Moment mal: Regelkonform würde in meinen Augen bedeuten, dass ich mich als Radfahrer auf die Fahrbahn begebe, sobald ein Hindernis den benutzungspflichtigen Radweg blockiert und diesen unbenutzbar macht. An der nächsten Möglichkeit (Absenkung) wechsele ich dann wieder auf den benutzungspflichtigen Radweg. Das wird auf dieser Strecke so oft wiederholt, wie es die Anzahl der Hindernisse erfordert. Oder ich erkenne die Radwegbenutzungspflicht im betreffenden Abschnitt aufgrund der Nichtbenutzbarkeit pauschal nicht an und bleibe somit gleich auf der Fahrbahn. Zugegeben: Meine Fahrzeit wird sich dadurch erheblich verlängern, da ich beim Wechseln vom Hochbord auf die Fahrbahn stets meinen Geschwindigkeit massiv reduzieren, nötigenfalls anhalten und warten muss. Und schließlich wird sich bei stockendem oder stehendem Verkehr in der Stresemannstraße auch dort nochmals mein zeitlicher Aufwand vergrößern, da ich nur mit größter Vorsicht und in Schrittgeschwindigkeit rechts an den wartenden Kraftfahrzeugen vorbeifahren werde. Man stelle sich vor, diese korrekte Vorgehensweise würde j e d e r Radfahrer an den Tag legen. Den Aufschrei unter den übrigen Verkehrsteilnehmern möchte ich hören! Den Fußgängern hingegen würde es freuen.
Natürlich kann ich auch - wie vorgeschlagen - jedes Mal absteigen, um mich in einen Fußgänger zu verwandeln. Dies lehne ich jedoch aus Prinzip generell und ausnahmslos ab, da ich Radfahrer bin und dies auch bleiben möchte. Wenn ich ein Fußgänger sein möchte, lasse ich mein Fahrrad zu Hause.
Das Problematische am jetzigen Video ist doch, dass Radwegplaner schon einrechnen, dass Radfahrer den Gehweg mitbenutzen, ...
Es sind eher diejenigen, die den Radweg mit Hindernissen garnieren. Hier wird die Existenz des Radwegs schlichtweg nicht erkannt oder vorsätzlich ignoriert. Der Bürgersteig und die mehrspurige Fahrbahn hingegen werden als solcher jeweils anerkannt und bewusst freigehalten.