Habe gerade noch mal die oben bereits verlinkte googlestreetview-Aufnahme ein bisschen gedreht. Tatsächlich der Radfahrer auf dem Bild fährt ein Pedelec. Die Aufnahme ist von 2008: https://www.google.de/maps/@52.37116…!7i13312!8i6656
Beiträge von Ullie
-
-
Nein, Wirtschaftsunternehmen werden nicht von wahnsinnigen Irren geführt, das habe ich auch nicht behauptet. Aber ich habe leider häufig den Eindruck, dass ÖPNV-Unternehmen ihre Kunden wenig wertschätzen.
Beipiel: "steigende Pkw-Verfügbarkeit = weniger Zwangskunden = hohe Ansprüche an ÖPNV-Angebot"
Das ist zitiert aus einer Analyse der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH
siehe Seite 3 unten: https://www.nasa.de/fileadmin/cont…trag_Panitz.pdf
Da fühlt man sich als Betroffener doch so richtig in den Hintern getreten, wenn man liest, wie ÖPNV-Unrternehmen über Menschen ohne "PKW-Verfügbarkeit" denken. Und denjenigen Kunden mit "PKW-Verfügbarkeit" dämmert, warum es mit dem Angebot so oft nicht zum Besten bestellt ist.
Und was die Monatskarte gegen Führerschein im Tresor Aktion angeht: Diese Aktion ist schon einige Jahre her und wurde bislang nicht wiederholt. Wenn diese Aktion gemacht wurde, um Neukunden zu werben, und wenn es eine erfolgreiche Aktion gewesen wäre, dann hätte man sie vermutlich wiederholt.
Und da die ÖPNV-Unternehmen von den Kommunen beauftragt werden, stellt sich die Frage: Werden da möglicherweise manchmal die falschen Prioritäten gesetzt? So nach dem Motto: "Billich - will ich." Oder gibt man anspruchsvolle Beförderungsbedingungen vor, die von Billiganbietern nicht erfüllt werden können? Aber das kann natürlich auch preistreibend wirken. Darin sehe ich jedoch nicht das Problem, sondern darin, dass der Autoverkehr viel zu stark subventioniert wird. Und dafür kann ich dir gerne auch Beispiele geben.
Würden die verschiedenen Subventionen für den Autoverkehr gestoppt, und die Infrastruktur auf den ÖPNV und den Radverkehr anstatt auf das Auto ausgerichtet, dann gäbe es eine deutlich größere ÖPNV-Nachfrage und dann müssten sich die Unternehmen nicht mit dem Problemn zahlreicher Leerfahrten rumschlagen, sondern könnten ÖPNV auf einem hohen Niveau zu einem günstigen Preis anbieten, und staatliche Subventionen wären dann überflüssig. Lediglich Unterstützung für Benachteiligte und Menschen mit Behinderung werden weiter gezahlt werden. Aber das ist keine ÖPNV-Subvention.
-
Noch'n Plakat, diesmal eindeutig mit Fahrrad-Motiv. Erinnert mich an einen Critical-mass-Aufkleber, den ich mal wo gesehen hab:
Da hab' ich doch gleich noch mal gesucht und: GEFUNDEN!
O-Gott, was ist das denn, Frau mit Herrenfahrrad. Das Thema wollte ich doch erst mal ruhen lassen in der Hoffnung, dass Malte dafür einen eigenen Themenstrang einrichtet.
Aber cubernut wird es sicher "attraktiv" finden.
-
Das Konzept der Werbung ist aber schon klar?
Um einen Neukunden zu gewinnen, verwenden manche Firmen Geld um einen Anreiz zu schaffen.
Mit Neuwerbung hat das rein gar nichts zu tun. Ein Monat Straßenbahn statt Auto wird keinen Führerscheinbesitzer (Und nur an solche richtete sich die Aktion) dazu bringen, das Auto zukünftig stehen zu lassen. Es wurden auch nie Zahlen mitgeteilt, bei wie vielen Teilnehmern das Angebot fruchtete. Vermutlich weil niemand deshalb Öffikunde geworden ist.
Vielmehr vermute ich dahinter eine reine "Alibi-Aktion", die zeigen soll: Wir kümmern uns als ÖPNV-Unternehmen darum, Neukunden zu gewinnen.
-
Sie können's nicht lassen: Schon wieder zweimal ein "Radfahrer absteigen" Schild an einem Baustellen-Umleitungsradweg, der mit einem Schild kombinierter Fuß- und Radweg gekennzeichnet ist.:
Ort: Pferdeturmkreuzung Hannover. Im Hintergrund links der Bauzaun für das neue Conti-Verwaltungsgebäude.
Das Foto wurde aus dieser Position aufgenommen: https://www.google.de/maps/@52.37113…!7i13312!8i6656
Auf dem googlestreetview-Bild steht allerdings noch das inzwischen abgerissene AOK-Gebäude. Und man sieht das Radwegschild, das anzeigt, dass es sich um einen Zwei-Richtunsradweg handelt.
Fährt man von der anderen Seite also in der "richtigen" Fahrtrichtung auf die Baustelle zu, dann steht da kein Schild, dass auf den gemeinsamen Rad- und Fußweg
hinweist. Immerhin sieht man von der Seite auch nicht die "Radfahrer absteigen" Schilder:
-
Dieses Verhalten, dem Auto "vorsichtshalber" Vorfahrt zu gewähren, obwohl man als Radler selbst Vorfahrt hat, hat in Wirklichkeit nicht so sehr mit Angst vor einem Unfall zu tun. Vielmehr ist das ein Ausdruck von Zustimmung zu einem Unterdrücker-System, indem sich die Autofahrer*innen als Herrenmenschen gerieren, von deren Gutmütigkeit man abhängig ist. Und die man nicht allzu sehr reizen darf, weil man sonst Gefahr läuft, vernichtet zu werden.
Das wird mir immer dann deutlich, wenn ich mit Menschen über die Möglichkeiten autofreier Mobilität spreche. Dann kommt oft der Punkt, an dem man zu hören bekommt. "Die Idee von autofreier Mobilität ist ja ganz schön, aber du darfst nicht vergessen, dass wir unser hohes Wohlstandsniveau und unseren hohen Grad an technischer und wirtschaftlicher Entwicklung vor allem unserer erfolgreichen Auto-Industrie zu verdanken haben."
Und an der Stelle wird es sehr schwer, argumentativ gegen zuhalten, denn diese Aussage entpuppt sich schnell als absolutes Glaubensdogma. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das oft devote Radfahrerverhalten, das bisweilen sicher gerechtfertigt und notwendig ist als Vorsichtsmaßnahme, in vielen anderen Fällen nicht "Vorsicht" als Ursache hat, vielmehr sind es "Demutsgesten".
Und natürlich muss man als Radfahrer aufpassen, nicht der Versuchung zu erliegen, dem Autofahrer zeige ich's jetzt aber mal so richtig!
-
Bei der Aktion Monatskarte für lau gegen Führerschein im Tresor habe ich mitgemacht, weil ich mir einige Tickets sparen wollte, die ich andernfalls investiert hätte. Denn hin und wieder benutze ich Bus und Bahn. Außerdem habe ich mich nach Erhalt der Monatskarte lautstark darüber aufgeregt, dass mal wieder den Autofahrern das Geld hinten und vorne reingschoben wird, während Nichtautofahrer in der Gedankenwelt der Entscheider anscheinend gar nicht existieren.
-
Ich sehe keine ernsthafte Alternative, weil Radwege als Kollateralschaden eine "Auto"Fahrbahn vorhalten. Das Auto wird so gefördert. Abgesehen davon ist eine doppelte Infrastruktur doppelt so umweltschädlich.
Auch sehe ich die vermeintliche Gefährdung auf Fahrbahnen als Symptom eines andere, des eigentlichen Problems an. Diejenigen, die die Gefährdung als Grund anführen, sind in der Regel beratungsresistent, wollen es einfach nicht wahrhaben. (Anekdote nebenbei wegen Stade: Als ich einmal - lang ist es her - via ADFC zu eines Fraktionssitzung der SPD Stade eingeladen war, habe ich deutlich erklärt, dass und warum die Fahrbahn sicherer und in vielen anderen Belangen besser ist. Zum Schluss kam eine Äußerung einer Abgeordneten: Mag ja so sein, meine Kinder lasse ich dennoch auf dem Fussweg fahren.) Warum ist das so? Radfahrer werden als Minderwertige Verkehrsteilnehmer angesehen, die kein Recht haben, dem "richtigen" Verkehr im Weg zu sein. Das würde aber niemand zugeben, auch sich selbst gegenüber nicht. Deswegen wird die Mär von der gefährlichen Fahrbahn hochgehalten.
Die Probleme des Radverkehrs sind sozialer Natur. Die sollte man sozial und nicht technisch lösen, weil zweites wohl nicht geht.
PS: Auch den Klimanotstand halte ich für eine grüne Nebelkerze, die nur das Nichthandeln verschleiern soll.
Dann müssten dir eigentlich diese Umgestaltungspläne für die Schmiedestraße in Hannover ganz gut gefallen: "Die Schmiedestraße soll ein anderes Gesicht bekommen, aber für Radfahrer ändert sich wenig. Sie sollen sich nach Informationen der HAZ weiterhin die Fahrbahn mit dem motorisierten Verkehr teilen. Die Geschwindigkeit soll aber auf Tempo 20 begrenzt werden. Die Grünen finden die Idee eines Shared Space gut, dem ADFC gehen die Pläne nicht weit genug." Quelle: HAZ vom 6.6.2019 https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…Fahrbahn-teilen
Die Kritik des ADFC bezieht sich darauf, dass die Stadt nichts unternehmen will, um den Verkehr in der Schmiedestraße zu reduzieren. Und ichteile diese Kritik des ADFC. Wenn ich mit dem Rad fahre, dann möchte ich nicht im Autostau stecken bleiben.
Es sind zwei Aspekte meines Erachtens ausschlaggebend dafür, dass Fahrradverkehr auf der Fahrbahn ohne die Möglichkeit einer Alternative z.B. Fußweg mit Zusatzzeichen Radfahrer frei, gelingt.
Erstens: Niedrige Geschwindigkeit, wie im Beispiel Tempo 20!
Zweitens: Geringes Autoverkehrsaufkommen, so dass Autofahrer nicht die Fahrbahn blockieren.
Wenn das nicht gegeben ist, dann machen Radverkehrsanlagen wie Schutzstreifen oder Fahrradstreifen oder protected bikelines u. U. sogar Hochbordradwege durchaus Sinn. Ebenso Fahrradstraßen.
Und auch wenn ich es prinzipiell für richtig halte, dass der Radverkehr an den Hauptverkehrsstraßen stattfindet: Auch attraktive Radwege im Grünen (in Hannover z. B. die Eilenriede) sind förderlich für den Ausbau des Radverkehr-Anteils. In Hannover benutzen jedenfalls viele Menschen solche Radwegverbindungen, nicht nur zum Freizeitradeln.
Anders jedenfalls wird es nicht gelingen eine größere Bevölkerungsgruppe für den Umstieg auf's Rad zu gewinnen!
Hier ein googlestreetview-Link zur Schmiedestraße in Hannover, die auf Tempo 20 reduziert werden soll: https://www.google.de/maps/@52.37262…!7i13312!8i6656 Zur Zeit gilt dort Tempo 50 km/h.
-
Einige Leute empfehlen sogar, den Führerschein immer zu hause zu lassen.
Vorteil: Er kann vor Ort nicht beschlagnahmt werden. Selbst wenn das zu Unrecht erfolgt, dauert es einige Zeit, bis man ihn wieder hat. Und in der Zeit darf man dann nicht fahren.
Nachteil: Das kostet dann vielleicht 1-2 mal im Leben 10 € Bußgeld.
Ganz tolle Tips in einem Radverkehrsforum!
-
Jetzt werden die Roller sogar aus den Parks in Paris entfernt
https://rp-online.de/nrw/panorama/p…en_aid-39371245
Bin gespannt wie sich das in DE entwickeln wird. Noch gibts ja E-Scooter zu kaufen, jedenfalls keine die über Strassenzulassung verfügen
Habe deinen Link angeklickt. In dem, Artikel heißt es unter anderem: "Eine aktuelle Studie belegt zudem, dass nur sehr wenige Menschen das Auto stehen lassen und stattdessen eine Trottinette benutzen." Damit bestätigen sich die bereits mehrfach hier im Forum angemeldeten Bedenken, dass E-Roller vor allem dazu taugen, den Schein zu erwecken, es tue sich was in Sachen Mobilitätswende, um das hinauszuzögern oder gar abzuwenden, was eigentlich getan werden müsste: Den Autoverkehr radikal zurückstutzen!
-
Die Fridays for future Klima-Aktivist*innen schaffen es auch in die kommunale Gremien:
"Anhörung zu dem Thema: Forderungen von "Fridays For Future" für den Klimaschutz in der Region Hannover
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 17. April 2019Klimanotstand ausrufen!
Antrag der Gruppe REGION vom 21. Mai 2019"http://regions-sitzungsinfo.hannit.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1007637
Diese Punkte werden heute im Umweltausschuss der Region Hannover verhandelt:
Donnerstag, 13.6.2019, um 14:00 im Neuen Regionshaus, Hildesheimer Straße 18
Die Sitzung ist öffentlich!
Und es gibt im Rahmen der Einwohner*innen-Fragestunde die Möglichkeit, Fragen zu stellen!
-
Auch in den Ferien sind die Friday for Future Klima-Aktivistinnen aktiv. Am Ferientag "Pfingstdienstag" blockierten sie in Hannover den Autoverkehr an der Pferdeturmkreuzung. Die Neue Presse Hannover berichtete: "Sie hielten einen Banner mit einer Botschaft an die Autofahrer hoch: „Wir sind genauso genervt wie ihr! #Klimakrise“. Dabei riefen sie immer wieder den internationalen „Fridays for Future“-Schlachtruf: „What do we want? Clima justice! When do we want it? Now!“"
-
Bei 23km und Pendeln in eine andere Stadt stellt sich bei mir die Frage ob ich das Auto oder das Fahrrad nehme. ÖPNV ist da komplett außen vor, ich will ja nicht erst um 10 Uhr ankommen. Ich lehne für mich den ÖPNV komplett ab, komplett überteuert, auf seinen längsten Strecken braucht er ewig, er ist unzuverlässig und er ist hoffnungslos überteuert (3,25€ für eine Fahrt innerhalb einer Tarifzone? Geht's noch?), und ich bin da echt nicht der Einzige, den ich kenne.
Kommst du aus einer Stadt mit gutem ÖPNV? ich jedenfalls nicht.Die 23 km, die du zur Arbeit fährst, sind die innerhalb einer Tarifzone? Und wieviel kostet die Monatskarte?
Entschuldige, wenn ich so genau frage. Aber nach meiner Erfahrung ist so gut wie jedes Tarifsystem angreifbar. Weil es in jedem Tarifsystem "Verlierer" gibt. Das soll jetzt keine Pauschal-Rechtfertigung für Fahrpreiserhöhungen oder hohe Fahrpreise im ÖPNV sein.
Aber betrachte die Sache doch mal anders rum: Das Autofahren wird immer billiger:
"Der Verkehr auf den Autobahnen nimmt zu. An den fünf meistbefahrenen Abschnitten wurden letztes Jahr hohe Wachstumsraten verzeichnet. Gleichzeitig stagniert der Marktanteil des öffentlichen Verkehrs. Das Bundesamt für Statistik verzeichnete im vergangenen Jahr sogar einen Rückgang bei den Personenfahrten im ÖV. Das hat damit zu tun, dass Autofahren immer billiger wird. Moderne Autos verbrauchen weniger Treibstoff. Und sie werden günstiger." Das ist eine Meldung von Juni 2017 aus der Schweiz, die bekanntlich für ihren guten ÖPNV stets gelobt wird. https://www.20min.ch/schweiz/news/s…rklich-28939679
Im "Autoland" Deutschland sind solche Meldungen rar, obwohl sie hier erst recht zutreffen.
Denn viele mögen das nicht so sehen, dass das Autofahren immer biliger wird, stattdessen schimpfen sie lieber darüber, dass der Öffentliche Nahverkehr immer teurer wird.
-
Ein anderer Punkt, der mir auffällt: Die Fridays for Future Schülerinnen fokussieren sich sehr stark auf die Nutzung von Kohle als Energieträger. Siehe auch diesen Demoaufruf für den 21. Juni 2019 in Aachen:
"Am Freitag, den 21.06, findet der erste internationale, zentrale Streik von Fridays for Future in Aachen statt. Aus insgesamt 16 Ländern kommen Schüler*innen, Studierende, Eltern, Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen, Künstler*innen und alle Anderen in die Kaiserstadt, um für eine gerechte und verantwortungsbewusste Klimapolitik zu demonstrieren.
Hier hat Geschichte stattgefunden, und jetzt wollen wir die Zukunft schaffen.
Aachen liegt direkt am rheinischen Braunkohlerevier, welches die größte CO2-Quelle in ganz Europa ist."
Schon bei der Anti-AKW-Bewegung hat es mich oft gestört, dass ausgerechnet auf Autos Anti-AKW-Aufkleber pappten.
Immerhin, Fridays for Future Aufkleber habe ich bisher noch nicht auf Autos pappen sehen.
Entschuldigung ich hatte den Link vergessen: https://ac2106.fridaysforfuture.de/
Dort gibt es auch einen Video mit der Einladung!
-
Wie kompliziert das ist, sich darauf zu einigen, was eine erstrebenswerte Fahrradinfrastruktur ist, das ist doch oft Gegenstand der Diskussionen hier im Forum. Da wäre es wohl ein bisschen viel verlangt, eine "Klipp und klar Aussage" von den Fridays for Future Schüler*innen zu verlangen. Zumal es eine solche "Klipp und klar Aussage" oft gar nicht gibt.
Mir scheint unter anderem wichtig, dass sich nicht der Gedanke einschleicht, wenn wir erst mal alle Autos von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb umgestellt haben, dann haben wir die Verkehrsprobleme gelöst.
-
In Hannover gab es vor einigen Jahren mal eine ähnliche Aktion: Ein Monat kostenlos Öffis benutzen. Dafür musste man seinen Führerschein im Kundencenter hinterlegen.
-
In dem Artikel heißt es: "Die Geschwindigkeit in Paris werde auf 20 Stundenkilometer und sogar auf acht in Fußgängerzonen beschränkt, sagte sie." (sie = die Bürgermeisterin) Wenn ich die Gesetzesnovelle zum Gebrauch von Elektrotretrollern in Deutschland richtig verstanden habe, dann sind Elektrotretroller in Fußgängerzonen und auf Fußwegen in Deutschland verboten, egal wie schnell oder langsam die fahren. Und das ist gut so!
-
Ein massiver Ausbau der Fahrradinfrstruktur kann zum Beispiel bedeuten, dass eine zweispurige Hauptverkehrsstraße (je Richtung) auf einer Spur zum Fahrradstreifen umgewandelt wird. Und die andere Spur für den Omnibusverkehr, den reinen Wirtschaftsverkehr (Lieferungen, Handwerker, Ver- und Entsorgung), sowie Rettungsfahrzeuge reserviert wird. Autoprivatverkehr darf dort nicht mehr fahren.
Problematischer finde ich, dass viele Fridays for future Aktivistinnen meinen, es müssten Angebote wie Carsharing oder gar "shuttle on demand services" ausgebaut werden. Bei solchen Gesprächen höre ich dann manchmal heraus, dass eine sehr große Unzufriedenheit mit dem ÖPNV besteht. Einerseits wegen der Preisstruktur (die hat sich erst seit einem Jahr in Hannover etwas gebessert durch die 15 Euro Schüler-Monatskarte). Andererseits gibt es oft ein blödes Verhalten der Fahrkartenkontrolleure. Oder zumindest ein als blöd empfundenes Verhalten. Wenn zum Beispiel der Busfahrer keinen mehr zusteigen lässt und die Tür schließt und abfährt, weil der Bus ganz einfach voll ist, dann wird das schnell mal missverstanden. Und leider gibt es keine institutionalisierte Dialog-Kultur, wo über solche Vorgänge gesprochen werden kann.
Ein Problem ist aber auch, dass Schülerinnen und Schüler den ÖPNV leider viel zu oft nur in Form von vollgestopften Omnibussen kennen, mit denen sie zur Schule "gekarrt" werden. Und leider wird dieses Problem nach meiner Beobachtung noch zu wenig beachtet. Die ÖPNV-Unternehmen müssten viel mehr Aufklärung im Dialog mit den Schülern betreiben was geht und was nicht geht. Stattdessen kommt es vor, dass ein Bus kommt und alle reinstürmen, obwohl der nächste nur wenige Minuten später kommt und dort dann noch viele Plätze frei sind. Manchmal weigert sich aber auch das ÖPNV-Unternehmen größere oder mehr Busse einzusetzen. Und manchmal könnte man in einem offenen Dialog auch darlegen, dass es bei den Kapazitäten Begrenzungen gibt. Wer einen Sitzplatz in den Verkehrsspitzen erwartet, der muss notfalls eine halbe Stunde früher fahren. Oder eben seine Erwartungen an das anpassen, was möglich ist. Statt Dialog aber setzen viele Verkehrsunternehmen einfach nur darauf, dass sie ja die Bestimmer seien und die Fahrgäste nichts zu melden haben. ("Beförderungsfälle", "Zwangskunden").
Das begünstigt, dass manche Jugendliche zum Beispiel den shuttle on demand service Moja als eine brauchbare Alternative zum klassischen ÖPNV sehen. Bloß dass die dann nicht so weit denken, dass das nicht funktioniert, wenn statt 150 Schüler in einem Gelenkbus stattdessen diese 150 Schüler in rund 40 Moja-VW-Bussen zur Schule fahren würden. Leider schaffen es Moja und Co mit coolen Sprüchen und jugengerechtem Auftreten wenig nachhaltiges Angebot ansprechend zu präsentieren. Zumal sie ja auch damit werben, mit jugendgerechter Technologie zu arbeiten. (Bestellung per Handy-App)
Und leider gibt es auch bei den Fridays for Future Aktivist*innen solche, die meinen, wenn in wenigen Jahren alle Elektroauto fahren, dann sei das Mobilitätsproblem ohnehin gelöst. Und die Politiker*innen sollten doch einfach endlich damit anfangen, die entsprechenden Ladesäulen aufzustellen. (Aber das sind wirklich nur wenige.)
Aber: Hane, um das zu beeinflussen, musst du mit den Leuten reden. Und ich sag mal: Mit vielen Friday for Future Aktivist*innen kannst du da ziemlich gut drüber sprechen. Auf jeden Fall viel besser als mit den Leuten, die die Freitagsdemonstrationen mehr oder weniger scharf abqualifizieren oder gar verurteilen.
-
Ein Unterschied zwischen motorgetriebenen Spielzeugen/Fahrzeugen und solchen ohne Motor besteht meines Erachtens darin, dass die Hemmschwelle zum gefährlichen durch die Menschenmenge rollern, skaten, "hoverboarden" etc. bei einem Spielzeug/Fahrzeug mit Motor geringer ist. Und die Gefahr mit elektrisch angetriebenen Spielzeugen/Fahrzeugen sich so zu verhalten, dass sich andere belästigt fühlen oder gar gefährdet werden, ist größer.
Alles was an einen Motor hat löst bei den meisten Menschen eine gewisse Faszination aus und die Neigung sich mit dem Spielzeug/Fahrzeug rücksichtslos auszutoben, ist latent und stärker vorhanden als z. B. bei einem klassischen Roller.
-
Die Fridays for Future Aktivist*innen laden in Hannover am 14.6.2019 um 16:30 zur Fahrrad-Demo!
Das zeigt, dass die Fridays for Future Aktivist*innen das Fahrrad als alternatives Mobilitätskonzept zu schätzen wissen. Anders als manche Politiker und Entscheider, von denen viele immer noch das Fahrrad von den Fahrbahnen verbannen wollen, um den Autoverkehr zu begünstigen.
Auf der Seite:
fridaysforfuture-hannover.de
heißt es:
Am 14.06. geht es weiter! Nach einer super Demonstration am 24.05. schwingen wir uns jetzt aufs Rad. Die zweite Fahrraddemo in Hannover startet um 16:30 am Opernplatz. Wir fahren von da aus durch die Stadt und beenden unsere Demonstration im Georgengarten. Dort wird es auch wieder ein veganes Picknick geben. Jede*r ist willkommen! Kommt einfach mit eurem Fahrrad vorbei und bringt eure Freund*innen und Familie mit.
https://fridaysforfuture-hannover.de/2019/06/04/faharrad-demo-am-14-06/