Beiträge von Ullie

    Wie oben schon beantwortet steckt das noch in den Kinderschuhen, was mich tatsächlich etwas wundert, weil die Landwirte bei Solar eigentlich ziemlich gut mit dabei sind, zumindest bei uns. Ich denke da ist durchaus Interesse vorhanden

    Zentralantrieb gibts heute nicht mal mehr im Sägewerk und bei Mühlen. Aber die Bauern nutzen Strom schon fleißig und wissen, dass es den gibt.

    Alleine die Zwangsentlüftung von einem Kuhstall braucht ordentlich kWh.

    Und wie ist das mit Rapsdiesel?

    Es war etwas schwer zu durchschauen und auf den Punkt zu bringen, was ich darüber gelesen habe. Besonders hinsichtlich der Steuerermäßigung weil man Rapsdiesel, bzw. Biodiesel (Was daran auch immer "Bio" sein soll) ja "gesund" rechnen kann, bzw. CO2-frei rechnen kann, wenn man's drauf anlegt.

    Aber zugespitzt formuliert kann sich doch jeder Landwirt seinen Diesel selber aus geeigneten Saaten herstellen, von denen er die entsprechenden Pflanzen auf seinen Feldern aufbaut. Wozu also Steuer-Erleichterungen für Dieselkraftstoffe, die der Landwirt benutzt?

    Dieses "wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe" ist doch gang und gäbe und wird einem bis in die Regierungsspitze vorgelebt.

    "Wenn es einem Leibeigenen im Mittelalter gelang vom Hof des Grundherrn in eine Stadt zu flüchten und dort ein Jahr lang zu überleben, dann galt er als frei. Daher rührt der Spruch „Stadtluft mach frei!“"

    https://albrecht-duerer-gymnasium.de/?p=319#:~:text…t%20mach%20frei!

    Damit ist der Zwist doch erst mal vorprogrammiert. Regieren, freie Entscheidungen treffen, bestimmen, wo es lang geht, das tun die Städter. Und die sind stolz drauf, dass sie "frei" sind. Im Mittelalter war das frei von einem Grundherren, dessen Leibeigene die Bauern waren. Und heute?

    Die Leibeigenschaft ist abgeschafft, aber gebunden sind die Bauern doch, nämlich an Grund und Boden, den es zu bewirtschaften gilt. Und an die Kühe im Stall, die jeden morgen gemolken sein wollen. In mehreren Interviews mit Landwirten, die in den letzten Tagen gesendet wurden, wurde das überdeutlich herausgestellt. Da war dann oft von einer "Rund um die Uhr" Berufstätigkeit (24/7) die Rede.

    Freilich wurde von den interviewten Bauern immer gleich betont, man wolle das so, es sei zwar auch eine Last, aber die trage man gerne. Und dann wird oft hinterhergeschoben: "Wenn bloß nicht diese blöde Bürokratie immer weiter zunähme. (Zwischen den Zeilen: Die sich von den Leuten in den Städten ausgedacht wird, die von der Landarbeit keine Ahnung haben.)"

    Da werden viele Städter "weich", bedauern die Bauern und finden es okay, wenn sie mal ein paar Tage die Straßen blockieren.

    So beschimpfte "Klimakleber" dagegen genießen einen viel schlechteren Ruf. Dass es ihnen ums Klima geht, nimmt ihnen fast keiner ab. Denn mit dem, was sie fordern, könne man ohnehin nichts ändern am Klimawandel. Und überhaupt: Viele bezweifeln ganz grundsätzlich, dass so was wie ein Klimawandel stattfände, oder halten es für ausgeschlossen, dass man z. B. durch eine Verringerung der Kohlendioxidemissionen oder einer Verkehrswende daran etwas ändern könne. Und arbeiten tun die ja auch nicht, diese "Klimakleber", sonst hätten sie ja keine Zeit für solche Aktionen. Auch so ein Vorurteil, dass gegenüber den demonstrierenden Bauern weniger verbreitet ist.

    Was ein*e Stadtbewohner*in über das Leben auf dem Lande weiß, das hat sie*er im Kindergarten gelernt. Hier einige Zitate:

    "Im Märzen der Bauer
    Die Rößlein einspannt (...)

    Er ackert, er egget
    Er pflüget und sät
    Und regt seine Hände
    Gar früh und noch spät (...)

    Auch pflegt er die Bäume
    Mit edlerem Reis
    Und spart weder Arbeit
    Noch Mühe noch Fleiß (...)"

    Und dass diese riesigen Trecker da irgendwie überhaupt nicht zu passen? Geschenkt. Der Bauer muss ja doch bald wieder zurück zu seinem Vieh und den Boden bestellen, und die Straßen freigeben.

    Kein Raum fürs Rangieren
    Aha-Fahrzeuge können wegen Falschparker ihre Touren oft nicht fahren
    epaper.haz.de

    "Kein Raum fürs Rangieren"

    In diesem HAZ-Artikel von heute, 10.1.24, "Kein Raum fürs Rangieren", geht es darum, wie die immer breiteren Autos, die am Straßenrand und oft auch im Halteverbot und Parkverbot parken, die Fahrzeuge der Müllabfuhr blockieren. Gut geschriebener Artikel!

    Zwei Zitate:

    "Die Jacobsstraße schafft er an diesem Vormittag nicht mit seinen Kollegen. Dabei müsste das Trio eigentlich die Säcke und Tonnen, gefüllt mit Altpapier, die leeren Kartons von Black-Friday-Schnäppchen oder die Verpackungen der Weihnachtsgeschenke mit der Entsorgungstour abholen. Doch das gut 9,50 Meter lange und 2,55 Meter breite Fahrzeug vom Abfallentsorgungsunternehmen Aha stoppt nur wenige Meter hinter dem Kreuzungsbereich der Minister-Stüve-Straße, weil es die schmale Einbahnstraße nicht unfallfrei passieren kann.

    (...)

    Das Problem, sagt er, während er das Fahrzeug mit wenigen Zentimetern Luft zu parkenden Autos von der Küchengartenstraße aus nach rechts in die Rampenstraße manövriert, entstehe unter anderem, wenn, wie an dieser Kreuzung, die Autofahrerinnen und Autofahrer nicht die Parkverbote beachten: „Die stellen die Autos auf die Zickzacklinien, direkt ans Verbotsschild, und wir kommen nicht rum“, sagt der Aha-Beschäftigte. In solchen Fällen drückten er und seine Kollegen erst einmal auf die Hupe: „Manchmal kommen die Leute dann quasi in der Unterhose aus dem Haus gelaufen und parken um.“ Wer jedoch sein Auto abstelle und dann zur Arbeit gehe, verpasse den Warnruf."

    Als weitere Problemzone für die Müllwagen wird der nahegelegene Dunkelberggang in dem HAZ-Artikel genannt. Aber es gibt in dem Gründerzeitviertel noch zahlreichen weitere Straßen, in denen viel zu viele Autos parken und das Durchkommen für Müllfahrzeuge aber auch Rettungsfahrzeuge behindern.

    Leider weiß ich nicht, wie lange der Artikel noch kostenfrei zugänglich ist, aber die beiden Zitate bringen es ganz gut auf den Punkt. Worüber der Artikel nicht berichtet: Nur 200 m bzw. 400 m weit von den beschriebenen Engstellen entfernt, gibt es eine Tiefgarage in der Blumenauerstraße mit mehreren hundert leeren Dauerstellplätzen für jeweils 55 Euro im Monat.

    Nachtrag:

    Habe gerade auf streetview nachgeschaut. An fast genau der selben Stelle, an der das Wohnmobil auf dem Zeitungsfoto steht, blockiert ein etwas kleineres Wohnmobil die Zickzack-Linienmarkierung im Einmündungsbereich der Jakobsstraße in die Minister-Stüve-Straße. Die streetview-Aufnahme ist von November 2022. (Die gelbe Fassade mit den weißen Fensterrahmen weisen auf dasselbe Haus, Minister-Stüve-Straße 8A, hin.)

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    Da das hintere Ende dieser stromlinienförmigen Sportverkleidung am Rücken des Trägers befestigt wird und nicht am Fahrrad, geht es auch mit Diamantrahmen.

    Ich hätte vermutet am, Fahrrad, aber da hatte ich auch noch nicht die Rucksackgurte auf dem Foto erkannt. Was macht den die Fahrerin, wenn sie absteigt, die hängt doch dann noch vorne am Fahrrad fest.

    Ich fürchte, das Ganze gehört in die Kategorie: "Nice Scheiß für den Gabentisch." Hurra, Weihnachten kann kommen!:saint:

    Beachte: In Stade und umzu fällt der Regen bei einer kleinen Brise gerne auch mal waagerecht quer zur Fahrtrichtung ... :saint:

    Oh ja, mir berichtete mal ein Küstenmensch, dass sich die Leute sehr wundern, wenn sie mal nach Hannover kommen, dass dort der Regen von oben kommt.

    Besonders krass ist: Durch Tempo 30 wird die Kapazität der Straßen für den Autoverkehr erhöht. Tempo 30 nutzt also dem Autoverkehr. Die Begründung der CDU, Tempo 30 statt 50 habe nur dazu gedient, die Autofahrer zu schikanieren, ist blanker Unfug. In Wirklichkeit ging es darum, das völlig untaugliche Mobilitätssystem MIV irgendwie noch einigermaßen am Laufen zu halten.

    Tempo 30 begünstigt einen gleichmäßigen Auto-Verkehrsstrom mit weniger Staus und Stockungen.

    Ich hätte mal auf der anderen Seite schauen müssen, was dort aufgestellt wurde, aber dafür fehlte mir leider aufgrund des herannahenden Zuges die Zeit.

    Dein Foto entspricht der streetviewaufnahme von Aug 2022

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    Den Fotos auf streetview von August 2022 gibt es dieselbe Ausschilderung auf der anderen Seite:

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    Noch wirkungsvoller wäre es allerdings, vom Fahrrad abzusteigen und es auf der Fahrbahn über die Brücke zu schieben, weil der Gehweg nicht breit genug ist, um Fahrrad-schiebend an anderen Fußgängern vorbei zu kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei einen dann direkt in die Zwangsjacke stecken lässt, wenn man die Beschilderung und die StVO auf diese Art konsequent befolgen würde. 8)

    Wer das vorhat, der sollte eine ausreichend große Anhängerschar dabei haben, die im "worst case Fall" zumindest über alles genaue Zeugenaussagen machen kann. Vermutlich wird auch das Handeln der eingesetzten Beamten davon beeinflusst, ob sie außer von Autofahrern auch noch von weiteren Fahrradfahrern und Fußgängern beobachtet wird. Und natürlich kann auch ein Autofahrer in einem größeren Fahrzeug, das hinter dem Fahrrad fährt, einen gewissen Schutz bieten. Sozusagen LKW-Rückendeckung.

    ja komm: Fußverkehr... irgendwer steht auf der sozialen Leiter halt immer ganz unten! :saint::evil:

    Hannover bekommt 2024 eine Fußverkehrsbeauftragte. Als die Zeitung darüber berichtete, gab es mehrere Leserbriefe, in denen hämisch darüber gelästert wurde, dass das eine völlig überflüssige Ausgabe sei, es nur um Posten-Geschachere ginge usw. :(

    Da kann man sich schon denken, wer eine Fußverkehrsbeauftragte für unnötig hält.8)

    Das Schild steht direkt vor einer Brücke mit niedriger Brüstung. Ich vermute, niemand will dort ein Geländer draufsetzen. Um aber vorzubeugen für den Fall, dass dort mal ein Fahrradfahrer in den Bach fällt, wird der Fahrradverkehr zum Absteigen aufgefordert. Vermutlich gelten für reine Fußgängerbrücken niedrigere Geländerhöhen.

    Wobei ich als Landwirtschaftnaher durchaus verstehen kann, das da Unruhe aufkommt, wenn das plötzlich alles komplett gestrichen wird, so ein (verlässlicher) Stufenplan ist da durchaus diskutabel. Bleibt aber dabei, die Diese-Subvention ist inzwischen falscher Anreiz.

    Wie viele landwirtschaftliche Betriebe haben eigentlich auf Elektromotoren umgestellt?

    Bei einer Fahrradtour an der Elbe hatte ich diese alte Dreschmaschine fotografiert. Nach Auskunft eines älteren Dorfbewohners wurden die über einen Riemen (Detailbild beschädigte Riemenscheibe der Antriebswelle) an einen großen Elektromotor angeschlossen, von denen früher viele Bauern einen auf dem Hof stehen hatten. Der war in einem fahrbaren Kasten untergebracht und konnte auch für andere Maschinen als Antriebsquelle benutzt werden. Heutzutage gibt es natürlich modernere Maschinen mit Elektroantrieb, aber wie viele Landwirte nutzen inzwischen z. B. Ackerfahrzeuge mit Elektromotoren?

    Und hast du als "Landwirtschaftsnaher" schon einmal einen solchen historischen Elektromotoren-Kasten auf einem Bauernhof oder in einem Museum gesehen?

    https://www.spiegel.de/panorama/justi…e5-ed72dfc10a5e

    Die dürfen also bestimmte Autobahnauffahrten den ganzen Tag lang blockieren.

    Aber wehe, eine Fahrraddemo möchte mal 5 km über eine Autobahn fahren ...

    Oder ein paar Leute möchten eine Kreuzung mit Klebstoff blockieren...

    Wir benutzen vermutlich die falschen Fahrräder. Das hier hatte ich vergangenen Sommer bei einem Fahrradevent am Maschsee bestaunen dürfen. So 200 Stück davon auf einer Fahrraddemo, das machte was her!8)

    Es gibt auch einen Spiegelartikel über die "Kleine Johanna":

    Tüftler aus Sachsen-Anhalt baut schwerstes Fahrrad der Welt
    Es heißt »Kleine Johanna«, hat 35 Vorwärtsgänge und einen Dosenhalter aus Gusseisen: In Düsseldorf wurde jetzt das schwerste Fahrrad der Welt vorgestellt. Sein…
    www.spiegel.de

    Ob breit oder schmal. Aus meiner Sicht bleiben Fahrradstraßen, die nicht für Kraftverkehr physisch gesperrt sind, normaler innerstädtischer Verkehrsraum mit Mischverkehr auf der Fahrbahn. Ich sehe in ihnen keinen Vorteil für den Radverkehr. In Kiel scheinen diese vor allem in Wohngebieten angelegt zu werden und stellen mMn keine sinnvolle Alternative zu der Nutzung von Hauptverkehrsszraßen dar, wenn ich von A nach B durch die Stadt fahren will.

    Nach meiner Erinnerung ist es so, dass es von Seiten der Partei Die Grünen und der alternativen Verkehrsverbände die Forderung gab, ein Hauptmerkmal der Fahrradstraße auf alle Straßen anzuwenden, nämlich dass das Nebeneinander-Fahren mit dem Fahrrad auch dann erlaubt ist, wenn dadurch der Autoverkehr verlangsamt wird. So ähnlich argumentiert ja auch Pepschmier hier im Forum häufig, wenn er sich zu Recht darüber beklagt, dass Autonutzer meistens mit einem leeren Beifahrersitz neben sich unterwegs sind und trotzdem erwarten, dass Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen sich dem Autoverkehr unterordnen. Der eine Ansatz ist quasi alle Straßen zu Fahrradstraßen machen.

    Der andere Ansatz ist: Auf Fahrradstraßen größere Fahrradverkehrsströme bündeln und möglichst mit einer Abkürzung gegenüber dem Verkehr auf Hauptverkehrsstraßen schnelle Direktverbindungen zwischen Stadtteilen oder Ortsteilen, oder wichtigen Zielen schaffen. Das Bündeln des Fahrradverkehrs ermöglicht erst, dass so große Radverkehrsmengen auftreten, dass sie gegenüber dem Autoverkehr deutlich sichtbarer sind, als wenn jede*r Fahrradfahrer*in einen anderen Schleichweg benutzt.

    Der erste Ansatz ist wohl eher idealistisch, der zweite mehr realpolitisch orientiert. Wie du bedauere ich, dass nicht deutlich mehr getan wird, um Hauptverkehrsstraßen für den Fahrradverkehr attraktiver zu gestalten. Das geht in der Regel jedoch nur dadurch, dass auf den Hauptverkehrsstraßen die Verkehrsfläche für den Autoverkehr umgewidmet wird. Aber selbst wenn das passiert, dann gibt es immer noch viele Fahrradfahrende, die lieber auf Nebenstrecken fahren. Das erlebe ich im Bekanntenkreis immer wieder, wenn ich mit anderen Fahrradfahrenden über den mehrere Kilometer langen Popup-Radfahrstreifen auf der Hildesheimer Straße in Hannover und dem benachbarten Laatzen spreche.

    Hier gibt's ja beides: Wallstraße ist wegen des Busverkehrs volle Breite und danach die Haagestraße ist Einbahnstraße mit (fast) nur PKW und persönlich finde ich den breiten Teil deutlich angenehmer. Und das nicht trotz, sondern eher wegen gelegentlicher Idioten (sowohl auf zwei wie auch auf vier Rädern).

    Diese Fahrradstraße in der Wallstraße beginnt hier?

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    Auf der verlinkten Streetview-Aufnahme ist das Heck eines Linienbusses zu sehen mit einer Uhren-Reklame: "Zeit zum Entschleunigen"

    Wie fährt es sich denn in der neuen Lüneburger Fahrradstraße, insbesondere hinsichtlich des gleichzeitig stattfindenden Busverkehrs? Der müsste dann ja auch auf langsam fahrende Fahrradfahrer*innen Rücksicht nehmen. Das könnte natürlich die Spötter auf den Plan rufen. Ich bin mir jedoch sicher, dass das funktionieren kann. Zumindest hatte ich diesen Eindruck als ich in Wiesbaden auf der Busspur, bzw. dem breiten Radfahrstreifen mit Bus-Freigabe gefahren bin. Und ich denke, dass auch in einer Fahrradstraße Busse gut fahren können, weil langsam fahrende Fahrradfahrer für einen Bus gerne auch mal am Fahrbahnrand halten, um den Bus vorbeifahren zu lassen.

    Tolle Sache, Fahrradstraße mit Omnibusverkehr, aber eben leider auch ein Dauerangriffspunkt für Polemik. Die Breite ist 6,00 m gemessen auf Google-Satellitenbild zwischen der beidseitigen Strichlinie, die noch einmal jeweils einen Sicherheitsraum zu den parkenden Autos auf dem Parkstreifen abtrennt. Breite zwischen den Autotüren: Cirka 7,00 bis 7,50 Meter.

    Ullie Du hast Recht. Ich habe den Artikel der taz gestern grob falsch gelesen. Danke für die Korrektur.

    Trotzdem ist dein Hinweis wichtig, auch wenn es jetzt nicht konkret 100% zum taz-Artikel passt.

    Denn inzwischen diskutiert man in Hannover von interessierter Seite*) bereits darüber, ob es sein kann, dass Fahrradstraßen zu breit sein können.

    Es gibt da sicher eine reelle Gefahr, dass in Fahrradstraßen mit einer Fahrbahnbreite um die 5 bis 6 m aufwärts dazu führen, dass der Fahrradverkehr, der darin stattfindet, zu oft von KFZ überholt wird, weil das bei ausreichender Fahrbahnbreite ja gefahrlos möglich ist und auch nicht verboten ist. Für sportliche Fahrradfahrer*innen mag das unerheblich sein, die fahren problemlos 25 bis 30 km/h und wenn der Autoverkehr sich an das Tempo-30-Gebot in Fahrradstraßen hält, dann neigt er nicht zum Überholen.

    Ein Beispiel für eine sehr breite Fahrradstraße in Hannover ist die rund 350 m lange Adolfstraße. Die misst von Bordsteinkante zur Bordsteinkante 10,00 m. Es wird an beiden Fahrbahnrändern geparkt, sodass ca. 6,50 m Fahrbahngesamtbreite bleibt:

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    Da kann es dann schon passieren, dass man bei langsamer Fahrt mit dem Fahrrad von einem eiligen Auto überholt wird. Kommt dann aber auch nicht so oft vor, selbst bei langsamer Fahrt. Und es käme eigentlich so gut wie gar nicht vor, wenn Autofahrer*innen grundsätzlich anerkennen würden, dass sie nicht die Krone der Schöpfung und die König*innen der Straßen sind, sondern im Sinne einer echten Verkehrswende allenfalls ungern geduldete Verkehrsteilnehmer sind. Sehen aber leider viele Autofahrer*innen ganz anders. Sind sie hinreichend geschickt, dann maskieren sie ihren Widerstand gegen Fahrradstraßen mit solchen Argumenten, wie Fahrradstraßen dürften nicht zu breit sein. Für Fahrradstraßen dürften keine Parkplätze geopfert werden, weil dann die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet.

    *) Mit interessierter Seite meine ich einerseits Leute, denen jeder Zentimeter Fahrradstraße zu viel ist, weil sie darin den Anfang vom Untergang von Autoland Deutschland sehen. Und andererseits Leute, die die Idee von Fahrradstraße so lange hochleben lassen, bis es sie selbst in der Form trifft, dass in der Nähe ihrer Wohnung für die Einrichtung einer Fahrradstraße Parkplätze zurückgebaut werden. Und irgendwo dazwischen agiert derzeit die SPD in Hannover. Einerseits Festhalten am Bekenntnis zum Klimaschutz und andererseits nichts dafür tun, was die privilegierte Stellung des Autoverkehrs auch nur ansatzweise infrage stellt.

    Bei denen in Hannover war da außer Schildern bisher wirklich nix, deswegen ist ja eine sogar weggeklagt worden. Wenn das richtig umgesetzt ist, beschränkt sich der Autoverkehr auf Anlieger und vielleicht noch eine Buslinie und das Parken findet ausschließlich abseits der Fahrbahn statt. Zugleich sind die Straßen aber für den Radverkehr Durchgangsstraßen mit Vorfahrt und ohne Behinderungen.

    Naja, was heißt hier "weggeklagt"? Beziehst du dich auf die Fahrradstraße in der Kleefelder Straße? Das ist die Fahrradstraße, die in dem taz-Artikel erwähnt ist.

    Die Fahrradstraße Kleefelder Straße wollte ein Anwohner weg klagen, weil er angeblich den Fußverkehr in der Kleefelder Straße gefährdet sah. Das Foto zeigt die Kleefelder Straße mit parkenden Autos. Und das Foto wirft Fragen auf, die übrigens auch das Gerichtsurteil nicht beantwortet hat. Zum Beispiel: Parkt das Auto da gerade halbseitig auf dem Fußweg? Oder ist der hell gepflasterte rund 1 m breite Streifen gar kein Fußweg, sondern ein Teil der Fahrbahn?

    Auf jeden Fall ist links vom Grünstreifen mit der Baumreihe ein zweifelsfrei echter und gut geschützter Fußweg. Deshalb halte ich den Fußgängerschutz auf jeden Fall für gegeben. Und wenn man annimmt, dass der hell gepflasterte Streifen für den Fußverkehr da sein soll, dann ist es eindeutig der Autoverkehr, der hier den Fußverkehr beeinträchtigt.

    Sieht man zum Beispiel hier sehr gut:

    Das Gerichtsurteil lautete nicht, dass die Fahrradstraße wegmuss, sondern knüpfte den Fortbestand an Bedingungen. Beide Bedingungen (1. Durchgangsverkehr reduzieren und 2. Parkplätze weg) wurde von der Verwaltung umgesetzt, sehr zum Ärger der Autofahrerschaft, die jetzt der Verwaltung vorwirft, sie hätte es versäumt, gegen das Urteil Widerspruch einzulegen. Reduzierende Maßnahmen für den KFZ-Durchgangsverkehr und Parkverbot sind in den Augen von Autofahrenden und den Autofahrer-Parteien leider "NoGos".

    Durch das Parkverbot ergibt sich ein Fahrbahnbreite von rund 4,00 m. Gar nicht so schlecht für die Breite einer Fahrradstraße in der keine Autos am Fahrbahnrand parken, auch wenn es nur das Mindestmaß ist. Rechnete man den hell gepflasterten Streifen der Fahrbahn zu, dann sind es 5,00 m.

    So könnte der Begegnungsverkehr in der Kleefelder Straße aussehen: Aus der Gegenrichtung kommen zwei nebeneinander fahrende Fahrradfahrer*innen. Das weiße Auto fährt an den rechten Fahrbahnrand (wenn der hell gepflasterte Streifen noch Teil der Fahrbahn ist). Aber selbst wenn das weiße Auto an der Grenze zum hellen Pflaster rechts ran fährt und hält, wäre noch genug Platz für die beiden Fahrradfahrer*innen:

    Leider ist das weiße Auto ein Falschparker. Aber das ist dann schon das nächste Thema.

    Edit: Der verlinkte taz Artikel spricht von einer Fahrbahnbreite von vier Metern. Diese sei erforderlich, um das Überholen von Fahrrädern durch Kraftfahrzeugverker zu ermöglichen, wenn Gegenverkehr kommt.8|

    Es kommt darauf an, was dir entgegenkommt:

    Die Passage aus dem taz-Artikel, in dem die vier Meter erwähnt werden, lautet: "Vor allem die Fahrbahnbreite ist dabei ein heikler Punkt. Die, hatte das Gericht geurteilt, müsste eigentlich mindestens vier Meter betragen – denn nur so könnten Radfahrer nebeneinander fahren, auch wenn Gegenverkehr kommt."

    Es geht also nicht darum, dass der KFZ-Verkehr den Fahrradverkehr überholen können muss, bei dem die Fahrradfahrer nebeneinander fahren. In einer Fahrradstraße ist es ja auch idealerweise nicht vorgesehen, dass der KFZ-Verkehr den Fahrradverkehr überholt:

    "2. Für den Fahrverkehr gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern.

    3. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt."

    (aus StVO Anlage 2, zu Zeichen 244.1 Fahrradstraße und 244.2 Fahrradzone [Zeichen 244])

    Die Begegnung, die in dem taz-Artikel beschrieben ist, sieht so aus: Zwei Fahrradfahrende fahren nebeneinander und ihnen kommt ein Auto entgegen. Das sollte in einer Fahrradstraße nur sehr selten vorkommen, weil bei der Einrichtung darauf zu achten ist, dass dort möglichst wenig Autoverkehr stattfindet. Zum Beispiel muss KFZ-Durchgangsverkehr anderswo lang geführt werden, nicht aber durch die Fahrradstraße.

    Kommt es also zu dem seltenen Fall, dass dem Fahrrad fahrenden Paar, das nebeneinander fährt, ein Auto entgegenkommt, dann kann das an den Fahrbahnrand fahren und dort stehen bleiben. Ich sehe da eindeutig eine entsprechende Verpflichtung für Autofahrende.

    Jetzt kommen weitere Faktoren ins Spiel: Ein Citroën 2 CV (Ente) z.B. ist rund 1,50 m breit. Da verbleiben bei 4,00 m Fahrbahnbreite noch 2,50 m für das Fahrrad fahrende Paar, um nebeneinander fahrend die Engstelle zu passieren. Das ist gefahrlos machbar, wenn die beiden gewöhnliche Fahrräder ohne Anhänger benutzen. Noch mehr Platz zum nebeneinander fahren hätte das Fahrrad fahrende Paar, wenn statt der 1,50 m breiten "Ente" ein rund 1,20 m breiter Twizy in Gegenrichtung am Fahrbahnrand steht und die Vorbeifahrt abwartet.

    Wenn natürlich das 2,50 m breite Fahrzeug der Müllabfuhr in Gegenrichtung am Fahrbahnrand steht, dann wird es schwierig für das Radfahrer*innen-Paar mit dem Nebeneinanderfahren.

    Zwischen dem 1,20 m breiten Renault Twizy und dem LKW der Müllabfuhr gibt es noch einige Zwischengrößen. In dem taz-Artikel werden die 4,00 m aber auch als Mindestbreite bezeichnet. Mindestbreite bedeutet meines Erachtens, dass es Engstellen mit 4,00 m geben kann, aber die Fahrradstraße überwiegend breiter als 4,00 m sein soll.

    Hannover wird (ein bisschen) autofrei, das geht der SPD zu weit und ist aus der Koalition ausgestiegen.

    Die Südstadt SPD beschließt zugleich mithilfe von CDU und FDP, dass 6 von 8 Fahrradstraßen aufgehoben werden. Dagegen wiederum protestieren Bürger*innen bei einer Sitzung des Bezirksrates Südstadt. Siehe Foto!

    Begründung der SPD, CDU und FDP: Die Verwaltung hatte die betroffenen Straßen so umgestalten wollen, dass mehr Platz für den Radverkehr zur Verfügung steht, so wie es aus Sicht der Verwaltung notwendig ist, um einen flüssigen Fahrradverkehr in einer Fahrradstraße zu gewährleisten. Das hat der SPD nicht gepasst, sie wollte sich lieber als Schutzherren der Autofahrerschaft darstellen. Und FDP und CDU stellten sich bereitwillig als neue Bündnispartner für die fahrradfeindliche SPD-Politik zur Verfügung.

    Mehr zum Thema u. a. hier:

    Extremisten wollen Agrarproteste kapern: Achtung, Bauern von rechts
    Zur Blockadeaktion gegen Wirtschaftsminister Habeck hatten auch Rechtsextreme mobilisiert. Der Bauernverband geht nur lasch gegen Unterwanderung vor.
    taz.de

    "Nur schemenhaft erkennt man auf Videos, wie eine Gruppe in vornehmlich dunklen Jacken in Richtung der Fähre drängt. Es sind rund 30 Menschen, sie füllen die Anlegerbrücke. Unter ihnen schäumt das Wasser, oben schäumt die Wut. Im grellen Licht des Schiffsscheinwerfers leuchten nur die gelben Westen einiger Polizisten, die sich der Gruppe entgegenstellen. Sie schützen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf dieser Spontan-Demonstration von Land­wir­t*in­nen gegen die von der Bundesregierung geplanten Subventionskürzungen. Der Grünen-Politiker will an diesem Donnerstag mit der Fähre gerade von einem Urlaub von der Hallig Hooge zurückkehren.

    Die Gruppe hat es auf Habeck abgesehen. Polizei und Reederei werden später mitteilen, dass der Mob die Fähre stürmen wollte."

    Wenn ich das so lese, könnte ich glatt zum Lutheraner werden:

    "Unter dem Eindruck der Gewalt, die die rebellierenden Bevölkerungskreise im April 1525 in Thüringen und Württemberg ausübten, wandelte sich Martin Luthers Haltung zum Bauernkrieg dramatisch. Er trat nun dafür ein, die Erhebungen radikal niederzuschlagen. (...)

    Anfang Mai 1525 verfasste Luther die Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“, mit der er sich direkt an die Fürsten wandte. Wörtlich ruft er die Landesherren dazu auf, die Revoltierenden zu töten – dies sei eine religiös verdienstvolle Tat.":/

    https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB…enstvolle%20Tat.