Beiträge von Ullie

    Warum überrascht dich diese Aussage so? Wenn der Radweg ein Meter vor/neben den Reifen verläuft, muss man früher als einen Meter zum Stehen kommen, wenn der Abbiegeassistent plötzlich Feuer macht. Bei allem darüber ist er nicht geeignet, Unfälle zu verhindern.


    Was hast du für einen Bremsweg mit dem Rad?

    Möglicherweise. Blöderweise steht der Bike-Flash im "toten Winkel".

    Die Geschwindigkeit von 1m/Sek ergab sich daraus, dass du sagtest, der Anhalteweg dürfe nicht länger als 1m sein. Und außerdem aus der angenommenen Reaktionswegzeit von 1 Sekunde. Die Bremswegzeit habe ich außer Acht gelassen. Bei einem Abbiegeassistenten, der ggf. eine Notfallbremsung auslöst, nehme ich eine deutlich niedrigere Reaktionszeit an.

    Den Bremsweg, den ich bei meinem Rad habe, habe ich noch nicht gemessen. Die Bremsbeschleunigung bei Straßenbahnen beträgt 3m/Sek² im Notfallbrems-Modus. Bei Autos ist sie etwas höher. Eine Faustregel besagt: Bremsweg = Tachoanzeige ohne die Null und das zum Quadrat. Das würde bedeuten bei 10 km/h ist der Bremsweg 1 Meter.

    Den toten Winkel gibt es ja gar nicht, das hatten wir an anderer Stelle bereits erörtert. Die Blinklichter an der Bike-Flash-Anlage sind in drei verschiedenen Höhen angebracht, sodass ein LKW-Fahrer das Blinklicht anders als einen Radler auch durchs Seitenfenster sehen kann. Den Radler würde er nur dann neben seiner Tür entdecken, wenn der LKW-Fahrer aufmerksam den Rampenspiegel beobachtet. Aber selbst wenn die Blinklichter der Bike-Flash-Anlage so ungünstig stehen, dass sie beim Abbiegevorgang selbst nicht so gut gesehen werden, spielt das keine Rolle. Denn entscheidend ist, bis zu welcher Nähe zum Blinklicht-Mast der Radfahrer sich angenähert haben muss, sodass die Anlage anfängt zu blinken. Die Anlage fängt ja schon dann an zu blinken, wenn der Radfahrer noch viele Meter vom Blinklicht-Mast entfernt ist. Vermutlich werden viele Radler und insbesondere Fußgänger noch von dem abbiegenden Fahrzeug überholt, bevor dieses dazu ansetzt abzubiegen.

    Schreib doch einen Leserbrief. :)

    Drüben in der Gemeinde Schenefeld bei Hamburg schreibt regelmäßig(!) ein alter Fahrschullehrer das Ende der Zivilisation herbei, weil Radwege keine Radwege mehr sind und Radfahrer auf der total gefährlichen Straße (sic!) fahren müssen. Der Herr hat einen Vorteil: er sitzt als CDU-Politiker in diversen Gemeindeausschüssen und bekommt so bereits Planungen mit, während der Normalbürger erst bei der Umsetzung davon Wind bekommt.

    Und in Schenefeld eben eine Umsetzung mit entsprechender Empörungswelle.

    Daher: sauberen Leserbrief schreiben und die Umsetzung der Verwaltungsvorschriften und der StVO loben, hervorheben, dass Fußgänger nun sicherer unterwegs sind, Radfahrer an Einmündungen nicht mehr umgefahren werden und auch Autofahrer durch die klare Aufteilung des Verkehrsraums in "Fahrzeuge" und "Fußgänger" einen Gewinn in punkto Sicherheit und Komfort genießen können.

    Weiterhin schreibst du, dass du die Prüfung der Beschilderung auch im übrigen Gemeindebereich begrüßt.

    Das hört sich jetzt aber so an, als würde dieser Leserbriefschreiber auch einen Untergang der Zivilisation befürchten, wenn innerorts ein generelles Tempolimit von 30 km/h angeordnet würde.

    Schutzstreifen können, besonders wenn sie zusätzlich rot markiert sind, und andere bekannte Gefahren ausgeschlossen sind, dazu beitragen, den Radverkehr auf die Straße zu locken. Und ich bin mir sicher, dass ein Radler, der sich durch Schutzstreifen dazu ermuntert fühlt, den Bürgersteig zu verlassen, auch in Straßen ohne Schutzstreifen selbstbewusster fahren wird.

    Ich denke du solltest erst einmal darlegen, warum eine zuverlässige Beleuchtung unbedingt fest installiert sein muss. Die ganzen zusätzlichen Teile einer solchen sind erstmal nur zusätzliche Fehlerquellen.

    Aber das liegt doch auf der Hand. Eine fest installierte Beleuchtung kann ich nicht zu Hause vergessen oder irgendwo liegen lassen, die ist immer dabei und bei Bedarf schaltet sie sich auch noch selbstständig ein. Selbstverständlich ist diese Beleuchtung so zu bauen, dass sie was aushält. Das sollte doch eigentlich möglich sein.

    Ist Dir bewusst, dass Fahrräder keine Zulassung brauchen?

    Es gibt für alle möglichen Produkte, die verkauft werden, alle möglichen Vorschriften. Welchen Status diese Vorschriften im einzelnen auch haben mögen. Ich kann zum Beispiel auch keinen Kühlschrank kaufen, der nicht mit einem Stecker mit Schutzleiter-Kontakt (Schutzkontakt-Stecker) ausgestattet ist.

    Ganz im Gegenteil: Zum Glück gibt es solche Vorschriften nicht. Zuverlässige Beleuchtung für alle meine Räder gibt es in Form von LED-Akkuleuchten mit Ladestandsanzeige, wählbarer Beleuchtungsstärke und das Ganze wasserdicht und über USB ladbar. Ohne weitere Teile die kaputt gehen können.

    Und sportliche Betätigung nur noch mit Zwangsmitgliedschaft im Verein? Abstruser geht es kaum.

    Das hört sich jetzt ja fast so an, als sei es nicht möglich, sich mit einem Fahrrad mit einer fest installierten Beleuchtungsanlage sportlich zu betätigen?

    Ich hab bei meinem (ursprünglich 2k€) Trekkingbike die Kontakte nachgelötet. Besonders jetzt im Winter korrodieren die Steckkontakte, und dann wird es dunkel.

    Ich habe das Originalkabel durch ein Lautsprecherkabel ersetzt. Dazu ein zweites für den Massekontakt. An denen halten auch die Steckschuhe viel besser, die an dem Kabelende befestigt werden müssen.

    Das Pflaster beidseits der Fahrbahn, war schon immer ein Gehweg, allerdings ohne klarstellendes [Zeichen 239]

    Bei dem letzten Bild sieht es aber doch so aus, als sei da Platz zumindest für Schutzstreifen, zumal da nicht geparkt wird, also keine Gefahr durch Doring-Zone. So umstritten Schutzstreifen auch sein mögen. In dem Fall auf dem Foto sieht es so aus, als würden sie dazu beitragen können, dass Radfahrer statt den rotgepflasterten Bürgersteig die Fahrbahn benutzen würden.

    Aber seit ich mit Nabendynamo und LED-Beleuchtung fahre, will ich darauf nicht mehr verzichten (auch wenn ich ab und zu am Stecker wackeln muss, damit das Rücklicht wieder geht).

    Das ist auch so'n Ding, was ich nicht verstehe. So ein Nabendynamo ist doch an und für sich schon ein technisch relativ hochwertiges und aufwendig hergestelltes Bauteil. Warum wird dann ausgerechnet bei der Verkabelung gespart??? Das ist mir auch schon bei Seitenläuferdynamos aufgefallen, dass die Anschlüsse nicht so recht hinhauen. Gewindestange mit Bohrung, durch die man das Kabel steckt, dickes Kabel (Lautsprecherkabel) und Rändelschraube, die das festhält und die so angebracht ist, dass sie sich nur losschrauben aber nicht ganz abschrauben lässt und so verloren geht. Sieht vielleicht plump aus, aber

    das müsste doch eine überschaubare Konstruktion mit hoher Lebensdauer sein.

    Wo und in welcher Preisklasse kaufst du denn ein? :/

    Falsche Frage. Du unterstellst, für die Güte der Beleuchtung sei der Kunde selbst verantwortlich. Und wenn er beim Billiganbieter kauft, dann sei ihm ohnehin nicht mehr zu helfen. Ich will aber, dass auch diejenigen Radfahrer auf "Billigfahrrädern", denen ich manchmal in der Dämmerung begegne, mit eingeschaltetem funktionstüchtigem Licht fahren. Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist höher, wenn Mindeststandards von allen Verkäufern von Fahrrädern erfüllt sein müssen. Dann wird's immer noch genug geben, die sich nicht kümmern, wenn z. B. mal was kaputtgeht. Aber das ist immer noch besser als der Verkauf von nagelneuen Fahrrädern ohne Beleuchtung oder mit nur einer ganz notdürftigen Beleuchtung.

    Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

    Könnte man diesen ersten Satz der StVO mal wieder mehr in den Fokus rücken? Die Diskussion über technische Hilfsmittel führt leider von dieser wichtigen Grundregel weg: Anstatt vorsichtig zu sein und aufzupassen, verlässt man sich auf die Technik oder rechtfertigt seine Unachtsamkeit mit Toten Winkeln oder technischem Versagen. Meinetwegen können wir dann auch weiter darüber diskutieren, wie technische Hilfsmittel die Fahrer dabei unterstützen können, vorsichtig und rücksichtsvoll zu fahren.

    Eigentlich ist das Ganze noch grundsätzlicher zu betrachten. Dieser Appell "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.", ist ja in der Praxis leider oft irrelevant. Denn biegt ein LKW-Fahrer vorsichtig ab, dann drängeln bereits die nächsten hinter ihm, die auch gerne noch dieselbe Grünphase erwischen wollen. Wenn man das Problem grundlegender anpackte, dann müssen solche Projekte auf den Tisch wie Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Und innerstädtisch mit Güterstraßenbahnen und modernen Handkarren. In Straßen in denen keine Autos mehr fahren. Aber bis dahin muss auch mit dem vorhandenen Verkehr irgendwie umgegangen werden. Ich stimme dir allerdings zu: Technische Hilfsmittel dürfen nicht dazu verführen, noch rücksichtsloser zu fahren!

    Nicht jeder fährt mit guter Beleuchtung rum. Gibt ja leider noch immer Glimmlampen und Seitenläuferdynamos. Das kann schonmal sehr dunkel sein.

    Gerade solche Beleuchtung kann auch komplett ausfallen. Helle oder besser reflektierende Kleidung kann dann durchaus helfen, besser gesehen zu werden.

    Ich würde fordern, dass Radfahrer gut sichtbar sein müssen. Wie, das sollen sie selbst entscheiden.

    PS: Ich reg mich auch über Autofahrer auf, die nachts ihre Beleuchtung auslassen.

    Das sehe ich anders. Ein Fahrrad sollte nur dann verkauft werden dürfen, wenn es mit einer exzellenten robusten Beleuchtungsanlage ausgestattet ist, die hohen Prüfkriterien genügen muss. Meines Erachtens ist das ein guter Radnabendynamo und Lampen mit LED-Beleuchtung. Getrennte robuste Verkabelung, automatisches Einschalten des Lichts bei Dunkelheit, Standlichtfunktion. Und das alles in einer Qualität, die eine lange Lebenszeit garantiert. Leider gibt es keine entsprechende Vorschriften und so kommen immer wieder Räder in den Handel, die keine oder nur eine schlechte Beleuchtung haben.

    Wer ein spezielles Sportrad kaufen möchte, der muss dafür nachweisen, dass er diesen Sport im Verein betreibt.

    Es hilft nur: immer wieder darauf hinweisen und Aufklärungsarbeit leisten.

    Mit "Aufklärungsarbeit" alleine ist es ganz sicher nicht getan. Ich bin bestimmt kein ungetrübter Fortschritts-Positivist. Aber warum werden die technischen Möglichkeiten, die es gibt, nicht genutzt? Es wird doch mit großem Ernst davon gesprochen, dass selbstfahrende Autos im Straßenverkehr zugelassen werden sollen. In manchen US-Staaten ist das längst der Fall. Warum also nicht Bausteine dieser Technik, die in selbstfahrenden Autos Anwendung finden, verpflichtend machen für alle LKWs UND PKWs? Dazu gehört m. E. nicht nur der Abbiege-Assistent mit Notbremssystem. Auch Tempolimits können automatisch gesteuert eingehalten werden. GPS-Daten und Kamerasysteme erkennen die maximal erlaubte Geschwindigkeit und limitieren das Fahrzeug so, dass es nicht schneller fahren kann als erlaubt. Das ist ja heute in ähnlicher Form schon bei pedelecs der Fall bei denen die Motorunterstützung bei 25 km/h abbricht. Nur trainierte Radler können dann mit einem Pedelec noch schneller fahren. (Oder auf Bergabstrecken.)

    Und auch die Bike-Flash-Anlage ist ja eine technische Neuerung, die es so bislang nicht gab. Aber die wird aus mir nicht immer verständlichen Gründen abgelehnt. Okay, die Bike-Flash-Anlage kann kein Allheilmittel sein. Es kann trotzdem zu Unfällen kommen. Man kann sie vermutlich nicht flächendeckend installieren. Es besteht die Gefahr, dass dafür Geld ausgegeben wird, das dann an anderer Stelle fehlt. Aber ganz ähnlich wie der bereits weiter oben erwähnte "Trixie-Spiegel" schadet die Bike-Flash-Anlage niemandem, während viel dafür spricht, dass die Sicherheit damit gesteigert werden kann.

    Meinetwegen... Ich überlege schon, wie man den Empörten zuvor kommen kann.

    Durch eine kluge Informationskampagne. Die ist jedoch von denen, die dafür naturgemäß in Frage kämen häufig nicht gewollt, weil die Tageszeitungen nun mal an der Autoreklame verdienen. Und der Autofahrer wiederum reklamiert ja die Straße für sich. Trotzdem: Steter Tropfen höhlt den Stein.

    Gibt es denn an den betroffenen Stellen keine Möglichkeit, Fahrradstreifen auf der Fahrbahn anzubringen?

    Beispiel aus Hannover, Goethestraße, Blickrichtung Goetheplatz

    Ich glaube, ich wäre ausgeflippt, wenn mir der ADAC-Scherge das geantwortet hätte. Die Antwort hätte er mir schriftlich geben sollen mit Unterschrift und das hätte ich auch auf eigene Kosten notariell bestätigen lassen, was er da für einen menschenverachtenden Blödsinn redet.

    Vielleicht könnte man den Speditionen gleich auch noch einen Kubikmeter Trostteddys für jeden LKW schenken, die man dann auf die überfahrenen Kinder wirft und Peter Maffay singt dazu Tabaluga, damit wir alle weiterhin Verständnis dafür haben können, dass die armen LKW-Fahrer keine Zeit haben, in ihre Rückspiegel zu schauen.

    Sorry für den Zynismus. :cursing:

    Dieser Zynismus, den du da an den Tag legst ist doch eingebettet in deinem Beitrag, in dem der Zynismus als solcher deutlich wird. Viel grausamer ist doch der Zynismus der Artikelschreiber, ADAC-Menschen usw. die bei jeder entsprechenden Gelegenheit darauf hinweisen, dass es den "Toten Winkel" gibt. Alleine der Begriff "Toter Winkel" ist in seiner Doppeldeutigkeit schon ein grausamer Zynismus!

    Beispiel: "Der schwere Lastwagen will nach rechts abbiegen, doch an diesem Aprilabend macht der Fahrer auf einer Hauptstraße in Hannover einen folgenschweren Fehler: Er übersieht beim Abbiegen einen jungen Radfahrer im toten Winkel. Es kommt zur Kollision,..." HAZ vom 18.1.2019 http://www.haz.de/Nachrichten/Pa…henleben-retten

    Deine Wut auf den "ADAC-Schergen" musst du schon zügeln, oder besser gar nicht erst mit einem ADAC-Verteter sprechen. Aber dann erreichst du je erst recht nichts. Schließlich ist das Zubinden der Außenspiegel (bis auf den Hauptspiegel) bei solchen "Verkehrssicherheitsaktionen von der ADAC-Chef-Etage genau so gewollt! Sieht man übrigens auch daran, dass da so richtig professionelle schwarze Säckchen mit Zugkordeln zum Einsatz kommen.

    In Sachen Auto-Vernarrtheit können sich höchste Würdenträger den grausamsten Zynismus ungestraft in aller Öffentlichkeit erlauben. Jüngstes Beispiel: "Minister Scheuer nennt Vorschläge etwa für eine Tempobeschränkung "gegen jeden Menschenverstand gerichtet". Quelle: Tagesspiegel vom 21.1.2019 https://www.tagesspiegel.de/politik/debatt…t/23888716.html

    Das ist ungefähr so, als würde ein Lungenfacharzt in aller Öffentlichkeit das Rauchen empfehlen. "Ein bis zwei Päckchen täglich und deine Lunge bleibt gesund!"

    wo sind wir hier denn gelandet? Im Bauchgefühlswunderland? Ein Unfall "just" in Zeit der Diskussion um den Flash-Dreck. Ja mei, da müssen wir den Kram natürlich stehen lassen.

    Oh, Expertenkommission zu Tempolimit auf Autobahn. Wie viele sind allein am vergangenen Wochenende tödlich verunglückt? mh? kein Aufschrei, man müsse doch bitte unbedingt das Tempolimit am besten gestern noch einführen?

    Deine Argumentation ist widersprüchlich. Soll deine Argumentation darauf hinauslaufen, dass du sagst, so lange es kein Tempolimit auf Autobahnen gibt, brauchen wir den verbindlichen Einbau eines Abbiege-Assistenten mit Notbremsfunktion gar nicht erst zu erwägen?

    Oder willst du damit sagen, wir können ja erst mal ein Tempolimit auf Autobahnen einführen und uns dann um andere Unfallprobleme kümmern wie die hier diskutierten Abbiege-Unfälle? Und dann erst über Bike-Flash-Anlagen noch mal neu nachdenken?

    Oder geht es dir darum deutlich zu machen, dass technische Neuerungen häufig nur "Spielereien" sind? Immerhin braucht es zum Einhalten eines Tempolimits, dass du ja einforderst, mindestens einen Tachometer (und eine Fahrerin oder einen Fahrer, die/der dessen Anzeige Beachtung schenkt und bereit ist, nicht schneller zu fahren als erlaubt). Ist ein Tachometer auch nur eine "Spielerei"?

    Ich plädiere an der Stelle dagegen für eine Steuertechnik, bei der GPS-Daten und Verkehrschilder-Erkennungs-Kameras das Fahrzeug so limitieren, dass ein Überschreiten vorgegebener Tempolimits ausgeschlossen ist. Und das halte ich nicht für eine "Spielerei".

    Nette Spielerei. Wird aber nicht helfen. Jemand, der mit einem Müllwagen über ein Kind fährt und das nichtmal merkt, wird nicht durch ein Blinklicht gestoppt.

    Jedes Abbiege-Tempo mit mehr als einem Meter Anhalteweg wird weiterhin Menschenleben kosten.

    Welche Möglichkeiten siehst du, ein entsprechend niedriges Abbiege-Tempo durchzusetzen? Ein Meter Anhalteweg, das bedeutet ja die Strecke für Reaktionsweg plus Bremsweg müssen kleiner sein 1 m. Bei einer Reaktionszeit von 1 Sekunde, wäre das eine Geschwindigkeit von 1m/Sek. Das sind 3,6 km/h. Bei einer so niedrigen Geschwindigkeit lass ich jetzt mal den Bremsweg unberücksichtigt.

    Ich hätte da übrigens kein Problem mit einer so niedrigen Abbiege-Geschwindigkeit für LKW. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass sich Autofahrer und Radfahrer zu Wort melden werden, die es vehement ablehnen, gezwungen zu sein, mit so einer niedrigen Geschwindigkeit abzubiegen. Würde man jedoch nur die LKW-Fahrer dazu zwingen, so langsam abzubiegen, dann werden die ihrerseits darauf verweisen, dass viele PKW noch nicht mal über einen Weitwinkelspiegel verfügen, sondern nur einen Hauptspiegel haben.

    Vom Fahrrad aus hat man möglicherweise noch die beste Übersicht. Aber auch hier kann man schon mal den Schulterblick vernachlässigen. Sollen Radler auch mit max. 3,6 km/h abbiegen?

    Vermutlich ist es realistischer die "netten Spielereien" (Bike-Flash-Anlage, Abbiegeassistenten) als verbindliches Ausstattungsmerkmal (auch bei PKW!) durchzusetzen, als eine Abbiege-Geschwindigkeit von 3,6 km/h. Zumal die ja auch dann kontrolliert werden müsste. Und möglicherweise entpuppen sich Bike-Flash-Anlage und Abbiegeassistenten als wertvolle Helfer und sind doch mehr als "nette Spielereien".

    Unabhängig davon bin ich für niedrige Tempolimits immer leicht zu begeistern! Im konkreten Fall wird bedauerlicherweise gar nichts darüber berichtet, welche Tempolimits vor Ort galten. https://www.ndr.de/nachrichten/ni…llwagen120.html

    Sagt wer? Der Erfinder? Das Ding funktioniert ausnahmslos und unzweifelhaft immer, zu 100 %? Ohne "Fehlalarme", ohne Ausfälle, ohne Fehlinterpretationen?

    Der Müllwagen-Fahrer hat hier seine im Verkehr erforderlichen Sorgfaltspflichten grob verletzt. Ich sehe keinen Grund, Leuten wie diesen auch noch diese "Last" von den Schultern zu nehmen, indem man blind den Einsatz irgendwelcher fragwürdigen Techniken fordert. Das wird am Ende nur zu noch mehr Unachtsamkeit und Nachlässigkeit führen...

    Ein Rückspiegel reicht aus, man müsste halt nur ab und zu auch mal reinschauen...

    Die Last der Verantwortung von den Schultern des Fahrers nehmen? Das macht der ADAC. Ich konnte das einmal beobachten bei einer Aktion zur "Fußgängersicherheit", die der ADAC auf dem Rathausplatz in Hannover durchführte. Dort wurde eine riesige dreieckige LKW-Plane ausgebreitet, die den "toten Winkel" anzeigen sollte. Eine ganze Schulklasse fand darauf Platz.

    Einzeln durften dann die Schüler nacheinander auf dem Fahrersitz Platz nehmen, wo sie in dem "einen" Außenspiegel, dem Hauptspiegel, nichts von ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden sehen konnten. Die anderen drei Außenspiegel, der Weitwinkelspiegel, der Rampenspiegel und der Frontspiegel waren mit schwarzen Tüchern zugebunden.

    Als ich den ADAC-Mitarbeiter fragte, warum die zugebunden seien, sagte der, im Alltagsfahrbetrieb sei keine Zeit in all diese Spiegel zu gucken.

    Es ist eben nicht nur "Ein" Rückspiegel, in dem man beim Abbiegen rein schauen muss.

    Fehlt nur noch, dass mal jemand an die Kinder denken solle. <X

    Wieso ist dort eine zweiseitige Benutzungspflicht, wenn die Ecke so gefährlich ist? Warum ist dort keine Ampel? Wieso wird der Verkehrsversuch mit echten Verkehrsteilnehmern durchgeführt, die nichts davon wissen? Dabei könnte jemand sterben. Wieso habt ihr nichts getan? :evil:


    Ich habe das noch nicht so ganz durchschaut, welcher Logik du da folgst, aber das Stichwort "an Kinder" denken, ist leider in Form eines erneuten Unfalls mit einem toten Kind in der Region Hannover grausam Wirklichkeit geworden, diesmal in Lehrte (vor drei Tagen): "Der Fahrer war gegen 7.10 Uhr an der Kreuzung zur Mielestraße nach rechts abgebogen. Dabei erfasste er die Schülerin, die bei Grün die Straße überqueren wollte. Das elfjährige Mädchen erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen." https://www.ndr.de/nachrichten/ni…llwagen120.html

    Es ist ja nicht so, dass diese Bikeflash-Anlage nur auf Fahrradfahrer aufmerksam macht. Auch auf Fußgänger macht die Anlage aufmerksam! Und es ist schon geradezu tragisch, dass ausgerechnet in dem Moment, in dem diese Bike-Flash-Anlage vom Landes-Verkehrsministerium scharf kritisiert wird, an einer anderen Kreuzung, ebenfalls in der Region Hannover, dieser schlimme Unfall passiert.

    Tragisch deshalb, weil dieser Unfall mitten in der Diskussion um die Bike-Flash-Anlage in Garbsen, die ja auch die Sicherheit von Fußgängern erhöhen soll, geschieht. Der Stadt Hannover, die ja das Vorgehen der Garbsen kritisierte und gegen die Garbsener Bike-Flash-Anlage polemisierte, ist ihre forsch vorgetragene Kritik am Vorpreschen der Stadt Garbsen jetzt anscheinend etwas unangenehm. Hannover versucht sich jetzt aus der Bredouille zu winden, in die sie sich mit ihrer polemischen Kritik hinein manövrierte, indem sie alle Müllwagen und städtischen Omnibusse mit Abbiege-Assistenten nachrüsten lassen will.

    "Busse der Üstra und Müllwagen des kommunalen Entsorgers Aha werden jetzt mit einem Abbiegeassistenten nachgerüstet. Dadurch sollen tödliche Unfälle wie kürzlich in Lehrte vermieden werden." HAZ vom 21.1.2019. http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…n-nachgeruestet Kann schon sein, dass solche Abbiegeassistenten einen besseren Schutz bieten als eine Bike-Flash-Anlage. Zumal dieser Abbiegeassistent ja auch an jeder Kreuzung wirkt und nicht nur an denen, die mit einer Bike-Flash-Anlage ausgestattet sind. Aber selbst wenn alle Stadtbusse und Müllfahrzeuge in Hannover mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet werden. Es würden noch über einen langen Zeitraum viele LKW's ohne den Abbiegeassistenten herum fahren. Von PKW ganz zu schweigen!

    Wie beurteilst du denn den Abbiege-Assistenten, Julius?

    Um wieder die Kurve zu diesen Blinkedingern zu bekommen: Das Problem mit Abbiegeunfalle auf Radwegen ist eigentlich nicht zu übersehen. Aber, um den Glauben an Radwege aufrecht halten zu können, werden solche Symptombekämpfungsmaßnahmen bejubelt. Beim Abbiegeassistent ist es das gleiche.

    Diese "Blinkedinger" mögen ein mehr oder weniger guter Schutz sein, um Abbiegeunfälle zu vermeiden. Wenn ich mir hier den vorgestellten Gegenvorschlag durchlese, Radfahrer sollten grundsätzlich auf den Autofahrbahnen fahren, daraus ergäbe sich dann ganz von selbst ein besserer Schutz vor Abbiegeunfällen, dann kommen mir noch sehr viel größere Zweifel. Nicht zuletzt deshalb, weil besonders langsame und sich weniger sicher fühlenden Radfahrer dann auf den Fußweg ausweichen werden, oder aber überhaupt gar nicht erst auf's Rad steigen. Das größte Sicherheitsplus für Radfahrer ergibt sich jedoch daraus, dass möglichst viele Menschen Rad fahren. Was nutzen da ein paar Eliteradler, die sich scheinbar todesmutig in den Verkehr stürzen, wenn ihnen die große Masse der Menschen bei einem solchen "Parforce-Ritt" nicht folgen mag? Und selbst wenn ihre Wirksamkeit bislang noch nicht hinreichend erwiesen sein sollte, die Bike-Flash-Anlage signalisiert: An Radfahrer wird gedacht. Es ist ganz offensichtlich erwünscht, das Rad zu benutzen.

    Okay, PBL sind hier nicht das Thema. Ein andermal! ;)

    Das ist es aber grade, was ich nicht verstehe: Da wird (okay, medienwirksam - exzellentes Marketing und Vitamin B des Erfinders?) ohne Rücksprache mit den zuständigen Ministerien irgendein Blinkezeugs neben eine Kreuzung gestellt - und die Leute sind (obwohl noch überhaupt gar kein Beleg für dessen Nutzen existiert) von dessen wundersamer Wirkung sofort zweifelsfrei überzeugt.

    Da spielt wohl auch der David gegen Goliath Effekt eine Rolle. Die kleinen schwachen Radfahrer haben es geschafft in der kleinen Stadt Garbsen eine Anlage durchzusetzen, die sie vor den großen schweren Lastwagen schützt. Jetzt kommt die große brummige Landesbehörde daher und sagt: "Das dürft ihr nicht!" Ist doch klar, dass dann viele aufgekratzt sind und für wen sie Partei ergreifen. Das heißt aber auch noch nicht, dass diese Bike-Flash-Anlage nichts taugt.

    Und es sagt ganz viel über die Gefühlslage vieler Radfahrer aus. Das wird ja auch in den Leserbriefen thematisiert. Die Radfahrer fühlen sich einmal mehr an die Wand gedrängt. So was wird eingeordnet in solche Erfahrungen wie: Bundesverkehrsminister und Autohersteller tricksen bei der Luftreinhaltung. Oder Fuß- und Radwege werden ungestraft von Autos zugeparkt, aber Radler werden kriminalisiert, wenn sie keinen Helm tragen.

    Ich glaube übrigens nicht, dass der Anteil der Helm tragenden Fahrradfahrer überdurchschnittlich häufiger diese Bike-Flash-Anlage gutheißt als Radfahrer, die keinen Helm tragen.

    Deine Bedenken bezüglich der "wundersamen Heilwirkung" sind natürlich einerseits richtig. Andererseits wird es wohl nur sehr wenige Radfahrer geben, die annehmen, dass die übergeordnete Verkehrsbehörde den Rückbau der Anlage fordert, weil diese übergeordnete Verkehrsbehörde damit Schaden von den Radfahrern abwenden will. In wessen Interesse eine Verkehrsbehörde im Autoland Deutschland arbeitet, darüber besteht bei Radfahrern wohl ziemlich einhellig die Meinung, dass diese nicht im Interesse der Radfahrer, sondern im Autofahrerinteresse arbeitet. Das will aber auch nicht unbedingt was heißen, denn Autofahrer glauben ihrerseits auch nicht daran, dass eine Verkehrsbehörde in Deutschland im Interesse der Autofahrer arbeitet.