"Die Unfallstatistik, die das Statistische Bundesamt gerade vorgelegt hat, weist die Landstraße als größte Gefahrenzone aus: 57 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich 2018 auf Strecken zwischen Ortschaften. Neben der hohen Geschwindigkeit gelten die Straßen als riskant wegen "fehlender Trennung zum Gegenverkehr, schlechter Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützter Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn.""
aus: Badische Zeitung, Tempo 80 auf Landstraßen würde gegen tödliche Unfälle helfen, 14.7.19
https://www.badische-zeitung.de/tempo-80-auf-l…-175285016.html
Der Artikel spricht die Unfallursachen an:
An erster Stelle werden hohe Geschwindigkeiten genannt. Und damit ist nicht das unerlaubte schneller fahren als die Polizei erlaubt, oder das Tempolimit vorgibt.
Also:
1. hohe Geschwindigkeiten,
2. fehlende Trennung zum Gegenverkehr,
3. schlechte Überholmöglichkeiten,
4. Kreuzungen
5. ungeschützter Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn
Bei Punkt 2-5 erzielt der Stammtisch oder die Internetblase schnell Einigkeit mit dem ADAC:
zu 2. Straßen verbreitern und Mittelstreifen mit Leitplanken einbauen
zu 3. Straßen verbreiutern um Überholstreifen einzubauen
zu 4. Kreuzungen ausbauen am besten Abfahrten mit Brücken und/oder Trogstrecken
zu 5. Alle Alleebäume links und rechts der Straße fällen
Punkt 1. jedoch wird gerne ausgespart, wenn es darum geht, den Autoverkehr sicherer zu gestalten.
Dabei ist es doch so, dass man alle die zum Teil extrem kostspieligen Maßnahmen von 2 bis 5 sich sparen könnte, wenn man 1. umsetzen würde. Und zwar nicht nur in Form von generell maximal Tempo 80 auf Landstraßen, sondern in der Form von generell maximal Tempo 60 auf Landstraßen!
Die immensen Kostenersparnisse müssen dabei herausgestellt werden und die Politik muss deutliche Signale setzen, die zeigen, dass die eingesparten Kosten dem ÖPNV-Ausbau zufließen! So erzielt man mehr Mobilität für mehr Menschen bei geringerem Ressourcenverbrauch!
Und hier noch eine weitere Quelle für Nbgradler und alle anderen Interessierten:
"Zwei von drei Verkehrsunfällen (69 Prozent) ereigneten sich zwar innerhalb von Ortschaften.
Dabei wurden aber nur 30 Prozent der Verkehrstoten registriert, denn in aller Regel geschehen Unfälle dort bei geringerem Tempo als außerorts.
Der Schwerpunkt für tödliche Verkehrsunfälle sind hingegen Landstraßen.
Dort geschieht zwar nur jeder vierte Unfall (24,3 Prozent). Sie machen aber 57 Prozent der tödlichen Unglücke aus.
Auf Autobahnen wurden 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und 12,9 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle gezählt."
Quelle: t-online.de https://www.t-online.de/auto/recht-und…n-strassen.html
Unterstreichungen von mir.
Dass auf Autobahnen trotz des höheren Tempos als auf Landstraßen weniger tödliche Unfälle passieren hat damit zu tun, dass dort eine sehr stabile Trennung vom Gegenverkehr gegeben ist. Selbst in Baustellenbereichen trennen dort in der Regel solide Leitplanken die gegenläufigen Verkehrsströme. Daher rührt dann auch die Forderung der Autolobby, möglichst alle Straßen autobahnmäßig auszubauen. Und es ist der Grund dafür, dass an Tempo 100 auf Landstraßen festgehalten wird. Es geht dabei nicht darum, den Autofahrern den Spaß zu gönnen, auch auf Landstraßen mal Tempo 100 fahren zu dürfen. Es geht darum einen Vorwand zu liefern für einen möglichst massiven und großflächigen Straßenausbau. Frei nach dem Motto: Wenn wir erst mal überall Autobahnen haben (ganz egal, wieviel das kostet), dann passieren auch nicht mehr so viel tödliche Unfälle.