In der Tat. Mit Straßenbahnschienen, in die man prima einfädeln kann.
Was ich mich schon immer frage: Wie ordne ich mich denn bei solchen "ARAS" im fließenden Verkehr sicher nach links ein? Sowas ist ja - wenn ich mir diese bestimmt mit
beschilderte "Infrastruktur" so betrachte - systemisch gar nicht vorgesehen?
Straßenbahnschienen gehören in einer Straßenbahnstadt wie Hannover zu den Tücken, mit denen ein Radfahrer umgehen lernen muss. Leider gibt es in Hannover auch einige unbelehrbare Verfechter des U-Bahnbaus, der in den 60er-Jahren begonnen wurde, um den Straßenbahnverkehr von den Straßen zu eliminieren, damit dort mehr Platz ist für den Autoverkehr. Zur selben Zeit wurde der Radverkehr auf "Kleinstradwege" auf die Bürgersteige ausgegrenzt, um mehr Platz zu schaffen für den Autoverkehr.
Und leider gibt es immer wieder einzelne Radfahrer, die meinen besser dran zu sein, wenn die Straßenbahnen alle nach unten in Tunnel verlegt werden würden. Ich halte das für viel zu kurz gedacht, denn an vielen Stellen in der Stadt hat sich gezeigt, dass die Eliminierung der Straßenbahn zu deutlich mehr Autoverkehr geführt hat, ohne dass sich für den Radverkehr irgendwas verbessert hätte. Dann doch lieber aufmerksam auf die Straßenbahnschienen achten.
Das Idiotischste daran ist, dass es tatsächlich Radfahrer gibt, die meinen, die U-Bahn-Tunnel seien deshalb gebaut worden, damit die Radfahrer nicht mehr Gefahr laufen, in die Straßenbahnschienen zu geraten.
Weil das alles, besonders auch das mit dem oberirdischen Straßenbahnverkehr an dieser Stelle nicht so ganz leicht zu bewältigen ist, wurde der gesamte Kreuzungsbereich auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h begrenzt. Ich habe noch mal das Foto hier angehängt, diesmal mit ein paar Erläuterungen:

Dieser Link führt zum Lageplan, der zur Dokumentation des Kreuzungsausbaus von der infra im Internet veröffentlicht wurde:
https://www.infra-hannover.de/wp-content/upl…LA1a_A2_gez.pdf
Das Foto zeigt die Stelle der Straße bei der auf dem Bauplan Lister Meile steht.
Dieser Link führt zu dem google-street-view-Bild von 2008, dass die Kreuzung aus etwa der selben Perspektive wie mein Foto zeigt, bevor hier die Straßenbahn lang gefahren ist. Früher fuhr die Straßenbahn von rechts kommend nicht in die Lister Meile hinein, sondern geradeaus zum Bahnhofsvorplatz weiter.
https://www.google.de/maps/@52.37706…!7i13312!8i6656
Im fließenden Verkehr nach links einordnen funktioniert hier sehr gut, weil der ganze breite Radfahrstreifen ja bis zu der Stelle befahren werden kann, an der die Strichlinie beginnt. Es ist allerdings nicht vorgesehen, dass sich Radfahrer schon vorher nach links einordnen oder während eines Abbiegevorgangs eines Busses oder einer Straßenbahn nach rechts, dann würde man ja in die Flanke der Straßenbahn hineinfahren. Die Ampelphasen sind in der Regel recht kurz, deshalb kommt es nur selten vor, dass sich ein Radfahrer im fließenden Verkehr zwischen zwei nach rechts abbiegenden Bussen/Straßenbahnen einfädelt, um nach links abzubiegen. Aber auch das ist möglich. Oder man wartet halt, der Radfahrstreifen ist ja auch vor der Aufweitung breit genug.
Hier ist ein Bild, das drei Radfahrer zeigt, die den aufgeweiteten Radfahrstreifen nutzen, um nach links abzubiegen.

Zwei davon stehen bereits genau vor den Autos, der dritte steht (noch?) etwas zu weit rechts, so dass der Autofahrer, der ebenfalls nach links abbiegen will, möglicherweise den Radfahrer zur Seite drängen wird, so dass es für den Radfahrer beim Einmünden in die Zielstraße eng werden kann. Aber es gilt Tempo 20 max. und in der Regel wird aufgrund der komplexen Kreuzungssituation noch langsamer gefahren. Wenn dem dritten Radfahrer das alles zu sehr in Anspruch nimmt, dann kann er notfalls auch einfach dort stehen bleiben und die nächste Grünphase abwarten, er steht dort niemandem im Weg. Selbst eine Straßenbahn oder ein Bus könnte noch an ihm vorbeifahren, um nach rechts abzubiegen. Während der Rotphase kann dieser dritte Radfahrer dann seinen Platz auf dem Linksabbiegerfeld einnehmen.