Beiträge von Ullie

    Das ist stark verkürzt und kommt ganz auf die Gegend an.

    Sind diese Gegenden in den USA, von denen TheK berichtet, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden, dieselben Gegenden, in denen eher Trump gewählt wird, bei dem man sich gerade darüber streitet, ob er ein Faschist ist?

    "Ist Ex-Präsident Donald Trump ein Faschist?" taz vom 28.5.24

    US-Debatte über Trump und Faschismus: Der Verstärker
    Ist Ex-Präsident Donald Trump ein Faschist? Die USA diskutieren vor seiner möglichen Rückkehr über eine Anthologie namens „Did it happen here?“.
    taz.de

    Kurze Verständnisfrage:

    Wie hängen ÖPNV und ICE zusammen?

    Beispiel: Du kannst mit dem ÖPNV von Hannover nach Hamburg fahren. Dazu zähle ich diese RE-Verbindung:

    Oder mit dem ÖPFV (Öffentlicher Personenfernverkehr) fahren, zum Beispiel dem ICE.

    Mit dem Fernverkehr geht es etwas schneller, aber wenn du zum Beispiel sowieso dass 49-Euro-Ticket hast und ein spannendes Buch und ein bisschen Zeit und zu einer Zeit mit geringer Auslastung fährst, dann wirst du dir vermutlich überlegen, ob du besser ÖPNV fährst, für den du eh schon bezahlt hast (49-Euro-Ticket), oder ob du in die teurere ICE-Verbindung investierst:

    Es gibt auch noch die bereits an anderer Stelle erwähnte grundsätzliche Bedeutung, dass Fernverkehre und Nahverkehre an den Verkehrsknotenpunkten aufeinander abgestimmt sein sollten.

    Vielen Autofahrern ist das alles zu kompliziert, für die gibt es nur Autoverkehr und das wars. In Ländern mit streckenbezogenen Mautsystemen auf Autobahnen sieht das schon wieder anders aus. Aber die Maut hat ja der angeblich unfähige Verkehrsminister mit Benzin im Blut wirkungsvoll verhindert.

    Das mit den Mitreisenden ist ein harter Knochen, wollte man es exakt berechnen.

    Gruppenfahrrad am Maschsee in Hannover.

    Beim Fahrrad kann man ja so rechnen, dass kleine Kinder auf einem Extrasitz oder im Hänger mitgenommen werden. Irgendwann sind sie zu alt dafür und man muss schauen, was geht. Ein Autofahrer machts sich darüber kein Kopf. Die Kinder werden ins Auto gestopft, dafür geeignete Zusatzausstattung für sehr kleine Kinder gibt es möglicherweise schon länger als Kindersitze für's Fahrrad.

    Noch komplizierter ist der ÖPNV:

    Bei der Deutschen Bahn z.B. dürfen Kinder bis 14 Jahre umsonst mit den Erwachsenen mitreisen. In vielen Nahverkehrsverbünden dagegen zahlen Kinder ab 6 Jahren manchmal bis 12, manchmal aber auch bis 14 Jahre die Hälfte des Erwachsenenpreises. Dann i.d.R. den vollen Fahrpreis. Allerdings gibt es zum Teil sehr unterschiedliche Gruppentickets.

    In der Region Hannover zum Beispiel gilt das Tages-Gruppenticket für bis zu 5 Erwachsene.

    "Wenn du zusammen mit Freund*innen oder Verwandten in einer Gruppe von bis zu fünf Personen unterwegs bist, lohnt sich die Tageskarte Gruppe. Je mehr Personen mitfahren, desto günstiger wird es für jede*n Mitfahrer*in. Anstelle einer Person kannst du auch maximal einen Hund mitnehmen."

    Tageskarte Gruppe
    Wenn du zusammen mit Freund*innen oder Verwandten in einer Gruppe von bis zu fünf Personen unterwegs bist, lohnt sich die Tageskarte Gruppe. Je mehr Personen…
    www.uestra.de

    In Bayreuth dagegen, wo ich einmal war, gilt das Gruppenticket nur für maximal zwei Erwachsene plus vier weitere Personen unter 18 Jahre.

    Fahrkarten & Preise
    Alle Infos zu Fahrkarten & Preisen für den Stadtbusverkehr in Bayreuth. Jetzt informieren und bequem Bus fahren.
    www.stadtwerke-bayreuth.de

    Zudem variieren die Preise:

    In Hannover kostet die Tagesgruppenkarte je nach Entfernung 12,50 Euro bis 18,80 Euro.

    In Bayreuth kostet das Tagesgruppenticket (dort heißt es Tagesticket plus) 8,30 Euro und gilt im gesamten Tarifgebiet Bayreuth. Das Angebot im gesamten Tarifgebiet Bayreuth ist allerdings vergleichsweise gering gegenüber Hannover.

    Ich habe oft Autofahrer*innen darüber fluchen gehört, dass das mit den Tarif-Bestimmungen so kompliziert sei. Für die ist es die perfekte Ausrede, das Auto zu benutzen. Da haben dann sogar Nicht-Autofahrer*innen großes Verständnis für. Die finden nämlich diese Tarif-Bestimmungen oft auch unübersichtlich. Wollen sie ihrer Überzeugung treu bleiben, bleibt ihnen allerdings gar nichts anderes übrig, als sich mit dem Tarifdschungel auseinanderzusetzen und zu Tarifexperten zu werden.

    Oh ja, vor allem in den USA hat das eine völlig andere Dimension, in der Nicht-Autofahrer als komplett unwichtig und teilweise nicht des Lebens würdig angesehen werden. Mit dem Rad fährt angeblich nur, wem wegen Suff der Führerschein abgenommen wurde und mit dem Bus fahren nur Drogensüchtige. In Wohngebieten werden Gehwege herausgerissen (!), damit da niemand herumgammelt - Erwachsene fahren schließlich mit dem Auto zum Nachbarn...

    "Henry Ford lenkte die Ford Motor Company von Anfang an wie ein Diktator. Es war wohl dieser Führungsstil, der 1928 die "New York Times" veranlasste, ihn als "Mussolini of Highland Park" zu bezeichnen. So war Ford vielleicht ein Wohltäter - aber mit eigenem Überwachungsstaat."

    Zitat aus: Henry Ford und die Nazis - Der Diktator von Detroit, Spiegel vom 29.7.2008

    Henry Ford und die Nazis
    Unternehmer, Wohltäter - und Hitlers Vorbild: Der amerikanische Autofabrikant Henry Ford revolutionierte nicht nur die Fließbandproduktion, mit seinem…
    www.spiegel.de

    In einem weiteren Zitat wird beschrieben, wie Ford ein Nazi-Orden verliehen wird:

    "Es war der Abend des 30. Juli 1938, Henry Fords 75. Geburtstag. Vor über 1500 prominenten Detroitern verlas der deutsche Botschafter in Cleveland, Karl Kapp, die Laudatio von einer Pergamentrolle, die von einem Mann unterzeichnet war, der schon seit Jahren ein glühender Verehrer des Automobilproduzenten war - Adolf Hitler.

    Der so Geehrte strahlte, als schließlich vor seinen Augen ein rotes Kästchen geöffnet und das goldene Malteserkreuz umrahmt von vier kleinen Hakenkreuzen an die Brust seines weißen Anzugs geheftet wurde. Henry Ford war der erste Amerikaner, der diesen höchsten Orden des nationalsozialistischen Deutschland für Ausländer, das Großkreuz des Deutschen Adlerordens, verliehen bekam."

    Auf linksseitigen Gehwegen Fahrrad fahren zum Beispiel.

    *edit: Immerhin kann sie dank der supertollen Rollerback-Rückenlehne nicht nach hinten vom Fahrrad fallen, wenn sie zu stark beschleunigt

    An der Stelle wäre es dann allerdings so geregelt:

    Bis zu der gezeigten Stelle führt ein gemeinsamer Zweirichtungs-Fuß- und Radweg. Aber dann heißt es absteigen. Wie ist das mit dem Radweg auf deinem Foto? Ist der auch so ausgeschildert:

    [Zeichen 240]+[Zusatzzeichen 1000-33]

    Hoffentlich hat sie (oder ist es ein er?) auf deinem Foto, ein Fahrrad mit tiefem Einstieg. Fahre ich seit ein paar Jahren nur noch. Und ich kann mich dran erinnern, dass ich früher hin- und wieder mit hochbeladenem Gepäckträger fuhr und beim Absteigen nicht dran dachte, sodass ich mit dem Bein gegen das Gepäck schwang und TikTok-reif "maulte".

    Auf der anderen Seite würde ich aber mit de mAuto Freizeit gewinnen, weil ich auf direktem Weg von Start zu Ziel fahren könnte. Zusätzlich wäre die Fahrt meist komfortabler und stressfreier.

    Mit dem Fahrrad kannst du auch auf direktem Weg vom Start zum Ziel fahren. In vielen Fällen besser als mit dem Auto. Mit dem ÖPNV wird es dann schon schwieriger. Da ergibt sich dann stärker die Problematik, ob Start und Ziel gut angebunden sind. Damit tritt ein anderer Aspekt in den Vordergrund: Wie kommt es eigentlich, dass anscheinend viele Ziele gut an den MIV angebunden sind, aber zum Beispiel schlecht an den ÖPNV.

    Sofort kommt einem die Aussage vom ehemaligen Bundesverkehrsminister Leber in den Sinn: "Ihm zufolge sollte kein Deutscher 20 Kilometer von der nächsten Autobahn entfernt leben müssen. Der "Leber-Plan" entsprang Lebers Aktivitäten als Verkehrsminister in der Großen Koalition unter Bundeskanzler Kiesinger." (WDR vom 9.1.2005)

    Erlebte Geschichten mit Georg Leber
    Vom Maurer zum Minister - Georg Leber, Repräsentant einer sozialdemokratischen Bilderbuchkarriere, kann für sich in Anspruch nehmen, einen Plan gehabt zu…
    www1.wdr.de

    Gab es einmal vergleichsweise Ausbaupläne für den Eisenbahnverkehr in Deutschland? Kein Deutscher sollte 20 km vom nächsten S-Bahnhaltepunkt entfernt leben müssen? Vermutlich muss man dazu in die Geschichte weiter zurückblicken. Vor dem "Siegeszug" des Autos gab es in vielen Regionen deutliche Ausbaupläne für den Schienenverkehr. Viele schon aus der Kaiserzeit.

    Oberflächlich vielleicht.

    Die 21km/h die dort am Ende fürs Auto rauskommen sind aber auch noch deutlich über deinen hier im Forum behaupteten 15km/h Durchschnitt fürs Fahrrad.

    Das ist mir auch aufgefallen, aber es ist Anbetracht der Radikalität der These von Illich jedoch noch eine akzeptable Größe. Würde die Autorin, die Illichs Berechnung unter heutigen Randbedingungen nachvollzogen hat, von 15 km/h statt 21 km/h Fahrradgeschwindigkeit ausgehen, dann würde Illichs Rechnung jedenfalls immer noch nicht völlig aus den Fugen geraten. Mit 21 km/h steht der Beweis für die andauernde Richtigkeit von Illichs Berechnung allerdings etwas besser da.

    Zusätzlich finde ich persönlich meine Freizeit auch wertvoller als meine Arbeitszeit, daher finde ich diese Umrechnerei sowieso total unsinnig.

    Wenn man so rechnet, dass man die persönliche Freizeit als wertvoller einpreist in die Berechnung, dann würde das Illichs These stark unterstützen. Illich stellt ja fest, dass es einen großen Zeitaufwand an Arbeitszeit mit sich bringt, das Geld zu erarbeiten, was ein Auto kostet. Damit geht ein großer Verlust an Freizeit einher. Würde man diese Freizeit zum Beispiel doppelt veranschlagen, dann würde das Illichs Berechnungen und die der Autorin noch übertreffen. Das Autofahren wäre dann vergleichsweise noch teurer.

    Ich glaube auch, dass das in Wirklichkeit langsamer war als es im Video aussieht. Jedenfalls habe ich immer diesen Eindruck, wenn ich mal selbst eine Fahrt per Video aufgenommen habe.

    Wahrscheinlich muss man es so verbuchen, dass man das (Kleinkind auf Kindersitz auf Moutainbike-Piste) nicht unbedingt machen sollte, auch nicht bei langsamer Fahrt. Und dass es schon manchmal erstaunlich ist, dass trotzdem nichts passiert.

    Es gibt eindeutig auch andere sehr gefährliche Sachen, die trotzdem immer wieder gemacht werden und die vielen eher harmlos vorkommen, als mit dem Fahrrad zu fahren:

    Siehe diesen Video zur Unfallverhütung im Haushalt:

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    Und bitte immer dran denken: Den Handlauf benutzen beim Treppen begehen.

    Macht viel Spass, bergab gehts aber oft von selber schneller als 15km/h.

    Insofern sollte man dieses natürlich sofort verbieten.

    Bin ich grad zufällig drüber gestolpert, weil von einem anderen Diskussionsteilnehmer verlinkt:

    Die Lösung des Verkehrsproblems lag für die NSKK-Funktionäre in der Utopie, durch die „Erziehung des deutschen Menschen zum Verkehrsmenschen" Unfälle aus der Welt zu schaffen. Unter einem „Verkehrsmenschen" stellte sich der Korpsführer einen „seit frühester Jugend im Verkehr und zum Verständnis eines modernen Verkehrs erzogenen Volksgenossen vor, dem als Nationalsozialisten die Einfügung in die Verkehrsgemeinschaft bereits eine Selbstverständlichkeit bedeutet, der frei von jedem Neidgefühl einem anderen Verkehrsteilnehmer die höhere Geschwindigkeit und das rasche Vorwärtskommen nicht mißgönnt". Zitat aus: Motorwelt vom 11.6. 1937 (Beilage): „Das NSKK im Dienste der Verkehrsgemeinschaft".

    Zitiert bei: https://www.degruyter.com/document/doi/1…73/html?lang=de

    Modelltyp ICE 3

    Anstatt den ganzen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeits-Quatsch durchzuziehen, weil man meinte, mit dem Flugzeug konkurrieren zu müssen, hätte man auf der Basis dessen, was bereits vorhanden war, das Streckennetz verbessern können.

    Kein Mensch hier im Forum und anderswo wird bezweifeln, dass die Schweizer Eisenbahn vorbildhaft ist. Die Höchstgeschwindigkeit für Züge in der Schweiz beträgt 200 km/h. Das schafft auch der Deutsche IC. Und zwar schon seit Mitte der 80er-Jahre. Warum meinen manche hier im Forum, Eisenbahnverkehr sei nur dann eine sinnvolle Alternative zum Auto, wenn dort Züge eingesetzt werden, die über 300 km/h schnell fahren können?

    "„Bei einem Zug muss man immer den Netzgedanken im Kopf haben“, sagt Gietinger.
    „Nicht, wie schnell komme ich von A nach B? Sondern, wie komme ich von A nach B und von B nach und von B nach D und von B nach E? Und da brauche ich einen integralen Taktverkehr so wie in der Schweiz.“"

    Autor zu 30 Jahre ICE - "Ich ärgere mich natürlich über die Unpünktlichkeit"
    Mit 280 Stundenkilometern von A nach B - das schaffte Intercity Express der Deutschen Bahn, erste Generation. Vor 30 Jahren kam er zum ersten Mal aufs Gleis.…
    www.deutschlandfunkkultur.de

    Immerhin beschränkt sich die Bahn darauf, lediglich das Modell ICE 3 so zu konfigurieren, dass damit mehr als 360 km/h gefahren werden kann. Hintergrund ist u. a. der Einsatz in Frankreich. Die Franzosen lassen nämlich keinen auf ihrem Netz fahren, der das Tempo nicht hinkriegt. Und da will man sich nicht lumpen lassen bei der Deutschen Bahn.

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    Sehr bezeichnend ist die kurze Ansprache in einen Telefonhörer in Minute 2:08:
    "Wenn jetzt hier noch jemand an Bord ist, der behauptet, Fliegen ist schöner, mit dem müsste ich dann persönlich reden. Das ist dann nicht mehr in Ordnung." Es ist nicht so ganz klar, ob der Sprecher da telefoniert und mit wem, oder ob er eine Durchsage macht. Aber sein freudig erregter, kindischer Gesichtsausdruck spricht Bände.

    Die anderen ICE-Zugmodelle der Deutschen Bahn fahren weniger schnell, ein bisschen Rest-Verstand scheint also noch verblieben zu sein bei den Entscheidungsträgern.

    Mag sein, dass das mit dem "Fliegen ist auch nicht schöner" nur so dahingesagt war, weil es ja das Sprichwort gibt, "Fliegen ist schöner". Ich sehe darin allerdings eine Bestätigung für die These, dass der Schnellzugwahn dem Konkurrenzgedanken zum Flugzeug geschuldet ist.

    @ Mods: Sorry fürs OT, aber solche pauschalisierenden Aussagen wie von Ullie kann ich echt nicht unkommentiert lassen.

    Musst du ja nicht hier kommentieren. Auf Anregung von DMHH (auch wenn die ziemlich miesepetrig formuliert war) ...

    können wir hier ausmisten? eigenes Laber-Thema dazu aufmachen? X/

    ... hab ich einen eigenen Diskussionsstrang dazu eröffnet:

    Ullie
    28. Mai 2024 um 14:44

    Dein Beitrag ist dort höchst willkommen! Kopier ihn doch einfach und setze ihn dort hinein. Genau die Fragen, die du aufwirfst, können dort Thema sein, ohne dass jemand die "off-topic"-Keule schwingt. :)

    Die Annahme, das Primat des Autos wäre eine deutsche Besonderheit, weil es damals von den Nazis durchgesetzt worden wäre, trügt. Das ist nur eine zufällige Koinzidenz, wie der Blick auf die Einstellung zum Auto im Ausland zeigt.

    Das ist einerseits richtig, aber andererseits darf dabei nicht übersehen werden, dass auch in anderen Staaten der Faschismus mit dazu beigetragen hat, den Autokult aufzubauen.

    Und wie das AfD-Plakat zeigt, gehen heute noch Auto und Faschismus gerne Hand in Hand. Das hat Geschichte, nicht nur in Deutschland:

    Der italienische Schriftsteller Marinetti liebte die Provokation und den Faschismus. Vor 115 Jahren machte er mit dem „Futuristischen Manifest“ von sich reden.

    Futuristisches Manifest: Für den Krieg und gegen die Frauen
    Der italienische Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti liebte Provokation – und den Faschismus. Vor 115 Jahren veröffentlichte er das futuristische Manifest.
    www.deutschlandfunk.de

    Hier ein Zitat aus dem "Futuristischen Manifest" von 1909:

    "4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen . .. ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.

    5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt."

    100 JAHRE FUTURISMUS UND DAS AUTOMOBIL - Automuseum Prototyp
    Mai 2009 – Ist es Filippo Tomaso Marinettis „Futuristisches Manifest“ vom 20. Februar 1909 und damit das definierte Geburtsdatum des Futurismus oder ist es die…
    prototyp-hamburg.de

    Links zu AfD-Plakatfotos, die den engen Zusammenhang von Faschismus und Auto (insbesondere solche mit Verbrennermotor) offenbaren:

    https://mdb.ad-hoc-news.de/bilder/bild-2253136_800_600.jpg

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/923ace0b-0002-0004-0000-0000c69eb492_w1001_r1_fpx30.22_fpy44.86.jpg

    https://www.staatsanzeiger.de/wp-content/uploads/2024/05/imago0469947156h-1-3-900x600.jpeg

    Dabei muss es doch eigentlich heißen: Verbrennerautos - und die AfD am besten gleich mit - verbieten!

    Kein Mensch hier im Forum und anderswo wird bezweifeln, dass die Schweizer Eisenbahn vorbildhaft ist. Die Höchstgeschwindigkeit für Züge in der Schweiz beträgt 200 km/h. Das schafft auch der Deutsche IC. Und zwar schon seit Ende der 80er-Jahre.

    Anstatt den ganzen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeits-Quatsch durchzuziehen, weil man meinte, mit dem Flugzeug konkurrieren zu müssen, hätte man auf der Basis dessen, was bereits vorhanden war, das Streckennetz verbessern können.

    "„Bei einem Zug muss man immer den Netzgedanken im Kopf haben“, sagt Gietinger.
    „Nicht, wie schnell komme ich von A nach B? Sondern, wie komme ich von A nach B und von B nach und von B nach D und von B nach E? Und da brauche ich einen integralen Taktverkehr so wie in der Schweiz.“"

    Autor zu 30 Jahre ICE - "Ich ärgere mich natürlich über die Unpünktlichkeit"
    Mit 280 Stundenkilometern von A nach B - das schaffte Intercity Express der Deutschen Bahn, erste Generation. Vor 30 Jahren kam er zum ersten Mal aufs Gleis.…
    www.deutschlandfunkkultur.de

    Macht viel Spass, bergab gehts aber oft von selber schneller als 15km/h.


    Insofern sollte man dieses natürlich sofort verbieten.

    Supi, du gibst ein gutes Studienobjekt ab, wie ein Fahrradfahrer ganz ohne Motor an seinem Fahrrad vom Tempovirus befallen ist. Wobei - ganz ohne Motor?:/

    Da war doch am Anfang diese Szene mit dem Sessellift.

    Hier ein Bild vom Sessellift mit Fahrradmitnahme-Möglichkeit von der Sessellift-Betreiber-Internetseite:

    https://geisskopf.de/wp-content/uploads/2020/07/Leitner-7854.jpg

    Link zur Internetseite:

    Ist das der Grund, weshalb Th(oma)s immer wieder davon berichtet, dass es so viele Fahrradtote gibt, die infolge von Alleinunfällen gestorben sind: "Nach einem Sturz mit dem Mountainbike im Bikepark Geißkopf (Kreis Regen) ist ein 46-Jähriger aus Hallbergmoos seinen schweren Verletzungen erlegen." Merkur.de vom 27.5.22 https://www.merkur.de/lokales/freisi…k-91575220.html

    Ich fürchte der Bike-Park am Geisskopf ist nicht der einzige seiner Art. Gehen solche Fahrradunfälle in die Verkehrs-Unfallstatistik ein, oder nicht?

    Wie dem auch sei, wünsche ich allzeit Unfall-freies Fahrradfahren, auch im Radel-Park.

    fixed that for you

    Dem Rat werde ich nicht folgen, schööönen Dank auch.

    Klar, wenn der cubernaut seinen ICE hat, dann ist er rundum glücklich und zufrieden,

    Genauso wie viele andere Menschen, die ein Auto haben, täglich viel Fleisch zu essen, einen Bungalow mit großem Grundstück im Grünen usw., usw.

    Da gibt es aber auch noch die viel, viel mehr anderen Menschen, die das alles nicht haben. Ist aber alles kein Problem, wenn man nur auf sich selbst fixiert ist.

    Im Diskussionsstrang Velo und Bahn ... entbrannte eine Diskussion über Vergleichsberechnungen zwischen verschiedenen Mobilitätssystemen. Um das Thema eingehender zu untersuchen eröffne ich diesen Diskussionsstrang mit einem Hinweis auf einen FAZ-Artikel, der das Thema in der Tiefe durchdringt und zugleich philosophische Horizonte aufzeichnet.

    Pseudomobilität – sind wir mit dem Auto wirklich schneller?
    6. März 2012 von Sophia Amalie Antoinette Infinitesimalia

    "Der Theologe und Philosoph Ivan Illich befand 1973, man sei mit dem Auto kaum schneller als mit dem Fahrrad - bei korrekter Berechnung. (...) Am bekanntesten ist der österreichisch-amerikanische Theologe heute für seine Schätzung, daß der Mensch in den 1970er Jahren mit dem Auto nach Einbezug wirklich aller Kosten – auch der indirekten – kaum schneller mit dem Auto vorankam als zu Fuß oder mit Fahrrad. (...) Denkt man darüber nach, sind gerade die kleinen Implikationen erstaunlich: zu Fuß sind tatsächlich fast alle Menschen zwischen 15 und 65 annähernd gleich – auf Fahrrädern ergeben sich erste Unterschiede zwischen einer Rostlaube und einem rassigen Colnago, aber erst bei Autos geht die Schere wirklich auseinander – ein VW Fox ist schließlich nicht mit einer S-Klasse zu vergleichen. In keiner Hinsicht. Technisierung macht irgendwie tatsächlich ungleich. Gleichzeitig passen sich Politik und Infrastruktur an die neuen Gegebenheiten an: mehr Strassen, geradere Strassen, schnellere ICE-Trassen, keine ineffizienten Kopfbahnhöfe mehr – sogar Fahrradwege werden ja im Dienste der schnellen Fortbewegung eingeführt."

    Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass Illich korrekt gerechnet hat und im wesentlichen auch noch unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts seine Berechnung zutrifft.

    Nachtrag: Der Link zu dem zitierten Artikel:

    Pseudomobilität - sind wir mit dem Auto wirklich schneller? - Deus ex Machina
    Der Theologe und Philosoph Ivan Illich befand 1973, man sei mit dem Auto kaum schneller als mit dem Fahrrad - bei korrekter Berechnung. Aber ob das im 21.…
    blogs.faz.net

    In meiner perfekten Welt wären die Züge pünktlich oder würden zumindest aufeinander warten. Und die ganzen anderen nervigen Mitmenschen, die mir mit ihrer puren Anwesenheit die Reiselaune vermiesen, würden alle brav zu anderen Zeiten unterwegs sein und selbstverständlich auch andere Ziele haben als ich.

    Wolltest du dich immer und überall nur mit den Menschen umgeben, die du ganz toll findest, dann wäre das vermutlich eine recht langweilige Welt.