Beiträge von Explosiv

    Die Verkehre, die morgesn um 3 in entlegenen Ecken anfangen, sind nicht unbedingt Teil des Verkehrskollaps in Innenstädten. Mit dem KFZ zum P&R und dann mit ÖPNV in den Ballungsraum. Dafür muss natürlich auch zu bisher unüblichen Zeiten was fahren. Und wenn das Ziel gar nicht in einem Ballungsraum liegt, ist es sowieso egal. Robotaxen wären da sicher auch hilfreich, hilft aber nicht jetzt und hier.

    Fahrzeiten sollte man sicher in den Griff kriegen. Wobei es schwer sein wird, gegen das Fahrrad im Nahbereich zu konkurieren. Und wenn die KFZ freie Parkplätze und freie Fahrbahnen antreffen würden, gäbe es ja kein Verkehrsproblem. Das Problem ist ja gerade, dass der MIV ein Ausmaß angenommen hat, dass er sich selber im Weg steht. Daher kann dieser Irrsinn nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Sondern der MIV muss so weit beschnitten werden, dass praktisch nur noch diejenigen ihn nutzen, die wirklich nicht anders können. Das würde auch das Leben für Versorger und Lieferdienste erleichtern.

    Und Warentransport zum Wochenendeinkauf ist bereits heute einfach zu lösen. Gesetzt den Fall, man hat das eigene Fahrzeug abgeschafft, hat man das bisher hierfür verwendete Geld zur Verfügung. Man fährt mit dem ÖPNV zur Einkaufsmeile der Wahl, kauft ein, ruft ein Taxi mit entsprechend Laderaum und lässt sich heim bis vor die Tür fahren. Will man das öfter machen, kann man nach Rabatt fragen. Unterm Strich häufig günstiger als eigenes Fahrzeug. Wo vorhanden, kann man Carsharing nutzen. Und wenn man gar nicht so doll viel braucht, reicht auch der gezeigte Trolli. Bei barrierefreiem ÖPNV sollte der auch problemlos mitzuführen sein. Wirlich schwere und sperrige Dinge wie Wasser und sonstige Getränke kann man sich zur Not bringen lassen. Das bieten viele Märkte bereits an.

    Was soll man da Antworten?

    Du schreibst selber, dass man die zusätzlich nötigen Fahrzeuge für den ÖPNV erst mal anschaffen muss. Die wachsen nicht auf Bäumen, die muss man beim Hersteller bestellen und darf dann warten, bis sie eines nach dem anderen eintreffen. Wenn viele Kommunen gleichzeitig bei den Herstellern bestellen, kann es ein Jahr oder zwei dauern, bis die notwendige Anzahl für die gewünschte ÖPNV-Verstärkung bereit steht.

    Zusätzliche Fahrzeuge bedingen zusätzliche Fahrzeugführer. Die müssen erst mal gesucht, auf Eignung getestet und dann für den Job ausgebildet werden. Das dauert ähnlich lange.

    Und erst, wenn das parat steht, kann man in etwa zeitgleich den ÖPNV verstärkt anbieten und den MIV verdrängen.

    Verdrängt man erst den MIV, ohne dass der ÖPNV dazu bereit ist, die nötigen Kapazitäten bereit zu stellen, erntet man keinen Erfolg, sondern Chaos und Ärger. Und gehört geteert und gefedert aus der Stadt gejagt. Weil man der Sache Verkehrswende einen Bärendienst erwiesen hat.

    Genau so.

    Und die Schritte müssen nacheinander erfolgen, da erst genug Kapazität für den ÖPNV geschaffen werden muss, damit diejenigen, die sonst MIV wären, auch eine echte Alternative bekommen.

    Bei der Wegnahme von Fahrspuren zugunsten des ÖPNV ist das ne Ausnahme, allerdings sollten dann bereits die erforderliche Anzahl Fahrzeuge und Fahrzeugführer bereitstehen, um die gewonnenen Busspuren auch optimal auszulasten. Weiterhin nur einen Bus alle 30 Minuten fahren zu lassen, verkürzt zwar dessen Fahrzeit, bringt aber keine Entlastung beim MIV.

    Was definitiv falsch ist, ist, den MIV zuerst zu schwächen und dann erst allmählich den ÖPNV aufzurüsten. Das erzeugt nur Frust und Streit.

    Sicher ist es eine pauschale Kritik. Weil pauschal auf linksseitigen Radwegen 12 mal mehr Unfälle passieren als beim Fahrbahnradeln. Darum soll sowas igO auch nicht angeordnet werden. Außerdem weicht man damit das Rechtsfahrgebot auf, so dass manche Radler meinen, es wäre OK, auch ohne Anordnung linksseitig zu fahren. Wenn es am Ort A in Ordnung ist, kann es am Ort B ja nicht so schlimm sein.

    Wenn es hier ausnahmsweise vernünftige Gründe gibt, das so zu regeln, okay, kann ich von hier nicht beurteilen.

    Es gibt aber auch innovative Lösungen, wie den Radverkehr eine Ebene höher zu legen. Dann beißt sich auch nix mit dem KFZ-Verkehr.

    Nunja, da weiß wieder jemand nicht, dass auch Gehwege zur Straße gehören und fordert darum genau das, was passiert ist.

    Und Gehege, zumal zu enge, haben in Straßen generell nix verloren, auch nicht in Kopenhagen. Und wenn für die Viecher im Gehege schon zu wenig Platz ist, wie will man da noch sein Farrad reinquetschen? Und vor allem: warum? Diebstahlschutz durch Raubkatzen?

    Tut mir leid, ich hab das mit Magdeburg tatsächlich überlesen. Mein Stand war, dass nur in HH aufgrund der Zusätze im Leitungswasser die RFS ohne Blauschilder auskommen müssen. Dass diese Tradition auch in Magdeburg gepflegt wird, ist mir neu. Schon das Wasser untersucht?

    Und wenn ein RFS ohne Blauschild daherkommt, ist es nach allgemeiner Lesart ein Seitenstreifen mit Pflastermalerei und zum Parken nicht nur bestens geeignet, sondern ausdrücklich zu verwenden.

    Man könnte darin einen "anderen" Radweg erkennen wollen. Könnte. Ob das reicht, jemanden abschleppen zu lassen oder auch nur zu beknollen?