Hier zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Postillon
Satire funktioniert nur, wenn die Sachverhalte, die sie mittels maßloser Übertreibung angreift, vom Publikum im Grundsatz als zutreffend anerkannt sind.
Hier zum Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Postillon
Satire funktioniert nur, wenn die Sachverhalte, die sie mittels maßloser Übertreibung angreift, vom Publikum im Grundsatz als zutreffend anerkannt sind.
Das hört sich jetzt aber fast so an: Wenn ich ein großen "Stadtpanzer" fahre, dann ist ggf. die Unfallgefahr gar nicht größer als bei einem normalen PKW. Aber weil die Leute dann eher damit rechnen totgefahren zu werden, wie von einem "richtig großen Stadtpanzer", werden sie es nicht so leicht wagen, mir den Straßenraum streitig zu machen.
Unfälle sind auch seitens der Opfer kein Vorsatz.
Was ist mit den verletzten Kindern die überlebt haben?
Gemessen an der beim KBA registrierten Quote der SUV im Bestand liegt der Anteil der SUV in der von Destatis herausgegebenen Unfallbeteiligung der Fahrzeugklassen unter dem Durchschnitt, die mittlere Unfallschwere ist zwar geringfügig höher, aber wegen der niedrigeren Beteiligung ergibt sich insgesamt immer noch ein niedrigeres Risiko.
Es geht aber um Kinder im Fußverkehr. Und da spielen für die Sichtbeziehungen die Maße des Steh- und Fahrblechs eine größere Rolle.
Die US-Studie zum Risiko durch SUV vergleicht das Fußgänger-Risiko für 6 Grundformen an PKW. Erhöhtes Risiko geht erst bei Abmessungen los, die auf keine der in Deutschland gebräuchlichen SUV zutreffen. Die sind alle maximal "medium/sloped". Abgesehen davon resultiert das erhöhte Risiko in der US-Studie nicht aus einem erhöhten Kollisionsrisiko wegen mangelnder Sicht, sondern aus ungünstigeren mechanischen Verhältnissen im Falle einer Kollision.
Mal nachsehen: in den letzten 12 Jahren sind insgesamt in Deutschland 42 Kinder bis einschließlich 10 Jahren auf dem Fahrrad tödlich verunglückt. Innerorts (wo Sichteinschränkungen durch die überdimensionierte Motorhaube überhaupt nur einer Rolle spielen können) waren es 33. Nur 12 davon verunglückten mit PKW als Gegner, davon 6 auf dem Dorf, 3 in Klein- und Mittelstädten sowie 2 in Großstädten. Kein einziger Hergang lässt vermuten, dass eine Sichtbehinderung durch Fahrzeugabmessungen vorgelegen hat. Soweit Bildmaterial der beteiligten PKW vorliegt oder konkrete Modelle erwähnt wurden, handelt es sich auch in keinem Fall um SUV.
Das SUV-Bashing kommt aus USA. Das, was hierzulande als Stadtpanzer etc. geschmäht wird, wäre dort allerdings bloß ein Kleinwagen.
(zwei tödliche Motorrollerinfälle)
Sicher Kradwege, wann?
Wenn ich den Polizeibericht richtig verstehe, ist der Unfallort diese Stelle in Wilhelmsburg. Die Radfahrerin kam demnach durch die Sperrpfosten hindurch, und der Transporter fuhr in die gleiche Richtung auf der Fahrbahn des Ellerholzweges. Was ich mich frage: wie kommt man mit dem Fahrrad auf diese "Nebenfahrbahn", die eigentlich eine durch die Pfostenreihe außer Betrieb genommene Auffahrt auf den Kraftfahrstraßen-artig ausgebauten Roßdamm ist?
(Sachschaden 16.000€ am Rennrad)
„Der Schaden am PKW wird auf 500€ geschätzt“.
Ich kann mir gerade kein Szenario vorstellen, das zu dieser Asymmetrie passen könnte.
Falsch! Sowas nennt man RadSCHUTZstreifen!
JFTR: Auch falsch, es ist ein Schutzstreifen, und er ist auch nicht „sogenannt“, sondern heißt tatsächlich so.😈
Ich hab zwar ein Auto, aber eigentlich will ich gar nicht parken, also geh ich einfach nicht hin, dann ist das Problem gelöst.
Pariser eher so: "Isch 'abe gar keine Oto, nischt meine Problähm". Der Binnenmodalsplit des MIV in Paris war schon im letzten Jahrtausend unter Bürgermeister Jaques Chirac einstellig.
(Tödlicher Unfall Kiel)
Der Beschreibung im Polizeibericht zufolge Auto Linksabbieger, Rad gleiche Richtung linker benutzungspflichtiger Radweg.
Edit: der Radweg beginnt erst jenseits der Unfallstelle, jedoch ist eine Kollision bei dem beschriebenen Linksabbiegemanöver nur möglich, wenn das Rad vom linken Hochbord kam..
Unfallstelle aus Perspektive des Autofahrers
Gebe Autostadt_MS, ist zwar eine etwas komische Schildkombination, aber auf dem Foto steht ein Haufen Blech rum, dass da gar nicht hingehört, weil die Fahrbahn ein Radweg ist.
Ob Radler wirklich eine T30-Beschränkung brauchen?
Soviel zum Thema "die Blauschilder sind zur Klarstellung nötig!"
Der "Gehweg" (ob des Zustandes wäre vielleicht "Stolperweg" der bessere Ausdruck) dort würde auf alle Fälle genug Möglichkeiten bieten, zu stürzen.
Dass gehwegradelnde Kinder an Einmündungen nach StVO (offenbar aus gutem Grund…) absteigen müssen ist euch bewusst?
Zu schnell, weil nur mit Schrittgeschwindigkeit abgebogen werden darf. Laut Polizei und Zeitung.
Wie schnell kann an der Kreuzung überhaupt ein Laster abbiegen, ohne dabei aus der Kurve zu fliegen?
Ich verstehe diese Diskussionen auch nicht. Mal abgesehen davon, dass ich das P in PBL durch ein AP (apparently protected) ersetzen würde, bleibt ein Radfahrstreifen auch dann ein Radfahrstreifen, wenn auf dem Zeichen 295 irgendwelche Pömpel stehen.
Das "P" in PBL steht für "parking protected".
Hindernisse wie einbetonierte/verschraubte Pömpel, Blumenkübel, Geländer oder Leitplanken erfüllen das selben Kriterium wie eine Bordsteinkante: sie trennen die Straße "baulich" in Fahrbahn und Sonderweg.
Die Fahrbahn im Kreisverkehr ist also so Lava und gefährlich,
Ist sie ja nicht. Zwischen 2016 und 2023 hat der Unfallatlas nur sieben Fahrrad-Unfälle mit schweren Verletzungen am Kreisverkehr, ausnahmslos Typ 3 (Einbiegen/Kreuzen, vulgo Vorfahrt). Kein einziger schwerer Fall Typ 6 (Auffahren im Längsverkehr), kein einziger Fall Typ 2 (rechtsabbiegendes KFZ aus der Kreisfahrbahn neben parallel fahrendem Radfahrer).
Wobei die Größe wichtig ist: >200k gibt es in ganz Europa nur noch eine Hand voll Treffer (auffallend viele, vor allem langjährige in Spanien!). Andersherum sind 33 deutsche Städte erfasst, die nie eine 0 hatten – 31 davon >200k. Und über 300k bleiben in ganz Europa noch zwei (im Rest der Welt 0): Wandsworth, UK (1x) und Espoo, Finnland (3x!).
Das aktuelle Tempo-30 Wunder Bologna (380k) ist davon jedenfalls noch meilenweit entfernt. Die hatten im letzten Jahr 10 Verkehrstote.
Und was die Trennung von NO und Feinstaub angeht: stört da nicht die (eigentlich doch bekannte) Tatsache, dass sich das recht reaktive NO(x) u.a. auch in Feinstaub umwandelt (sogenannter sekundärer Feinstaub)?
NO2 reagiert an der Luft allmählich zu Ammoniumnitrat. Das ist ein bestens wasserlösliches Salz, dessen Kristalle zwar in der trockenen Umgebung des Partikelzählers gut als solche erfasst werden, die aber bei Inhalation auf den feuchten Oberflächen der Schleimhäuten sofort zu in dieser Dosis toxikologisch unbedenklichen (weil auch im Körper selbst schon vorhandenen/gebildeten) Ionen zerfallen. Also gibt es weder an der Lungenoberfläche noch tief im Hirn etc. eine Belastung durch abgelagerte Mikropartikel. Der NO2-abhängige Anteil des Feinstaubs ist toxikologisch auf dem Niveau von Kochsalzaerosolen an der Nordsee.
Warum die Experten im UBA diese triviale Tatsache einfach ignorieren? Das könnte den selben Grund haben, der auch dafür verantwortlich ist, dass die Luft-App des UBA in ihren Karten bei der Wahl der Falschfarben notorisch den irreführenden Eindruck erweckt, dass die Situation viel bedrohlicher ist, als es die Messwerte im Bezug auf die bestehenden Grenzwerte hergeben: entweder, die Leute beim UBA haben keine Ahnung, oder sie führen die Bevölkerung ganz bewusst hinter die Fichte.
(Hinweis: 25µg/m³ / Alarmstufe "rot!!!" ist der Grenzwert für den Jahres*mittel*wert für PM2,5)
Das Thema war ja schon 2019 zu Zeiten des Auffliegens der deutschen Abgasmafia virulent, mit dem interessanten Höhepunkt der berühmten "100 Lungenärzte", die in den Frontalangriff gegen die Epidemiologischen Erkenntnisse gegangen sind.
Das hat sich dann bei den Leuten festgesetzt, auch wenn dann später (TAZ) rauskam dass sich diese SUV-Lungenärzte Fraktion mal eben um Größenordnungen verrechnet hatte
Die Lungenärzte hatten trotz des kapitalen Rechenfehlers insoweit recht, als man Feinstaub und NO2 toxikologisch nicht ständig in einen Topf schmeißen darf (wie du das auch in diesem Beitrag mustergültig gemacht hast...). Beim Dieselskandal ging es nicht um Feinstaub (allenfalls indirekt, als dass der ganze NOx-Rattenschwanz dem Primärziel der staubmindernden Motorsteuerung zuzuschreiben ist).
Der weit überwiegende Teil der Verkehrsopfer erkrankt/stirbt durch Lärm und Abgase des MIV und Straßengütervkerhers, sowie durch das Zusammenwirken von Lärm und Abgasen. Beides sind immer noch weit unterschätzte 'Killer' mit einem ziemlich großen Bündel an lästigen, ernsthaften und sehr ernsthaften Erkrankungen im Gepäck.
Die epidemiologischen „Zusammenhänge“ für Lärm oder Abgase sind offensichtlich so dürftig, dass man sie methodisch nur statistisch erfassen kann. Die populäre Größe „Todesfälle pro Jahr“ mit beeindruckenden hohen fünfstelligen Werten jährlich ist dabei irreführend unseriös, weil im Wortsinne „nichts-sagend“.
Hinzu kommt, dass paradoxerweise erst die auf ungehemmter Mobilität fußende verschwenderische Überflussgesellschaft die Lebenserwartung in jene Bereiche gehoben hat, die uns mit weit über 80 an vermeintlich durch Umweltnoxen verursachten chronischen Krankheiten sterben lässt.
Ein dämlicher "$Stadt im Ausland kann Vision Zero, warum kriegt Deutschland nix auf die Kette?"-Artikel mal wieder. Diese von der DEKRA gehostete Seite listet alle VZ-Städte weltweit auf. Darunter sind 163 deutsche Städte mit >50.000 Einwohnern, die in den letzten Jahren mindestens einmal VZ erreicht haben. Würde man das noch auf Fußgänger eingrenzen, wären non-VZ-Städte eher die große Ausnahme als die Regel.
Ein wichtiger Faktor für die irreführende/verzerrte Risiko-Wahrnehmung neben dem Cherry-Picking im Ausland ist die pauschale Vereinnahmung aller Verkehrsopfer insgesamt durch eine Handvoll "Städte" im Rahmen des Verkehrswende-Kampaignings, ein weiterer Mosaikstein die stillschweigende Implikation, dass die Verkehrsopfer durchweg dem motorisierten Individualverkehr mit privaten PKW zuzuschreiben seien. Konkret in Zahlen: die Summe aller 2023 in geschlossenen Ortschaften durch/mit PKW-Beteiligung gestorbenen Fußgänger ist 167 (nicht wie vom ZEIT-Autor nahegelegt 437).