Ob und wie Rad-Alleinunfälle in die nationalen Statistiken eingehen spielt natürlich auch eine Rolle. EU-weit machten 2020 die Alleinunfälle 20% der tödlichen Radunfälle aus (https://etsc.eu/opinion-a-clos…ause-most-harm/ ) , in Deutschland seit 2013 33% (https://radunfaelle.wordpress.com/gesamte-liste-ab-1-1-2013/). Bei der Datenmenge von ca. 2000 bzw. 4000 ist das schon ein signifikanter Unterschied.
In meiner radunfaelle-Liste sind etwas zu viele Alleinunfälle drin, weil ich aus mehreren Gründen nicht sicher zwischen "mit und an Radfahren gestorben" differenzieren kann. Wo die Presse(nach)meldungen eine organische Ursache für das Ableben des Radfahrers nahelegen, trage ich "Kollaps" in die Kommentarspalte ein, so dass ich bei Bedarf diese Unfälle rausfiltern kann.
Derzeit sind insgesamt 1335 Solo-Unfälle eingetragen, "Kollaps" ist bei 416 davon erwähnt. Da auch die Grundgesamtheit um die selbe Zahl sinkt, beträgt die Quote der (wahrscheinlichen) Allein-Unfallopfer in meiner Liste somit statt 33% "nur" 26%. Destatis wiederum gibt in den jährlichen Statistiken dazu passende Solo-Quoten zwischen 25 und 30% an.
Wie auch immer, die Soloquote liegt in Deutschland offensichtlich deutlich höher als in der Europabilanz. In der von dir verlinkten Abbildung sind 417 Alleintote und 1618 (berechnet aus insgesamt 2035 minus 417) mit Gegner gestorbene Radfahrer genannt. Somit stellt Deutschland bei den europaweiten Alleintoten 32% der Summe (135 von 416), aber nur 19% der europaweit mit Gegner gestorbenen Radler (311 von 1618). Krass.