Beiträge von Th(oma)s

    "Eine Querungshilfe mit einer "Warteinsel" in der Mitte der Fahrbahn wäre für [Olchings Polizeipressesprecher] das "Optimum" :) ja klar... wir warten gerne

    Die Unterstellung, durch einen Unfall sei die besondere Gefährlichkeit einer Straßenstelle nachgewiesen, gleicht der Erwartung, am kommenden Samstag würden wegen der Kombination von der letzten Ausspielung beim Lotto mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder die selben Zahlen gezogen werden. Das ist aber Abgerglaube bzw. statistischer Unsinn. Es wird nicht an dieser besonderen Stelle zu schnell gefahren, sondern überall gleichmäßig. Also entweder, Tempo überall was runter, oder gar nix machen. So aber sind spezifische Maßnahmen bloß irrationaler Aktivismus.

    Nee, Bauern und Kartoffeln ...

    Apropos Bauern: die haben ja immer was zu klagen: im ersten Jahr ist es viel zu trocken. Im zweiten Jahr ist es viel zu nass. Und im dritten Jahr? Da hat Mercedes immer diese fuuurchtbaren Lieferzeiten. :evil:

    Zurück on topic: das korrekte Sprichwort für die Verkehrsmittelwahl lautet natürlich "was Hänschen (als Student) nicht lernt, lernt Hans (als Berufspendler etc.) nimmermehr.

    https://taz.de/Anne-Hidalgo-u…Paris/!5826592/

    „Im Zentrum der einstigen Autostadt“

    Hüstel. Paris war noch nie eine „Autostadt“. Der Modalsplit des MIV dümpelte auch vor 20 Jahren schon bei nur 10%. Folgerichtig sind die Radfahrer, die neuerdings stolz im Netz rumgezeigt werden, auch keine ehemaligen Autofahrer, sondern beräderte Exfußgänger und Exmetrofahrgäste. Die Vertreibung des ruhenden Autoverkehrs ist demnach auch eher Konsequenz als Ursache des Umstandes, dass Paris keine Autostadt ist/war.

    Abgesehen davon bleibt abzuwarten, ob die Fahrradbegeisterung die Nach-Pandemie-Zeiten überstehen wird, und ob sie bis in die Banlieus hinaus tragfähig sein wird. Das Quartier um Louvre und Champs Elysées noch weiter in ein Freilichtmuseum für Touristen zu verwandeln, war das eine…

    Interessant wird die Frage, ob es irgendwann ein Verbot von Fahrzeugen gibt, die zu sehr von Fahrzeugen aus der "Musterdatenbank" abweichen (im Spezialradbereich tummelt sich da ja einiges), weil diese nicht als Verkehrsteilnehmer erkannt werden, sich aber trotzdem bewegen und daher eine "Gefahr" für den autonomen Betrieb darstellen ...

    Das Problem an Radfahrern und Fußgängern ist die stets drohende Möglichkeit der spontanen Fahrbahnquerung außerhalb von dafür vorgesehenen Stellen. Hätten autonome Fahrzeuge dagegen Probleme mit Zweirädern im Längsverkehr, wären sie gar nicht erst verkehrsfähig, da nicht Motorrad-kompatibel (über Probleme mit Motorrädern war noch nie was zu lesen, und Motorradverbote zugunsten autonomer Autos werden auch nirgendwo in Betracht gezogen).

    Ich stimme dir zu: Die Datenbasis ist in der Tat zu gering - ein Grund mehr, nicht eine Unsicherheit dieser Systeme suggerieren zu wollen, wie du es in deinem Beitrag tust.

    Es geht mir um die IMO noch ausstehende Antwort auf die Frage "wirkt das Zeug wie versprochen?". Das ist erstmal noch nicht gleichzusetzen mit "das Zeug wirkt kontraprodutkiv und erhöht das Risiko." Selbst die Nullwirkung wäre allerdings eine absolute Katastrophe, weil die Einführung der Assistenten ja alles andere als kostenlos ist.

    Der Assistent kostet zwar im Einzelfall nicht soooo arg viel, aber die gerne gebrauchte Argumentation "was sind schon 1.000 Euro gegen ein Menschenleben" ist eine unredliche Milchmädchenrechnung. Da man nicht vorher weiß, wer den nächsten Unfall verursachen wird, muss man schon den gesamten Bestandsfuhrpark und alle Neufahrzeuge nachrüsten, um die 20-30 Todesfälle p.a. zu verhindern. Am Ende macht die Masse der nachzurüstenden Fahrzeuge, dass wir angesichts der knapp 2 Millionen nachzurüstender deutscher Schwer-LKW über rund 2 Milliarden Euro allein für den Bestandsfuhrpark sprechen.

    Geld kann man erstens nur einmal ausgeben (so dass es dann womöglich woanders fehlt, wo es nützlicher wäre), und zweitens wird die Ausrüstung über Steuer-finanzierte Zuschüsse und Endverbraucherpreise (auch) auf mich umgelegt werden. Ist es da verwunderlich, dass ich möchte, dass mein Geld nicht einfach sinnlos verbrannt wird?

    Ein NDR-Beitrag vom 17.11.21: Was dürfen Radfahrer - und was müssen sie?

    Wer hat recht im Straßenverkehr? Die wichtigsten Regeln für Radfahrer, die auch Autofahrer kennen sollten. Ein Überblick.

    Das Problem bei Regelübertretungen ist ja eigentlich nicht Regelunkenntnis, sondern schlicht und ergreifend der Unwille (auf allen Seiten), sich um die durchaus bekannten Grundregeln zu scheren. Im Kern geht es beim vorliegenden Beitrag also wie immer einfach nur um die große Kernfrage "Wer darf im Konflikt um seinen Anteil an der gemeinsamen Straßenfläche von wem zu Recht genervt sein und kann deshalb zu Recht die Interessen des Anderen ignorieren bzw. ihn gar durch Belästigung oder Gefährdung per Revanchefoul maßregeln?". Und weil die Antwort auf die zweite Teilfrage wie immer "Niemand!" lautet, sind solche als "Aufklärung" daherkommende Zündeleien einfach nur kontraproduktiv.

    Warum erinnert mich diese "Logik" nur hieran: "Ich weiß jetzt schon von drei Covid 19-Erkrankten mit allesamt schweren Verläufen, wo irgendein Impfstoff im Spiel war ..."

    Warte, bis ich die Frage aufwerfe, ab die Opfer an oder mit Abbiegeassistenten starben. :evil:

    Im Ernst: wie ist wohl momentan die Verbreitungsquote der Abbiegeassistenten? Sind ernsthaft schon deutlich mehr als 20% der LKW damit ausgerüstet?

    Aber es ist etwas dran. Auf der Karte des ADFC sind die beiden Radfahrer die Ziffern 4 und 10. Das sind sogar verschiedene Kreuzungen.

    Man müsste konsequenterweise die gesamte Greifswalder Straße/B2 für alles über 7,5t sperren. In meiner "radunfaelle"-Karte kannst du den Straßenzug selbst bei ausgeblendeter Underlay-Karte recht gut nachverfolgen (Marken 21-047 bis 19-043; Sterne = LKW als Gegner; der aktuelle Unfall wird noch nicht angezeigt, da die Karte nur jeweils am Monatsende aktualisiert wird).

    Fahr hin und schau es dir vor Ort an.

    Witzbold.

    Anstatt meiner eigenen Formulierung ein Zitat aus einem Beitrag eines Berliners im Tagesspiegel-Forum.


    Die drei tödlichen Unfälle haben relativ wenig miteinander zu tun, der erste Unfall war ein klassischer Abbiegunfall bei vorhandenem Radweg. Der zweite Unfall mit dem Motorrad fand gut 100 Meter hinter der Kreuzung statt und war durch den Fussgänger, der vor die BMW gelaufen war, verursacht worden, das hat absolut nichts mit der Kreuzung zu tun. Und beim letzten Unfall sollte man erstmal auf die Auswertung warten.

    Ergänzung, da auch beim TS-Forum mehrfach die Forderung nach verpflichtendem Einbau von Abbiegeassistenten erhoben wird. Am 3. Dezember starb ein 17-jähriger Radfahrer bei einem LKW-Rechtsabbieger-Unfall in Alfeld. Heute berichtet der NDR, dass der LKW mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet war. Das ist AFAICS bereits der dritte Rechtsabbiegertote (von bislang 18 solcher Fälle ingesamt) in diesem Jahr, wo irgendeine Form von elektronischer Abbiegehilfe im Spiel war...

    Sehr selten lasse ich mich zu emotionalen Antworten hinreißen, aber hier kann ich nicht anders: diesen Quatsch angesichts eines durch Infrastruktur mitverursachten tragischen Unfalls zu schreiben finde ich zum Kotzen. Die geistige Haltung, die man haben muss, um so eine Scheiße abzusondern, finde ich nur noch armselig.

    Welche Infrastruktur hat denn den Tod des fahrbahnquerenden Joggers (mit)verursacht?

    Richtig ungünstig wird es, wenn die beiden Positionen so sehr "kultiviert" werden, dass es zu Spaltungen und Grabenkriege zwischen den Fahrradfahrer*innen kommt. Das nutzt dann nur den Gegnern einer Verkehrswende.

    Diese "Verkehrswende" ist ja eh nicht mehr als ein plakativer Marketingbegriff, so wie "Friedensprozess" für den Dauerkrieg im Nahen Osten. Beide sollen davon ablenken, dass niemand von den Entscheidungsträgern mit dem Status Quo so unzufrieden wäre, als dass er sich damit nicht längst bestens arrangiert hätte. Insbesondere will niemand von den Verantwortlichen wirklich riskieren, den Leuten klarmachen zu müssen, auf welche Einschränkungen eine ernstgenommene "Verkehrswende" hinauslaufen wird. Also vermitteln die Entscheider halt den Leuten vorerst den Eindruck, man arbeite eifrig an der Lösung des angeprangerten Problems, ohne dass sie (und die Leute!) ihre Positionen dabei ernsthaft ändern müssten. Hauptsache die Nervensägen aus dieser "Zivilgesellschaft" geben endlich Ruhe. :evil:

    Der Pro-Kopf-CO2-Ausstoß eines Niederländers ist übrigens ca. 10% höher als der eines Durchschnittsdeutschen.

    Ganz anders auf der Fahrbahn. Da bin ich ständig im Nahkampfmodus unterwegs. Denn da drohen ständig Konflikte und ständig brüllt einer "RAADWEEG".

    "Ständig"? Gebrüllt oder sonstwie genötigt wird nur, wenn es bauliche Hinweise auf Radverkehrsanlagen und/oder Blauschilder gibt. Erfahrungsgemäß gibt es da aber absolut keinen Unterschied, der bei "getrennten" Wegen von der Frage der Anwesenheit einer Beschilderung (Z.237 bzw. 241 ja/nein?) und bei "gemeinsamen" Wegen von der Art der Beschilderung (Z.240 vs. 239 mit Fahrrad-Freigabe) abhinge. Sobald es an diesen Hinweisen auf Radelghettos fehlt, ist Ruhe, und es gibt auch keine ostentativen Engüberholer mehr. In meiner Heimatstadt Wuppertal, wo es aufgrund der Tallage abgesehen von der B7 entlang der Wupper praktisch keine flachen Strecken, ergo traditionell nur wenig Radverkehr und demzufolge bis heute quasi keine "Infra" gibt, kann man vollkommen unbedrängt im Mischverkehr mitfahren. Die Wuppertaler Autofahrer sind sogar so unerfahren im Umgang mit Radwegen, dass sie es sogar (noch...) klaglos hinnehmen, wenn man die paar Meter Radweg, die sie in den letzten Jahren doch noch irgendwohin gerotzt haben, rechts liegen lässt.

    Auf einem guten Radweg fahre ich halbwegs entspannt von A nach B.

    Definiere "gut".

    Ich habe heute früh auf deinen Beitrag hin seit Jahren mal wieder den kompletten Arbeitsweg so gefahren, wie das ein "normaler" braver Fahrbahnmeider machen würde. Mir tun jetzt noch die Handgelenke von dem Gerüttel auf dem innerörtlichen gepflasterten Hochbordweg am Schlussteil weh. Der außerörtliche Beginn des Weges ist asphaltiert, aber ebenfalls weit ruckeliger als die Fahrbahn. Außerdem hat mich dort das permanente unüberhörbare Knirschen und Knistern genervt, das anzeigt, dass ich gerade über Sand/Schmutz (Scherben?) rolle. An einer Stelle wechselt der einseitige Radweg ungesichert von links nach rechts. Dort rauscht der Verkehr zur Rush Hour aus beiden Richtingen so dicht durch, dass ich längere Zeit anhalten musste, um eine Lücke in den beiden Fahrzeugströmen abzuwarten. Hier gab es in den letzten 5 Jahren 2x Schwerverletzte. Im weiteren Verlauf löst sich der Radweg nach rechts von der Fahrbahn und geht hinter Absperrpfosten in die Fahrbahn einer Sackgasse über. An deren beampeltem Ausgang hatte ich Glück, weil hier ausnahmsweise schon ein Auto die nicht auf Radfahrer reagierende Kontaktschleife ausgelöst hatte. Die Alternative wäre gewesen, auf den Bürgersteig zu wechseln und den Anforderungsknopf der Fußgängerampel zu drücken. Weiter ging es dann auf dem freigegebenen Gehweg, wo ich zwar nicht wie vorgeschrieben Schritt fuhr, aber dennoch nur mit mäßigem Tempo vorankam. Im letzten Abschnitt war dann ein getrennter Radweg vorhanden, der aber wüst verschwenkt wird, selten das vorgesehene Breitenmaß aufweist und auf beiden Seiten durch Verkehrszeichenmasten/Papierkörbe/Litfasssäulen/Längsparker/Fußgänger eingeengt wird. Gebraucht habe ich für die 9,6km 1 Minute mehr (24' statt 23') als bei durchgängiger Fahrbahnbenutzung. Das mag Zufall sein, aber der ganze andere Kram nervt so gewaltig, wenn man nicht durch jahrelange Gewöhnung abgestumpft ist, dass mir die 1-2 Huper auf der Fahrbahn dagegen himmlisch entspannt vorkommen.

    Achja, meine Nachbarn wundern sich immer, warum ich nicht auf dem schönen Radweg zur Arbeit in die Stadt fahre.

    Muss ich erwähnen, dass sie das ebenfalls nicht tun? :evil:

    Ein Anfang wäre beispielsweise, wenn Journalisten sich einmal am kritischen Journalismus versuchen würden und nicht einfach Lobbyistendogmen wiederholen würden.

    Oft genug wird auch nur einfach abgeschrieben, was die (vorsichtig formuliert) betriebsblinden Autoren der Polizeipressestellen so abliefern. Wer würde zB bei dieser Meldung ahnen, dass die Radfahrerin von hinten gerammt wurde, weil sie vom linken Zweirichtungsradweg aus rechts abbiegen wollte?

    Samstagmorgen (20.11.2021) ist es in der Moltkestraße in Barmstedt zu einem Auffahrunfall zwischen einem Pkw und einer Pedelec-Fahrerin gekommen, die sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zugezogen hat.

    Nach den bisherigen Erkenntnissen befuhr eine 81-jährige Barmstedterin um 08:35 Uhr mit ihrem Pedelec die Moltkestraße in Richtung Bokholt-Hanredder und beabsichtigte nach rechts in die Große Gärtnerstraße abzubiegen.

    Bevor die Barmstedterin abbiegen konnte, fuhr ihr aus bislang unbekannter Ursache ein VW Passat auf.

    Die 81-Jährige stürzte und zog sich schwere Verletzungen zu. Nach erster Einschätzung bestand Lebensgefahr. Rettungskräfte brachten die Frau in ein Hamburger Krankenhaus.

    Wie kam es eigentlich überhaupt zu den Angstweichen?

    Wie alles, was in Deutschland im Radwegebau Mode wird, kamen zuerst die Niederländer auf die Idee.

    Der aktuellen Dolchstoßlegende beim ADFC Bundesvorstand zufolge wurden die Straßenverkehrsbehörden und das ERA-Autorengremium aber in den letzten 2 Jahrzehnten von "Vehicular Cycling" (VC)-Agenten im Auftrag des fiesen Oberbösewichts Ernst Stavro Blofel^h^h^h John Forester unterwandert.

    Dass Forester solche Reservate ablehnen würde, weil sowas gerade nicht "VC" ist, wen interessiert das schon?

    Es ist reichlich absurd Fahrrad-Aktivisten, die sich für sichere Fahrradwege einsetzen, vorzuwerfen, sie würden lügen weil sie ein gestelltes Foto benutzen, auf denen Kinder zu sehen sind, die auf einer Fahrradweiche zwischen großen LKW stehen.

    Die Lüge besteht darin, dass sie sich für sichere Wege einsetzen würden. Sie treiben bloß plumpe Besitzstandsmehrung unter dem Label angeblich größerer Sicherheit.