Servus,
im LK FFB kämpfen ja einige Gruppen schon lange mit der Bahn und Regierung für einen 4-gleisigen Ausbau der S-Bahnstrecke S4.
Bzw. momentan ist die Strecke 2-gleisig, aber Verbindung ins Allgäu, Bodensee/Schweiz. Es gibt also Mischverkehr, RE, Güter, S-Bahn.
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Momentan stemmt sich die Bahn gegen außenliegende Bahnsteige für die S-Bahn. ^Die sind aber wünschenswert, wegen Barrierefreiheit etc.
Begründung ist, dass sie schlechter reagieren können bei dieser Konstellation auf Störungen.
Jetzt bin ich, wohl im Gegensatz zu einigen hier, völliger Bahnlaie und nur Nutzer, aber so ganz einleuchten will es mir nicht.
Die Bahn spart so wohl einige Weichen, aber kann einer von Euch das nachvollziehen und mir Dau das erkläreD
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Da ich die ersten 30 Jahre meines Lebens in Hamburg-Bergedorf gewohnt habe, kann ich von der Bahnstrecke Hamburg-Berlin berichten. Die wurde im Abschnitt Hamburg-Mitte bis Hamburg-Bergedorf bereits im Jahr 1842 eröffnet und war bis zur Wende nur zweigleisig. Also fand dort damals Mischbetrieb mit der Hamburger S-Bahn, Güterzügen und Fernverkehr Richtung Büchen und DDR statt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Strecke ab 1991 zumindest bis Wohltorf viergleisig ausgebaut; zwischen Wohltorf und Aumühle dann nur noch dreigleisig. Die Trassen für S-Bahn und übrigen Bahnverkehr werden strickt getrennt gehalten. Die S-Bahn hat somit ihre eigenen Fahrwege und kommt mit Güterzügen und dem Fernverkehr Richtung Büchen/Rostock/Berlin nicht in Konflikt.
Ich kann ja mal eine Übersicht der auf dieser Strecke (S2/S21) vorhandenen S-Bahnhöfe auflisten:
Aumühle: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Wohltorf: damals Außenbahnsteige, heute Mittelbahnsteig
Reinbek: damals Außen- und Mittelbahnsteige, heute nur Mittelbahnsteig
Bergedorf: damals Außen- und Mittelbahnsteige, bis heute unverändert
Nettelnburg: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Allermöhe: erst nach der Wende gebaut: Mittelbahnsteig
Mittlerer Landweg: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Billwerder-Moorfleet: damals Mittelbahnsteig, heute Außenbahnsteige
Tiefstack: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Rothenburgsort: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Berliner Tor: damals Mittelbahnsteig, bis heute unverändert
Man hat zwar in den letzten Jahrzehnten durchaus zwischen Mittel- und Außenlage gewechselt, dies wäre baulich aus meiner Sicht jedoch nicht unbedingt erforderlich gewesen, da die Fernbahngleise in einiger Entfernung der S-Bahn-Gleise verlaufen. Platzprobleme hatte es damals größtenteils jedenfalls nicht gegeben. Und auf der Strecke zwischen Bergedorf und Aumühle wurden teils heftige Geländeeinschnitte hergestellt, damit zwei weitere Gleise Platz finden. Denn dieses Gebiet stellt die Endmoränen-Landschaft der Weichsel-Eiszeit dar und ist daher ziemlich hügelig. Für die beiden neuen Gleise wurde kräftig weggegraben und planiert. Wenn man sich den Hang zwischen Fürstenfeldbruck und Buchenau anschaut, hat man einen schönen Vergleich.
Auf jeden Fall ist nicht erkennbar, dass man im Zuge des Streckenausbaus damals in Hamburg bzw. Schleswig Holstein auf Außenbahnsteige gesetzt hätte. Eigentlich gibt es nur eine einzige Station, die vom Mittelbahnsteig zu Außenbahnsteigen umgebaut wurde, nämlich Billwerder-Moorfleet. Die Kriterien der Initiativen, welches bei der S4 im Landkreis Fürstenfeldbruck vorgebracht werden, scheint es in Hamburg wohl nicht gegeben zu haben. Aber das ganze liegt ja nun auch schon 30 Jahre zurück. Vielleicht galten damals andere Prioritäten. Vielleicht war das Thema Barrierefreiheit auch noch nicht so populär wie heute.
Jedenfalls glaube ich irgendwie nicht so recht daran, dass der Ausbau der Strecke Pasing-Fürstenfeldbruck (oder Eichenau oder Buchenau) in den nächsten 30 Jahren angegangen, geschweige denn, fertiggestellt wird. Das ganze wäre wirklich ein Mega-Projekt, was ohne der Erweiterung des Knotenpunkts und Bahnhof Pasing ohnehin nicht realisierbar ist. Und wer weiß, ob in 30 Jahren überhaupt noch irgendetwas finanzierbar ist...