Beiträge von Ullie

    Hast Du auch Quellen, die das in irgendeiner Form quantifizieren?

    Leider nicht, allerdings kann ich mich erinnern darüber gelesen zu haben, dass die Abnutzung der Straße steigt mit ansteigender Geschwindigkeit. Und zwar nicht linear sondern im Quadrat.
    Ich erkläre mir das so: Eine toppebene Straße, ein toppglatter Reifen, alles kein Problem.
    Aber die Straße ist nicht toppeben und die Reifen sind nicht toppglatt.
    Daraus entstehen Bremswirkungen und die Bremsung ist bekanntlich ein negativer Beschleunugungsvorgang, bei dem die erforderliche Kraft im Quadrat wächst, während die Geschwindigkeit nur linear wächst.
    Ein Beispiel, dass das sehr gut verdeutlicht: Fährt ein Auto durch ein Schlagloch, dann bremst der Rand des Schlagloches die Fahrt des Wagens, dabei wird der Rand des Schlagloches weiter abbröckeln.
    Dieser Effekt ist jedoch bei doppelter Geschwindigkeit nicht doppelt so hoch, sondern viermal so hoch!
    Ein 2,5 t SUV mit Tempo 160 wirkt dann wie ein 10 Tonnen schwerer LKW bei Tempo 80.
    Wie schon gesagt, das sind eigene Überlegungen, die mir jedoch sehr plausibel erscheinen. Und zumindest auf das Schlaglochbeispiel ziemlich genau zutreffen dürften.
    Und da auch eine noch schlaglochfreie Straße Unebenheiten aufweist, ist das vermutlich weiter übertragbar. Was meinst du? Vermutlich spielt auch das Reifenprofil und die Elastizität des Gummis eine Rolle, ebenso wie der Luftdruck.

    Eine interessante Variante der weißen Strichlinie mit der oft eine Fahrradfurt gekennzeichnet ist, hat die Stadt Hannover auf die Straße gebracht. Vermutlich gibt es für die Breite und Länge und Abstände der "weißen" Strichlinie genaue Vorgaben.
    Aber mit dem hier gezeigten Drumherum wirkt die Linie noch besser, die rechteckigen weißen Flächen werden optisch zur Plattform einer kleinen Pyramide:
    Und so sieht es aus, wenn Fahrradfahrer passieren:
    Wer sich das mal vor Ort ansehen möchte: Die Fotos wurden aufgenommen Arndtstraße/Ecke Klagesmarkt.
    Es gibt die Markierungen aber auch noch an anderen Stellen, zum Beispiel an der Lavesallee/Ecke Adolfstraße.

    Putzig. Ich lese keine Ausnahmen von den Sperrzeiten für Feiertage. Wollen die allen Ernstes am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag morgens um sieben Uhr die Fahrradmitnahme unterbinden?

    Vermutlich ist ein Feiertag kein Montag, Dienstag ... oder Freitag in Bayern sondern eben ein Feiertag.

    Die Sperrzeiten in München ähneln den Sperrzeiten für die Fahrradmitnahe in Stadtbahnen und Bussen der Üstra in Hannover:
    Sperrzeiten sind werktags von Betriebsbeginn bis 8:30 Uhr und von 15 bis 19 Uhr.
    In München werktags für die S-Bahn von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 18 Uhr.
    Warum kann man so was eigentlich nicht bundeseinheitlich lösen?

    Da sich hier auf Hannovers Straßen Bundestagswahlplakate mit Fahrradmotiven rar machen, und nachdem oben bereits gesendeten Zufallsfund, hab' ich noch mal ganz gezielt im Internet gesucht und so das hier gefunden:

    Philipp Tacer ist SPD-Bundestagskandidat für Düsseldorf-Nord und das ist doch mal bemerkenswert, dass sich ein SPD-Politiker auf seinen Plakaten für den Radverkehr stark macht. Und dann noch mit der Aussage:
    "Nachhaltige Politik braucht mehr Fahrradfahrer im Bundestag". Da kann man ihm eigentlich nur viel Erfolg wünschen!

    Quelle: Rheinische Presse online

    "Die Wahlplakate zur Bundestagswahl im Vergleich"

    Man freut sich ja schon über kleinste Funde. Zufällig entdeckt: Ein Radverkehrspolitisch-relevantes Wahlplakat. Leider nicht zur Bundestagswahl 2017 in Deutschland, sondern aus dem südlichen Nachbarland Österreich, wo es von den Österreichischen Grünen im Kommunalwahlkampf plakatiert wurde:

    Das Bild wurde veröfentlicht auf der Internetseite

    im Rahmen einer Berichterstattung über Kommunalwahlen im Vorarlberg.


    Leider. leider ... selbst dieses Pro-Fahrrad-Plakat bemüht den Auto-Vergleich: "Mein Auto hat zwei Pedale."

    Das Foto aus Hannover mit dem Plakat der Partei "Die PARTEI" zur Bundestagswahl 2017 habe ich zwar schon in dem Thread "Radverkehrspolitisch relevante Plakate zur Bundestagswahl 2017" gepostet. Aber hier passt das Bild auch hin. Schließlich ist die Partei "Die Partei" zu dem Ergebnis gekommen, dass es ihn tatsächlich gibt, nämlich den sauberen Diesel. Vorsichtshalber noch mal der Hinweis auf den Satire-Charakter der Partei "Die PARTEI", was die Mitglieder der Partei "Die PARTEI" in der praktischen Parteiarbeit mitunter zu sehr bissigen Satiren ermuntert, etwa wenn es darum geht Wahlplakate zu gestalten:

    Hm, hier in München werden alte Bahnen so umgebaut, dass die Gänge und Türbereiche breiter werden, damit der Ein- und Ausstieg schneller ablaufen kann und die Leute eher dazu eingeladen werden in die Gänge durchzugehen.

    In Hannover gibt es ja innerhalb des Großraumverbandes Hannover-Tarifbereiches eine leicht unübersichtliche Tarifregelung zur Fahrradmitnahme in der S-Bahn: In den Verkehrsspitzen ist die Fahrradmitnahme kostenpflichtig, zu anderen Zeiten und am Wochenende kostenfrei. Wie ist das in München geregelt?

    Mit einem satirischen Beitrag hat sich die Satire-Partei "Die PARTEI" per Wahlplakat in die Diskussion eingeschaltet. Aus Radfahrersicht ist es völlig indiskutabel, dass schmutzige besonders schmutzige Diesel-PKW die Luft zum Atmen nehmen.

    Halt! Moment! "Hab' ich da geschrieben "schmutzige Diesel-PKW"???
    Das würde dann ja im Umkehrschluss bedeuten, es gäbe auch "saubere" Diesel-PKW. (schnell korigieren ... geschafft)

    Die Partei "Die PARTEI" hat dazu in Hannover plakatiert. Hängen diese Plakate mit diesem Motiv eigentlich auch in anderen Städten?

    Die Partei "Die PARTEI" plakatiert den sauberen Diesel:

    Nochmal.
    Quelle? Das behauptest du nun schon zum zweiten Mal.

    Nimm mal zum Beispiel diese Themenbeschreibung für eine Forschungsarbeit der UNI Dresden:
    "Während es viele allgemeine Arbeiten zu externen Kosten gibt, ist hier der Fokus auf Kosten durch schnelleres Fahren: Kann man die Mehrkosten durch erhöhten Lärm, erhöhte Emissionen, höheres Unfallrisiko, mehr Straßenabnutzung quantifizieren und durch Verrechnen mit der eigenen Zeitersparnis einen „externen Zeitwert” berechnen?" (Hervorhebung von mir) Quelle:

    Upps..., zu flüchtig gelesen... ;(

    Es lohnt sich schon, das genau zu lesen:
    Der verlinkte Zeit-Artikel ist der Versuch, den Privat-PKW-Verkehr schön zu reden:
    Drei Beispiele:
    1. In der Darstellung wird ein 30 t-LKW mit Tempo 80 vergleichen mit einem PKW mit Tempo 80. Tatsächlich fahren PKW oft deutlich schneller und das wirkt sich ebenfalls sehr negativ aus für den Straßenbelag. Das Ganze wird in dem Artikel aber gar nicht thematisiert.
    2. In dem Artikel wird ein 30-Tonner als Rechenexembel benutzt. Mit 30 Tonner ist ein LKW mit einem maximalen Gesamtgewicht von 30 t gemeint. Es wird in dem Zeit-Artikel aber nicht darauf hingewiesen, mit welchem Gewicht diese Fahrzeuge im Durchschnitt unterwegs sind, das hängt nämlich vom Gewicht der Zuladung ab. Ohne Angaben darüber, mit welchem Gewicht diese LKW in der Regel unterwegs sind, hängt die Rechnung ganz schön in der Luft.
    3. Richtig ärgerlich ist der letzte Satz aus dem Artikel: "Geht es nur um den tatsächlichen Schaden, den ein Pkw im Vergleich zum Lkw an der Straße anrichtet, dann dürfte ein Personenwagen für die Bruchteile eines Cents quer durch die Republik fahren." Es geht aber nicht nur um den tatsächlichen Schaden, den ein Fahrzeug an der Straße anrichtet. MIV ist nicht nur deshalb sehr teuer, weil dabei Straßen abgenutzt werden. Denk mal zum Beispiel an solche Faktoren wie Fahrbahnrand-Pflege, Raststätten, Verkehrsaufsicht, Polizei ... Wird in dem Artikel freilich nicht berücksichtigt, denn er hat ja das Ziel, den Privat-PKW-Autofahrer als Melkkuh der Nation darzustellen, der nun "völlig zu Unrecht" auch noch Maut bezahlen soll.


    Ich will hier keinesfalls den LKW-Verkehr verteidigen. Im Gegenteil: Güterverkehr gehört auf die Schiene, funktioniert übrigens auch mit der Straßenbahn!
    Aber solche einseitigen Darstellungen, wie der Zeit-Artikel sind populistisch auf den Privat-Autofahrer ausgerichtet, der ebenfalls in erheblichem Umfang Kosten verursacht, die eben bei weitem nicht von Mineralöl- und KFZ-Steuer gedeckt sind.

    Das "Spielchen" funktioniert so: Zeigt jemand auf, dass der Privat-Autoverkehr die Umwelt schädigt, für zahlreiche Unfälle verantwortlich ist, sehr hohe Kosten verursacht usw., dann taucht wer auf und relativiert das mit dem Hinweis darauf, dass das beim LKW-Verkehr alles noch viel schlimmer sei, und das man deshalb jetzt bitteschön sich nicht auf den braven Michel mit PKW einschießen dürfe.

    De facto ist der PKW-Verkehr das weitaus geringere oder möglicherweise sogar gar kein Problem, vgl. z. B. Nicht umsonst wurde die Rheinbrücke der A1 nur für den LKW-Verkehr gesperrt.

    Auch dieser ZEIT-Beitrag ist lächerlich oberflächlich und verschweigt ganz gezielt bedeutsame Fakten. Denn dieses Potenzieren der Achslast mag ja richtig sein. Aber es gibt eben auch ein Potenzieren von Geschwindigkeiten. Das heißt ein PKW, der doppelt so schnell unterwegs ist wie ein LKW (in der Regel 80) belastet die Straße durch die höhere Geschwindigkeit viermal so stark. Ein 2,5-Tonnen-SUV mit 160 entspricht also einem 10-Tonner-LKW!
    Der ganze Zeit-Beitrag verfolgt nur ein Ziel: Dem braven PKW-Fahrer, der angeblichen "Melkkuh" der Nation wird ein gutes Gewissen gemacht.
    Geschwindigkeitsbegrenzungen? Fehlanzeige!
    Verlagerung von Schwerlastverkehr auf die Schiene? Nicht das Thema!
    Vergleich mit dem sehr leichten Verkehrsmittel Fahrrad? Nicht vorgesehen!

    Menschenansammlung unter der Brücke unterbinden, indem man den Geh- und Radweg 2m schmaler macht?

    Nein, auch das wird vermutlich nicht geklappt haben :D

    Auf einen Quadratmeter kommen in einer Menschenmenge ca. 6 Leute. Das sind bei angenommenen 75 kg-Durchschnittsgewicht 450 kg, auf 2 Quadratmeter also ca 1 Tonne. Da es zwei Wege sind also 2 t pro Meter.
    Bei einer 200 m langen Brücke kommen also bei den oben angegebenen Ausgangszahlen ca. 400 t zusammen. Das entspricht 10 vollgeladenen 40-Tonner Sattelzügen. Klar könnte man auch ein bis zwei Fahrspuren wegnehmen. Aber das ist ja das perfide an der Extra-3-Sendung. Diese Maßnahme, Einschränkung von Fahrspuren, wird nicht ernsthaft vorgeschlagen, stattdessen die tatsächlich ergriffene Maßnahme einfach nur lächerlich gemacht!

    Da ich immer noch reichlich geladen bin, weil ich mir unvorsichtigerweise auch noch diesen Autobahnbeitrag bei extra 3 angesehen habe, der in der selben Sendung ab ca. 00:16:00 gezeigt wird, muss ich das hier noch loswerden:
    Da wird von den Extra-3-Lachdrops zunächst mal die Autobahn als die Errungeschaft über den grünen Klee gelobt, die Autofahrern das Leben erleichtert, wenn da nicht die angeblich "dämlichen" Planer wären, die einen Autobahnabschnitt über einen Steinbruch hinwegführen. Für die ständigen Staus auf der Autobahn wird dann als Ursache die Sperrung des Streckenabschnitts bei Sprengungen im Steinbruch angegeben.
    Wenn man in den Beitrag genau reinhört, dann wird angegeben, dass das drei- bis viermal im Jahr vorkommt, dass eine solche Sprengung im Steinbruch stattfindet bei der dann die Autobahn kurzfristig gesperrt wird.
    siehe bei 00:17:20

    Nochmal meine Empfehlung: Extra 3 boykottieren!!! Ich halte mich jetzt auch wieder dran, und werde auch gleich schon viel ruhiger.

    Der ganz reale Irrsinn bei extra3:

    Oooops, der Kampfradler hatte es schon hier gepostet: Woche 35 vom 28. August bis 3. September 2017

    Die Sendung extra 3 ist mir ein Greuel. Die Moderatoren sind ekelhaft arrogant. Und die "Negativbeispiele" über die man sich in der Sendung lustig macht, halten häufig einer näheren Prüfung nicht stand. So auch hier. Siehe dazu diesen Artikel aus dem Weserkurier vom 18.6.17:

    Aus diesem Artikel geht hervor, dass die Stadtverwaltung deshalb eine Teilsperrung der unter der Brückenkonstruktion angehängten Radfahrer- und Fußgängerebene angeordnet hat, weil damit eine mögliche größere Menschen- ansammlung vorbeugend unterbunden werden soll. In dem extra 3-Beitrag wird aber so getan, als sei die Stadtverwaltung ernsthaft der Meinung ein paar Radler und Fußgänger weniger, die die Brücke passieren, trägt zur Entlastung bei. Das sich der ADFC-Verteter auch noch dafür hergibt, diese extra 3 Kaspereien zu ermöglichen, spricht nicht für ihn.

    Das ist wirklich ganz billige Polemik, in meinen Augen typisch für die Sendung extra 3. Es sind eigentlich schon fake-news, die hier verbreitet werden.

    Es wird in dem ganzen extra 3-Beitrag auch an keiner einzigen Stelle darüber berichtet ob sich die Nutzerzahlen auf den unter der Brücke angehängten Fahrradspuren reduziert hat. Ich vermute, dass das nicht der Fall ist. So dass der Radverkehr also nur bedingt eingeschränkt ist, weil die Wege jetzt schmaler sind.

    Was mir auch sehr missfällt an dem Beitrag: Gleich am Anfang wird der LKW-Verkehr als Bösewicht und Schreckgespenst hochstilisiert. Dass die PKW sehr viel zahlreicher sind, darauf wird zwar hingewiesen, darauf, dass diese außerdem immer schwerer werden, wird jedoch nicht hingewiesen. Es wird auch nicht angesprochen, über welche Straßen der LKW-Verkehr umgeleitet werden soll. Und wie die Anwohner der betroffenen Straßen das wohl finden würden.
    Es wird auch nicht angesprochen, dass es sich beim LKW-Verkehr um Wirtschaftsverkehr handelt, der gegenüber dem überwiegendenden Einkaufsstätten- und Arbeitststättenzubringerverkehr mit PKW wichtiger ist.
    Auch eine mögliche Temporeduktion, die ja auch zur Entlastung beiträgt, wird nicht angesprochen.

    In Hannover gibt es ein sehr ähnliche Situation auf der sehr langen und ebenfalls maroden Südschnellwegbrücke. Dort wurde diskutiert ob die notwendige Verkehrsentlastung dadurch erreicht wird, dass man den LKW-Verkehr umleitet und den PKW-Verkehr weiter zweispurig zulässt, oder ob man den Verkehr (LKW und PKW) nur noch einspurig zulässt. Man hat sich für einspurig für alle entschieden.

    Ekelhaft waren die bitterbösen Polemiken, dass der Schnellweg nach einem wenige Jahrzehnte dauernden Gebrauch schon so marode sei. Nur am Rande wurde darauf hingewiesen, dass man beim Bau der Konstruktion mit einem sehr viel langsamer anwachsenden Verkehrsaufkommen kalkuliert hatte.
    Da kann man nur mit Abscheu zukünftigen Giftspritzereien von Extra 3-Leuten und ähnlichen Banausen entgegensehen. Was ist zum Beispiel wenn die tonnenschwere E-Autos der Zukunft Brücken und Straßen noch schneller kaputt fahren werden, als das die immer schwerer werdenden PKW's mit Verbrennungsmotoren ohnehin jetzt schon tun? Dann ätzt extra-3 und Co wieder über unfähige Ingenieure und Stadtverwaltungen, die angeblich die Autoverkehrsinfrastruktur verkommen lassen. Aber gegen immer schwerere Autos zu stänkern, dass kommt diesen Kanallien nicht in den Sinn. Das trauen die sich nicht. Elende Feiglinge - allesamt!

    Diesen selbstgerechten extra 3 Möchtegern-Exekutoren in ihrer stupiden Voreingenommenheit würde ich es glatt zutrauen, dass sie gegen eine Temporeduktion auf einer maroden Brücke mit dem Argument stänkern würden, dass die Belastung sich ja auch nicht dadurch reduzieren ließe, dass der Verkehr langsamer fährt. So genug gegrummelt. Meine wärmste Empfehlung: Extra-3 boykottieren!!! Ich schaue höchst selten rein, und mein Negativurteil wird dabei immer wieder bestätigt.

    Diese Sendung ist kein Aushängeschild für den Öffentlich rechtlichen Rundfunk, das geht nicht mal als billig gemachte Karnevalssendung durch.

    Verkehrswende aus Sicht der FDP:

    Das Plakat passt prima neben den "Radweg". Auch sonst wirbt die FDP mit Anti-Umweltthesen wie "Windkraft-Irrsinn stoppen!" oder mit dem Vorschlag, die Problematik häufiger Schadstoff-Grenzwertüberschreitungen durch Anhebung der Grenzwerte zu lösen.

    Die FDP scheint "Freiheit" mit "Verantwortungslosigkeit" zu verwechseln.

    Es ist wirklich ätzend zu sehen, wie Parteien wie die FDP oder die CDU ganz ungeniert dem Autowahn frönen und immer mehr, immer schnellere Straßen fordern.
    Schade ist aber auch, dass nur selten entsprechend mit Radverkehr-Förderung gegengehalten wird.
    Hier ein Beispiel von der letzten NRW-Landtagswahl im Frühjahr. Das CDU-Plakat ähnelt in der Aufmachung sehr deinem FDP-Autobahn-Ausbau-Plakat:

    Radverkehrsförderung und ÖPNV-Ausbau, das ist was für Sonntagsreden, die ohnehin kaum einer Ernst nimmt. "Fesche" Plakate von rasenden Autos ist das, was wirklich zählt bei den Wahlen, so scheint es.

    Immerhin gab es bei der NRW-Wahl auch ein positives Beispiel pro ÖPNV:

    Allerdings frage ich mich, ob es nicht effektvoller wäre, statt mit einem langweiligen Verkehrsschild-Bus mit einem rasant ausschauenden ÖPNV-Verkehrsmittel zu werben. Zumal dieser Bus so alt ausschaut, dass man an einen Museumsbus denken muss. Niederflurbusse waren zu der Zeit, als das Verkehrsschild kreiert wurde, vermutlich noch unbekannt. Oder eben Werbung mit einem entsprechenden Fahrrad-Bild, das mehr Dynamik ausstrahlt.

    Für den Anhänger einer der Abrahamitischen Religionen ist es z. B. Fakt, dass es einen Gott gibt. Wenn jemand das Gegenteil behauptet, greift der damit die Grundfeste des Weltbilds an. Der Gedanke, der Atheist könnte Recht haben, kommt den meisten Gläubigen wohl nicht. Dem Atheist wird entweder mit seltsamsten Argumentationen (Siehst du denn nicht, wie perfekt/komplex die Natur ist? Das kann doch alles kein Zufall sein!) begegnet, oder es wird am Verstand des Atheisten gezweifelt oder manchmal auch mit Gewalt reagiert.

    Und nun erzähl mal einem Autogläubigen, er solle die 5km zur Arbeit lieber mit dem Rad oder Bus fahren und sein Werkzeug loswerden.

    Kann es sein, dass du keine Religion neben deiner eigenen akzeptierst, und diese deshalb als Ersatzreligion diffamierst? ;-)(Und ja, ich diffamiere Auto und alle anderen Religionen als Religion, weil ich keine Religionen mag.)

    Das trifft nicht zu, dass für einen Anhänger der abrahamitischen Religionen es ein Fakt ist, dass es einen Gott gibt. Fakt ist vielmehr, dass er daran glaubt, dass es nur einen Gott gibt. Und dieser Glaube schließt auch Zweifel ein, deshalb wird er auch jemandem, der etwas anderes glaubt oder Atheist ist deshalb nicht den Schädel einschlagen. Auch wenn das schon häufiger vorgekommen ist, ist das keinesfalls ein Automatismus. Und schließlich gibt es neben zahlreichen Beispielen für sogenannte "Religionskriege" mindestenes ebenso zahlreiche Beispiele für ein friedliches Zusammenleben von Menschen, die verschiedenen Religionen angehören.
    Für die evangelische und katholische Kirche kann ich dir auch zuverlässig zusichern, dass der Gedanke, dass "der Atheist" (wobei das allerdings auch ein sehr pauschaler Ausdruck ist, schließlich gibt es sehr unterschiedliche Formen von Atheismus) oder der Angehörige eines anderen Glaubens "Recht haben könnte" keinesfalls einfach negiert wird!

    Eine Religion (auch einige atheistische Weltanschauungen) hat in der Regel den Anspruch dem Gläubigen eine Weltsicht zu vermitteln, die für den Gläubigen Antworten auf grundlegende Lebensfragen bietet wie zum Beispiel, wer bin ich, woher komme ich , wohin gehe ich ...
    Das Auto hat diesen Anspruch nicht, deshalb ist es auch keine Religion. Deshalb kann ich da auch Nürnberg-steigt-ab zustimmen, der sich ja dagegen wehrt, das Auto als "Religion" zu bezeichnen. Trotzdem ist es natürlich so, wie du es ja auch mit vielen Beispielen beschrieben hast, das viele Menschen in einem Auto deutlich mehr sehen als nur ein Werkzeug, eben etwas, dass quasi "religiöse Züge" trägt.
    Ein ähnliches Phänomen gibt es beim Fußball. Der nimmt bei vielen Menschen oftmals auch "religiöse Züge" an. Manche reden ja sogar vom "Fußballgott". Aber weder der Fußball noch das Auto ist deshalb eine Religion. Und weder die Verteter des Fußballs noch die der Autoindustrie, nicht einmal der ADAC würden für sich in Anspruch nehmen, eine Religion zu sein. Allerdings nehmen gerade die Spitzen-Verteter der Autoindustrie bei der Präsentation ihrer neuesten Produkte mitunter Gesten an, die an religiöse Rituale erinnern. Siehe z. B. hier: Der alte Apple-Chef Steve Jobs konnte das noch besser. Aber das wäre dann schon das nächste Beispiel für eine "Ersatzreligion".
    Damit werte ich niemanden ab gegenüber meiner Religion, sondern stelle einfach nur fest, dass sich da was abspielt, was eben deutlich über den "Gebrauch eines Werkzeugs" hinausgeht. Was aber deshalb noch lange nicht eine andere Religion ist, sondern eben eine "Ersatzreligion".
    Ich hab' übrigens ein Fisch auf meinem Fahrrad kleben! Und ja! Ich habe eine Klingel mit dem Heiligen Christopherus drauf! Das wiederum bedeutet aber eben auch nicht, dass ich mein Fahrrad religiös überhöhe oder zum Ort des Gottesdienstes mache, so dass ich den Sonntaggottesdienst ausfallen lassen könnte, wie "Gerhart" jetzt vielleicht mutmaßen wird.

    Oder schau dir mal das Bild an:
    Das hat fast so was von Messdiener und Weihrauch. Aber echte Messdiener und Weihrauch in einem Gottesdienst dienen eben nicht dazu, ein Auto göttlich erscheinen zu lassen. Sondern sie haben ihre eigene auf den Glaubensinhalt Gott ausgerichtete Symbolik.

    So ein Blödsinn!Ein Auto ist ein Werkzeug mit vielen positiven Eigenschaften, weswegen es zur Verrichtung vieler Tätigkeiten gut geeignet ist.
    Dass es für manche Vorgänge nicht die einzige und oft auch nicht die beste Lösung ist, bestreitet ja niemand.

    Wie schon gesagt, das Auto ist keine Religion, sondern wie es der Künstler Alois Schild beschreibt: "
    Götzendienst oder Provisorischer Nationalheiliger, ...
    aloisschild.at/Inntalengel_02.html

    Oder eben eine Ersatzreligion. Die "Auswüchse", die dieses "Werkzeug" annimmt, sind nicht alleine damit erklärt, dass es für manche Vorgänge nicht die einzige und oft auch nicht die beste Lösung ist. Wenn einer versuchte, mit einem Vorschlaghammer eine Stecknadel in ein Pinboard zu hämmern, dann würdest du das vermutlich auch nicht mehr einfach nur mit, "nicht die einzige und oft auch nicht die beste Lösung", beschreiben oder? Und wie ist das wenn einer mit einem 2-t-SUV ein paar hundert Meter zum Brötchen holen fährt?

    Wie ist sich hier gegenüber normalsichtigen Fußgängern zu verhalten?

    Gute Frage! Ich befürchte, dass viele nichtblinde Menschen ohnehin nicht viel über blinde oder stark sehbehinderte Menschen wissen, was ihnen irgendwie einen Hinweis geben könnte, wie sie sich aufgrund eines solchen Schildes zu verhalten haben. Ich halte das Schild auch deshalb für problematisch, weil es blinde Menschen ausgrenzt. Und zwar in dem Sinne eines hier darfst du gehen und am Verkehr teilnehmen, denn hier hat die nichtblinde Mehrheitsgesellschaft für dich ein Reservat geschaffen, wo alle anderen Verkehrsteilnehmer besonders Rücksicht nehmen auf dein "Gebrechen". Aber wage es nicht, in andere Teile der Stadt vorzudringen sonst ...

    Mit blinden und stark sehbehinderten Menschen sollte jeder überall rechnen und entsprechend vorsichtig fahren. Gilt auch für den Radverkehr, der besonders leise daher kommt.

    Für E-Autos, die ebenfalls besonders leise daher kommen gilt ab 2020:
    "Durch den Einbau eines speziellen Soundgenerators und wasserdichter Außenlautsprecher unter der Karosserie entstehen den Autoherstellern nach Schätzungen der NHTSAMehrkosten von jährlich rund 39 Millionen Dollar. Rechne man aberden Sicherheitseffekt und die dadurch eingesparten Unfallkosten dagegen, habe die neue Technik einen Nutzen von 250 und 300Millionen Dollar pro Jahr. Gesetzliche Vorschriften über das Minimalgeräusch von Elektrofahrzeugen gibt es auch in Europa.Und zwar bereits seit April 2014. Der Einbau eines AVAS wird vom 1. Juli 2019 an für alle neu entwickelten Fahrzeugtypen in der EU zur Pflicht, vom 1. Juli 2020 an für alle neu zugelassenen Elektro- und Hybridautos, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage von ZEIT ONLINE erläutert." Die Zeit vom 25.11.16

    Interessant finde ich den ersten Teil des Zitats (der bezieht sich auf Amerika), weil es ähnlich wie bei der Dieselnachrüstung um zusätzliche Kosten geht, die auf die Autobauer zukommen. Der Artikel insgesamt urteilt sehr hochmütig gegenüber den Vorschriften zur Geräuscherzeugung. Auch das erinnert an die Dieseldiskussion, glaubten doch insbesondere die deutschen Autohersteller, den saubersten Diesel aller Zeiten gebaut zu haben. Und fielen damit in Amerika ganz kräftig auf die "Schnauze".
    Und jetzt? Die Vorschriften in Europa sehen eine Geräuschepflicht bis 20 km/h vor. In Amerika gilt die Geräuschepflicht bis 30 km/h. Bei höheren Geschwindigkeiten dominieren ohnehin die Reifen-Laufgeräusche. Sind europäische Reifen lauter als amerikanische Reifen, dass hier nur bis 20 km/h die Geräuschepflicht gilt?
    Ich sehe klar die Diskussion kommen, dass nach Strich und Faden sich darüber ereifert wird, wie "bescheuert" es doch sei, dass E-Autos im niedrigen Geschwindigkeitsbereich, Geräusche erzeugen müssen und dafür ein Soundgenerator (auf wessen Kosten?) eingebaut werden muss.

    Aufgrund der Dieseldebatte wurde diese Debatte vorübergehend im "Giftschrank" deponiert. Passt ja auch so gar nicht in die Zeit, wo als Medizin gegen Dieselautos Elektroautos angepriesen werden. Man kann wohl nur hoffen, dass Soundgeneratoren bereits eingebaut sind und diese ggf. mit Hilfe eines Software-Updates auf Geschwindigkeiten bis 30 km/h hochgefahren werden können.