Beiträge von Ullie

    Auch auf t-online wird über den "Fleximan" berichtet. In dem t-online Artikel wird auf die Zusammenhänge zwischen den Befürwortern eines unkontrollierten und maßlosen Autoverkehrs und dem leider auch in Italien weit verbreiteten Rechtspopulismus bis Rechtsextremismus hingewiesen:

    "Rechtspopulist Salvini instrumentalisiert "Fleximan"
    Inzwischen hat sich die Angelegenheit auch zu einem Politikum entwickelt. Insbesondere der rechtspopulistische Verkehrsminister Matteo Salvini profiliert sich als Fürsprecher vermeintlich ausgebeuteter Autofahrer. Für nächsten Monat kündigte der Vorsitzende der kleineren Regierungspartei Lega einen Erlass an, um die Zahl der Radarfallen zu beschränken."

    "Robin Hood der Autobahnen": Italien sucht nach "Fleximan"
    Nirgendwo in Europa gibt es so viele Radarfallen wie in Italien. Jetzt aber sägt dort jemand Kameramasten in Serie ab. Wer steckt dahinter?
    www.t-online.de

    Das Zuparken von Ecken ist ja ein besonders beliebter und weitverbreiteter "Sport" unter den Autofahrenden. Viele Eckenparker*innen beruhigen ihr Gewissen damit, dass sie ja noch irgendwie ein bisschen was vom abgesenkten Bürgersteig freilassen. Damit ist es nicht getan: Die Absenkung ist für Rolli- und Rollator-Nutzer, oder auch für Kinderwägen da.

    Daneben gibt es aber auch ein Blinden-Leitpflaster. Im Bereich Absenkung in der Form, dass die Rillen quer zu der Richtung liegen, wenn man zur anderen Straßenseite gehen will. Denn quer bedeutet für blinde Menschen: Hier besser nicht weitergehen. Das Problem: Durch die Absenkung ist die Bürgersteigkante nicht exakt mit dem Langstock zu ertasten.

    Deshalb gibt es daneben noch eine Aufstellfläche, wo die Bürgersteigkante ausreichend hoch gestaltet ist, sodass man sie mit dem Stock ertasten kann. Auf diese Stelle hin sind die Rillen ausgerichtet, und zwar exakt in der optimalen Querungsrichtung.

    "Kritik an Hype um Fleximan
    Allerdings gibt es auch gegenteilige Stimmen - wie die Journalistin Paola di Caro von der renommierten Zeitung "Corriere della Sera", deren 18-jähriger Sohn zu Tode gefahren wurde. Sie schrieb:
    Ich möchte nur, dass Fleximan einen einzigen Tag fühlt, was ich fühle, wenn ich Blumen an der Stelle niederlege, wo mein Sohn getötet wurde.

    Paola di Caro, italienische Journalistin"

    Aus: https://www.zdf.de/nachrichten/pa…lismus-100.html

    In dem ZDF-Bericht geht es um einen Attentäter, der Tempokontroll-Einrichtungen sabotiert.

    Am Bahnhof hat sich was getan:

    Auf dem streetview-Bild vom Dezember 2022 sah es am Ausgang der Luisenstraße noch so aus:

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    Baustellen-Baken sicherten die Möglichkeit, diesen Abschnitt entgegen der Einbahnstraßenfahrtrichtung zu befahren.

    Inzwischen sind die oben gezeigten Mini-Baken auf einer weißen Leitschwelle installiert worden.

    Schade nur, dass die Baken von der anderen Seite, an denen die Fahrradfahrer*innen vorbeifahren, nur weiß sind:

    Die Baustellenbaken dagegen waren auf beiden Seiten rot-weiß gestreift:

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    In Solingen gibt es das O-Bus Netz. Größtes Hindernis beim Ausbau ist tatsächlich der Umstand, dass man nicht ohne weiteres die Rechte für das Anbringen von Halterungen für den Fahrdraht oder die Aufstellung von Masten von Gebäudeeignern bekommt. Um die Dieselbusse zu ersetzen wird seit ein paar Jahren auf die BOB-Busse umgestellt - die Laden im Kernnetz ihre Batterien über die Oberleitung auf und bedienen die Randbereiche dann im Batteriebetrieb. Könnte man ja für Straßenbahnen ähnlich machen, falls auch bei Straßenbahnen solche Probleme einen Ausbau verhindern - und man eine Änderung der Rechtslage nicht in Betracht ziehen mag.

    Das ist so was von deja vu:

    In Hannover hatten besorgte Bürger eine Verschandelung der Innenstadt befürchtet, wenn Straßenbahn-Fahrdrähte gespannt würden, um die Straßenbahnen mit Strom zu versorgen. Daraufhin hatte die Straßenbahn-Verkehrsgesellschaft die Fahrzeuge mit Akkumulatoren ausgestattet, um in den Bereichen fahren zu können, in denen die Bürgerschaft Fahrdrähte verhinderte.

    Und jetzt kommt's: Das war 1893 bis 1902

    "Der seit etwa fünf Monaten eingeführte Accumulatorenbetrieb hat sich bis jetzt bewährt, und die Befürchtungen, welche bezüglich der Haltbarkeit der Accumulatoren anfangs bestanden, haben sich bisher als unbegründet erwiesen. Die Unterhaltungskosten sind zwar noch nicht in vollem Umfange festgestellt, jedoch darf gehofft werden, dass der Accumulatorenbetrieb sich anderen Betriebsarten gegenüber als ebenbürtig und concurrenzfähig erweisen werde." – Geschäftsbericht der Straßenbahn Hannover, abgedruckt in der Zeitschrift für Elektrotechnik, XIV. Jahrgang Heft VI vom 15. März 1896. aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschicht…ahn_in_Hannover

    Fahrradstraßen in Südstadt/Bult müssen erhalten und verbessert werden!

    Das wird in der gleichnamigen Petiton auf openpetition.de gefordert:

    Hier geht es zur Petition:

    Fahrradstraßen in Südstadt/Bult müssen erhalten und verbessert werden! - Online-Petition
    Im Dezember wurden im Bezirksrat Südstadt-Bult mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP zwei Anträge der SPD zur Abschaffung der Fahrradstraßen Alte Döhrener…
    www.openpetition.de

    Hintergrund ist der perfide Versuche der SPD dem grünen Oberbürgermeister Belit Onay maximal zu schaden und gleichzeitig den Kuschelkurs mit den Autofahrern zu fahren in der Hoffnung, so Wählerwanderungen in Richtung AfD zu verhindern.

    Das Gegenteil könnte eintreten, wenn Wähler, die ohnehin schon mit der AfD liebäugelten, den Kursschwenk der SPD in Richtung Klimaleugner so interpretieren, dass sie lieber das Original wählen als den billigen AfD-Abklatsch, den die SPD jetzt darstellt.

    "Das Konzept Bürgerrat findet immer mehr Anklang. Einen Beitrag zur Demokratie leisten solche Prozesse allerdings nur, wenn die politisch Verantwortlichen es mit der Beteiligung ernst meinen. Beim neuen Bürgerrat „Gemeinsame Verkehrswende in Stadt und Land“ scheint das nicht der Fall zu sein. Auftraggeber des Bürgerrats ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Schon das ist verwunderlich, denn für die Verkehrswende wäre wohl ein anderes Ministerium zuständig.

    Das Ministerium selbst kommuniziert zudem nicht zum Bürgerrat. Es gibt weder Pressemitteilungen noch Posts auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums oder der Ministerin Bettina Stark-Watzinger. Wer Informationen sucht, muss auf separate Websites, wie die des mit der Umsetzung beauftragten nexus Institut zurückgreifen."

    Zitat aus: taz vom 20.2.2024: Bürgerräte - Demokratie erneuern https://taz.de/Buergerraete/!5990419/

    Da hat ein repräsentativ zusammengesetzter Bürgerrat getagt und Ergebnisse erzielt, aber der taz-Artikel berichtet darüber, dass das Ministerium, das den Auftrag gab, nicht über die Ergebnisse berichtet. Wie kann das sein?

    Sind die Ergebnisse des Bürgerrates „Gemeinsame Verkehrswende in Stadt und Land“ so revolutionär, dass versucht wird, von verantwortlicher Stelle, die Ergebnisse unter der Decke zu halten?

    "Auftraggeber des Bürgerrats ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Schon das ist verwunderlich, denn für die Verkehrswende wäre wohl ein anderes Ministerium zuständig." (Quelle ebenda) Schaut man sich einige der Ergebnisse des Bürgerrates an, wird schnell klar, warum der eigentlich zuständige Verkehrsminister Volker Wissing sehr bemüht ist, dass davon nichts an die Öffentlichkeit dringt. Zwei Beispiele:

    "Zur Erhöhung der städtischen Lebensqualität empfehlen wir die Schaffung von Grünflächen durch Umwidmung und Entsiegelung bestehender Flächen, wie insbesondere Parkplätze und Autospuren."

    "Wir fordern eine Neuordnung des städtischen Raumes zugunsten von Radfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgängern und ÖPNV und damit zulasten des Autoverkehrs. Dasselbe gilt auch für den ruhenden Verkehr."

    https://www.zukunft-nachhaltige-mobilitaet.de/wp-content/uploads/2024/02/Empfehlungen-des-Buergerrats-Gemeinsame-Verkehrswende-in-Stadt-und-Land.pdf

    Um zumindest hier im Forum die Ergebnisse des Bürgerrates zu würdigen, dient dieser Themenstrang mit hoffentlich vielen interessanten Beiträgen, insbesondere hinsichtlich der Radverkehrspolitischen Empfehlungen und Forderungen.

    Die Bundesregierug hatte einen Bürgerrat eingesetzt, der Vorschläge zur Mobilitätswende machen soll.

    Hier kann man die Ergebnisse nachlesen: https://www.zukunft-nachhaltige-mobilitaet.de/wp-content/upl…dt-und-Land.pdf

    Und das ist nur eine Forderung von vielen, bei denen allerdings oft davon gesprochen wird, es müsse etwas gebaut oder umgebaut werden, von dem sich vieles so anhört, als solle es auf die lange Bank geschoben werden.

    Immerhin, wird für den innerstädtischen Verkehr angemahnt:

    An anderer Stelle wiederum wird die notwendige Ausformulierung "zu Lasten des Autos" dadurch relativiert, dass Bürgerbeteiligungsprozesse angemahnt werden, bei denen die Gefahr hoch ist, dass bei konkreten Umsetzungsmaßnahmen die Autofahrerschaft erfolgreich ein Veto einlegt und damit die Mobilitätswende sabotiert. Aber vielleicht sehe ich das ja auch zu pessimistisch?

    Eine Diskussion zu diesem Thema habe ich hier eröffnet: Bürgerrat fordert Neuordnung des städtischen Raumes zugunsten von Rad- und Fußverkehr sowie dem ÖPNV!

    In dem von DMHH fünf Beiträge weiter oben verlinkten Artikel heißt es:

    "Am Dienstag gegen 11 Uhr verunglückte eine Radfahrerin auf der Kreisstraße 31 zwischen Helmstadt und der Anschlussstelle Helmstadt. Die 81-Jährige fuhr von einem Feldweg auf die Kreisstraße auf und wurde hier von einem Pkw erfasst, wie die Polizei berichtete. Durch den Aufprall erlitt die Radfahrerin schwerste Verletzungen."

    Wenn sich der Unfall so wie beschrieben zugetragen hat, dann frage ich mich, warum in der Überschrift behauptet wird, die Fahrradfahrerin sei gegen das Auto geprallt. Viel eher ist doch anzunehmen, dass das Auto gegen die Fahrradfahrerin gefahren ist, weil der*die Autofahrer*in zu spät gebremst hat.

    "Tödlicher Unfall in Franken: Radfahrerin prallt gegen Auto und stirbt"

    "Fährt man mit dem googlestreetview-Auto die Strecke ab, dann fällt am Ortsausgang zuerst ein Wegekreuz auf mit der Inschrift: "Mein Jesus Barmherzigkeit / Gütigster Herr Jesus gieb den armen Seelen die ewige Ruhe / 1915." https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Den…6-79-144-46.jpg

    Was außerdem auffällt: Es gibt zahlreiche Feldweg-Zufahrten und es gibt die Zufahrt zum Aldi-Süd-Zentrallager:

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    Auf dem verlinkten streetview-Foto sieht man außerdem am linken Bildrand die Bushaltestelle Helmstadt/Aldi mit Minimalausstattung (Haltestellenmast mit H-Schild und Fahrplan und ein sehr kurzer sehr flacher Haltestellenbord.) Wie kommen aber die Menschen von der Bushaltestelle zum Zentrallager Aldi-Süd? Ein Fußgänger-Überweg als Hilfe zum Queren der Straße ist nicht in Sicht. Ein Weg oder zumindest ein Trampelpfad abseits der Fahrbahn ist nicht zu erkennen. Wenn es trocken ist, können die Fahrgäste vielleicht über die Wiese laufen. Aber wenn es nass ist, werden sie wohl am Fahrbahnrand gehen. Wenn es nass ist, ist allerdings auch oft die Sicht eingeschränkt. Die Bushaltestelle in Gegenrichtung liegt übrigens genau am Beginn der Abbiegespur. Auch da ist keinerlei eigene Zuwegung für Omnibusfahrgäste erkennbar.

    Trotz Bushaltestelle und der Zentrallagerzufahrt gibt es an der Stelle kein Tempolimit, das heißt erlaubt ist Tempo 100, das generelle Tempolimit auf Landstraßen. Ein niedrigeres Tempo im Ermessen der Autofahrer ist zwar unbedingt geboten, aber jede Wette, wer da entschleunigt, wird angehupt von anderen Autofahrern.

    Noch knapp einen Kilometer weiter kommt die Haltestelle Helmstadt-Ziegelei. Dort wurde die Minimalausstattung noch weiter reduziert. Da gibt es dann nicht einmal mehr einen Haltestellenbord:

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    Und immer noch kein einziges Tempolimit. Es folgt ein paar Kilometer weiter ein kurviges Waldstück. Dort wird vor Wildwechsel gewarnt:

    Übrigens ein wichtiger Hinweis darauf, das Tempo zu reduzieren. Ich befürchte allerdings, die Anzahl der Autofahrenden, die das so verstehen, bewegt sich im niedrigen einstelligen Promille-Bereich. Immerhin auf der Internetseite https://www.bussgeld-info.de/wildwechsel/ steht zur Erläuterung zu dem Gefahrenzeichen Wildwechsel geschrieben:

    "Das Gefahrzeichen hat zwar „nur“ eine Warn- bzw. Mahnfunktion, ist aber durchaus mit Pflichten seitens des Kfz-Führers verbunden, z. B. der Verringerung der Geschwindigkeit."

    In dem kurvigen Waldstück stehen dann noch ein paar Richtungstafeln-Kurve:

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    Zusammengefasst: Wer sich auf der Landstraße von Helmstadt zum gleichnamigen Autobahnzubringer außerhalb der Sicherheits-Fahrgastzelle eines PKW's bewegt, der wurde von den Verkehrsplanern nicht berücksichtigt. Und die Bereitschaft der seit Jahrzehnten im Freistaat regierenden Christsozialen, den nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer*innen zur Seite zu stehen, beschränkt sich darauf, das eingangs erwähnte Wegekreuz am Ortsausgang von Helmstadt stehenzulassen.

    Aber! Bitte, bitte jetzt nicht den falschen übereilten Entschluss fassen, auf's Auto umzusteigen: Trotz "Sicherheitsfahrgastzelle" gibt es auch darin Tote, auch auf der Strecke zwischen Helmstadt und dem gleichnamigen Autobahnanschluss. Hier ein Bericht von November 2017:

    "Frontalzusammenstoß mit Lkw – Autofahrerin bei Helmstadt verstorben
    HELMSTADT, LKR. WÜRZBURG. Bei einem Verkehrsunfall ist am Freitagnachmittag eine Autofahrerin verstorben. Die Frau fuhr auf der Kreisstraße von Helmstadt in Richtung Autobahn-Anschlussstelle. Unterwegs verlor sie aus bislang noch ungeklärter Ursache die Kontrolle. Dadurch kam der Wagen in den Gegenverkehr und prallte dort frontal gegen einen Lkw. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Die Ermittlungen hinsichtlich des exakten Unfallhergangs führt die Polizeiinspektion Würzburg-Land. Die Kreisstraße bleibt zwischen Helmstadt und der Autobahn-Anschlussstelle für die Dauer der Unfallaufnahme sowie der erforderlichen Aufräum- und Bergungsarbeiten komplett gesperrt. Der Verkehr wird von den Einsatzkräften umgeleitet." Berichterstattung von 2017 mit Bild:

    Helmstadt: Autofahrerin nach Zusammenstoß mit Lkw verstorben
    HELMSTADT, LKR. WÜRZBURG. Bei einem Verkehrsunfall ist am Freitagnachmittag eine Autofahrerin verstorben. Die Frau geriet dem Sachstand nach mit ihrem Pkw in…
    www.wuerzburgerleben.de

    Bezeichnend: Weder bei dem damaligen Unfall, bei dem eine Autofahrerin getötet wurde, noch bei dem aktuellen Unfall wird an irgendeiner Stelle darauf hingewiesen, dass ein deutlich niedrigeres Tempolimit solche Unfälle vermeiden helfen kann oder zumindest die Unfallfolgen mindern kann.

    Also wenn der nicht schon seit 4 Uhr früh so da lag, wäre ich auf die Ausrede gespannt.

    Katze, Fußgänger, Eichhörnchen?

    Zu schnell rückwärts aus der Garage?


    Ganz sicher ein unvermeidbarer Unfall, an der Geschwindigkeit wird sicher nicht gelegen haben in einer 30 Zone

    5 m weiter und der PKW hätte das Wartehäuschen geplättet. Und die Leute gleich mit, wenn dort zum selben Zeitpunkt gerade welche auf den Bus gewartet hätten.=O

    Hier die streetview-Aufnahme:

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    Den Zaun auf dem streetviewbild hat der PKW niedergewalzt. Auf dem Zeitungsfoto links im Bild.

    Mehrere neue "krumme Dinger" aus Hannover:

    Hannovers Stadtautobahn, die Lavesallee, liefert immer wieder Beweise dafür, dass diese Strecke eine Raserstrecke ist, die viele verwechseln mit einer Autobahn ohne Tempolimit. Tja, als solche wurde die Lavesallee ja auch einmal 1954 und 1955 gebaut. Damals gab es noch kein Tempolimit von 50 km/h innerorts. Es durfte, ja es sollte gerast werden. Seit mehreren Jahrzehnten schon gilt dort Tempo 50. Hat aber noch nicht jeder mitgekriegt. Dafür gibt es sehr viele Autofahrer*innen, die meinen, es müsse dort immer noch gerast werden. Kein Wunder, dass dann so was dabei herauskommt:

    Hier der streetview-Link:

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    Sehr anlehnungsbedürftig erscheinen diese Schilder am Ende der Langen Laube, dort wo die Fahrradstraße für rund 50 m eine für den Autoverkehr gesperrte Fahrradstraße ist. Finden anscheinend nicht alle Autofahrer toll:

    Und direkt nebenan dieses "angezählte" Vorfahrt achten Schild mit Anlehnungsbedürfnis:

    ebenfalls streetview:

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    Und zuletzt diese Bake in 45°-Position in Linden-Nord am Schmuckplatz. Die daneben hat auch schon einen Schlag wegstecken müssen.

    Zum Zeitpunkt der streetview-Aufnahmen fehlten die Bake baustellenbedingt:

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    Folgen der Ausschreitungen in Biberach: Grüne wählen 110
    Zunehmend radikale Proteste bereiten den Grünen Probleme. Die Absage ihres Politischen Aschermittwochs macht sie nun zum Thema im Stuttgarter Landtag.
    taz.de

    Es gibt zahlreiche Branchen, in denen es viele Betriebe gab und gibt, die dem Strukturwandel nicht standhalten konnten und können.

    Schuhe zum Beispiel werden schon lange überwiegend nicht mehr im Familienbetrieb hergstellt.

    Aber manche Bäuer*innen tun so, als ob jeder einzelne bäuerliche Familienbetrieb vor der Schließung bewahrt werden müsse.

    Es wird auch in Zukunft bäuerliche Familienbetriebe geben. Genau so wie es auch heute noch Betriebe gibt, die handwerklich Schuhe herstellen.

    Und wenn diese Schuhe auch teuer sind, wird es Menschen geben, die sie zu schätzen wissen, weil es letztlich preiswerter sein kann, wenige paar sehr teure Schuhe zu besitzen, als massenhaft Schuhe zu besitzen, die zwar industriell gefertigt wurden, aber trotzdem nicht sehr preiswert sind.

    Der Unterschied ist: Die Schuhmachermeister*innen blockieren nicht mit Treckern die Straße oder verhindern Treffen von demokratischen Parteien.

    Die Logik der Waitzstraße habe ich inzwischen aufgegeben zu verstehen. Wenn man irgendwo auf dem Lande, wo ÖPNV allenfalls als Schimpfwort gilt Parkplätze vor der Tür will - ok, kennen die da halt nicht anders. Aber mitten in Hamburg, direkt um die Ecke von einer S-Bahn Station?

    "Ja, das möchste:
    Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
    vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
    mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
    vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
    aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
    Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit: ..."

    Es gibt kein "Leben auf dem Lande" mehr, seit es Autos gibt.

    Das Auto ist quasi das Versprechen, das Tucholski ironisch gemeintes Gedicht von 1927 zum reellen Forderungskatalog hat werden lassen.

    Leben auf dem Lande - ja das möchste!

    Aber auch breit ausgebaute blitzschnelle Landstraßen, wo du mit 100 Sachen und mehr eben mal schnell in die Stadt huschst. Und natürlich Kilometerpauschale, je weiter weg, desto mehr Staats-Kohle zum Betrieb des lebens- und klimafeindlichsten Fortbewegungsmittel ever.

    Und Politiker, die nicht spuren in Form von mehr und schnelleren Autofahrspuren und so das Unmögliche Mögliche machen, die werden abgewählt, oder vor deren Versammlungen wird Mist abgeladen. :(

    Da es hier zuletzt verstärkt um SUV's ging, diese Karikatur:

    Klaus Stuttmann Karikaturen
    www.stuttmann-karikaturen.de

    Ich finde es wirklich bezeichnend, dass es der Fahrzeugindustrie in Deutschland gelingt im Zusammenhang mit extra hohen Parkgebühren für extra große und schwere Fahrzeuge eine Stimmung zu entfachen, in der die Fahrer von SUV's als bedauernswerte Opfer auftreten, die vor völlig ungerechtfertigten Angriffen geschützt werden müssen.

    Währenddessen scheint es in Frankreich kein Problem zu sein, die Einführung von gestaffelten Parkgebühren damit zu begründen, die SUV's aus den Städten rauszuhalten.

    https://www.toonpool.com/user/64/files/bauern-_und_suv-proteste_paris_4382735.jpg

    Aus dem Artikel zur Rellinger Straße:

    Ist schon interessant, dass nicht in den Köpfen ankommt, dass man nicht so wie bisher weitermachen kann.

    Was nicht ankommen soll, das kommt auch nicht an. Vielleicht muss man sich in Acht nehmen, dass bei anderen zu sehr zu verurteilen, weil es einem bisweilen ja selbst nicht anders ergeht. Und bis zu einem gewissen Grad ist das sicher auch ein ganz guter Überlebens-Mechanismus.

    Ein weiteres, weit verbreitetes Phänomen dieser Art:

    Kürzlich sprach ich mit einem Autofahrer, der im Fahrdienst arbeitet und sich angeblich ganz dolle auf den kommenden Montag und Dienstag in Hannover freut, weil dann die Üstra streikt und keine Busse und Bahnen fahren.

    Erfahrungsgemäß ist an solchen Tagen besonders viel und dichter Autoverkehr und es geht besonders zu den Verkehrsspitzenzeiten noch schleppender voran als an anderen Tagen auf den Fahrbahnen.

    Der Autofahrer, mit dem ich sprach, ist jedoch felsenfest davon überzeugt, dass am Montag und Dienstag der Autoverkehr endlich mal ordentlich flutscht. Weil dann ja die Ampelvorrangschaltungen für den ÖPNV nicht aktiv seien, die an anderen Tagen immer dazwischenfunken und den "fließenden Verkehr" blockieren. Das ist die ewig haltbare und ideologisch unumstoßbare Legende vom "Heiligen Verkehrsfluss", der sich angeblich ganz von selbst einstellt, wenn man nur darauf verzichtet, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, die den Verkehr beeinflussen.

    Entsprechend werden alle Versuche von Verkehrslenkung pauschal brutal verurteilt und wahlweise als ideologisch motiviert oder von unfähigen Bürokraten und Pedanten nach "künstlichen" aber völlig unpraktikablen erfundene Regeln inszenierte Verkehrsbehinderung bezeichnet.

    Der angebliche "Verkehrsfluss" ist so "heilig", dass es fast unmöglich ist, dagegen anzuargumentieren.

    Genau so verhält es sich bei den Parkplätzen. Das Halten und oft auch Parken in zweiter Reihe, auf Bürgersteigen (halbseitig und ganz) auf Fahrradwegen, in Feuerwehr-Zufahrten usw. wird als so eine Art "flexibles Parkverhalten" betrachtet, das im Prinzip eigentlich ganz gut funktioniere. Wer das in Frage stellt, wird als wahlweise ideologieverbohrt verurteilt oder als ewiger Pedant bezeichnet. "Wenn es nicht immer so ein paar Störenfriede gäbe, die das wilde Zuparken in Frage stellen, dann gäbe es gar keine Stellplatzprobleme.", das ist ein oft behaupteter Unfug, der sich aber wie so viel anderer Unfug hartnäckig hält. Dass es zu große Autos sind, vor allem aber viel zu viele Autos ist so ein Ding, dass bei jemandem, der es nicht hören will, nicht ankommt.

    Wie so oft im Leben: man kann jede Regel so verkomplizieren, dass sie allem und jedem gerecht zu werden scheint. Hat aber Ende aber nichts gewonnen, weil sich doch wieder jeder übervorteilt fühlt, wenn er das komplexe Regelwerk nicht durchdringt.

    Da hast du recht! Es scheint auf den ersten Blick so, dass die Koblenzer Regel, genau nach Quadratmeter Fahrzeug-Grundfläche gerechnete Anwohnerpark-Gebühren eine einfache, nachvollziehbare und einigermaßen gerechte Sache ist. Und ob dann letztlich zum Beispiel solche Fahrzeug-Anbauten mitgerechnet werden wie auf den Fotos oder nicht, ist vermutlich weniger entscheidend. Wichtiger ist, dass es gelingt eine gerichtsfeste Regelung überhaupt erst mal irgendwo einzuführen! Der nächste wichtige Punkt, wichtiger als irgendwelches Klein-Klein-Gerechne dürfte sein, dass die Autofahrerschaft den Spieß jetzt nicht in dem Sinne umdreht, dass ihr zusätzliche Parkflächen im öffentlichen Raum zugestanden werden. Stattdessen muss jetzt der Parkflächen-Rückbau stattfinden! Und wenn Ersatz, dann auf Privatgelände gegen privatwirtschaftlich kalkulierte Preise. Müsste doch sogar der FDP zusagen.

    Aber: "One step after the other..."! Und erst mal abwarten, ob gegen die Koblenzer Regel auch geklagt wird und ob die Kläger dann - anders als in Freiburg - abblitzen. In Freiburg begründete das Gericht sein ablehnendes Urteil nicht damit, dass eine deutliche Gebührenerhöhung stattfinden sollte. Vielmehr kritisierte das Gericht die Art der Staffelung: "Die Bundesrichter stuften auch verschiedene in dem Regelwerk enthaltene Ermäßigungen aus sozialen Gründen sowie Gebührensprünge für unterschiedlich lange Fahrzeuge als unzulässig ein. "Im Extremfall kann ein Längenunterschied von 50 Zentimetern zu einer Verdoppelung der Gebühren führen", sagte die Vorsitzende Richterin Ulrike Bick. Das sei ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz."

    swr vom 14.6.23 https://www.swr.de/swraktuell/bad…eiburg-100.html

    An dieser Hürde dürfte die Koblenzer Regelung vermutlich nicht mehr scheitern.

    https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mob…h-11192635.html

    Und da hätten wir die nächste Stadt mit einem ähnlichen Ansatz – der ist sogar noch etwas hübscher, weil direkt (!) proportional zur Standfläche. Dadurch werden sehr große Autos zwar teurer, viel mehr aber noch sehr kleine Autos billiger.

    Gleiche Grundfläche, aber ...

    Höhe sollte auch Kriterium sein!

    Das Koblenzer Beispiel lässt ja hoffen! Interessant ist dieses Foto aus der Zeitung Le Monde in einem Artikel zur Abstimmung in Paris. Der Artikel mit dem Foto wurde eine Woche vor der Abstimmung veröffentlicht:

    Votation à Paris : pourquoi le SUV est dans le viseur
    Les édiles parisiens reprochent à ces véhicules de polluer, mais aussi de s’arroger une part excessive de l’espace public et d’accroître la gravité des…
    www.lemonde.fr

    Der abgelichtete Audi Q3 würde nämlich entsprechend der neuen Pariser Gebührenregelung je nachdem, um welche Modellversion es sich handelt, entweder unter der "Schallmauer" liegen oder darüber. Denn den Q3 gibt es in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichem Leergewicht von 1460–1730 kg. Da ist die Koblenzer Gebührenstaffel für Anwohnerparken möglicherweise gerechter geregelt?

    Was mir an der Koblenzer Regelung nicht gefällt:
    Höhe spielt offensichtlich keine Rolle bei der Bepreisung. Siehe Foto oben!