Arbeitskollegen, mit dem ich Tisch an Tisch sitze, habe ich erklärt, dass es seit 25 Jahren keine Radwegbenutzungspflicht mehr gibt, wenn nicht eine entsprechende Beschilderung die Benutzung der Fahrbahn als Radfahrer verbietet. Er wollte es mir zunächst gar nicht glauben, sondern dachte vielmehr, dass Radfahrer Radwege IMMER benutzen MÜSSEN. Somit habe ich ihn erst einmal aufgeklärt und auch das 25-jährige Jubiläum der betreffenden Novelle nicht unerwähnt gelassen. Er war davon so beeindruckt, dass er in der Pause gleich noch weitere Kollegen über den Sachverhalt aufklären musste. Was habe ich da nur losgetreten...?

    Für den täglichen Gebrauch wäre die zugegebenermaßen wirklich etwas teuer. Oder vielleicht gerade deswegen umso besser geeignet. Wenn Du solchen Aufnahmen irgendwann wirklich mal gebrauchen könntest, wärst Du froh, mit Kamera gefahren zu sein. Ich selber fahre niemals mehr ohne. Glücklicherweise hat das bislang noch nicht meine Rechtschutzversicherung ersetzen müssen. Will sagen: Meine Aufnahmen mussten noch nie als Beweismittel herhalten. Und ich fahre schon viele Jahre nur noch mit Kameras.

    In Stöckte (Niedersachsen, nähe Winsen/Luhe) an der Elbe sieht es auf den Fahrbahnen so aus:

    Interessant hierbei ist, dass das Symbol auch ohne Radschutzstreifen auf die Fahrbahn aufgebracht wurde. Auf dem letzten Bild auch gleichzeitig für die Gegenrichtung erkennbar. Zu der Breite des Radschutzstreifens schreibe ich jetzt mal besser nichts.

    Die Gehwege sind mancherorts gleichzeitig [Zeichen 239] [Zusatzzeichen 1022-10] .

    Da ich die ersten 30 Jahre meines Lebens in Hamburg-Bergedorf gewohnt habe, kann ich von der Bahnstrecke Hamburg-Berlin berichten. Die wurde im Abschnitt Hamburg-Mitte bis Hamburg-Bergedorf bereits im Jahr 1842 eröffnet und war bis zur Wende nur zweigleisig. Also fand dort damals Mischbetrieb mit der Hamburger S-Bahn, Güterzügen und Fernverkehr Richtung Büchen und DDR statt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Strecke ab 1991 zumindest bis Wohltorf viergleisig ausgebaut; zwischen Wohltorf und Aumühle dann nur noch dreigleisig. Die Trassen für S-Bahn und übrigen Bahnverkehr werden strickt getrennt gehalten. Die S-Bahn hat somit ihre eigenen Fahrwege und kommt mit Güterzügen und dem Fernverkehr Richtung Büchen/Rostock/Berlin nicht in Konflikt.

    Ich kann ja mal eine Übersicht der auf dieser Strecke (S2/S21) vorhandenen S-Bahnhöfe auflisten:

    Aumühle: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Wohltorf: damals Außenbahnsteige, heute Mittelbahnsteig

    Reinbek: damals Außen- und Mittelbahnsteige, heute nur Mittelbahnsteig

    Bergedorf: damals Außen- und Mittelbahnsteige, bis heute unverändert

    Nettelnburg: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Allermöhe: erst nach der Wende gebaut: Mittelbahnsteig

    Mittlerer Landweg: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Billwerder-Moorfleet: damals Mittelbahnsteig, heute Außenbahnsteige

    Tiefstack: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Rothenburgsort: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Berliner Tor: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert

    Man hat zwar in den letzten Jahrzehnten durchaus zwischen Mittel- und Außenlage gewechselt, dies wäre baulich aus meiner Sicht jedoch nicht unbedingt erforderlich gewesen, da die Fernbahngleise in einiger Entfernung der S-Bahn-Gleise verlaufen. Platzprobleme hatte es damals größtenteils jedenfalls nicht gegeben. Und auf der Strecke zwischen Bergedorf und Aumühle wurden teils heftige Geländeeinschnitte hergestellt, damit zwei weitere Gleise Platz finden. Denn dieses Gebiet stellt die Endmoränen-Landschaft der Weichsel-Eiszeit dar und ist daher ziemlich hügelig. Für die beiden neuen Gleise wurde kräftig weggegraben und planiert. Wenn man sich den Hang zwischen Fürstenfeldbruck und Buchenau anschaut, hat man einen schönen Vergleich.

    Auf jeden Fall ist nicht erkennbar, dass man im Zuge des Streckenausbaus damals in Hamburg bzw. Schleswig Holstein auf Außenbahnsteige gesetzt hätte. Eigentlich gibt es nur eine einzige Station, die vom Mittelbahnsteig zu Außenbahnsteigen umgebaut wurde, nämlich Billwerder-Moorfleet. Die Kriterien der Initiativen, welches bei der S4 im Landkreis Fürstenfeldbruck vorgebracht werden, scheint es in Hamburg wohl nicht gegeben zu haben. Aber das ganze liegt ja nun auch schon 30 Jahre zurück. Vielleicht galten damals andere Prioritäten. Vielleicht war das Thema Barrierefreiheit auch noch nicht so populär wie heute.

    Jedenfalls glaube ich irgendwie nicht so recht daran, dass der Ausbau der Strecke Pasing-Fürstenfeldbruck (oder Eichenau oder Buchenau) in den nächsten 30 Jahren angegangen, geschweige denn, fertiggestellt wird. Das ganze wäre wirklich ein Mega-Projekt, was ohne der Erweiterung des Knotenpunkts und Bahnhof Pasing ohnehin nicht realisierbar ist. Und wer weiß, ob in 30 Jahren überhaupt noch irgendetwas finanzierbar ist...

    Gruselig.

    Und auf Höhe der Ampel stehen die sichtbehindernden Schaltkästen. Dort treffen dann Fußgänger und Radfahrer aus zwei Richtungen auf Menschen, die an der Ampel warten. Richtig?

    Als Fußgänger oder Radfahrer ist man nicht verpflichtet, Schlafampeln aufzuwecken. Es gilt dann der Zustand, der vorherrschen würde, wenn KEINE Ampel da stünde. Wenn da jemand drücken und warten will: bitteschön! Ich tu' es nicht. Jedoch ist es jedesmal ein echtes Abenteuer, auf seinen Vorrang als Radfahrer zu bestehen.

    Ist es die Rücksichtnahme, die man nehmen soll, weil andere zu bequem sind, sich an die Regeln zu halten? Immer wieder interessant, wenn genau eine solche Rücksichtnahme immer wieder verlangt wird. Damit der Regelbrecher somit munter weitermachen kann?