Das mit den Mitreisenden ist ein harter Knochen, wollte man es exakt berechnen.
Beim Fahrrad kann man ja so rechnen, dass kleine Kinder auf einem Extrasitz oder im Hänger mitgenommen werden. Irgendwann sind sie zu alt dafür und man muss schauen, was geht. Ein Autofahrer machts sich darüber kein Kopf. Die Kinder werden ins Auto gestopft, dafür geeignete Zusatzausstattung für sehr kleine Kinder gibt es möglicherweise schon länger als Kindersitze für's Fahrrad.
Noch komplizierter ist der ÖPNV:
Bei der Deutschen Bahn z.B. dürfen Kinder bis 14 Jahre umsonst mit den Erwachsenen mitreisen. In vielen Nahverkehrsverbünden dagegen zahlen Kinder ab 6 Jahren manchmal bis 12, manchmal aber auch bis 14 Jahre die Hälfte des Erwachsenenpreises. Dann i.d.R. den vollen Fahrpreis. Allerdings gibt es zum Teil sehr unterschiedliche Gruppentickets.
In der Region Hannover zum Beispiel gilt das Tages-Gruppenticket für bis zu 5 Erwachsene.
"Wenn du zusammen mit Freund*innen oder Verwandten in einer Gruppe von bis zu fünf Personen unterwegs bist, lohnt sich die Tageskarte Gruppe. Je mehr Personen mitfahren, desto günstiger wird es für jede*n Mitfahrer*in. Anstelle einer Person kannst du auch maximal einen Hund mitnehmen."
In Bayreuth dagegen, wo ich einmal war, gilt das Gruppenticket nur für maximal zwei Erwachsene plus vier weitere Personen unter 18 Jahre.
Zudem variieren die Preise:
In Hannover kostet die Tagesgruppenkarte je nach Entfernung 12,50 Euro bis 18,80 Euro.
In Bayreuth kostet das Tagesgruppenticket (dort heißt es Tagesticket plus) 8,30 Euro und gilt im gesamten Tarifgebiet Bayreuth. Das Angebot im gesamten Tarifgebiet Bayreuth ist allerdings vergleichsweise gering gegenüber Hannover.
Ich habe oft Autofahrer*innen darüber fluchen gehört, dass das mit den Tarif-Bestimmungen so kompliziert sei. Für die ist es die perfekte Ausrede, das Auto zu benutzen. Da haben dann sogar Nicht-Autofahrer*innen großes Verständnis für. Die finden nämlich diese Tarif-Bestimmungen oft auch unübersichtlich. Wollen sie ihrer Überzeugung treu bleiben, bleibt ihnen allerdings gar nichts anderes übrig, als sich mit dem Tarifdschungel auseinanderzusetzen und zu Tarifexperten zu werden.