Beiträge von Ullie

    Fahrbahnradler Man muss nicht nach Übersee, um eine Stadt-Seilbahn auszuprobieren, die als ÖPNV genutzt wird, bzw. wurde. Wenn du mal in der Gegend bist, dann mach Pause am "Deutschen Eck" in Koblenz. Nicht weit vom Bahnhof Koblenz ist die Talstation der Seilbahn mit der du auf die Festung Ehrenbreitstein am anderen Ufer fahren kannst.

    Obwohl ursprünglich zur Bundesgartenschau 2011 als ÖPNV-Transportmittel und als Ersatz für eine Busverbindung gebaut, kann man dort heute leider nicht mit dem Deutschlandticket fahren. Das Abend-Einzelticket für Erw. (Hin- und Rückfahrt) kostet knapp unter 10 Euro:

    Ticketpreise für die Seilbahn Koblenz - Über den Rhein auf die Festung Ehrenbreitstein schweben

    Die Koblenzer Seilbahn hat Deutschlandweit die höchste Förderkapazität pro Stunde einer Luftseilbahn.

    Beides wäre Kokolores ...

    Wenn ich bei StreetView so die Brücke der Wunstorfer Str. über den Kanal sehe, wäre die für eine Tram eher ungeeignet von Statik, Maßen, Lage, ... Man muss eh eine neue bauen für die Bahn, also dann gleich richtig ungefähr so:

    https://brouter.de/brouter-web/#m…1,2,3,4,5,6,7,8

    Erste Haltestelle nahe Rewe, 2. mittendrin, dann über den Kanal und noch 2 Halte in Ahlem, dann wird das was ...

    Die Punktlinie, die du in deinen Plan eigezeichnet hast, kreuzt diese Bahnlinie, die auf einem hohen Damm verläuft. Deshalb sprach ich von der "Insellage" der Wasserstadt. Der Bahndamm ist ähnlich wie ein Wassergraben.

    Die vorhandene Brücke (der Standort der brücke, nicht die Brücke selbst, (die ist derzeit auf 16 t begrenzt bei LKW-Gegenverkehr auf der Brücke) also der Brückenstandort über den Kanal ...

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    und die anschließende Unterführung unter der Bahnlinie ...

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    sind gesetzt. Deshalb kann eine Stadtbahnlinie die Wasserstadt entweder nur tangieren, oder sie müsste inmitten der Wasserstadt enden. Und dazu gibt es dort zu wenig ÖPNV-Kunden in der Wasserstadt.

    So wie es auf der von dir verlinkten streetmap-Karte eingetragen wurde, wurde es auch diskutiert. Es gab aber auch die Forderung mitten im Wasserstadtgelände eine Endhaltestelle einzurichten, das hätte aber einem großen Teil Ahlem nichts genutzt. (Genau so wie die andere schon bestehende Endhaltestelle Ahlem vielen Ahlemenern zu weit weg ist.) Und nur die Wasserstadtbewohner wären zu wenig gewesen für eine Endhaltestelle.

    Ich denke, wenn man die Wasserstadt autofrei gebaut hätte, dann gäbe es auch mehr ÖPNV-Kunden und man könnte ganz anders kalkulieren, was die ÖPNV-Bedarfe angeht. Aber das ist einigen zu radikal gedacht.

    Deine Kritik Seilbahn = "Insellösung" ist einerseits richtig, andererseits hat die Wasserstadt gewissermaßen eine Insellage. Und damit hat die Seilbahn eine Berechtigung und ist nicht nur "ein Zeichen planerischen Unwillens".

    Ich bin gespannt, welche Rolle das Thema Seilbahn spielen wird im jetzt angelaufenen OB-Wahlkampf und Wahlkampf für die Kommunal-Parlamente. Zur Erinnerung: Die Wasserstadt Linden wächst und gedeiht und hat immer noch keinen brauchbaren ÖPNV-Anschluss.

    Die Bushaltestelle auf dem Wasserstadtgelände auf dem Bild wartet auf ihre Inbetriebnahme. Wenn die Wasserstadt weiter wächst, wird der Busbetrieb nur bedingt geeignet sein, als ÖPNV-Anschluss. Die Pläne einen Stadtbahnast von der Linie 10 mit Ziel Wasserstadt abzuleiten liegen auf Eis. Eigentlich ein Grund, innovative Ideen für den ÖPNV in Hannover anzupreisen.

    Zur Erinnerung: Bereits 2016 wurde die Idee einer Seilbahnanbindung von den Grünen in Hannover ins Gespräch gebracht:

    Siehe zum Beispiel nana-online vom 25.8.2016

    Kommt die Seilbahn-Anbindung für die Wasserstadt in Hannover?
    Wie die in Hannover erscheinende „Neue Presse“ berichtet, wird in Teilen der Stadt ein durchaus ernstgemeintes Projekt einer Seilbahnverbindung zu einem neu…
    www.nana-online.de

    oder diese Animation der HAZ:

    Eine Seilbahn für die Wasserstadt? | Wasserstadt Hannover

    Ob die Seilbahnidee im bevorstehenden OB-Wahlkampf und Kommunalwahlkampf Beachtung finden wird? Und wie weden sich die OB-Kandidat*innen dazu verhalten?

    Die Idee zu einer Seilbahn kam in Bonn bereits in den 50er-Jahren auf:

    "Eine Seilbahn in Bonn – schon in den 1950er Jahren geplant, jetzt als Idee neu geboren. Grund ist ein gravierendes Verkehrsproblem. Der Venusberg boomt."

    Archiv: Bonn macht mit

    Mehr Infos dazu auf: https://bonn-macht-mit.de/archiv/dialog/…g-seilbahn.html

    In Bonn startet gerade eine neue Etappe auf dem Weg hin zur Seilbahn als ÖPNV-Transportmittel:

    "Im Mai hat das Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE mit Hauptsitz in Stuttgart die Arbeit als Programmsteuerer für die Bonner Seilbahn übernommen. Damit tritt das innovative Verkehrsprojekt in die nächste Phase ein. Derzeit übergibt der von der Stadt Bonn beauftragte Planer seine Kenntnisse und Unterlagen an die auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsfirma."

    Seilbahn-Projekt in Bonn bricht zur nächsten Etappe auf

    "Als Oberbürgermeister will ich Bus und Bahn stärker ausbauen, den Anteil des Radverkehrs bis 2025 auf 30 Prozent und bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen und eine autofreie Innenstadt bis 2030 erreichen." (Belit-Onay-Mobilitaetskonzept_190905.pdf)

    Fridays for Future Plakat bei einer Demonstration von FFF kurz vor der OB-Wahl 2019

    https://www.belit-onay.de/fileadmin/user_upload/Belit-Onay-Mobilitaetskonzept_190905.pdf

    Hört sich erst mal griffig an, was der damalige OB-Kandidat der Grünen im Wahlkampf 2019 formulierte. Aber bereits in dem zitierten Positionspapier von 2019 gibt es einige "Hintertürchen". Und bei genauerem Hinsehen ist es dann nicht mehr so weit her mit der angeblich "autofreien Innenstadt". So heißt es nur wenige Zeilen weiter:

    "Innerhalb des Cityrings soll es keinen Autoverkehr mehr geben, Ausnahmen: Anwohner und Lieferverkehr und die Anfahrt zu einzelnen Parkhäusern bleiben frei."

    Bereits im Wahlkampf hat Onay dann das Hintertürchen genutzt und statt autofreie Innenstadt nur noch das Ziel "autoarme Innenstadt" genannt.

    Hat das Onay mehr genutzt oder mehr geschadet, dass er bereits im Wahlkampf von dem ambitionierten Ziel "autofreie Innenstadt", das viele seiner Unterstützer begrüßt hatten, abgeschwenkt ist und stattdessen rhetorisch "auf die Bremse getreten" hat?

    Der Erfolg gibt Onay recht. Bei der Wahl am 27. Oktober 2019 und der anschließenden Stichwahl am 10. November wurde der OB-Kandidat der Grünen, Belit Onay, zum Oberbürgermeister gewählt. Auch nach seiner Amtseinführung hat Onay in Verkehrsdiskussionen den Begriff "autofrei" als Zielvorstellung stets vermieden und stattdessen von der autoarmen Innenstadt gesprochen. Ein Begriff, der der oben zitierten Detail-Beschreibung sehr viel eher gerecht wird.

    Im September 2026, also in rund einem Jahr, will Onay zur Wiederwahl antreten. Der Wahlkampf hat begonnen.

    "Wer in Hannovers Stadtteilen außerhalb der City sein Fahrzeug im Halteverbot abstellt, hat gute Chancen, nicht erwischt zu werden. Die Stadt schickt in alle Stadtbezirke außerhalb von Mitte lediglich 15 Mitarbeitende auf Kontrollgänge."

    Der Stadtteil Linden-Limmer entwickelt sich zum Wohnwagendauer-Abstellplatz. Die Populisten der Autoparteien machen jedoch die "roten und grünen Spinner" für die angebliche Parkplatznot verantwortlich.

    Wohnwagen im Stadtbezirk Linden-Limmer und in Ricklingen

    Oft stehen Wohnwagen wochenlang an ein und derselben Stelle, obwohl Anhänger ohne Zugfahrzeug "nicht länger als zwei Wochen auf einem Parkplatz stehen dürfen."

    Falschparker: Stadt will engmaschigere Kontrollen
    Bislang bleibt das Falschparken außerhalb der City meist ungesühnt. Damit soll Schluss sein: In mehreren Stadtbezirken schickt die Stadt Hannover sogenannte…
    www.haz.de

    https://archive.ph/refgi#selection-1483.0-1489.247

    Anhänger parken gemäß StVO: Ohne Zugfahrzeug erlaubt?
    llll➤ Infos zum Thema "Anhänger parken" z. B. ✔ Darf ich einen Anhänger ohne Zugfahrzeug abstellen?, ✔ Welche Vorschriften gilt es zu beachten? etc.
    www.bussgeldkatalog.org

    Es wird selten so detailliert Auskunft gegeben, wie es um die Kontrolle des Falschparkens bestellt ist, wie in dem verlinkten HAZ-Artikel. Als Bürger wird man dagegen oft bei einer Anfrage mit der Aussage abgespeist, dass ausreichend Kontrollen stattfänden. Die aus dem Artikel zitierte Aussage bestätigt jedoch meine Befürchtungen, dass dem nicht so ist. In Hannovers 13 Stadtbezirken wohnen jeweils rund 40 Tausend Einwohner. Kontrolliert wird aber fast ausschließlich im Stadtteil Mitte, wo 66 % der Mitarbeiter*innen des Verkehrsaußendienstes eingesetzt werden, sodass in den anderen 12 Stadtteilen im Durchschnitt jeweils nur ein bis höchstens zwei Mitarbeiter*innen ihren Dienst tun. Denn in dem Artikel heißt es:

    "Die Mehrzahl der 45 Angestellten im Außendienst kontrolliert das Parken im Stadtbezirk Mitte – weil dort die meisten Verstöße passieren. Diese Zahlen nannte die Stadt Hannover auf eine Anfrage der SPD im Bezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode." (ebenda)

    Aber die Stadt Hannover will das jetzt ändern:

    "Seit Kurzem bekommt der Verkehrsaußendienst der Stadt allerdings Verstärkung von sogenannten Ordnungsbotschaftern und - botschafterinnen. Diese setzt die Stadt zunächst in Döhren-Wülfel, Südstadt-Bult, Bothfeld-Vahrenheide und Vahrenwald-List ein. (ebenda)

    Was machen die "Ordnungsbotschafter*innen?

    "Aufgabe der Botschafter ist es, Anregungen und Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern etwa zu Problemen wegen Lärm oder Müll auf den Straßen oder in Parks aufzunehmen. Zugleich sollen sie bei ihren Rundgängen aber auch parkende Autos kontrollieren – das hatte die Stadt bislang nicht so deutlich mitgeteilt. „Ziel ist, jedem Stadtbezirk einen Ordnungsbotschafter oder eine -botschafterin fest zuzuordnen“, so die Verwaltung." (ebenda)

    Es ist bezeichnend, dass dieser wirklich winzige Tropfen, der eigentlich auf dem glühend heißen Eisen Falschparken sofort verdampft, für andere anscheinend ein Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt.

    Meine Einschätzung: (Achtung Ironieschalter an ;)):

    X(Ganz toll statt einer Ordnungskraft kontrollieren nun zwei Ordnungskräfte pro Stadtteil (Ausnahme Mitte, da kontrollieren mindestens 30 Ordnungskräfte) das Falschparken: Aber die zweite Ordnungskraft, die in den anderen Stadteilen jeweils dazu kommt, kontrolliert das Falschparken nur so ein bisschen nebenher, wenn noch etwas Zeit übrig bleibt. Denn die eigentliche Aufgabe der Ordnungsbotschafter*in ist es, nach überfüllten Mülleimern zu fahnden.X(

    Ich hatte bei der Verkehrswacht nachgefragt, und unter anderem dafür plädiert, dass sich die Verkehrswacht stärker für ein generelles Tempo 30 innerorts einsetzen möge, anstatt eine Helm-Kampagne mit sexistischen Frauenbildern zu garnieren.

    In der Antwort heißt es, die Helmkampagne sei nicht sexistisch und als Beleg wird auf zwei weitere Fotos hingewiesen, die angeblich immer zusammen gezeigt würden mit dem Foto, auf das ich speziell hingewiesen hatte. Außerdem sei die Frau nicht in Unterwäsche dargestellt worden, so wie das damals bei Scheuers Helm-Kampagne geschehen sei.

    Dieses Foto hatte ich besonders kritisiert:

    https://www.landesverkehrswacht.de/fileadmin/user_upload/LVW/Projekte_Kampagnen/2025/908_040_010_WM_Banner_Sexy.jpg

    „Mit Helm mehr Boah“, das ist das hier:

    https://www.landesverkehrswacht.de/fileadmin/user_upload/LVW/Projekte_Kampagnen/2025/908_040_010_WM_Banner_Boah.jpg

    und „Oben ohne ist Out“: Habe ich auf der Verkehrswacht-Internetseite nicht gefunden, aber auf einer facebook-Seite:

    Bei Facebook anmelden

    Mein Eindruck ist, die Verkehrswacht ist selbst auch nicht so recht glücklich über das, was die beauftragte Werbeagentur geliefert hat, will das aber nicht rundheraus zugeben.

    Ach ja: Zu Tempo 30 Regelgeschwindigkeit innerorts sagt die Verkehrswacht in ihrer Antwort-E-Mail, dass das klare Beschlusslage sei und bereits gefordert würde, aber die Umsetzung außerhalb ihres Einflussbereiches sei.

    Hat denn noch wer die Verkehrswacht, Landesverband Niedersachsen, angeschrieben und Antworten erhalten?

    Habe im Thread zum Fahrradhelm die Infos zur Verkehrswacht-Helmkampagne 2025 ebenfalls gepostet:

    Ullie
    13. August 2025 um 08:28

    Eine sexistische Helmtragen-Kampagne hatte nach meiner Erinnerung zuletzt Andi Scheuer (CSU), damals Bundesverkehrsminister, inszeniert:

    Verkehrsminister Scheuer wegen Fahrradhelm-Kampagne in der Kritik
    In Zusammenarbeit mit "Germany's Next Topmodel" wirbt das Verkehrsministerium für das Tragen von Fahrradhelmen. Doch die leichtbekleideten Models gefallen…
    www.spiegel.de

    Nicht weniger "peinlich, altbacken, sexistisch", so bezeichnete damals der Spiegel Scheuers Helmtragen-Kampagne, kommt jetzt die Deutsche Verkehrswacht, Landesverband Niedersachsen um die Ecke. Mit Unterstützung von Niedersachsen Wirtschafts- und Verkehrsminister, jetzt Ministerpräident Lies. (Siehe Foto auf der Verkehrswacht-Internetseite):

    Projekte & Kampagnen

    Und dieses Plakatmotiv:

    https://www.landesverkehrswacht.de/fileadmin/user_upload/LVW/Projekte_Kampagnen/2025/908_040_010_WM_Banner_Sexy.jpg

    Schon wieder:

    Diese Aufnahme ist von Anfang August 2025. Seit ein paar Tagen stehen wieder die bunt bemalten Schrottfahrräder mit Plakaten in Hannover an verschiedenen Kreuzungen. Die Botschaft immer noch unklar.

    Bei der Suche nach Erklärungen bin ich auf diese Internetseite der Verkehrswacht Niedersachsen gestoßen:

    Projekte & Kampagnen

    Anscheinend gibt es 2025 zusätzliche Plakate. Ganz und gar nicht überzeugend, sondern vielmehr abschreckend ist besonders dieses hier:

    https://www.landesverkehrswacht.de/fileadmin/user_upload/LVW/Projekte_Kampagnen/2025/908_040_010_WM_Banner_Sexy.jpg

    Das erinnert doch sehr an Scheuers missglückten Versuch, zum Thema Fahrrad etwas beizutragen: Kritik an Fahrradhelm-Kampagne
    "Peinlich, altbacken, sexistisch", so titelte der Spiegel damals am 22.3.2019

    Verkehrsminister Scheuer wegen Fahrradhelm-Kampagne in der Kritik
    In Zusammenarbeit mit "Germany's Next Topmodel" wirbt das Verkehrsministerium für das Tragen von Fahrradhelmen. Doch die leichtbekleideten Models gefallen…
    www.spiegel.de

    6 Jahre später macht die Verkehrswacht Niedersachsen eine Neuauflage von Scheuers missglückter Kampagne. =O

    Hupen verboten. Das Schild hängt an der Grundstückseinfahrt eines Brauerei-Getränkelagers in Stuttgart.

    Das Schild sieht genau so aus wie das in Österreich 14 Hupverbot:

    In Deutschland gibt es kein entsprechendes Schild und es gab anscheinend auch früher nicht dieses Schild. Oder weiß es jemand besser?

    Duale Radverkehrslösung in der Fössestraße stadtauswärts:

    Das ist ja schon ein bisschen ein Trick: Um die Fahrbahnnutzung nahezulegen, wird an dieser Stelle in der Fössestraße, Höhe Einmündung Mathildenstraße, die Weiche so gestaltet, dass der schmale Weg auf den Hochbord führt und der breite auf die Fahrbahn.

    Hier auf google-Satellit:

    Fössestraße · Hannover-Linden-Limmer
    Hannover-Linden-Limmer
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    Trotzdem entscheidet sich diese Fahrradfahrerin für den Hochbord:

    Auf dem streetview Bild von Juni 2022 kann man noch einen würfelförmigen Blumenkasten aus Beton auf der Sperrfläche stehen sehen, der inzwischen wohl verschwunden ist;

    Street View-Ansicht von „Fössestraße“ · Google Maps
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    Tja - klar: der Auffahrer wäre auf alles draufgebrettert, was vor ihm steht oder langsam fährt. Radfahrer, Fußgänger, Moped, Pannenfahrzeug.

    ADFC/Radwegebefürworter werden aber stets genau diese Unfälle als Begründung für "Radwege sind sicher!" heranziehen. Mit dem Hinweis darauf, dass "dieser Unfall auf dem Radweg niemals passiert wäre!". Stimmt ja auch. So ein Unfall wäre auf dem Radweg nicht passiert. Die übrigen Unfälle interessieren dann aber nicht bei so einer Diskussion.


    einen von-hinten-aufgefahren-Unfall gibt's hier direkt noch einmal, diesmal aber in anderer Konstellation. :whistling:

    https://www.otz.de/lokales/saale-…on-mit-lkw.html

    Ich bin selbst ADFC-Mitglied und kann das nicht bestätigen, dass der ADFC immer nur Fahrradwege fordern würde.

    Aber es ist natürlich ein hochsensibles Thema. Und du schreibst ja selbst:

    Stimmt ja auch. So ein Unfall wäre auf dem Radweg nicht passiert.

    Es ist also in einer Diskussion über so einen Unfall sehr einfach und erfolgversprechend, die "Radweg-Karte" zu ziehen.

    Ich halte es für wenig erfolgversprechend, an der Stelle mit anderen Unfallgefahren, die sich aus der Radwegnutzung ergeben, kontern zu wollen.

    Lieber sofort auf die Tempo-Problematik gehen. Tempo 100 ist zu schnell für diese Strecke. Es muss langsamer gefahren werden. Was gibt es da für Möglichkeiten? Auf die Einsicht der Autofahrenden vertrauen? Da wirst du aber wenig Zustimmung gewinnen.

    Ein niedrigeres Tempolimit als die generell für Landstraßen geltenden Tempo 100 km/h per Beschilderung anordnen? Da wird dir dann sofort um die Ohren gehauen, das funktioniere aber nur mit knallharten Kontrollen und die werden eh nicht kommen.

    Darauf hinweisen, dass Radwege die Umwelt schädigen, weil zusätzliche Flächen versiegelt werden? Da kannst du dann eine Mutation erleben, bei der Umweltschützer zum Asphaltieren aufrufen.

    Ich plädiere für Tempo 60 max. und Ausbau des Busverkehrs.

    Aber ich kann's verstehen, wenn an der Stelle ein ADFC-Vertreter ungeachtet der neuen Gefahren, die damit verbunden sind, für Fahrradwegbau plädiert. Bloß: langsamer gefahren wird dann immer noch nicht. Ein niedrigeres Tempolimit rückt dann erst recht in weitere Ferne. Und der Bus, der nur 60 km/h fahren darf (nur wenn alle Passagiere sitzen, darf der Bus auch 80 km/h fahren), der Bus also, das am leichtesten verwirklichbare ÖPNV-Transportmittel, fährt dann immer noch hinterher.

    Ein generelles Tempo 60 auf Landstraßen ist übrigens auch deshalb die richtige Forderung, weil diese Maßnahme keine Kosten verursachen würde, sondern stattdessen zu Kosteneinsparungen beiträgt. Weniger Unfälle und viele Tempo 70 Ausschilderungen könnten abgebuat werden.

    Selbst an der Landstraße zwischen Haßleben und Ringleben könnten Schilder abgebaut werden:

    Dieses Kurvenwarnschild ist vermutlich nicht nötig bei Tempo 60, denn die anschließende Kurve lässt Tempo 60 km/h vermutlich noch zu:

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    Das ist das entsprechende Schild von der anderen Seite:

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    Vermutlich könnten auch die Leitplanken eingespart werden, wenn dort auf der Landstraße Tempo 60gelten würde.

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    Überhaupt könnten bundesweit mehrere tausend Kilometer Leitplanken eingespart werden, wenn auf Landstraßen Tempo 60 gelten würde.

    Baustellen sind häufig nach dem Prinzip ausgeschildert, "man wird ja wohl erkennen können, was gemeint ist".

    Das sagen sich vermutlich auch diese Fahrradfahrer*innen, die auf dem Fahrradweg an der Sperrung für Fahrzeuge vorbeifahren. Oder gehören die zu den Ausnahmen, also zu den Enercity-Mitarbeitern, Besuchern und Zulieferern?

    Schaut man sich die Baustelle von der anderen Seite her an, das ist in der Höhe des Enercity-Geländes, dann sieht das so aus:

    Eigentlich müssten alle Fahrzeuge rechts abbiegen.

    Aber ganz links ist auf dem Hochbord ein Gemeinsamer Fußweg und Zwei-Richtungs-Fahrradweg ausgeschildert.

    Ort: Hannover-Ricklingen, Stammestraße, hier wird gerade an der Veloroute 9 gebaut.

    https://hannover-stadt.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Pedale/hannover-stadt/Velorouten/2024-01-21-v1-Veloroutennetze-150dpi.png

    Auch wenn die Ausschilderung verbesserungsfähig ist, es ist gut, dass an den Radverkehr gedacht wurde. Allerdings könnte im Falle eines Unfalls ein gewiefter Anwalt eines geschädigten Unfallgegners ...

    Vor ein paar Jahren bin ich da schon mal bei einem Ausflug in der Region Hannover vorbeigekommen. Und das Schild steht immer noch:

    ;)"Hach, was waren das für goldene Zeiten des Fahrrades. Es stand an der Spitze der nicht motorisierten Mobilitätsformen. Dem Fußverkehr klar übergeordnet." ;) Bitte diesen Satz zwischen den ;);) nicht ernst nehmen. Ich finde es richtig, dass es das Schild so nicht mehr gibt.

    In der Liste der Verkehrszeichen 1971 bis 1992 ist es noch enthalten, mit dem Namen:

    Zeichen 244, Gemeinsamer Rad- und Fußweg

    Also wenn ein Schild "Kfz-Straße Ende" direkt auf einem nach rechts zeigenden Ausfahrtschild platziert wird, bezieht sich das ja wohl auf das, was man vorfindet, wenn man der Ausfahrt folgt ...

    Für *eindeutig* geradeaus hätten die das an eine Schilderbrücke kleben oder links an die Leitplanke klemmen sollen.

    Man könnte tatsächlich meinen, dieses Schild "Kraftfahrtstraße endet" bezieht sich nur auf die Ausfahrt, weil es direkt an dem Schild "Ausfahrt" befestigt ist:

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    Aber mal unabhängig davon:

    Wenn die Auffahrt zu einer Bundesstraße mit zwei Fahrbahnen mit jeweils mehreren Fahrspuren nicht mit einem Zeichen 254 Verbot für Radverkehr [Zeichen 254] und einem Zeichen 259 Verbot für Fußgänger [Zeichen 259] ausgeschildert ist, sondern stattdessen mit einem Zeichen 257-50
    Verbot für Mofas, ...

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    ... dann würde ich es nicht wagen, dort mit dem Fahrrad aufzufahren.

    Leider ist es so, dass in Deutschland und ich befürchte auch in vielen anderen Ländern Bundesstraßen, bzw. vergleichbare Straßen wie die Routes Nationales in Frankreich ähnlich wie Autobahnen ausgebaut sind. In Frankreich gilt dort allerdings Höchstgeschwindigkeit Tempo 90 auf einer autobahnähnlich ausgebauten Route Nationale, siehe Wikipedia-Foto:

    Gibt es eine Liste von Straßen mit Kilometerangaben, die keine Autobahnen sind, die aber autobahnähnlich ausgebaut sind und auf denen Fahrradverkehr komplett verboten ist, also auch kein Radverkehr auf einem Radweg? Ich vermute, dass da deutlich mehr Kilometer zusammenkommen als alle Autobahnkilometer zusammengenommen. Was für eine Ungerechtigkeit. Autobahnen und Kraftfahrtstraßen werden auch von meinen Steuergeldern mitfinanziert, die ich als Fahrradfahrer bezahle. Aber diese Straßen darf ich nicht benutzen.

    Die Kreisstraße 17 zwischen Haßleben und Ringleben ist eine weitgehend schnurgerade Strecke, allerdings nicht besonders breit. Es gibt keine Mittellinien-Markierung. Diese streetview-Aufnahme zeigt einen Begegnungsfall, bei dem der eine der beiden PKW bereits die seitliche Fahrbahnbegrenzungslinie überfahren hat:

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    In diesem Artikel steht, eine Fahrbahn müsse mindestens 5,50 m breit sein, damit eine Mittellinie gezogen werden kann.

    Die Fahrbahn auf der Unfallstraße war vermutlich nicht breiter als 5,50 m (Messung mit googlemap Entfernungsmessfunktion):

    In beiden Unfallberichten wird nichts über die gefahrene Geschwindigkeit berichtet. Es sind keine Tempolimit-Schilder an der schmalen Landstraße aufgestellt. Wurde vom Unfallfahrer die reguläre Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen Tempo 100 gefahren? In Frankreich würde auf so einer Landstraße vermutlich Tempo 80 gelten, in den Niederlanden vermutlich Tempo 60.

    Hätte ein niedrigeres Tempolimit dazu beigetragen, den Unfall zu verhindern?

    In einem Artikel im Hamburger Abendblatt heißt es: "Fünf Tote, zerstörte Autos und viele offene Fragen: Nach einem schweren Verkehrsunfall in Hannover im August 2023 rückte ein Gerät aus dem Inneren eines der beteiligten Fahrzeuge in den Fokus – die sogenannte Blackbox. Ursprünglich aus der Luftfahrt bekannt, kommt sie inzwischen auch im Straßenverkehr bei der Aufklärung schwerer Unfälle zum Einsatz. Künftig soll sie flächendeckend von der Polizei in Niedersachsen genutzt werden."

    Polizei liest Unfalldaten aus – Ministerin will Ausbau
    Was passiert wirklich, wenn es kracht? Die Polizei setzt auf digitale Spuren aus dem Auto – und die Innenministerin hat große Pläne.
    www.abendblatt.de

    Die Blackbox ist ab 2024 vorgeschrieben in Neuwagen. Ob das Unfallfahrzeug damit ausgestattet war und ob es zur Aufklärung des Unfallhergangs beiträgt, darüber wird leider nichts in dem Artikel berichtet.

    Mir erscheint Tempo 100 zu schnell auf einer so schmalen Fahrbahn. Ob es wohl Konsequenzen hinsichtlich eines Tempolimits geben wird?