Beiträge von Ullie

    Eigentlich ist in der Verfassung festgelegt, dass Abgeordnete nur dem eigenen Gewissen verantwortet sind. Ich empfinde es somit als Skandal, wenn sich irgendein Parteikader (der nur in der Partei in ein Amt gehoben wurde und keinerlei demokratische Legitimation besitzt) aus Berlin (*hust AKK hust*) anmaßt gewählten Landtagsabgeordneten Anweisungen zu erteilen, wie diese abzustimmen haben.

    Das ist der eigentliche Schaden für die Demokratie in diesem Fall. Nicht die Wahl von Kemmerich.

    Mit AKK's Rücktritt müssten dann ja deine Wünsche in Erfüllung gegangen sein. Die "pööse, pööse" :evil: "Parteizentrale" wurde kaltgestellt und ob eine neu besetzte "Parteizentrale" die Zusammenarbeit mit handfesten Halbnazis, wie Sarah Wagenknecht einmal die AfD nannte, weiterhin kathegorisch ausschließt, das bleibt abzuwarten.

    Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Und da meine ich jetzt gar nicht das Ende der Demokratie in Deutschland. Dafür sind die Menschen in Deutschland politisch zu wach, als dass sie weiterhin im notwendigen Umfang eine CDU wählen würden, die mit der AfD eine Regierungskoalition bildet. Nein es ist das Ende der CDU, das da dämmert. Diejenigen Wähler, die es bislang hingenommen haben, dass die CDU auch am rechten Rand noch versucht hat, nach Wählern zu fischen, die werden abwandern. Denn man hatte es für legitim gehalten, so lange die CDU ihr Blinken nach rechts damit begründete, dass man so eine Regierungsbeteiligung von Parteien rechts von der CDU ausschließt.

    Ich rechne fest damit, dass eine nach Möhrings Vorstellungen erneuerte CDU an Zustimmung in der Bevölkerung und auch bei bei den Wählerstimmen deutlich verlieren wird. Und das nicht nur im Westen!

    Und von den Wählern, die die CDU mit einem möglichen Rechtsruck meint weiter bei der Stange halten zu können, wird ein Teil zur AfD abwandern.


    Wie sich das auf neue Regierungsbildungen auswirkt, bleibt abzuwarten. Schade ist, dass durch dieses in Thüringen ausgelöste Rütteln am bisher gängigen Rechts-Links-Schema die Verkehrs- und Umweltprobleme und die Lösungsansätze mal wieder in den Hintergrund getreten sind.

    Es gibt eben kein imperatives Mandat und kein Verfahren, jemanden abzusetzen, der das Gegenteil von dem macht, was vereinbart war.

    Die Prozentzahlen oben sind ja rein modellhaft. In der Realität reichen ja 7,4 Prozent, um eine Mehrheit zu generieren, weil man nämlich dieser Partei aus Quotengründen zugesichert hat, dass eine ihrer Forderungen von den anderen Koalitionspartnern mitgetragen wird. Leider hat sich dabei die uns allen wohlbekannte Partei nicht die Eintragung des Wolpertingers oder der Weißwurst als Kulturgut vorgenommen, sondern die Ausländermaut ...

    Selbstverständlich gibt es Koalitionsabsprachen und ein Geben und Nehmen, wenn es darum geht, wichtige Forderungen umzusetzen.

    Aber es gibt auch Abstimmungen, bei denen der Zwang, fraktionskonform abzustimmen, ausdrücklich aufgehoben ist. Ohnehin gibt es diesen Zwang nicht wirklich, denn jeder Abgeordnete ist frei, bei jeder Abstimmung so abzustimmen, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

    Was übrigens auch immer wieder mal vorkommt und auch durchaus nicht immer damit "bestraft" wird, dass der Betreffende bei der nächsten Wahl nicht mehr berücksichtigt würde bei der Kandidatenaufstellung.

    Im aktuell diskutierten Beispiel Thüringen war es ja zum Beispiel so, dass bei der ersten Abstimmung drei Nicht-AfD-Abgeordnete den AfD-Kandidaten zum Ministerpräsidenten machen wollten. Hätten AfD, CDU und FDP geschlossen für den Afd-Kandidaten gestimmt, dann wäre der jetzt Ministerpräsident. Und der wäre vermutlich auch nicht einfach eben mal zurückgetreten wie Kämmerich es jetzt getan hat.

    Da es eine geheime Abstimmung war, weiß man nicht einmal wer die drei aus dem Kreis der Nicht-AfD-Abgeordneten waren, die in der ersten Abstimmungsrunde den AfD-Kandidaten unterstützten.

    Der lässt sich jetzt dafür feiern, dass er Ramelow abgesägt hat. Einen Ministerpräsidenten, der über die Reihen der eigenen Partei und Anhänger hinaus sich großer Beliebtheit erfreute. Dafür hinterlassen Kemmerich und seine CDU-Unterstützer einen Scherbenhaufen und fordern jetzt andere auf, den aufzufegen.

    Ich habe ja schon mit unserer von den Parteien dominierten Demokratie ein Problem (Stichwort: Ostrogorski Paradoxon). Und wenn man durch den Ausschluss eines Teil des Demos nur noch eine Mehrheit innerhalb eines Teils haben muss ...

    Ramelow ist abgewählt worden. Und in meinen Augen geht das in Ordnung, weil das linke Spektrum schlicht und einfach keine Mehrheit hat. Wäre die AfD nicht die AfD sondern sagen wir die Bayernpartei und somit akzeptabel, wäre Ramelow so oder so nicht an der Macht geblieben. Sich jetzt hinzustellen, die AfD ist nicht akzeptabel und deswegen muss ich gewählt werden, ist gefährlich (und für mich undemokratisch). Ich glaube nicht, dass das akzeptable rechte Spektrum es schafft, neben der AfD eine Mehrheit zu bekommen. (Auf Bundesebene war es ja schon bei halben Stimmenanteil schwer eine Mehrheit zu basteln.) Das rechte Spektrum hätte keine Machtoption. Das ist der beste Nährboden, um die AfD hoffähig zu machen. Die Linke war auch einmal nicht akzeptabel. Diese Entwicklung für die AfD ist für mich der Horror und leider zu erwarten. Etwa die Hälfte der Bevölkerung wird sich nicht kampflos von Entscheidungen ausschließen lassen. Und vielleicht wird sie die AfD direkt wählen. Wir müssen unser Demokratiemodel ändern.

    "Man sollte nicht gleich das Kind mit dem Bad zusammen ausschütten", heißt es. Die Versuche der Piraten eine internetbasierte "Digital-Demokratie" zu organisieren, bei der immer alle über alles abstimmen können, hat sich meines Erachtens nicht bewährt. Innerparteilich nicht und darüber hinaus ist es zum Glück nie wirklich umgesetzt worden. Was allerdings unglücklicherweise geblieben ist, das sind die permanenten sog. "repräsentativen Umfragen" zu jedem erdenklichen Mückenschiss. Und jede Partei und jeder Abgeordnete schielt danach und hat auch kaum die Chance die eine oder andere Umfrage einfach mal eben so zu ignorieren.

    Ich sehe auch nicht, dass die Hälfte der Bevölkerung eine AfD-Regierung anstrebt, oder wie hast du das gemeint mit dem Satz: "Etwa die Hälfte der Bevölkerung wird sich nicht kampflos von Entscheidungen ausschließen lassen."?

    Wenn du sagst, wir müssten unser "Demokratiemodell ändern", dann sag doch bitte auch was genau du ändern willst. Fakt ist, dass es ohnehin schon Unterschiede in den Landesverfassungen in Deutschland gibt.

    Das Radfahren war historisch betrachtet oft ein Hobby von Adeligen. Vermutlich auch deshalb weil vor allem Adelige Geld und Zeit dafür zur Verfügung hatten.

    Auch der Erfinder des Laufrades, Karl Freiherr von Drais, trug einen adeligen Namen.

    Erst mit der fortschreitenden Industrialisierung wurde das Fahrrad zum Massentransportmittel.

    Bis heute heute pflegen Adelige das Radfahren: "Nachdem das Fahrrad für jedermann erschwinglich wurde, nahm die Begeisterung für das Radfahren in Adelskreisen allerdings rapide ab. Immerhin: auch heute noch finden jährlich Adel auf dem Radel-Sommerfreizeiten statt, bei denen blaublütige Kinder und Jugendliche gruppenweise von Gut zu Gut fahren."

    https://rad-spannerei.de/2008/08/25/adel-auf-dem-radel/

    Filmtitel: "Adel radelt" zu Besuch in der Klosterschule Roßleben, August 2018

    https://www.youtube.com/watch?v=-4XSci5AfSc 2:28 Minuten

    Was aus dem Filmbeitrag nicht hervorgeht: Wer wird zu einer solchen Veranstaltung eigentlich eingeladen?

    Dazu Christina von Flotow, Chefredakteurin des Deutschen Adlesblatts:

    "Sich einen Adelstitel kaufen oder sich für Geld adoptieren zu lassen, das ist wirklich das Allerletzte", sagt sie. Eine Einladung zu echt-adligen Veranstaltungen wie Adel auf dem Radel bekommt man als eingekaufte oder adoptierte Adelige auch nicht. "Das kommt überhaupt nicht in Frage. Die Adelsverbände prüfen das." Quelle: "Ich habe mich als Adelige ausgegeben, um mich durchs Leben zu schummeln" veröffentlicht auf: https://www.vice.com/de/article/bjw…ausgegeben-adel

    Ortseingang Wiedensahl im LK Schaumburg:

    Man kommt auf dem linksseitigen Radweg (den es schon auf der Landtraße vor dem Ort gibt) ins Ort hinein gefahren, dort setzt sich zunächst der einseitige gemeinsame Fuß- und Radweg fort.

    Bis zu dem Schild auf Bild 1 ist es also ein gemeinsamer Fuß- und Radweg.

    Nähert man sich jedoch von der anderen Seite, also aus dem Ort herausfahrend, dann handelt es sich um einen Fußweg, der für Radfahrer feigegeben ist. (Bild2)

    Auf beiden Fotos ist der selbe Schildermast zu sehen. Nur von unterschiedlichen Seiten.

    Ist eine solche Ausschilderung überhaupt statthaft?

    Herr Kemmerich ist zurückgetreten und verzichtet auf das Geld.

    Herr Kemmerich ist zwar zurückgetreten, aber ich befürchte, dass sein Ministerpräsidenten-Intermezzo ihm nicht zum Nachteil gereicht. Vielmehr ist anzunehmen, dass viele in FDP und CDU es ihm hoch anrechnen werden, dass er mit seiner Kandidatur Bodo Ramelow als Ministerpräsidenten (zumindest erst mal) aus dem Amt vertrieben hat.

    Wer weiß schon, was sich manche Thüringer Abgeordnete so gedacht haben mögen, als sie gemeinsam mit der AfD Kemmerich wählten. Ein Antrieb dürfte jedoch alle geeint haben, nämlich Ramelow zu schaden.

    "Die FDP Thüringen kämpft um jeden Lehrer für die Kinder in Thüringen. Bis auf einen - Björn Höcke. Denn es gibt nur einen Lehrer, bei dem es gut ist, dass der Unterricht nicht mehr stattfindet!" https://m.facebook.com/lindner.christ…ype=3&source=54

    Das hat Christian Lindner am 26.9.2019 auf facebook geschrieben. Und dazu ein Bild gepostet auf dem ein Pritschenwagen mit einem großen FDP-Plakat zu sehen ist, der vor einer AfD-Kundgebung geparkt wurde. Vermutlich bei einer AfD-Veranstaltung in Thüringen.

    Der FDP-Plakatslogan lautet:

    "Mehr Lehrer für Thüringens Schulen.

    Es gibt nur einen Lehrer, bei dem es gut ist, dass der Unterricht nicht mehr stattfindet!

    Hallo Übermorgen. "

    Hier noch ein Link zum selben Bild in größer: https://external-preview.redd.it/hblNMjUkkbXgDI…388a5c7b4dcf8c7

    Das war am 26.9.2019 im Landtagswahlkampf in Thüringen. Und nur wenige Monate später lässt sich der FDP-Abgeordnete Kemmerich von der AfD gewählt, zu seiner erfolgreich abgekarteten Wahl von eben diesem Höcke gratulieren, den die FDP auf ihren Wahlplakaten nicht im Schulunterricht sehen möchte. <X

    Ich befürchte, es ist tatsächlich so, dass die FDP liberale Prinzipien über Bord wirft, wenn es darum geht Macht zu erlangen und Privilegien zu sichern.

    Keine andere Partei außer der AfD agitiert so sehr als "Sprachrohr" der angeblich so übel geschundenen Autofahrer. Und auch in Richtung Klimaproteste steht die AfD an der Spitze der Kritiker der Fridays for future Bewegung.

    Hier noch mal zur Erinnerung an die Europawahl das AfD-Plakat "Diesel retten":

    Dicht gefolgt und fast gleichauf mit der AfD in Klima-, Umwelt und Verkehrsfragen liegt die FDP mit Plakaten und Slogans, die den Klimawandel banalisieren und eine Politik fordern, die möglichst uneingeschränkt am Autoverkehr verbissen festhält.

    Die Privilegien der Autofahrer sollen um jeden Preis gesichert werden. Obwohl klar ist, dass es einfach nicht machbar ist, dass jeder Mensch Auto fährt. Das ist technisch und unter Umweltaspekten nicht verwirklichbar. Hier verrät die FDP ihr Ideal als "liberale" Partei. Denn die Privilegien der Autofahrer sichern, bedeutet einer ausgewählten Klasse, die ohnehin schon von zahlreichen Steuervorteilen profitiert und auf deren Bedürfnisse hin seit Jahrzehnten die gesamte Verkehrsinfrastruktur in Deutschland ausgebaut wird, weiterhin Vorteile zuzuschanzen und das sogar auf dem Rücken der Verkehrsteilnehmer, die mit deutlich weniger Umweltbelastung und einer deutlich niedrigeren Zahl von Verkehrstoten mobil sind.

    Hier ein FDP-Plakat vom Berliner Abgeordnetenhaus-Wahlkampf 2011:

    https://www.neukoellner.net/wp-content/upl…frei_plakat.jpg

    Oder dieses Plakat-Bild vom FDP-Bundestagsabgeordneten Sauter aus SWR-aktuell vom 9.10.19

    https://www.swr.de/swraktuell/FDP…03c4b5781d8.jpg

    Hier der Link zum SWR-Bericht: https://www.swr.de/swraktuell/Ein…olumne-100.html

    Und danach habe ich das erste mal diese Plakate wahrgenommen:

    Habe mal bei abgeordnetenwatch.de nachgeschaut, was die FDP-Spitzenkandidatin Frau Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein für verkehrspolitische Positionen vertritt:

    Quelle: https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/anna-von-treuenfels

    Zusammenfassend könnte man das so formulieren: Verkehrswende weg vom Auto auf jeden Fall massiv verhindern!

    Und die Frau hat (Schmutz-)Kampagnen-Erfahrung. (Das muss man ihr bedauerlicherweise leider zugestehen.)

    Das ist besonders hinsichtlich ihrer Aussage zu autofreien Zonen interessant. Und das lässt erahnen, welches Feld die FDP die nächsten Jahre beackern wird mit ihrer Kampagnen-Spezialistin.

    In der ganze Berichterstattung geht der erste Wahlgang komplett unter, den finde ich ähnlich unfassbar wie den dritten. Der AFD-Kandidat hat 25 Stimmen bekommen, die AFD hat aber nur 22 Sitze...

    Das könnte bedeuten, dass es in der CDU (und FDP) Leute gab, die davon ausgegangen sind, dass deutlich mehr den AfD-Kandidaten ins Ministerpräsidentenamt wählen würden. War das Plan A? Als die drei Nicht-AfD-Mitglieder und Kindervater-Wähler dann feststellten, dass sie doch weniger sind als gedacht, wurde im zweiten Wahlgang erst mal still gehalten, und im dritten Wahlgang Plan B angewendet.

    Das bedeutet für die Hamburger Bürgerschaftswahl jetzt was?

    Es scheint, dass CDU und FDP inzwischen den Thüringer "Sündenfall" bedauern und Schadenbegrenzung üben, zumindest versuchen sie diesen Eindruck zu erwecken. Da ist es vielleicht ganz angebracht, an das "Schill-Intermezzo" der CDU in Hamburg zu erinnern. Und der aktuelle AfD-Fraktionsvorsitzende war damals schon für die rechtspopulistische Schillpartei in der Regierungskoalition dabei.

    Inzwischen ist zwar viel Wasser die Elbe runtergeflossen und es gab sogar eine schwarz-grüne Regierungskoalition.

    Aber vielleicht ist der interfraktionelle Gesprächsfaden zwischen Konservativen und Rechten nie ganz abgerissen?

    "Der verkehrspolitische Amoklauf von CDU, FDP und Schill-Partei in Altona ist kaum zu begreifen, so stumpf bedienen sie ihre Klientel und ihr Bauchgefühl als Autofahrer." So heißt es in der Einleitung zu einem Kommentar von Gernot Knödler in der taz vom 24.6.2002 https://taz.de/!1103346/

    Unter anderem werden in dem Kommentar diese Beispiele genannt: "Was ist gewonnen, wenn zehn Fahrrad-Stellplätze gegen einen einzigen Parkplatz getauscht werden? Wenn durch Schrägparken eine Handvoll mehr Autos untergebracht werden können, dafür aber ein Fahrradweg unterbrochen und der halbe Gehsteig zugeparkt wird?"

    Das Beispiel Thüringen sollte eine Warnung sein. FDP und CDU können auch noch ganz anders und wenn sich für die beiden die Gelegenheit bietet, dann machen sie Ernst auch um den Preis brauner Farbkleckse. Das soll nicht heißen, dass die Pro-Auto-Politik der SPD besser ist, aber die ist wenigstens nicht braun gefärbt.

    Also wenn du das so siehst, Adsche, dass man Menschen mit einem "von" im Nachnamen nicht benachteiligen darf, weil sie ja schon dadurch genügend benachteiligt sind, dass sie mit dem "Makel" durchs Leben gehen, ein "von" im Nachnamen tragen, dann würde ich dir zustimmen. Vielleicht war das ja in der ehemaligen DDR so, dass Leute mit einem "von" im Nachnamen richtig Probleme deswegen gekriegt haben.

    Du hast richtig bemerkt, ein Stück weit bin ich ja schon zurückgerudert. Aber trotzdem würde ich bei passender Gelegenheit bei einem FDP-Mitglied mit einem "von" im Nachnamen nachfragen, wie er das mit seinen liberalen Prinzipien vereinbaren kann. Bei einem CDU-Mitglied sähe ich da keinen so eklatanten Widerspruch.
    Übrigens ist es bei Spätaussiedlern aus Russland nicht unüblich, den Namen zu ändern. Aber auch da macht das längst nicht jeder.

    :rolleyes: Können wir uns darauf beschränken Leute wegen Ihrer Ansichten und Handlungen zu kritisieren?

    Sind die Liberalen nicht eine Partei, die aus der Opposition gegenüber monarchischen Strukturen entstanden ist? Da sehe ich dann schon einen Widerspruch, wenn dort Leute mit "adligen Namen" drin mitarbeiten. Gut, man könnte sagen, der Adel ist abgeschafft und das "von" nur ein Bestandteil des Nachnamens.

    Es gibt allerdings die Möglichkeit einer Namensänderung, um das "von" loszuwerden. Und so was ist weder sonderlich umständlich noch teuer. Muss man nicht tun, ist niemand zu gezwungen, allerdings würde das zu liberalen Werten passen.

    Grundsätzlich stimme ich dem zu, dass man sich darauf beschränken sollte, Leute wegen Ihrer Ansichten und Handlungen zu kritisieren. Allerdings sollte das auch umgekehrt gelten und die möglichen Leistungen und Fähigkeiten von Menschen sollten unabhängig von ihrem Namen bewertet werden.

    Leider geht diese Vorstellung an der Realität vorbei:

    "Für den neuen Job kommen zwei Bewerber infrage, aber welcher ist mehr geeignet? Gustav Schreiner, 28, BWL-Absolvent aus Köln, gute Noten, spannende Praktika. Oder Martin von Andechs, 29, BWL-Student aus Bonn, gute Noten, interessante Praktika. Beide Bewerbungsbögen sind fotolos und fehlerfrei. Für den Wirtschaftspsychologen Uwe Kanning von der Hochschule Osnabrück ist die Sache klar: „Wahrscheinlicher ist, dass der Kandidat mit dem Adelstitel die Stelle bekommt.“ In einer Studie hat er 800 Probanden verschiedene Lebensläufe vorgelegt. Ein Großteil der Befragten arbeitet beruflich im Personalwesen, entweder als Rekrutierer oder als Führungskraft." aus: Adelstitel – was ein „von“ im Namen bringt, in Gründerszene 19.7.2016 https://www.gruenderszene.de/karriere/adlige-nachnamen-vorteile

    Habe heute schon die ersten besprühten und zerstörten FDP-Plakate gesehen. Werden sonst ja eher wenn überhaupt nur "verziert". Da ist das Foto in diesem Tweet ja noch vergleichsweise harmlos: https://twitter.com/newsphotoDE/status/1225140662435241984

    Und danach habe ich das erste mal diese Plakate wahrgenommen:

    Wer ein "von" im Namen trägt, dem ist nach meiner Erfahrung mit besonderer Vorsicht zu begegnen. Wie verträgt sich das eigentlich mit liberalen Prinzipien, einen auf Adel zu machen?

    Naja, die Sache ist ja noch etwas komplizierter, ein klitzekleines bisschen.

    Ramelow hat mit Linken, Grünen und Sozis keine Mehrheit zustande bekommen.

    Die CDU hat von der eigenen Partei die Arschkarte bekommen, indem sie weder mit den Linken noch Rechten zusammenarbeiten darf. Nach dem Wahlrecht hätte aber eine Enthaltung im 3. Wahlgang faktisch eine Unterstützung Ramelows bedeutet. Das wäre ihnen mit Sicherheit auch vorgeworfen worden.

    Bei der FDP warte ich ab, bevor ich sie verurteile. Wäre Kümmerlich nicht angetreten, wäre Ramelow gewählt worden, für 5 Jahre. Jetzt sind Neuwahlen im Bereich des Möglichen. Der Antrag auf Auflösung wird gestellt werden und jetzt ist die dafür notwendige Mehrheit (2/3) möglich. Wenn das Ziel der FDP Neuwahlen statt Ramelow war, kann es die richtige Strategie gewesen sein. Das halte ich für legitim. Wie gesagt, ich warte ab.

    Natürlich hätte es auch Leute gegeben, die der CDU-Thüringen es zum Vorwurf gemacht hätten, wenn sie nicht die Chance ergriffen hätten, mit Hilfe der AfD Ramelow zu stürzen. (Merz zum Beispiel?)

    Genau darum geht es ja im Kern in dem Streit.

    Die CDU hat die Chance ergriffen mit "handfesten Halbnazis" (und ich befürchte diese Bezeichnung für die AfD ist noch geschönt) zusammenzuarbeiten, um einen Ministerpräsidenten zu stürzen, dem Teile der CDU aufgrund seiner Parteizugehörigkeit im selben Maße die demokratische Integrität absprechen wie die CDU in ihren "Sonntagsreden" der AfD die demokratische Integrität abspricht.

    In Thüringen hat die CDU gezeigt, dass sie an "Werktagen" gerne Hand in Hand mit den "unfeinen Kameraden" von der AfD zusammenarbeitet, wenn sie sich dadurch einen machtpolitischen Vorteil verschaffen kann.

    Man kann nur hoffen, dass der erhoffte machtpolitische Vorteil nicht eintritt und das Ding zum Rohrkrepierer wird. Besonders auch für die FDP!

    Aber wer weiß, vielleicht habe ich ja da ein bisschen übertrieben spekuliert. Und die CDU hat Kemmerich nur deshalb gewählt, weil er so markig die Fridays for future Aktivist*innen beschimpft: "Kemmerich wettert gegen die „Klimahysterie“ und die Fridays-for-Future-Bewegung. „16-jährige Gören erklären einem die Welt“, ruft er empört und erntet Applaus." taz vom 5.2.2020 https://taz.de/Thueringens-ne…ident/!5662119/

    Und mit der AfD hat das alles gar nichts zu tun.;)

    Vielen Dank für den Link, geisterradler

    In Minute 1:42 sieht man einen gelben Schulbus, der in der Autoschlange feststeckt, die sich auf der Zufahrtsstraße zum Schulgelände gebildet hat. Leider bleibt unklar, ob der bereits Kinder an der Schule ausgeladen hat, oder ob der noch zu einer anderen Schule unterwegs ist. https://youtu.be/qrxxX-59b58?t=102

    Der Bus hat mich aber auf eine Idee gebracht:

    Einen Parallel-Film drehen und beide laufen nebeneinander ab. In dem Parallel-Film wird gezeigt, wie die selbe Anzahl Schülerinnen und Schüler mit dem Bus an der Schule ankommen.

    Ich vermute, bei der Anfahrt mit dem Bus dauert das Ankommen höchstens ein Viertel der Zeit.

    Der "Schlachter" ist ja eigentlich je nach regional verbreiteten Bezeichnungen das, was andernorts "Fleischer" genannt wird.

    Die meisten Fleischereien sind fleischverarbeitende Betriebe, die selbst gar nicht schlachten. Das Schlachten geschieht auf Schlachthöfen, die die geschlachteten und mehr oder weniger stark zerlegten Tiere an die fleischverarbeitende Betriebe verkaufen.

    Zum Beispiel an das Familienunternehme Rügenwalder Mühle.

    Und die produzieren längst nicht mehr nur fleischhaltige Produkte, sondern haben die Notwendigkeit erkannt, auch vegetarische und/oder vegane Wurst, Frikadellen, Cordon bleu usw. herzustellen.

    Ob das in jedem Fall von einem ausgebildeten Fleischer gemacht wird, das kann ich nicht sagen. Aber das Beispiel zeigt, dass ein Fleischer-Betrieb auch fleischfreie Produkte produziert. https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.vegane-…d4b7d3fa9a.html Dieser Link führt zu einem Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 20. Nov. 19: "Wursthersteller erntet Shitstorm – und Solidarität"

    Um noch mal auf das Thema Verkehr zurückzukommen:

    Wer in der Fahrzeugbranche arbeitet, der muss nicht zwangsläufig Privat-PKW produzieren, der kann auch Omnibusse bauen!

    Landkreis Schaumburg zwischen Wiedensahl und Nienernwöhren, kurz vor der Ortseinfahrt Niedernwöhren.

    Auf der Landstraße gilt Tempo 100, aber für Radler gibt es ja diesen netten Zwei-Richtungs-Kombi-Rad-Fußweg.

    Beim Weiterfahren kommt man zu einer Stelle, an der ein Wasserlauf überquert werden muss:

    Ein Weg, der (noch???) nicht so richtig abgesichert ist:

    Vielleicht doch besser den Rdaverkehr auf der Fahrbahn belassen? Und dort das Autofahrertempo reduzieren!

    Oder wenigstens den Rad-/Fußweg begradigen?

    Oder wenigstens die Schutzgitter ausbauen und besser erkennbar machen?

    Einige Beiträge früher hatte ich in diesem Thread schon einmal auf diesen krumm gefahrenen Blitzer hingewiesen, der im Landkreis Schaumburg die Autofahrer zum Einhalten der Ortsgeschwindigkeit anhalten soll.

    Wie es der Zufall so will fuhr ich heute mit dem Rad just an der selben Stelle am Ortsende von Niedernwöhren mal wieder vorbei und sehe, der Blitzer ist immer noch schief. Also kurzer Stop, Foto raus und ...

    ... und genau in dem Moment hält ein oranger Transporter mit gelbem Blinklicht und drei tatkräftige Männer entsteigen dem Fahrzeug, um den Schaden zu begutachten.

    Die Gelegenheit lass ich mir nicht entgehen und frage die drei nach ihrer fachlich versierten Einschätzung der "Schieflage".

    Die Männer sind sich sicher, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, und auch nicht um ein natürliches Absenken des Fundamentes.

    Gegen den Unfall spicht vor allem der heile gebliebenen Trafokasten und das Fehlen irgendwelcher Berührungsspuren.

    Vielmehr sind sich die Fachleute sicher, dass jemand mit einem Seil und einem kräftigen KFZ den Blitzer mit voller Absicht in diese Schieflage gebracht hat, um so das Gerät lahmzulegen. Es ist im gezeigten Zustand (Foto) gebrauchsunfähig, weil nicht justiert.

    Die drei Männer aus dem orangenen Transporter schilderten mir dann noch zahlreiche andere ähnlich gelagerte Fälle von Zerstörungswut gegenüber Verkehrsüberwachungsanlagen und es taten sich mir Abgründe auf, deren Tiefe ich bislang unterschätzt hatte.:(

    Mach mit sowas bloß keine Witze. Neulich ging durch die Presse, dass einer es geschafft hat, Veganertum als Religion anerkennen zu lassen. Eine Begründung war, er benutze keine öffentlichen Verkehrsmittel, weil da Insekten gegen die Frontscheibe klatschen und ums Leben kommen.

    https://www.spiegel.de/lebenundlernen…-a-1303069.html

    https://www.spiegel.de/panorama/gesel…-a-1303590.html

    Fährt er denn Auto? Mit den diversen Spielarten von Religionen und Weltanschauungen ist das stets so eine Sache.

    Meines Erachtens wäre eine Weltanschauungs-Gemeinschaft, die das Benutzen von Omnibussen ablehnt aber das Autofahren erlaubt, wenig überzeugend. Schließlich sterben auch beim Autofahren zahlreiche Insekten. Vermutlich sogar noch sehr viel mehr als beim Omnibusfahren, denn da tun sich viele Menschen zusammen, die dann nur eine einzige insektenkillende Windschutzscheibe vor sich her schieben.

    Beim Autofahren tötet jeder mit seiner eigenen Windschutzscheibe, die in Summe gewiss eine vielfach größere Fläche ergeben.

    Andererseits: Würde der beschriebene Veganer tatsächlich den Omnibus zum Zwecke des Insektenschutzes vermeiden, das Auto allerdings als Fortbewegungsmittel benutzen, verhielte er sich dann tatsächlich so viel stärker absurd und unsinnig, als die vielen Autofahrer, mit ihren zahllosen fadenscheinigen Ausreden, die ebenfalls das Auto nutzen, aber es ablehnen, einen Omnibus zu besteigen?

    So richtig "bekloppt" wird es an der Stelle, an der das amerikanische Vorbild eingeblendet wird. 3Minuten40

    https://youtu.be/bwZ-63LozwY?t=221

    Das ist doch nun wirklich nicht mehr zum Aushalten.

    Vor allem nicht die Begründung, dafür, dass das gezeigte amerikanische Modell bei uns in Deutschland nicht funktioniert.

    Angeblich, so der Film, aus Platzmangel.

    Kein Wort über die gigantische Ressourcenverschwendung.

    Kein Wort über die fatalen sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen wie Vereinzelung und Entsolidarisierung.

    Vielmehr wird der Eindruck erweckt, die Amerikaner machen uns vor, wie es richtig funktioniert. Und wir Deutschen sind nur noch nicht auf die Idee gekommen, uns einfach den platz zu nehmen, den wir brauchen für noch mehr Autroverkehr(t).