Blaue Sau:
Da ist auch der Föderalismus ein Teil weit Schuld. Inwieweit du Einblicke in die öffentliche Verwaltung bekommst, hängt massiv davon ab, in welchem Bundesland du wohnst. In Bremen ist die Informationsfreiheit schon recht weit, in Bayern muss man für jeden Schmarrn berechtigte Ansprüche nachweisen und sich durchbeißen. Norwegen hat -als positives Gegenstück- ein Portal, in dem du einfach nach Begriffen suchen kannst, und dann die Verwaltungsakten danach durchsucht werden. Kostenlos und mit Auskunft innerhalb eines Tages.
Die Auskunft oder Einsicht in Prozessakten ist in Deutschland über die Strafprozessordnung bundesrechtlich organisiert und da wird sich auch nicht sooo viel verändern – Strafverfahren bedeuten in der Regel einen starken Eingriff in die Rechte des Einzelnen, weshalb Informationen darüber besonders geschützt werden.
Bei "wichtigen" Urteilen gibt es eine anonymisierte Veröffentlichung im Internet, ich gehe aber nicht davon aus, dass das Urteil im konkreten Fall zur Rechtsweiterbildung wichtig ist. Grundsätzlich wäre es aber wünschenswert, zumindest ab LG-Ebene die Urteile konsequent anonym zu veröffentlichen.
Programmatisch dürfte die Piratenpartei die besten Ansätze zu diesem konkreten Thema haben, wenn man aber eine Partei wählen will, die auch ins Parlament schafft, wahrscheinlich Linkspartei.