Beiträge von Ullie

    Auch dafür gilt §45 (9) Satz 3 und das ist der offizielle Grund, warum der ADFC den Satz abschaffen will und warum der Verband behauptet, dass die StVO Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erschweren oder unmöglich machen würde.

    Fakt ist aber, dass dieser Satz vor Willkür der Verkehrsbehörden schützt und dass sich diese Willkür in den allermeisten Fällen gegen Radfahrer und Fußgänger richtet. Wenn man die Anordnung von Tempo 30 innerorts erleichtern will, dann muss man §3 StVO ändern, nicht §45.

    Wann ist ein Fahrradweg oder Radfahrstreifen sinnvoll und wann nicht?

    Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Ich beobachte seit ein paar Monaten den Autoverkehr auf der Braunstraße in Hannover. An der Einmündung auf den Straßenzug Königsworther Straße-Spinnereistraße ist es zurzeit so, dass sich der Autoverkehr zweispurig aufstellt. Siehe Foto.

    Und so soll es dort einmal aussehen:

    https://www.infra-hannover.de/wp-content/uploads/2021/02/Lageplan-2.pdf

    In dem Lageplan kann man sehen, dass ein Radfahrstreifen markiert werden soll. Das würde dann so aussehen:

    Dort wo der schwarze PKW steht, der rechts in die Königsworther Straße abbiegen will, wäre dann Platz für den Fahrradverkehr, denn KFZ dürfen den Radfahrstreifen nicht befahren.

    Hört sich so erst mal gut an. Aber: Der schwarze PKW stünde dann hinter dem weißen PKW und müsste dann zum Rechtsabbiegen den Fahrradstreifen überqueren. Dabei ist der PKW-Fahrer verpflichtet, dem Fahrradverkehr auf dem Radfahrstreifen Vorrang zu gewähren. Ein Teil der Fahrradfahrer auf dem Fahrradstreifen wird ebenfalls rechts abbiegen, ein anderer Teil aber geradeaus fahren, um auf den Fahrradweg an der Spinnereistraße zu gelangen, wo er dann links abbiegt, um den Fahrradweg in Fahrtrichtung zu benutzen.

    Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Ich kann jetzt nicht sagen, welche Position der ADFC bei den Planungen bezogen hat, ob es da überhaupt eine eindeutige Positionierung gibt, und ob davon etwas in die Planungen eingeflossen ist. Vielleicht finde ich es ja noch raus.

    Ich bin neugierig, welche Positionen hier vertreten werden, denn weiter oben wurde ja bereits Radfahrstreifen/Radweg Pro und Kontra diskutiert. Aber eben ohne konkretes Beispiel. Pauschale Antworten funktionieren aber oft nicht, wenn's konkret wird.

    Ich sehe mich als Verkehrsteilnehmer. Unterwegs bin ich zu Fuß, mit dem Rad, mit Motorrad und mit dem Auto.

    Den motorisierten Verkehr empfinde ich als Gewalttätig. Auch wenn ich motorisiert unterwegs bin.

    Wenn ich mit nem Sprinter o.ä. unterwegs bin scheint alles friedlich zu sein, aber sobald ich mit einem Trabbi, dem Motorrad oder Fahrrad unterwegs bin scheinen mich recht viele abschießen zu wollen. Besonders schlimm ist es wenn ich mit einem Moped (45kmh) fahre. Die Leute strengen sich richtig an um mich in die Bredouille zu bringen.

    Eine sehr erschreckende Zustandsbeschreibung! Und wenn man dann noch so was sieht, ...

    ... dann möchte man gar nicht gerne darüber nachdenken, was gewesen wäre, wenn es nicht "nur" eine Laterne gewesen wäre auf der Fußgänger*innen-"Schutz"-Insel, die "Autokontakt" hatte.

    Und - ein Fahrrad ist ein Fahrzeug. Ein Fahrzeug gehört auf die Fahrbahn.

    An wen richtet sich dieser Appell? Vielleicht an Menschen mit ausgeprägtem Märtyrer-Bewusstsein?

    "Eine Märtyrerin oder Märtyrer ist eine Person, die sich für ihre Überzeugung opfert oder Verfolgungen auf sich nimmt.":saint:

    Märtyrer
    Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'Märtyrer' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.
    www.duden.de

    Freilich, diejenigen, die davon abraten Fahrradwege zu benutzen, weil man dann von Rechtsabbiegern übersehen wird, können aus einer anderen Perspektive heraus behaupten, dass nur Menschen mit Märtyrerbewusstsein es auf sich nehmen, Fahrradwege zu benutzen, obwohl es dabei erwiesenermaßen häufig zu tödlichen Abbiegeunfällen kommt.

    Ghostbike an der Ecke Hans-Böckler-Allee / Seligmannallee wo eine Fahrradfahrerin von einem rechtsabbiegenden LKW getötet wurde.

    Immerhin, diese Gegenmaßnahme wurde inzwischen umgesetzt:

    Und diejenigen, die im fetten Straßenpanzer (SUV) sitzen, krepieren derweil an Kreislauf- und Herzerkrankungen wegen Bewegungsmangel.:evil:

    Hm. Klingt alles sehr verbittert. Nur so viel: ich glaube nicht, dass jeder Autofahrer absichtlich oder bewusst in Kauf nehmend andere Verkehrsteilnehmer verletzt.

    Der Übergang ist fließend. Zwischen vorsätzlich eine Person "über den Haufen fahren" und aufgrund von nicht ausreichender Achtsamkeit einen Unfall verursachen, gibt es auch noch "bedingt vorsätzliches Handeln". Wer mit Tempo 80 durch eine Ortsdurchfahrt "heizt" in der Tempo 30 gilt und dabei einen Fußgänger totfährt, der muss damit rechnen, dass man ihm bedingten Vorsatz vorwirft. Ein solches Raserverhalten nimmt Unfalltote in Kauf.

    Als Gegenrede zu dem Plakat auf tiktok siehe dieses Video: https://www.tiktok.com/@klimagrantln/…275246070140192

    Will sagen: wenn man Kindern ständig eintrichtert, wie fürchterbar gefährlich die Fahrbahn ist, dann wird ein Kind mit 10 Jahren wo nur sehr ungern fahren? :rolleyes:

    Kinder sind hinreichend intelligent, viele Gefahren zu erkennen. Und das Gefahren erkennen kann gelernt werden. Kinder sollte man darauf hinweisen, dass man sich in der Türfüllung gefährlich verletzen kann, wenn man die Hand reinhält. Automatik-Klapptüren z. B. müssen durch einen Fingerschutz im Rahmen auf der Scharnierseute gesichert sein:

    Athmer Fingerschutz Nr-25

    In privaten Haushalten an normalen Türen ist so was in der Regel nicht verbaut. Nimm einen Bleistift, halte ihn auf der Scharnierseite zwischen Rahmen und Türblatt und lass das Kind die Tür schließen. Im Straßenverkehr ist es zum Beispiel möglich, an Gefahrenpunkten zu beobachten, was passiert, wenn andere den Gefahrenpunkt passieren. Kommt ja nicht immer gleich zu einem schrecklichen Unfall.

    Einer der recht seltenen Fälle, bei denen ich mit Ullie mitgehe, die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerorts für alles jenseits der Autobahnen auf 80 oder auch 70 senken. Und damit müssen sie dann umgehen lernen. Oder in den Bus steigen.

    Tempo 60 entspricht dem Tempo mit dem Linienbusse maximal fahren dürfen, wenn darin Fahrgäste nicht nur auf Sitzplätzen, sondern auch auf Stehplätzen transportiert werden. Kein Auto sollte deshalb auf Landstraßen schneller fahren dürfen. Aber klar: Tempo 70 oder 80 max. wäre schon mal besser als Tempo 100.

    Wer soll eigentlich lernen mit was umzugehen? Ich denke Autofahrer*innen sollten lernen, damit umgehen zu können, dass Fahrradfahrer*innen in der Regel langsamer oder deutlich langsamer fahren als Autos. Und wenn Autofahrer das nicht hinkriegen auf Fahrradfahrer Rücksicht zu nehmen, dann können sie ja stattdessen auch den Bus nehmen.

    Ein Fußweg mit Fahrradverkehrsfreigabe bei dem bereits weiter oben gezeigten Kreisel macht Sinn. Eine Fahrbahnbenutzungspflicht für Fahrräder auf der Fahrbahn im Kreisverkehr lehne ich ab. Dazu ist die Fahrbahn im Kreisel zu breit. 40 m Außendurchmesser, 25 m Innendurchmesser, 7,50 m breite Fahrbahnen.

    Prof.-Schott-Straße · 84034 Landshut
    84034 Landshut
    www.google.de

    Außerdem ist die Prof.-Schott-Straße einseitig auf Autofahrerinteressen ausgerichtet, Fahrradverkehr jedenfalls braucht keine 4,00 m breiten Mittelstreifen. Und der großer Kreisel am Ende der Prof.-Schott-Straße ist ebenfalls ein primär auf den Autoverkehr ausgerichtetes Bauwerk. Der Kreisel selbst liegt noch außerhalb des Ortseingangsschildes und es führen die Fahrbahnen der Theoder-Heuß-Straße ohne Tempolimit 50 oder wenigstens 70 in den Kreisel. Immerhin gibt es jeweils 200 m vorher ein [Zeichen 205]und kurz danach ein [Zeichen 138-10].

    Ganz klar, bei Fahrstreifen ist die Situation eine andere und Pkw-Fahrer rechnen ggf. noch weniger damit, dass ein Radler in eine Lücke einschert. in meinem Fal war es eine Fahrbahn einer Anliegerstraße ohne jegliche Markierung. Bereits damit war der Pkw überfordert...

    Ich kann nicht sagen, in wieviel Fällen eine vorsichtige Autofahrerin oder ein vorsichtiger Autofahrer bereits einen Unfall dadurch verhindert hat, dass sie oder er für eine Fahrradfahrerin oder Fahrradfahrer bremste in so einer Situation. (Siehe Foto oben mit DHL-Transporter auf Radfahrstreifen.) Es gab aber auch schon tödliche Unfälle, besonders wenn mit einem Tempo über 30 km/h gefahren werden darf. Das Perfide ist ja, dass bei einem Unfall bei einem Fahrspurwechsel es meist beim Blechschaden bleibt, wenn sich zwei Autos dabei "zu Nahe kommen". Ist dagegen einer der Unfallbeteiligten mit dem Rad und der andere mit dem Auto unterwegs ...

    Einschätzung: es liegt nicht an der Nichtumsetzung grüner Ideen, sondern an der bei Konservativen beliebten Umdeutung grüner Politik (was dann leider oft unwidersprochen bleibt). Die Grünen ruinieren die Industrie, die Grünen machen mein Haus teuer, die Grünen wollen mir Insektenburger vorschreiben. Und so weiter.

    Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, wie erklärst du dir dann die deutlich höheren Verluste in der Wählergunst, von denen die FDP und die SPD betroffen ist, wenn du nicht die letzte EU-Wahl vor 5 Jahren, sondern die BTW von vor 3 Jahren zum Vergleich heranziehst? Dass Bild und Welt, mit Lust und Wonne darüber berichten, wenn die Grünen einmal scheinbar Kleinbeigeben mussten, um den Koalitionsfrieden zu wahren, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die eigentlichen Wahlverlierer bei dieser EU-Wahl die FDP und die SPD sind.

    Ein Problem könnte sein, dass es gefühlt immer nur die Grünen sind die diese Kompromisse eingehen. Da denkt sich der geneigte Wähler, warum soll ich die Grünen wählen, wenn sie sowieso bei der erste Schwierigkeit einknicken und sich mit der Minimal-Lösung zufrieden geben oder andere Deals machen.

    Ist das denn das Problem der Grünen?

    Der Vergleich des aktuellen EU-Wahlergebnisses mit der Bundestagswahl 2021 zeigt doch gerade, dass die Grünen am wenigsten Stimmen verloren haben innerhalb der Regierungskoalition. Bei den Grünen funktioniert es weitaus besser als bei der SPD oder der FDP, dass die Wähler*innen ihnen treu bleiben, auch wenn es vielen so erscheint, dass sie bei den Koalitionsstreitigkeiten stets am ehesten nachgegeben haben. Oder sollte man besser sagen, dass von vielen Medien gezielt an der Legende von den Umfaller-Grünen gestrickt wird?

    Die FDP hat im Vergleich zur BTW 21 mehr als die Hälfte der Wählerstimmen eingebüßt. (Von 11,5 % bei der BTW 21 auf jetzt nur noch 5,4%)

    Die SPD hat im Vergleich zur BTW 21 rund 2/5 ihrer Wählerstimmen eingebüßt. (Von 25,7 % bei der BTW 21 auf jetzt nur noch 14,5%)

    Die Grünen dagegen haben in diesem Vergleich "nur" rund 1/5 ihrer Stimmen eingebüßt. (Von 14,7 % bei der BTW 21 auf jetzt nur noch 12,5%)

    Dass ist immer noch bitter, aber viele Medien sprechen von einem "desaströsen Ergebnis" https://www.fr.de/politik/europa…r-93112926.html für die Grünen oder einem "grünen Absturz" https://www.welt.de/politik/deutsc…Zaesur-ist.html

    Das wird der Realität nur dann gerecht, wenn man das EU-Wahlergebnis der letzten EU-Wahl im Jahr 2019 zum Vergleich heranzieht.

    Schau dir das EU-Wahl-Ergebnis doch einmal in Richtung der bevorstehenden Bundestagswahl an, zum Beispiel auf Wahlrecht.de

    Wahlumfragen zur Bundestagswahl
    Übersicht der aktuellen Ergebnisse der Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
    www.wahlrecht.de

    Das aktuelle EU-Wahlergebnis entspricht ziemlich genau den Ergebnissen der Sonntagsfrage vom 8.6.24 von Insa für die BTW 25:

    CDU/CSU 30% (jeweils Prognose für BTW 25)30,7% (jeweils EU Wahlergebnis am 9. Juni 24)
    SPD16%14,5%
    GRÜNE12%12,5%
    FDP5%5,4%
    DIE LINKE3%2,6%
    AfD16%14,5%
    FW3%2,7%
    BSW8%6,2%
    Sonstige7 10,9%

    Für Rot-Gelb-Grün reicht es nicht mehr, aber zum Beispiel für Schwarz-Gelb-Grün. (Die "Schwampel", Lindner wird sie nicht ein drittes Mal ausschlagen, falls die FDP überhaupt den Sprung über die 5%-Hürde schaffen wird.)

    Das eigentliche Problem ist doch, dass diese Menschen auch Auto fahren.😈

    Gebetsmühle: es gibt keine einzige erlaubte Verhaltensweise, die Fahrbahnradler gefährden könnte. Auch dann nicht, wenn sie Benutzungspflichten missachten.

    Na, ich weiß nicht. Manchmal habe ich bei deinen Posts den Eindruck, es liegt da ein gewisser Zirkelschluss vor.

    Auf der Fahrbahn Fahrrad fahren ist absolut gefahrlos.

    Wenn Unfälle passieren, dann sind in der Regel die Fahrradfahrer selber dran schuld.

    "Diese Wahl zeigt: Die Stimmung ist anti-öko und antilinks. Beides spiegelt sich auch im Aufstieg der Wagenknecht-Partei und im Abstieg der Linkspartei. Die Mitte-links-Parteien stehen vor einer unschönen Frage: Müssen sie populistischer werden, um die Populisten zu schlagen?"

    Ergebnis der Europawahl in Deutschland: Die Anti-Ampel-Wahl
    Die Ampel-Regierung wurde mit einem historischen Ergebnis abgestraft, Union und Po­pu­lis­t*in­nen triumphieren. Geht Politik 2024 nur noch in populistisch?
    taz.de

    Ja, die Stimmung ist anti-öko und antilinks. Aber war die Stimmung jemals Pro-Öko und Pro-Links?

    Die Verlustzahlen besonders der Grünen im Vergleich zur letzten EU-Wahl, bei der die Grünen außerordentlich gute Ergebnisse erzielten, werden jetzt sensationsheischend ganz groß herausgestellt. Sinnvoller ist es jedoch, die EU-Wahlergebnisse in Deutschland mit den letzten Bundestagswahlen zu vergleichen, anstatt mit der letzten großen Vor-Corona-Wahl. Zur Erinnerung die letzt EU-Wahl war im Mai 2019 (rund ein Dreiviertel Jahr vor der sehr bekannt gewordenen Faschingsfeier im Landkreis Heinsberg in NRW im Februar 2020) (https://www.rnd.de/gesundheit/hei…TS2IJYDCM4.html)

    CDU/CSU 24,1% BTW 2021/ 30,7% EU 2024 > + 6,6% (anstatt + 1,3% im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    SPD 25,7% BTW 2021 / 14,5% EU 2024 > - 10,2% (anstatt - 1,8 % im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    Grüne 14,7% BTW 2021 / 12,5% EU 2024 > - 2,2% (anstatt - 8,6% im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    FDP 11,5% BTW 2021 / 5,4% EU 2024 > - 6,1% (anstatt - 0,3% im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    AFD 10,3% 2021 / 14,5 EU 2024 > + 4,2% (anstatt + 4,9% im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    Linke 4,9% 2021 / 2,6% EU 2024 > - 2,3% (anstatt -2,7% im Vergleich zur EU-Wahl 2019)

    Freilich ist absehbar, dass es für viele Medien jetzt attraktiver ist, weiterhin Grünen-Bashing zu betreiben und das gelingt mit dem Vergleich zum EU-Wahlergebnis 2019 natürlich viel besser.

    Und was soll diese Frage am Ende des Zitats aus der taz-Berichtserstattung: "Müssen die Mitte-links-Parteien populistischer werden, um die Populisten zu schlagen" Soll vielleicht die Partei "Bündnis Sarah Wagenknecht" dafür als Blaupause dienen, wie eine populistische Mitte-links-Partei aussieht?

    Das halte ich für keine gute Idee!

    Die Themen, die die Grünen in die Koalitionsarbeit eingebracht haben, sind die richtigen gewesen, auch die Lösungsansätze! Dass die richtigen Lösungsansätze nicht immer in der Regierungskoalition verwirklicht werden konnten, ist eh klar. Im Vergleich zum "Wahlglück" der anderen Koalitionspartner, ist das den Wähler*innen der Grünen vermutlich am ehesten klar gewesen, dass in einer Regierungskoalition oft schmerzhafte Kompromisse unvermeidbar sind. Verglichen mit den Verlusten von SPD (-10,2%) und FDP (-6,1%) sind die Verluste von Bündnis90/Die Grünen bei dieser EU-Wahl ggü. der letzten Bundestagswahl mit 2,2% moderat!

    "Was passieren" in jedem Fall. Gestern wurde ich fast vom Rad geholt, als ich schlicht an einem ordnungsgemäß geparkten Pkw vorbeigefahren bin. Die mich überholende Pkw-Fahrerin dachte anscheinend, als Radfahrer müsste ich hinter dem parkenden Pkw anhalten und sie vorbeilassen. Und ich bin sehr dicht am Pkw vorbeigefahren, mit Dooring-Abstand wär ich auf der Motorhaube gelegen.

    Das ist eine knifflige Situation.

    In so einem Fall zum Beispiel musst du ggf. auf dem Radfahrstreifen warten, bis sich eine Lücke im vorbeiströmenden Verkehr auftut, in die du dann einscheren kannst, um an dem Falschparker auf dem Radfahrstreifen vorbeizufahren. Das ist ein wichtiger Grund dafür, dass viele Fahrradfahrer*innen in Hannover diese Radfahrstreifenlösung für Mist halten und sich lieber einen Hochbordradweg gewünscht hätten, der rechts von den am Straßenrand parkenden Autos entlangläuft.

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    Wird das auch agO so praktiziert? Das würde dann wahrscheinlich 95% der noch vorhandenen nicht benutzungspflichtigen Radwege zum Gehweg machen. :S

    Es gibt Beispiele dafür. Und das kann durchaus auch Sinn machen. Nur, weil du für dich Schrittgeschwindigkeit ausschließt, musst du das ja nicht auch für andere ausschließen. Hier ein Beispiel aus dem Landkreis Schaumburg:

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    In Fahrtrichtung gesehen gibt es einen Fußweg, der für den Fahrradverkehr freigegeben ist. Dort gilt maximal Schrittgeschwindigkeit. Aus der Gegenrichtung kommend, kannst du als Fahrradfahrer einen Angebotsradweg benutzen. Auf dem dürftest du dann auch schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren. Du kannst aber auch in beide Richtungen mit dem Fahrrad die Fahrbahn benutzen, wenn dir zum Beispiel Schrittgeschwindigkeit zu langsam ist.

    Nachdem ich da jetzt eine Woche lang täglich langgefahren bin, habe ich heute endlich auch die Gebrauchsanleitung bemerkt.

    https://maps.app.goo.gl/DN1ejp98gfus3QYc8?g_st=ac

    Schaut man von der Seite, ist das nicht mehr 1000-prozentig absurd, sondern nur noch 999-prozentig.

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    Ein*e geübte*r Fahrradfahrer*in könnte mit einer scharfen Bremsung mit der Vorderradbremse das Fahrrad dazu bringen, dass es mit dem Hinterrad abhebt. Jetzt noch ein 90* Schwenk des abgehobenen Hinterrades und das Fahrrad steht genau in der Ausgangsposition zum Fahrbahnqueren, wie es das Schild vorsieht. Der Bürgersteig ist allerdings nicht für den Fahrradverkehr freigegeben, deshalb (und wirklich nur deshalb!;)) kann ich nur davor warnen, dort zu versuchen, mit der Vorderradbremse so scharf zu bremsen, dass das Hinterrad abhebt.

    In diesem Film wird das Balancieren auf dem Vorderrad "Stoppie" genannt:

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    Ich würde Dir gerne Recht geben, weil die Radinfrastruktur so sein sollte. Kann ich aber nicht, weil Gegenbeispiele: ist das hier ein Angebotsradweg? Oder der hier? Gemeinde sagt: ersteres ja, zweiteres nein - nur warum?

    Ein Angebotsradweg kann es nur sein, wenn zusätzlich ein Gehweg vorhanden ist, der mindestens durch eine weiße Linie oder anderswie erkennbar getrennt ist von dem Angebotsradweg. (Siehe das erste Foto).

    In den Fällen, in denen eine Verkehrsverwaltung einen Angebotsradweg anbietet, ohne dass es einen Fußweg gibt, funktioniert das nur mit dieser Ausschilderung: [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10]. Dann ist es aber kein Angebotsradweg mehr, sondern ein Gehweg mit Radverkehrsfreigabe. (Zweites Foto / unabhängig von der Frage, ob das in der gezeigten Situation einen Sinn macht, dort [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] anzuordnen. Manche hier im Forum meinen ja, das mache grundsätzlich nie einen Sinn. In dem gezeigten Fall sehe ich da auch keinen Sinn drin.)

    Und wieder eine bestätigung, das mit Sprachzerstörung stets wegen Argumentlosigkeit billige Sprachtricks einhergehen, hier gleich 3. Gehen/Fahren ist nicht „Körpereinsatz“, und das weißt du ganz genau, sondern eben ihr gutes Recht. Ich lasse mir ungerne etwas in den Mund legen, schon gar nicht auf so plumpe Weise.

    Mag sein, dass das von mir zugespitzt formuliert war, aber schau dir doch die Situation noch mal an:

    Die Fußgängerin macht doch gerade das, was du forderst, weil der Bürgersteig von Falschparkern blockiert ist, geht sie auf der Fahrbahn. Aber was wird sie tun, wenn jetzt ein Fahrzeug kommt? Weiter die Fahrbahn benutzen? Im günstigsten Fall wird die Person am Autolenkrad den Kopf schütteln und geduldig hinter der Person her fahren. Wahrscheinlicher ist, dass die Person am Lenkrad auf die ein oder andere Weise der Person, die auf der Fahrbahn geht, zu verstehen geben wird, den freien Gehweg auf der anderen Seite zu benutzen, wo keine Autos drauf parken.

    Vielleicht habe ich dich ja missverstanden, aber wenn du von einer Fußgängerin oder einem Fußgänger erwartest, in so einer Situation wie auf dem Foto die Fahrbahn zu benutzen, und gegebenenfalls dem Autoverkehr zu trutzen, dann erwartest du zu viel. Wer jung und schnell ist und in der Lage darauf zu achten, dass er bei so was nicht zum Märtyrer wird, der kann das machen. Ich sehe mich dazu nur sehr begrenzt in der Lage.

    Du hast doch da oben selber die regulären Öffnungszeiten genannt. Außerhalb von:

    Ist Wild-West angesagt. Außer es ist so schlimm, dass der echte fließende Verkehr gestört wird, dann kommt die Pozilei

    Das Online-Formular auf der offiziellen Internetseite der Stadt Hannover ist rund um die Uhr erreichbar. Es ist relativ einfach zu bedienen. Warum wird es nicht stärker genutzt? Als ich kürzlich am Rand einer Veranstaltung zu Verkehrsthemen darüber mit jemandem sprach, sagte der mir, dass er einmal tätlich angegriffen wurde, als er einen Falschparker fotografierte. (Es ging zum Glück allerdings relativ glimpflich aus.) Ist das der Grund?