Beiträge von Ullie

    Bitte beteiligt Euch doch mal an einer Umfrage, ob Ihr 20km/h (wäre eine neue Regelung) oder 25km/h (heutige Regelung) oder 30km/h (Wunsch aus der Runde hier) als die maximal erlaubte Geschwindigkeit anseht, bis zu der die elektrische Unterstützung erlaubt sein sollte bei einem normalen Pedelec?

    Noch mal zurück zur ursprünglichen Umfrage:

    Xantrix, könntest du bitte als zusätzliche Ankreuz-Möglichkeit 15 km/h in die Umfrage aufnehmen?

    Ich hatte 20 km/h angekreuzt. Aber nachdem ich mich mit der Thematik ein bisschen beschäftigt habe, bin ich mir recht sicher, dass eine Tretunterstützung bis 15 km/h bei einem Pedelec vollauf genügt. Wem das nicht ausreicht, der soll sich ein Speed-Pedelec besorgen und damit auf der Fahrbahn fahren.

    Bei einem ähnlichen Youtube-Film in dem es ebenfalls um das illegale Tuning von Pedelecs geht,

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    , schreibt ein Kommentator: "Hätte man die Begrenzung erst bei 35 km/h von der Gesetzgeberseite eingeführt, bräuchte man das nicht (tuning). Da sind angefangen von den Hersteller, Fahrradfahrvereine, Händler alle Schuld. Jemand, der Fahrrad fährt weiß, dass eine Geschw. von 25 viel zu niedrig ist. Klar, für Opa u. Oma reicht das aber für einen Pendler der Kilometer in wenig Zeit reißen will nicht."

    Ich halte dem entgegen: Solche blödsinnigen Kommentare sind der beste Beleg dafür, dass die Grenz-Geschwindigkeit für die Tretunterstützung bei Pedelecs unbedingt auf 20 km/h oder besser noch auf 15 km/h abzusenken ist und die Pedelecs so zu bauen sind, dass sie besser vor Manipulation geschützt sind.

    Das mit dem "Spoiler anzeigen" hat mich jetzt neugierig gemacht. Offensichtlich ging es dabei darum, dass S-Pedelecs so manipuliert werden können, dass sie zwar äußerlich wie ein Fahrrad oder ein Pedelec 25 aussehen, aber tatsächlich eine Motorkraft zugeschaltet werden kann, die auch noch bei deutlich höheren Geschwindigkeiten als die in Deutschland erlaubten 45 km/h Tretunterstützung leistet. Das ist ja technisch beim eRockit der Fall, aber eben nicht unbedingt vom Design her. Da sieht das eRockit irgendwie mehr Motorrad-mäßig aus. Wenn so was auf dem Radweg rumkurvte, dann wäre den meisten klar, dass das eRockit da nichts verloren hat.

    Manchmal habe ich den Eindruck, manchen kann es gar nicht schnell genug gehen beim Fahrrad fahren. Da würde es mich schon interessieren, was die von dem hier verlinkten Video halten:

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    Bei Minute 4:32 kommt die Einblendung

    "Das fahren auf öffentlichen Strassen

    ist so selbstverständlich nicht mehr erlaubt"

    Rechtschreibfehler mit zitiert!

    Dass wer so ein Video veröffentlicht, ist nicht weiter verwunderlich, You tube ist schließlich nicht Öffentlich Rechtliches Fernsehen.

    Ob sich ein Pedelec mit einer Tretkraft bis 25 km/h tatsächlich so leicht manipulieren lässt, kann ich nicht beurteilen. Ebensowenig, ob das möglicherweise technische Probleme verursacht, die in dem Video nicht erwähnt werden.

    Auf jeden Fall aber werden so Menschen davon abgeschreckt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Sie müssen ja damit rechnen, dass es auf Radwegen äußerst rabiat zugeht und sie mit solchen Schurken konfrontiert werden, wie die im Video, die wenig Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie den eingeblendeten Satz,

    "Das fahren auf öffentlichen Strassen ist so selbstverständlich nicht mehr erlaubt",

    nicht so ganz ernst gemeint haben.

    Da stelle ich mir die Frage, ob die beim Pedelec erlaubte Tretunterstützung bis 25 km/h möglicherweise ein Kompromiss in der Form war, dass sich der Gesetzgeber sagte, wenn wir stattdessen eine Tretunterstützung nur bis 20 km/h festlegen würden für Pedelecs, dann müssten wir uns noch häufiger mit dem unerlaubten Tuning von Pedelecs beschäftigen.

    Leider kann ich nicht wirklich beurteilen oder überprüfen, ob die beiden Protagonisten in dem Film, die sich "Survival Masters" nennen, tatsächlich das Pedelec so manipulieren können, wie sie es in dem Film behaupten, oder ob es sich einfach nur um zwei Spaßvögel handelt.

    Es hat über das eRockit auch niemand behauptet, dass es ein Fahrrad sei.

    Das trifft auf alle Menschen zu, weil jeder älter oder weniger sportlich ist als irgendjemand anderes. Würde Herr Knoflacher nicht aus Wien sondern aus Norddeutschland kommen, hätte er seine Aussage sicherlich noch um Gegenwind ergänzt.

    Ich hatte das eRockit erwähnt, weil Autogenix da was gespoilert hatte, das ich mir anschauen sollte. Das mit dem Link funktionierte leider nicht, aber es handelte sich dem Linktext zufolge möglicherweise um ein Speed-Pedelec, das bis zu 70 km/h schnell fahren kann. Das ist gewiss kein Fahrrad mehr indem Sinne, wie vielleicht ein Pedelec mit maximal bis 25 km/h gerade eben noch als ein Fahrrad bezeichnet werden kann.
    Das mit dem Gegenwind wird Knoflacher ziemlich sicher so sehen, wie Sie's sagen. Ich übrigens auch. :)

    Bei einem Pedelec mit einer Tretunterstützung bis 20 km/h würde ich noch sicherer von einem Fahrrad sprechen.

    Was die Sportlichkeit angeht: Knoflacher sieht die Fahrrad-Reisegeschwindigkeit bei 12 - 13 km/h. Selbst bei guten Fahrtbedingungen wie glatte Fahrbahn, kein Gegenwind, wenig Kurven wenig Ampeln und Kreuzungen, vermute ich, sind mehr als 15 bis 20 km/h Reisegeschwindigkeit bei den meisten Menschen nicht drin. Ob die sich dann alle älter und weniger sportlich fühlen, weil sie nicht so schnell fahren wie Yeti? Glaub ich nicht.

    Interessant: Bei der Suche nach Aussagen zur Fahrradgeschwindigkeit bin ich auf dieses Zitat eines großen Auto-Kritikers gestoßen:

    "Ivan Illich hat zu behaupten gewagt, dass es eine Art «Grenzgeschwindigkeit» gebe, oberhalb welcher die Geschwindigkeitsgewinne die Nachteile nicht mehr wettmachen. Diese Grenze setzte er bei 25 km/h: «Unsere beschränkten Informationen zeigen, dass überall auf der Welt, nachdem ein Fahrzeug die Geschwindigkeitsbarriere von 25 km/h überschritt, der verkehrsbedingte Zeitmangel zunahm.» Vielleicht steckt in dieser Behauptung mehr Wahrheit, als wir heute glauben mögen."

    Die Grenzen der Geschwindigkeit oder: das Velo gibt das Tempo vor
    Ivan Illich rief 1973 dazu auf, der Geschwindigkeit zu misstrauen. Er nannte sie ein Trugbild, das uns heimatlos macht. Können Illichs Gedanken uns heute noch…
    www.velofahrer.ch

    Beim Pedelec endet die Tretunterstützung bei 25 km/h. Eine Hommage an Illich?

    Wie ich irgendwo schon sagte, da sehe ich auch eine der größten Stärken von Pedelecs. Dass die Unterstützung dann aber auch nur bergauf verwendet wird, ist etwas weltfremd.

    Ich hatte davon gelesen, dass swap-fiets in Hannover Pedelecs mit nur einem Gang verleiht:

    "Swapfiets bringt ein günstiges Einstieger-Pedelec auf den Markt: Im Abonnement kostet es aktuell 49,90 Euro im Monat, als Einführungspreis. Zunächst ist es in Berlin erhältlich, bald auch an anderen Standorten."

    Swapfiets erweitert Sortiment mit günstigem Eingang-Pedelec
    Swapfiets bringt ein günstiges Einstieger-Pedelec auf den Markt: Im Abonnement kostet es aktuell 49,90 Euro im Monat, als Einführungspreis. Zunächst ist es in…
    www.sazbike.de

    Neulich hatte ich mit dem Fahrer eines solchen Eingang-Pedelecs gesprochen: Er sagte mir, dass er sehr schnell treten müsse, um höhere Geschwindigkeiten zu erzielen. Liegt ja nahe, dass das so ist, wenn eine für Eingang-Fahrräder übliche Übersetzung eingebaut ist.

    Jedenfalls ist es bei einem solchen Eingangfahrrad so, dass die Unterstützung durch den Motor hauptsächlich am Berg stattfindet und beim Anfahren. Höhere Geschwindigkeiten (über 15 bis 20 km/h) werden jedoch damit trotz Motorunterstützung nicht gefahren, weil viele Alltagsfahrradfahrer dafür ungewohnt schnell pedalieren müssten.

    Das sieht nach einer guten Lösung aus, um einerseits zu vermeiden, dass das Fahrradfahren immer schneller wird und es dadurch immer hektischer zugeht auf den häufig leider ohnehin zu schmalen Fahrradwegen. Andererseits sind Menschen, die ohnehin nicht so sehr daran interessiert sind, schnell zu fahren, und von nachlassenden Körperkräften oder anderen Einschränkungen geplagt sind, möglicherweise gut bedient mit einem solchen Fahrrad. Und wer ein schnelleres Pedelec hat, bei dem mit Hilfe einer Gangschaltung die 25 km/h, oder knapp 25 km/h ohne schnelles Pedalieren gefahren werden kann und der das auch gerne tut, der wird sich in den Fällen, in denen es die Wahl gibt, vielleicht eher für die Fahrbahn entscheiden als für den Radweg.

    Außerdem ist das Eingang-Pedelec preiswerter. Bei Swap-Fiets kostet es rund 50 € statt 75 € monatlich. Und preiswert ist wichtig, weil möglichst viele Menschen das Fahrrad benutzen können sollen, auch solche mit eher wenig Geld.

    75 € (also ein 50 % höherer Preis) ist bei Swap-Fiets die Monatsmiete für ein Pedelec mit Gangschaltung.

    Dein Fahrrad oder E-Bike für eine feste Monatsgebühr | Swapfiets

    Bin grad drübergestolpert


    Achtung Ullie, nicht klicken:


    Spoiler anzeigen

    Natürlich habe ich trotzdem geklickt. Aber der Link führt ins Leere: "Seite nicht gefunden - Es tut uns leid, die Seite, die Sie suchen, wurde nicht gefunden. Sie existiert vielleicht nicht mehr oder wurde verschoben." Gehe ich recht in der Annahme, dass 70-km-h bedeutet, dass es möglich ist, mit dem S-Pedelec bis zu 70 km/h schnell zu fahren? (Das 70-km-h taucht auf, wenn ich auf Spoiler drücke.)

    Aber so ungewöhnlich ist das dann doch auch wieder nicht. An anderer Stelle hatten wir doch schon mal diese eRockit-Fahrzeuge.

    Also allerspätestens an der Stelle dürfte doch wirklich jedem klar sein, dass man nicht einfach alles, mit Kurbel und Pedale dran noch als Fahrrad durchgehen lassen kann.

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    Der Sprecher indem Youtube-Film: "Man tritt wie auf dem Fahrrad. Aber es ist natürlich kein Fahrrad. Es ist ein Elektromotorrad. Und das spürste spätestens nach 5 Metern, wenn das Ding brachial nach vorne geht..."

    Das Gefühl, dass es beim Anfahren vielleicht nicht gerade "brachial" aber zumindest ungewohnt stark nach vorne geht, hatte ich allerdings bereits bei der Fahrt mit einem Pedelec 25, als ich die höchste Unterstützerstufe eingeschaltet hatte.

    Bitte, ich gönne jedem das Gefühl das Gefühl, das aufkommt, wenn es brachial nach vorne geht. Aber solche Fahrzeuge muss ich deshalb nicht gutheißen. Und wer so was regelmäßig braucht, der kann es ja auf einer privaten Rennstrecke ausleben.

    In Minute 3:10 ff beschreibt der Sprecher das eRockit, nach dem er damit "ein paar Meter am Deich langgedüst" ist, so: "Das eRockit ist wirklich mal was völlig anderes, ... auf dem ich mich wirklich wohlfühle, auch als Autofahrer, ..."

    Ich lass das jetzt mal so stehen.

    Ja.

    Mir fallen noch mehr Anwendungsfälle ein. Aber du kennst ja sowieso nur schwarz und weiß. Ganz oder gar nicht.

    Bitte lese noch mal genau nach, was ich geschrieben habe über die Ausnahmen, die Knoflacher nennt:

    Knoflacher zieht die Grenze bei Null kW-Motorunterstützung und nennt einige Ausnahmen, in denen eine geringfügige Motorunterstützung okay ist. Zum Beispiel "...auch für ältere oder weniger sportliche Menschen, die Höhenunterschiede überwinden wollen." Zitat aus dem bereits oben verlinkten Interview.

    Ist dir das zu wenig?

    Es sind aus meiner Sicht und sicher auch aus der Sicht Knoflachers noch andere Ausnahmen vorstellbar.

    Interessant wäre es in diesem Zusammenhang zu schauen, wie Knoflacher diesen (seinen eigenen) Vorschlag gerne konkret umgesetzt sehen würde. Zu der Frage wie er das Fahrrad als Verkehrsmittel fördern würde, antwortet Knoflacher in dem Interview im Manager Magazin:

    "In Österreich gibt es Kilometergeld für Radfahrten und nicht nur für das Auto. Genau genommen ist es relativ einfach: Man fördert den Fahrradverkehr, indem man Autofahrern das Kilometergeld streicht und sie es nicht mehr von der Steuer absetzen dürfen. Außerdem sollten die Dienstfahrzeuge gestrichen werden, die als indirekte Lohnabgabe über den Betrieb verrechnet werden."

    Und wie würde Knoflacher das beurteilen, wenn jemand ein Pedelec mit Tretunterstützung bis 25 km/h benutzt? Würde er dem Pedelec-Nutzer auch das Kilometergeld streichen wollen? Ich vermute, dass er das nicht verlangt.

    Ja, und indem Du dies tust, setzt Du 250W mit 250KW gleich, 20kg Pedelec mit 2 Tonnen Kraftfahrzeug. Man könnte das, auch die Art und Weise in der Du diese Argumentation verteidigst, für zelotisch halten. Und an der Stelle macht ein weiteres Gespräch keinen Sinn mehr.

    Diesen Vorwurf kann man Knoflacher gegenüber gewiss erheben. Ich bin mir sicher, dass er das mit bedacht hat. Und eigentlich wundere ich mich, dass deine Kritik hier nicht schon früher erhoben wurde.

    Knoflacher sieht anscheinend die Notwendigkeit, für seine Ideen zum Thema Mobilität grundsätzliche Überlegungen anzustellen. Du nicht?

    Du sagst: 250 W Nenndauerleistung sind okay als Motorunterstützung, 250 kW sind nicht okay.

    Ein Microlino-Fahrer könnte sagen, er habe ja "nur" 12,5 kW Nenndauerleistung, während zum Beispiel ein Mercedes E-SUV mehr als 10 mal so viel habe, nämlich 140 kW.

    Wo ziehst du denn die Grenze? Wieviel Watt Nenndauerleistung sind für dich okay als Motorunterstützung?

    Knoflacher zieht die Grenze bei Null kW-Motorunterstützung und nennt einige Ausnahmen, in denen eine geringfügige Motorunterstützung okay ist. Zum Beispiel "...auch für ältere oder weniger sportliche Menschen, die Höhenunterschiede überwinden wollen." Zitat aus dem bereits oben verlinkten Interview.

    Ist dir das zu wenig?

    S-Pedelecs ermöglichen es, mit einem äußerlich Fahrrad-ähnlichen Fahrzeug ganz legal die Fahrbahn zu benutzen. Viele Fahrradfahrer*innen möchten gern auf der Fahrbahn fahren, dürfen es aber wegen der Fahrradweg-Benutzungspflicht nicht, wenn ein benutzungspflichtiger Fahrradweg vorhanden ist. Der Speed-Pedelec-Fahrer in diesem Video will aber gar nicht so gerne auf der Fahrbahn fahren, sondern würde lieber den Fahrradweg benutzen. Er wünscht sich die Freigabe der Fahrradwege für Speed-Pedelecs:

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    In dem Film wird auf die Schweiz verwiesen, wo Speed-Pededelec-Fahrer*innen auch Fahrradwege benutzen dürfen. Allerdings habe ich hier gelesen:

    https://www.veloplus.ch/kompetenz/e-bi…-verkehrsregeln (abgerufen am 23.4.24)

    "In unseren Nachbarsländern Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich dürfen schnelle E-Bikes nicht auf Velowegen fahren. In der Schweiz hingegen ist dies Pflicht und alle E-Bikes müssen den Veloweg benutzen.

    Das wird in dem oben verlinkten Film nicht erwähnt. Vielmehr wird so getan, als sei die Schweiz ein Hort der Freiheit, in der Speed-Pedelec-Fahrer mehr Rechte haben als in Deutschland.

    Merkwürdig finde ich in dem Film auch, dass der Speed-Pedelec-Fahrer an sehr vielen Stellen beklagt, dass er als Speed-Pedelec-Fahrer für den Autoverkehr ein Verkehrshindernis darstellt, z. B. in Minute 3:40 oder in Minute 7:15. Vielleicht erwähnt er deshalb nicht die Radwegbenutzungspflicht in der Schweiz? In Minute 9:30 sagt er nur, dass die Schweizer andere Verkehrsregeln haben, geht aber nicht genauer darauf ein. Es wird nur so viel deutlich, dass er es begrüßt, dass es in der Schweiz kein Fahrradweg-Verbot für Speed-Pedelecs gibt. Aber er sagt nichts dazu, dass in der Schweiz die Fahrradweg-Benutzungspflicht auch für Speed-Pedelecs gilt.

    Indem Sie Aussagen, die Knoflacher über Autos getroffen hat, auf Pedelecs übertragen haben und so tun, als wäre Knoflacher darin Ihrer Meinung.

    Knoflacher lehnt nicht nur Autos ab, sondern ganz allgemein Individual-Verkehrsmittel, die mit einem Motor angetrieben werden, sodass der Fahrer vom Virus Auto befallen wird, weil er mit sehr geringem Kraftaufwand eine hohe Beschleunigung erzeugen kann.

    Möglicherweise würden Sie mir zustimmen, wenn ich Knoflachers Virus Auto Analyse auf das Verkehrsmittel Motorrad übertrage. Ich habe leider vergeblich nach einer direkten Erörterung Knoflachers gesucht, in der er das Virus Auto auch für das Motorrad feststellt. Aber es gibt eine direkte Stellungnahme Knoflachers zum Pedelec:

    Im Managermagazin vom 26.2.2019 antwortet er auf die Frage: "Geben Pedelecs dem Radverkehr nicht zusätzlichen Aufwind?" Dazu Knoflacher: "Das sind im Wesentlichen individuell motorisierte Verkehrsteilnehmer." Und weiter: "Als allgemeines Verkehrsmittel sind diese Räder aber nicht besser als alle anderen Verkehrsmittel, die durch zusätzliche Energie angetrieben werden."

    Knoflachers Kritik am Auto übertrage nicht ich auf das Pedelec. Vielmehr macht das Knoflacher selbst in dem bereits weiter oben verlinkten Interview aus dem Managermagazin. Ich weise lediglich darauf hin. Hier noch mal die Quellenangabe:

    Hermann Knoflacher: Warum das Auto die Welt furchtbar macht
    Hermann Knoflacher (78) ist der geistige Vater der weitgehend autofreien Wiener Innenstadt. Der Professor für Verkehrswissenschaften bezeichnet das Auto als…
    www.manager-magazin.de

    ...und ich möchte ergänzen: auch nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden, wie Ullie das meines Erachtens die ganze Zeit tut.

    Womit genau, bzw. an welcher Stelle, habe ich denn Knoflacher aus dem Zusammenhang gerissen? Erläutere das doch bitte mal, anstatt einfach eine Behauptung in den Raum zu stellen. Knoflacher beschreibt den Virus Auto und bezieht den nicht nur auf Autos, sondern darüber hinaus gehend ganz allgemein auf Fahrzeuge, die von einem Motor angetrieben werden. Dazu gehören auch Pedelecs. Bei höchster Unterstützungsstufe ist es mit einem Pedelec möglich, mit einem im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad geringen Kraftaufwand das Fahrzeug stark zu beschleunigen und eine deutlich höhere Reisegeschwindigkeit zu erzielen. Erst recht ist das beim Speed-Pedelec der Fall. Was genau stimmt jetzt nicht an diesem Hinweis und dem Bezug zu Knoflacher?

    Ich liebe ja diese Bilder betroffener Anwohner...

    https://www.waz.de/staedte/bochum…nun-parken.html

    Das schreibt der ADFC Bochum am 13.4.23 zu dem Radweg:

    Entwurfsplanung Essener Straße/Wattenscheider Hellweg: noch ausbaufähig
    Die vorgelegte Entwurfsplanung der Stadtverwaltung für die Radwege an der Essener Straße und dem Wattenscheider Hellweg ist nach Auffassung des ADFC Bochum…
    bochum.adfc.de

    Das ist vermutlich die Stelle, an der das Zeitungsfoto entstanden ist:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Die Fahrbahn ist mit Tempo 60 ausgeschildert. Und die Autos, die da stehen, blockieren die rechte der beiden Fahrspuren. Warum wurde da kein Halteverbot angeordnet, um den Fahrstreifen vor parkenden Autos zu schützen?;)

    Doch. Das ist damit auch gesagt. Aber schön, dass du es noch einmal erklärst.

    Ja, das ist wichtig, denn die Bereitschaft, Autostellplätze im Straßenraum zurückzubauen, um stattdessen nachhaltige Mobilität zu ermöglichen, scheitert oft gar nicht unbedingt so sehr daran, dass die Einsicht fehlt, sondern daran, dass kein Vertrauen darin besteht, dass es beim dringend notwendigen Umbau der Verkehrsinfrastruktur gerecht zugeht. Unter anderem deshalb ist es wichtig, das Ziel im Auge zu behalten, dass kein Privat-Autoverkehr mehr stattfindet, wie Autofahrten zu Arbeitsstätten, Einkaufsstätten, Kulturellen Einrichtungen, Ärzten usw.

    Wenn der Parkplatz vor der Haustür verschwindet, um die Verkehrswende zu ermöglichen, dann sollte eine Antwort parat liegen, warum genau dort angefangen wird und dass auch andernorts so etwas passiert.

    Niemand (!) hat das hier behauptet. Warum verbreitest du laufend Fake News?

    Wenn es um Verkehrswende geht, dann ist schnell der Punkt erreicht, dass Menschen sagen, ohne Auto ginge es nun mal nicht, ohne Auto sei angeblich kein Leben in einer modernen Gesellschaft möglich. Dabei beweisen jeden Tag zahllose ÖPNV-Fahrgäste, dass es sehr wohl möglich ist, statt mit dem Auto mit dem ÖPNV mobil zu sein. Ich sehe diesen Dreiklang von nachhaltiger Mobilität so: Die meisten Menschen sind fähig zur Fußgänger-Mobilität (notfalls mit Rolli). Beim Fahrrad sehe ich am ehesten Probleme, dass Menschen nicht in der Lage sind, es immer zu nutzen. Deshalb ist der ÖPNV so wichtig. Leider ist in der gegenwärtigen Situation der ÖPNV ungleich gut ausgebaut, deshalb wird er besonders von den Betroffenen schlechter ÖPNV-Anbindungen nicht als ernsthafte Alternative zum Auto geachtet. Deshalb ist es besonders wichtig, die Potenziale des ÖPNV nicht auch noch durch unzutreffende Polemik kleinzureden.

    Ich nutze seit 45 Jahren den ÖPNV und spreche nicht von Vorurteilen, sondern von Erfahrungen, insbesondere im HVV.

    In den 45 Jahren ist dir sicher auch aufgefallen, dass Omnibusse barrierefrei geworden sind.

    Solche Busse mit hohen Treppenstufen waren bis vor rund 25 Jahren noch vielfach im Einsatz. Heute sind Niederflurbusse weit verbreitet.

    Heutige Omnibusse haben das Potenzial dafür, barrierefrei zu sein, was bedauerlicherweise zum Beispiel beim mangelnden Ausbau der Haltestelle mit ausreichend hohen Borden zum Teil wieder verspielt wird.

    Oder dass zum Beispiel in Hamburg viele U-Bahn und S-Bahn-Stationen mit Aufzügen ausgestattet wurden, zeigt, dass barrierefrei funktioniert, aber es sind noch zu viele Haltestellen ohne Aufzüge und viele Aufzüge fallen zu oft aus, ohne dass ein Ersatz-Aufzug zur Verfügung steht.

    Deshalb hat es mich ziemlich geärgert, dass du weiter oben so pauschal von außen und innen stinkenden Bussen geschrieben hast, das ist nämlich so ein Spruch, mit dem häufig ganz undifferenziert und pauschal der ÖPNV schlecht geredet wird.

    Es gibt Probleme und Ausbaustaus im ÖPNV, die gelöst werden können, auch bei der ÖPNV-Mobilität im ländlichen Raum, sodass kein Autoverkehr im heutigen Sinne mehr nötig ist. Aber wenn du das jemandem sagst, der selbst den ÖPNV selten oder nie benutzt, dafür aber ein fleißiger Autofahrer ist, dann wird derjenige schnell unsachlich. Probiere zum Beispiel mal den Hinweis, dass viele Menschen mit einem starken Handycap sehr wohl mit dem ÖPNV selbstständig mobil sein können, aber nicht mit dem Auto. Viele Autofahrerende reagieren darauf "allergisch" und tun dagegen gerne so, als sei es nur mit dem Auto möglich selbstständig mobil zu sein. Dabei werden Probleme, von denen viele betroffen sind, wie z. B. im Alter nachlassende Fahrtüchtigkeit häufig ausgeklammert.

    Viel interessanter ist der unscheinbare Text unter einem der Fotos, denn damit ist eigentlich alles gesagt: "Nur ungern würden Udo und Helga Adomeit einen Teil ihrer liebevoll gepflegten Gärten für neue Parkplätze opfern."

    Was nicht gesagt wird:

    Die Anwohner sehen nicht ein, dass sie "ihre" Parkplätze aufgeben sollen, während andere weiterhin auf der Straße vor dem Haus parken können.

    Naja, dann sind wir uns da halt nicht einig. Und ich finde es sehr traurig und bedenklich, dass Du die Dinge wie Sachbeschädigung, Körperverletzung, Diebststahl oder Betäubungsmittelvergehen als normal empfindest. Da kann ich ganz ehrlich sagen, an sowas war ich nie beteiligt. Weder als Kind noch als Erwachsener. Kippe und Bier mit 13 ist was Anderes. Wenn allerdings nicht Du sondern Ich da mit meiner Meinung die Ausnahme sein sollte, wundert mich in unserer Gesellschafft deutlich weniger.

    Da fällt mir dieses Zitat zu ein:

    "Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)

    5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in Gesellschaft und Arbeitswelt
    Dieser Beitrag wurde mit einem Beitrag ergänzt, der die Hintergründe und die Problemlagen, die sich hinter diesen Zitaten befinden, stärker betrachtet. Rufen…
    bildungswissenschaftler.de

    Ich habe, als ich Kind war, von meinem Vater alles, was das Fahrrad angeht gelernt. Fahren, Vorschriften, Strassenverkehr, Wartung, Reifen flicken, beladen, Kleidung… usw. Also alles, was ich heute brauche um mich sicher und sinnvoll im Verkehr bewegen zu können.

    Mein Eindruck in meiner Umgebung ist, dass die Eltern dies nicht (ausreichend) tun. Was sagt Ihr dazu? Wie handhabt Ihr das?

    Ich hab das Glück, ein geduldiges Kind großziehen zu dürfen, dass sich für so was begeistern kann wie Fahrrad reparieren und Fahrrad fahren. Bei der Erziehung ist gute Planung, gute Angebote machen usw. wichtig, aber Erziehung ist immer auch große Glücksache.

    Im Vergleich zu früher ist es heute einfacher und zugleich aufwendiger, ein Fahrrad in Schuss zu halten. Früher war wenigstens einmal im Jahr ein neues "Birnchen" hinten fällig.

    Und Platten gab es alle paar Wochen einen.

    Dank Nabendynamo und Leuchtdioden-Lampen sowie Unplattbar-Reifen gibt es heute kaum noch Ausfälle. Damit entfallen aber auch Wartungsarbeiten, die zur Übung dienen können.

    Dafür sind andere Fahrradbauteile komplizierter und vielfältiger geworden. Z. B. Gangschaltungen. Da bin ich dann auch bald mit meinem Latein am Ende und lasse die Werkstatt ran.

    Das klingt jetzt vielleicht unglaublich, aber genau DAS habe ich bereits mehrfach getan. Wenn die Situation es erlaubt, versuche ich, das Gespräch dann zunächst mit einem "harmlosen" Thema zu beginnen, z. B. mit gespieltem Interesse an dem tollen Fahrrad des "Regelbrechers" oder meinetwegen auch mit dem Wetter. Im weiteren Verlauf lenke ich dann eher zufällig an den soeben begangenen Regelverstoß und frage, ob die-/derjenige weiß, dass er soeben z. B. 60 Euro (Rotlichtverstoß) gespart hat? Natürlich kommt dann ein "nein, warum?".

    Das ist ja die "Von hinten durch die Brust ins Auge Technik". Der Trick ist gut. Bei Fahrradfahrern hab' ich es noch nicht so versucht. Bei Autofahrenden schon in ähnlicher Weise, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Besonders wenn es gelingt im richtigen Moment irgendeine Technikinformation aus dem Gedächtnis abzurufen, kann das ganz gut klappen.

    Bei Fahrradfahrenden ist es nach meiner Beobachtung so, dass die Vielfältigkeit und die inneren Widersprüche bisweilen dazu führen, dass man auf alle Regeln pfeift. Leider verlassen dann einige auch noch die Grundregel sich selbst und andere nicht zu gefährden.

    Um noch mal beispielhaft auf das streetview-Bild aus Hamburg zurückzukommen, auf dem man sehen kann, dass die Radfahrerin bereits vor der Einmündung regelwidrig auf dem Gehweg fährt:

    Google Maps
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    www.google.de

    Ein Grundübel an der Verkehrssituation hier, wie an vielen anderen Stellen nicht nur in Hamburg, ist der einseitig vorhandene Fahrradweg. Er ist nicht als benutzungspflichtig ausgeschildert und er ist nicht als Zweirichtungsradweg ausgeschildert. Aber das war er vielleicht einmal, als so was als normal angesehen wurde und mit den damals geltenden Regeln übereinstimmte. Die Regeln änderten sich (zum Glück), aber die baulichen Anlagen wurden seitdem nicht angepasst. (Leider!)

    Wenn jemand auf dem Fahrrad vermutet, dass hier auf einem Fahrradweg zu fahren ist, wird er vielleicht auf die andere Seite schauen, den vorhandenen Plattenweg möglicherweise als gemeinsamen Rad- und Fußweg deuten, aber verärgert feststellen, dass dort Autos drauf parken. Und da fährt er aus einer gewissen Wurschtigkeit heraus eben auf dem einzig freien und baulich gut erkennbaren Fahrradweg, aber in die falsche Richtung.

    Die Anzahl der Fahrradfahrenden wiederum, die sich freuen, dass kein benutzungspflichtiger Fahrradweg vorhanden ist, was es ermöglicht, ordnungsgerecht die Fahrbahn zu befahren, ist vermutlich sehr übersichtlich.

    Ob die unübersichtliche Gesamtlage für den Fahrradverkehr zu dem schrecklichen Unfall wenige Meter weiter indirekt beigetragen hat? Es wäre gerechtfertigt, wenn die Unfallforscher auch der Spur nachgingen, dass die Fahrradfahrerin nur deshalb dort auf der Fahrbahn war, wo der Porsche sie rammte, weil sie vom Fußweg auf die gegenüberliegende Fahrbahnseite wechselte, um nicht weiter in falscher Richtung auf dem Fußweg zu fahren.