Beiträge von Ullie

    Wer andere Meinungen oder politische Ansichten (so fragwürdig sie auch sein mögen) "verbieten" will, ist exakt der Faschist, vor dem er andere vermeintlich "beschützen" will. Überlasst es doch bitte jedem einzelnen Menschen, sich eine eigene Meinung zu bilden, anstatt diese Menschen pauschal zu entmündigen, zu bevormunden und für zu dumm zu erklären, sich eine "vernünftige" Meinung zu bilden?

    Aber genau das ist es, was ihr Pseudo-Bessermenschen braucht; ihr braucht das vermeintlich "Böse", um euch als das "Gute" darzustellen. Das ist der einzige Zweck eures Daseins. Hat man während Corona gesehen.

    Es gibt keine gefährlichen Meinungen. Gefährlich sind die, die meinen, darüber zu entscheiden, was "legal" ist und was nicht.

    Grüße aus 1984.

    Politische Meinungen oder Ansichten kann man nicht verbieten. Aber es ist möglich, verbrecherische Organisationen zu verbieten, die zu Hass und Gewalt gegenüber Minderheiten aufrufen und unseren demokratischen Staat überwinden wollen. Und deshalb ist es gut, dass die rechtsextremistische "COMPACT-Magazin GmbH" sowie die "CONSPECT FILM GmbH" verboten worden sind. Dein flammender Appell für die Redefreiheit in Ehren, Pirminator, aber weder du noch irgendein Mensch, der sich der Demokratie verpflichtet fühlt, muss es widerspruchslos erdulden, von Feinden der Demokratie zum Hassobjekt gemacht zu werden.

    Es kann sein, dass das Verbot von "COMPACT-Magazin GmbH" sowie die "CONSPECT FILM GmbH" von einem Gericht kassiert wird. Es kann sein, dass das dann von den Rechtsextremisten als Erfolg gefeiert wird, obwohl damit ja die Kritik dieser Rechtsextremisten, ihre Meinung würde in unserem Staat unterdrückt werden, eindrucksvoll widerlegt wäre. (An solchen Details haben sich die Rechtsextremisten noch nie gestört. Sie haben sich allenfalls darüber lustig gemacht. Siehe Goebbels-Zitat unten.)

    Niemand wird durch ein Verbot der rechtsextremistischen "COMPACT-Magazin GmbH" sowie der "CONSPECT FILM GmbH" daran gehindert, sich eine politische Meinung zu bilden. Aber jeder sollte sich vergegenwärtigen, was Goebbels zur Instrumentalisierung der parlamentarischen Demokratie durch die Nazis sagte: "Man soll nicht glauben, der Parlamentarismus sei unser Damaskus. [Das Damaskus-Erlebnis beschreibt, wie sich Saulus von einem Verfolger des Christentums zu einem Verteidiger des Christentums gewandelt hat. Die Redewendung war in den 20er-Jahren deutlich weiter verbreitet als heute für jemand, der aus einer tiefen Überzeugung heraus das politische Lager wechselt.] Wir haben dem Gegner die Zähne gezeigt von den Podien der Massenversammlungen und von den Riesendemonstrationen unserer braunen Garde aus. Wir werden sie ihm auch zeigen in der bleiernen Sattheit eines parlamentarischen Plenums. Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir. Jetzt seid ihr nicht mehr unter euch! Und so werdet ihr keine reine Freude an uns haben!"

    Joseph Goebbels über den Einzug der NSDAP in den Reichstag, 1928, Quellen Weimarer Republik

    Joseph Goebbels über den Einzug der NSDAP in den Reichstag - Geschichte kompakt
    Quelle eines Artikels des NSDAP-Reichspropagandaleiters Joseph Goebbels im Völkischen Beobachter am 30. April 1928
    www.geschichte-abitur.de

    Verstehe, es geht um die Vorwahlen. Die Vorwahlen sind eine Veranstaltung der Parteien, bei denen die Parteien durch Wahlen bestimmen, wer Präsidentschafts-Kandidat einer Partei werden soll. Wahlberechtigt sind die Parteimitglieder. Und wer darüber hinaus an den Vorwahlen teilnehmen möchte, der muss sich als Parteimitglied zum Zweck der Teilnahme an den Vorwahlen registrieren lassen.

    Hatte nicht die SPD einmal genau das Modell selbst diskutiert, um den Kanzlerkandidaten zu bestimmen:

    "Gabriel will Vorwahlen für Kanzlerkandidaten
    SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in seiner Partei angeregt, den SPD-Kanzlerkandidaten in einer Vorwahl zu bestimmen. Auch Nicht-Mitglieder sollen abstimmen können."

    Gabriel will Vorwahlen für Kanzlerkandidaten
    SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in seiner Partei angeregt, den SPD-Kanzlerkandidaten in einer Vorwahl zu bestimmen. Auch Nicht-Mitglieder sollen abstimmen können.
    www.zeit.de

    Kam das damals eigentlich noch zu Vorwahlen?

    Ich halte da nichts von, denn der Kanzler wird in Deutschland schlussendlich vom Parlament gewählt. Würden alle Parteien in Deutschland ihren Kanzlerkandidat*innen durch Vorwahlen wählen lassen, an denen sich alle Wähler*innen beteiligen könnten, dann gäbe das ein gigantisches Spektakel ohne wirklichen demokratischen "Nährwert". Und es würde den eigentlichen Ablauf der Wahl der Bundeskanzlerin/des Bundeskanzlers vernebeln.

    Im Falle der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten (der in der Weimarer Republik deutlich mehr Befugnisse hatte als heute der Bundespräsident) ging das gründlich schief für die Demokratie. Warum also mit Vorwahlen in Deutschland etwas einführen, was in eine Richtung geht, die schon einmal ins Verderben führte?

    Demokratisch ist das trotzdem mit der Registrierung für die Vorwahlen in den USA. Die eigentlichen Präsidentschaftswahlen sind dann ja geheim.

    In einem Artikel der Welt heißt es: "Medienberichten zufolge war Crooks als Wähler von Trumps Republikanern registriert – es wäre seine erste Wahl gewesen."

    Diese Formulierung, dass der Attentäter als Wähler der Republikaner "registriert" gewesen sei, irritiert mich. Wird denn nicht das Wahlgeheimnis verletzt, wenn man sich als Wähler für eine bestimmte Partei registrieren muss?

    „Bei Compact handle es sich um eine legale Zeitung, die noch nie strafrechtlich verurteilt worden sei, etwa wegen Volksverhetzung, Rassismus oder Aufruf zur Gewalt.“

    Und selbt wenn es tausendmal strengstens verboten wäre, ein solches rechtsradikales Hetzblatt wie Compact aus dem Verkehr zu ziehen. Es wäre eine Million mal schlimmer es nicht zu versuchen! Und selbst wenn es über den ideellen Erfolg hinaus nur einen einzigen konkreten Erfolg hat und der nur wenige Tage Bestand haben würde, dann hätte es sich bereits gelohnt:

    "Compact (Verlagsschreibweise: COMPACT; seit Oktober 2013 mit dem Zusatz: Compact – Magazin für Souveränität) war eine rechtsextreme deutsche politische Monatszeitschrift."

    https://de.wikipedia.org/wiki/Compact_(Magazin) abgerufen am 17.7.2024, Hervorhebung von dem Wort "war" von mir.

    Der Zebrastreifen ist in einer Tempo-30-Zone, wo es eigentlich keine Zebrastreifen geben sollte:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    "Auch in den für die Einrichtung von Zebrastreifen gültigen »Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen« heißt es, dass sie »in Tempo-30-Zonen in der Regel entbehrlich« sind."

    aus: GAZ vom 19.6.20

    Keine »Zebras« in der 30er-Zone
    www.giessener-allgemeine.de

    Die Gegenkampagne der Demokraten gegen Trumps polemischen Vorwurf, der amerikanische Staat sei der mit Abstand unsicherste und gefährlichste auf der Welt, besonders für ehemalige US-Präsidenten, muss darauf setzen, dass Trump das Opfer eines Waffennarren aus den eigenen Reihen wurde. Und dass nicht zuletzt Trump selbst und seine Kumpanen von der NRA (Die National Rifle Association) Schuld an dem Attentat sind, weil sie den massenhaften Besitz halbautomatischer Waffen und noch gefährlicherer Schusswaffen in der Hand von Zivilisten propagieren.

    Bekanntermaßen sind viele US-Amerikaner in der Diskussionen um Einschränkungen beim Waffenbesitz für Zivilisten komplett paranoid veranlagt und für Agitation der NRA leider sehr empfänglich. Das macht es für die Demokraten nicht einfacher.

    "Update Mutmaßlicher Schütze getötet?: Ex-Präsident Trump bei Wahlkampf-Event mit Blut am Ohr von Bühne geführt
    Zu Beginn der Rede von Donald Trump fallen plötzlich Schüsse, der Ex-Präsident geht zu Boden. Er selbst soll nur leicht verletzt sein. Ein Teilnehmer der Veranstaltung und der Schütze sollen tot sein."

    Es ist jetzt kurz vor 2:00 Uhr (MEZ) in der Früh. Und auch wenn das sehr beunruhigend klingt, was da gerade durch die Medien geht, ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht. Morgen ist auch noch ein Tag.

    "Wo und wann gilt die Schrittgeschwindigkeit?
    Zum Beispiel dann, wenn ein Schul- oder Linienbus mit eingeschaltetem Warnblinklicht an einer gekennzeichneten Haltestelle steht, darf man nur vorsichtig in Schrittgeschwindigkeit daran vorbeifahren. Hinzu kommt: Steigen Fahrgäste ein oder aus, darf man in Fahrtrichtung nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren, ausreichend Abstand inklusive."

    Zitat aus: Auto Bild

    Vorsicht, Falle: Wie schnell ist Schrittgeschwindigkeit? - AUTO BILD
    In Deutschland sind Geschwindigkeiten im Straßenverkehr normalerweise genau geregelt. Bei der Schrittgeschwindigkeit besteht aber mehr "Spielraum".
    www.autobild.de

    In StVO §20 heißt es dagegen: (4) An Omnibussen des Linienverkehrs und an gekennzeichneten Schulbussen, die an Haltestellen (Zeichen 224) halten und Warnblinklicht eingeschaltet haben, darf nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Die Schrittgeschwindigkeit gilt auch für den Gegenverkehr auf derselben Fahrbahn. Die Fahrgäste dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muss, wer ein Fahrzeug führt, warten.

    Die Schrittgeschwindigkeit gilt also auch für den Gegenverkehr!

    Im Übrigen vermittelt die Auto Bild Darstellung den Eindruck, Schrittgeschwindigkeit gelte nur in dem, Fall, dass Fahrgäste ein oder aussteigen. Das kann ein Autofahrer gar nicht zuverlässigen beurteilen, ob jemand aussteigt, oder gerade ausgestiegen ist. Das Vorbeifahren mit maximal Schrittgeschwindigkeit gilt immer, wenn der Bus mit Warnblinklicht hält.

    Dass der Autoverkehr aus beiden Richtungen anhalten muss, um Fußgänger, die die Fahrbahn queren, passieren zu lassen, wird ebenfalls in dem Auto Bild Artikel unterschlagen.

    ... Toiletten meist nicht benutzbar, entweder technisch oder hygienisch bedingt oder beides.

    Gab es damals nicht nur im Osten, sondern auch noch im Westen Deutschland noch sehr verbreitet diese Zug-Klos, bei denen das Geschäft auf den Schienen "verklappt" wurde und die deshalb im Bahnhofsbereich nicht benutzt werden durften? Hygienisch - naja. Aber funktioniert hatten die doch eigentlich recht zuverlässig.

    Fallrohrtoilette ist wohl der amtliche Ausdruck:

    Es gibt genug "Gehwege", welche die Straßenverkehrsbehörden mit einem VZ240 "verziert" haben. Da hilft kein Gejammer, da hilft halt (im 1. Schritt) nur die Demontage dieses Schildes.

    Gegen die sehr weit verbreitete Erwartungshaltung, dass Radfahrer auf der Fahrbahn sowieso grundsätzlich nichts verloren hätten, hilft das freilich nicht direkt.

    Es geht ja nicht nur um VZ 240. In Hannover beispielsweise ist dieser sehr schmale und oft nahe am Fußweg verlaufende Radweg ein großes Ärgernis:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Verpflichtend ausgeschildert ist der Fahrradweg mit Verkehrszeichen 241-30 Getrennter Rad- und Gehweg, Radweg links [Zeichen 241-30]. Es ist ein schmaler, oft holpriger Radweg. In dem streetview-Bild sieht man außerdem, dass der Radweg über eine längere Strecke direkt neben einer Arkade gelegen ist, aus der jederzeit Fußgänger treten können.

    Heute, 12.7.24, schreibt die HAZ:

    ""Katastrophale Situation ändern"
    Neues Verkehrsrecht: Hannovers Grüne wollen Radweg auf Fahrbahn der Vahrenwalder Straße
    Mehr Platz für den Radverkehr: Das fordern die Grünen auf der Vahrenwalder Straße. Dort gibt es drei Spuren für Autos, Radfahrer und Fußgängerinnen teilen sich den Bürgersteig.
    Anhören
    Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr: Die Grünen in Hannover wollen die neuen Spielräume im Verkehrsrecht nutzen, um eine Fahrspur für Autos auf der Vahrenwalder Straße zum Radweg zu machen."

    Die CDU entgegnet prompt, man könne doch auch den Fahrradweg etwas verbreitern und dafür den Fußweg schmaler machen, es würden ja ohnehin nur ganz wenige Fußgänger auf der Vahrenwalder Straße unterwegs sein.

    Gibt es ja kaum in "den Städten". Mir fällt da nur der Fuß e.V. ein - auch da war Dr. Kettler sehr engagiert.

    Ist das dieser Dr. Kettler, der das Buch "Recht für Radfahrer" geschrieben hat?

    Die Titelseite der Ausgabe von 2008 spricht mich an, ein*e Fahrradfahrer*in mit Satteltaschen, die durch eine dicht mit Autos beparkte Pflastersteinstraße fährt.

    https://i.ebayimg.com/images/g/yOsAAOSwvhRlYeTs/s-l960.jpg

    Auf der Titelseite von 2013 sind drei Rennradfahrer*innen abgebildet, das spricht mich nicht so sehr an.

    https://m.media-amazon.com/images/I/51PizLIr9hL._SY466_.jpg

    Ist das Buch von Kettler denn eher ein Ratgeber für Radrennsportler*innen oder richtet es sich mehr an Alltags-Fahrradfahrer*innen?

    Ich finde 25 km/h reichen völlig aus. Und viele Pedelcfahrer sind damit schon überfordert. Wer es schneller will kann ja ein S-Pedelec kaufen oder ein Moped.

    Im Prinzip sind Fahrradfahrerinnen nicht damit überfordert ein Pedelec zu fahren, das eine Tretunterstützung bis 25 km/h liefert. Es kommt halt sehr auf die damit befahrenen Wege an.

    Viele Fahrradwege sind nicht verkehrssicher befahrbar mit einem Tempo von 25 km/h. Zum Glück wissen das die meisten Fahrradfahrer*innen, denen es keine Mühe macht, ein solches Tempo und höher also bis 30 oder 35 km/h auf einem Bio-Bike (also ohne elektrische Tretunterstützung) zu fahren. Viele von denen benutzen deshalb die Fahrbahn wo es erlaubt ist und halten sich auf schlecht ausgebauten Fahrradwegen ggf. tempomäßig etwas zurück, zum Beispiel auf einem Fahrradweg, der trotz schlechten Zustandes und trotzdem er zu schmal ist, mit [Zeichen 240],[Zeichen 241-30]oder[Zeichen 237] benutzungspflichtig gemacht wurde.

    Die Mehrheit der Fahrradfahrer*innen ist nicht so gut trainiert und fährt ohne elektrische Tretunterstützung im ebenen Gelände nicht schneller als 12-15 km/h. Der renommierte Verkehrswissenschaftler Herrmann Knoflacher sagt: "Der öffentliche Verkehr ist ab zwölf km/h das effizienteste Verkehrsmittel. Bis zu vier oder fünf km/h ist es der Fußgänger. Dazwischen liegt die Nische des Radverkehrs, der einen großen Teil der städtischen und auch der ländlichen Mobilität abdecken kann.

    Wenig trainierte Fahrradfahrer*innen sind es gewohnt, auch auf schlechten und zu schmalen Radwegen so schnell zu fahren, wie sie es im Alltag auf einer längeren Strecke können, nämlich Geschwindigkeiten um die 15 km/h. Konditionell bedingt sind bei der Mehrheit der Fahrradfahrer*innen deutlich höhere Tempi nicht möglich.

    Wenn die jetzt auf's Pedelec umsteigen, dann kann das zu Problemen führen. Deshalb sollte verstärkt darauf hingewiesen werden, dass Pedelec-Fahrer*innen sich ihrer gestiegenen Verantwortung, die das neue Verkehrsmittel mit sich bringt, gerecht werden. Dass heißt auf Fahrradwegen die Höchstgeschwindigkeit mit Tretunterstützung von 25 km/h wirklich nur dann ausfahren, wenn es die Wegebeschaffenheit zweifelsfrei zulässt.

    Auf Fahrradwegen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit ein deutlich niedrigeres Tempo erfordern, bitte nicht schneller fahren als auch bisher ohne Tretunterstützung. Und auf Fahrradwegen, die nicht benutzungspflichtig sind, besser verzichten und dafür die Fahrbahn benutzen.

    Überhaupt sollte die ganze "E-Bike-Propaganda" auf deutlich kleinerer Flamme gekocht werden und dabei die Geschwindigkeit herausgenommen werden. Entscheidend ist letztlich die Infrastruktur im Sinne von großer Nähe von Einkaufsorten, Arbeitsstätten, Ärzteversorgung, Schulen und Kindergärten, Freizeitstätten und Wohnstätten insgesamt, sodass viele Alltagswege im besten Fall auch bequem und ohne großen Zeitaufwand zu Fuß zurückgelegt werden können.

    Im Kern hat die AfD da schon recht: (...) In Summe geht jeder durchschnittlich vielleicht 1 km am Tag und daran würde sich auch mit besserer Infrastruktur nichts grundlegendes ändern.

    Warum der AfD-Propaganda auf den Leim gehen?

    Eine Gegendarstellung: "Wir machen im Schnitt 7.500 Schritte pro Tag. Da ein Schritt im Durchschnitt 0,8 Meter beträgt, laufen wir 6 km pro Tag.

    (...) Die Forschenden werteten insgesamt 17 Studien aus und hatten so Zugriff auf die Daten von fast 227.000 Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt. Sie fanden heraus, dass tägliches Gehen in engem Zusammenhang mit besseren Chancen auf ein längeres, gesünderes Leben steht - und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht oder Wohnort.

    Das Gehen sehr gesund ist, stellt auch die Tagesschau vom 11.8.23 fest:

    Analyse zur Bewegung im Alltag: 4.000 Schritte am Tag reichen aus
    Wer 10.000 Schritte am Tag macht, bleibt gesund - so eine allgemeine Annahme. Wissenschaftliche Zweifel an dieser Zahl gibt es schon lange - jetzt belegt eine…
    www.tagesschau.de

    "Zählte man einst Kalorien, so sind es heute Schritte, konkret: 10.000 pro Tag. Wer so viele Schritte am Tag macht, - je nach Schrittlänge in etwa sechs bis acht Kilometer Fußmarsch - , bleibt fit und gesund - so die bisherige Idee.
    Wissenschaftliche Zweifel an diesem vermeintlich magischen Wert gibt es schon länger - jetzt belegt eine neue Metaanalyse, die im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlicht wurde: Schon knapp 4.000 Schritte am Tag reichen aus, um das Risiko eines frühen Todes zu verringern. Selbst 2.300 Schritte täglich waren demnach mit einem geringeren Risiko verbunden, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben."

    Im Umkehrschluss heißt das: Die Afd-Kampagne gegen den Fußverkehr und für eine verstärkte Förderung des Autoverkehrs, ist eine Propaganda für einen frühen Tod! Und leider spornt auch die von dir ausgesprochene Vermutung von 1 km Fußweg täglich nicht dazu an, mehr Schritte zu tun, im Gegenteil. Dabei sind bereits 2300 Schritte, also rund 1,4 bis 1,8 km ausreichend, um einen frühen Tod durch Gehfaulheit, wie die AfD es propagiert, zu verhindern.:saint:

    In dem verlinkten Artikel heißt es:

    "22 Prozent aller Wege legen die Deutschen zu Fuß zurück. Bis 2030 soll es mehr werden, plant die Ampel in ihrer Fußgängerstrategie.

    Da frag ich mich doch, was mit den anderen 78 Prozent der Wege ist, die die Deutschen nicht zu Fuß zurücklegen?

    Leider wird in dem Artikel nicht darauf eingegangen. Es wird auch keine Quelle angegeben, aus der die Zahl stammt.

    Ein gefundenes Fressen für die rechtsradikalen Autofetischisten von der AfD: "Fußwege würden nur ein Prozent der tatsächlichen Verkehrsleistung ausmachen, sagt der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dirk Spaniel." Und weil sowieso kaum jemand irgendwann zu Fuß geht, braucht es auch keine Förderung des Fußverkehrs, folgert die AfD.

    Bürgersteige ausbauen: Ampel will Fußgängerverkehr fördern
    22 Prozent aller Wege legen die Deutschen zu Fuß zurück. Bis 2030 soll es mehr werden, plant die Ampel in ihrer Fußgängerstrategie.
    www.zdf.de

    Statt 22 Prozent Fußwege, wie es der Bundesverkehrsminister vermutet, also nur 1 Prozent Verkehrsleistung laut AfD.

    Ich mache folgende Gegenrechnung auf: Ohne Fußverkehr gäbe es auch keinen Autoverkehr und keine Fahrradverkehr und keinen Flugverkehr und keinen Schiffsverkehr, denn die Wege von der Haustür zu diesen Verkehrsmitteln sind in der Regel Fußwege, bzw. beinhalten Fußwege. Und die Wege vom Parkplatz zum Ziel sind erneut Fußwege, der Fußwegeanteil liegt also aus diesem ganz selbstverständlichen Grund auf jeden Fall über 66 Prozent. Weil es aber auch noch zahlreiche Quell- Zielverkehre gibt, die ausschließlich nur zu Fuß zurückgelegt werden, ist mit einem Fußverkehrsanteil von vermutlich um die 80 bis 90 Prozent zu rechnen!

    Schön, dass die Bundesregierung was dafür tun will!:saint: Aber dann doch bitte auch von vornherein mit Zahlen, die die große Bedeutung des Fußverkehr abbilden!

    "Bundeszentrale für politische Bildung: Vor den Rechten eingeknickt
    Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) veröffentlichte ein Video zur WM 2006 als Faktor beim Rechtsruck. Nach rechtem Shitstorm wurde es gelöscht."

    In dem taz-Artikel wird über einen Video der bpb berichtet in dem eine kritische Erörterung des 2006er "Sommermärchens" stattfindet und auf den Fußballsport als möglicher Verstärker für Rechtsradikalismus hingewiesen wird: "„Sind Poldi, Klinsi und Co schuld am Rechtsruck in Deutschland? Steile These. Aber da könnte doch was dran sein.“ So leitete Susanne Siegert, bekannte Bildungsinfluencerin gegen Rechtsextremismus, ein nicht ganz zweiminütiges Video ein."

    Bundeszentrale für politische Bildung: Vor den Rechten eingeknickt
    Die Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichte ein Video zur WM 2006 als Faktor beim Rechtsruck. Nach rechtem Shitstorm wurde es gelöscht.
    taz.de

    Bei der Berichterstattung über Fahrradrennsport-Ereignisse wie derzeit die Tour de France hingegen, wird deutlich, dass die antretenden Teams international zusammengesetzt sind. Dazu kommen immer wieder eingeblendete Funksprüche aus verschiedenen Rennteams auf Englisch.

    Ist der Rennradsport stärker immun gegen eine Vereinnahmung durch rechtsradikales Gedankengut? Zumindest eine Geste wie die eines Spielers der türkischen Fußball-Nationalmanschaft, der den sog. Wolfsgruß zeigte, ist mir bei Berichten über Fahrradrennsportereignisse noch nicht aufgefallen.

    Schade, dass die bpb sich so leicht ins Bockshorn hat jagen lassen. Ein Vergleich zum Fahrradrennsport hätte eine bessere Entgegnung sein können.

    Da bin ich froh, dass ich meine ÖPNV-Abenteuer pro Jahr für gewöhnlich an einer Hand abzählen kann und frage mich beim Lesen mancher Beiträge hier, ob da noch Idealismus als Motivation dahinter steht oder doch eher Masochismus. ^^

    Wohl wahr, da kann man in gewisser Hinsicht drüber froh sein. Nur dass es nicht zum Lachen ist, sondern vielmehr eher zum ;(.

    Es ist doch wohl klar, dass ein Bus, der 58 Minuten braucht, während man mit dem Auto in 15 Minuten da ist, nur von Leuten benutzbar ist, die zu viel Zeit haben.

    Nein, das ist nicht klar! Überhaupt, was soll die abfällige Bemerkung über Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, kein Auto benutzen? Wenn etwas klar ist, dann das: In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine Verkehrsinfrastruktur geschaffen, die vielen Menschen das Autofahren aufzwingt, bzw. sie mehr oder weniger stark vom Leben ausschließt.

    Interessant wäre, was los ist, wenn wegen der mit Hilfe der Spezialdemokratischen Partei beschlossene Verschärfung des Bürgergeldes (bei Jobs bis 6 Stunden pro Tag ist 1 Stunde pro Richtung, bei über 6 Stunden sind 1,5 Stunden pro Richtung als Wegezeit zumutbar) einem Bürger aus diesem abgehängten Landkreis ein Job in Dresden aufgezwungen werden soll und der dann mit Verweis auf den 58-Minuten-Bus und wohl noch eine unzureichende Taktung sagt: "Das liegt über 1,5 Stunden".

    So was nennt man einen Teufelskreis. Viele Bürgergeldempfänger*innen haben kein Auto und das Bürgergeld ist so knapp bemessen, dass es nicht möglich ist, ein Auto zu finanzieren. Nach dem aktuellen Eckregelsatz stehen für Verkehr 50,49 Euro/Monat zur Verfügung.

    Bürgergeld Regelsatz 2024 - Ein Überblick

    Die monatliche Kosten für einen Volkswagen Polo 1.0 Live (das preisgünstigste Volkswagen-Fahrzeug) betragen laut ADAC Preisliste 526,- Euro.

    https://assets.adac.de/Autodatenbank/Autokosten/autokostenuebersicht_s-v.pdf

    Es ist für irreale Probleme aber noch nicht mal eine Ländergrenze nötig, im Busverkehr reicht schon eine Kreisgrenze:

    https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/…ZWQzMGE4ODZjNjc

    Es gibt sicher noch mehr vergleichbare Absurditäten im "(Landkreis-)grenzübergreifenden" ÖPNV. Ganz zu schweigen von den innereuropäischen Grenzen.

    Trotzdem halte ich es für kontraproduktiv, wenn sich Satiresendungen oberflächlich darüber lustig machen und dabei den springenden Punkt aus dem Auge verlieren. So wird in der von Mueck verlinkten Extra3-Sendung der Eindruck erweckt, der ÖPNV sei ein Mobilitätssystem vorwiegend für Rentnerinnen und Rentner. Dass der ÖPNV sehr schnell ein ernstzunehmendes attraktives Mobilitätssystem sein könnte, wenn die Bereitschaft bestünde, den Autoverkehr einzugrenzen, wird nach meiner Beobachtung selten thematisiert.

    Ein Beispiel aus dem ländlichen Raum in der Eiffel:

    Google Maps
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    www.google.com

    Die Linienbushaltestelle ist so angelegt, dass der nachfolgende Autoverkehr an der Haltestelle nicht an dem Linienbus vorbeifahren kann. Auch in der Gegenrichtung ist das so angelegt:

    Google Maps
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    www.google.com

    Aber leider ist das nur an ganz wenigen Haltestellen der Fall, dass der Linienbus privilegiert wird. An den meisten Haltestellen ist der Bus gezwungen in Haltebuchten zu halten und hat dann Mühe, wieder aus der Haltebucht heraus zu fahren, weil viele Autofahrer ignorieren, dass sie in dem Fall wartepflichtig sind.

    Außerdem ist das Tempo der Linienbusse begrenzt auf 60 km/h (wenn Passagiere auf Stehplätzen anwesend sind). Deshalb sollte grundsätzlich nicht schneller als Tempo 60 auf Landstraßen gefahren werden dürfen. Damit könnten riesige Geldsummen eingespart werden, weil Landstraßen nicht länger sukzessive verbreitert und begradigt und Senken und Anhöhungen nivelliert werden müssten, um sie Tempo-100-gängig zu machen.

    Immerhin eine interessante Extra3-Sendung, die ein bisschen Richtung Verkehrswende geht, gibt es dann doch:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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