"Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat Kritik am Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Vorbereitung einer möglichen Maskenpflicht ab Herbst geübt. „Ich bin dafür, dass wir uns nach Recht und Gesetz richten. Das sieht eine Evaluierung vor“, sagte Buschmann den Funke-Zeitungen (Freitagsausgaben).
Lauterbach hatte am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ angekündigt, dass er für den Herbst die Möglichkeit schaffen wolle, im Falle einer neuen Corona-Welle erneut eine Maskenpflicht in Innenräumen vorzuschreiben. Im Rahmen der Arbeit am Infektionsschutzgesetzes, das im September ausläuft, hält Lauterbach es für „unbedingt notwendig“, die Option der Maskenpflicht in Innenräumen zu ermöglichen.
Die Ergebnisse der Evaluierung sollten „unbedingt“ berücksichtigt werden, „bevor wir uns auf einzelne Maßnahmen vorschnell festlegen“, sagte Buschmann."
welt vom 27.5.22 https://www.welt.de/politik/deutsc…erbst-2022.html
Als jemand der regelmäßig, wenn auch nicht täglich den ÖPNV benutzt, frage ich mich, in welcher Welt leben eigentlich diese Politiker, die sich darüber streiten, ob in Innenräumen eine Maskenpflicht gelten soll. Wenn es tatsächlich Anzeichen dafür gibt, wie Buschmann behauptet, dass das Maskentragen in Innenräumen einer Evaluierung nicht standhält und keinen Corona-Schutz bietet, dann müsste er doch im Interesse der ÖPNV-Fahrgäste längst eine solche Untersuchung angeschoben haben. Oder ist so einer wie Buschmann so drauf, dass er sich im stillen Inneren sagt, "die unteren Klassen unseres Gesellschaftssystems, die den ÖPNV benutzen, die interessieren mich nicht. Die sollen gefälligst Maske tragen, sch***egal, ob das gegen Corona schützt oder nicht."
Ich habe ernsthaft einmal mehr den Eindruck, als sei das Wohl und Wehe der ÖPNV-Fahrgäste der Politik egal. Die kriegen die Maskenpflicht aufgebrummt, verbunden mit Strafen bei Missachtung, die über denen von "Schwarzfahren" liegen, und "gut" ist. Damit wird verhindert, im Zweifelsfall, falls also so ein Angehöriger der "Paria-Klasse" einmal in direkten Kontakt kommt mit einem Angehörigen der höheren Klassen, dass er dort eine Corona-Infektion weiter gibt, die er sich im ÖPNV eingefangen hat.
Ob im Alltagsleben der höheren Klassen in geschlossenen Räumen Maskenpflicht gelten soll oder nicht ist für jemand wie Buschmann eine ganz andere Diskussion, bei der gründlich evaluiert werden muss. Warum regt Buschmann diese Evaluation nicht auch für das Maskentragen bei ÖPNV-Nutzung an?
Mir leuchtet es jedenfalls schon lange nicht ein, warum in schicken vollen Cafés ohne Maske herumgelaufen und Kaffeespezialitäten geschlürft werden dürfen, während im ÖPNV das Maskentragen weiter Pflicht ist. Besonders an den bald bevorstehenden heißen Tagen ist das für jeden Menschen unangenehm und keiner möge mir damit kommen, man solle sich nicht so anstellen und das Maskentragen sei doch nun wirklich kein "Ding". Wenn es tatsächlich Hinweise gibt, dass das Maskentragen als Schutzmaßnahme nichts bringt, dann muss dem nachgegangen werden und es müssen daraus Konsequenzen gezogen werden und die ÖPNV-Nutzer dürfen nicht länger damit gegängelt werden. Wenn es aber eine Schutzwirkung hat, dann muss das Maskentragen auch für die schicken Cafés und andere Lokationen gelten. Leider kommen dazu aus den politischen, wirtschaftlichen und medizinischen Kreisen so widersprüchliche Aussagen, dass das Maskentragen gerade droht zu einer "Glaubensangelegenheit" zu werden.
Ach ja! Und wie sieht es mit der Maskenpflicht im PKW aus?
"Maskenpflicht im Auto kommt - das gehört in deinen Verbandskasten
Ab 2022 müssen mindestens zwei Corona-Schutzmasken in jedem Auto, Bus oder Lkw vorhanden sein. Getragen werden müssen sie nicht, vielmehr sind sie als Ergänzung der Ausrüstung im Erste-Hilfe-Kasten gedacht."
inRLP.de vom 5.5.2022 (Man beachte das Kleingedruckte! )