Die Forderung von Landsberg halte ich für Blödsinn. Eine Lockerung der derzeitigen Einschränkungen wird an Bedingungen geknüpft sein und da glaube ich, dass das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit bald vorgeschrieben wird. Eine Alternative zum Abstandsgebot wird das aber nicht sein, sondern allenfalls eine Ergänzung.
Das mit dem Abstand halten ist so "für eine Sache":
GABOT, das Internet-Portal für den Erwerbsgartenbau wirbt für 3m Abstand in Gartencentern und Baumärkten mit diesem Plakat:
https://www.gabot.de/fileadmin/_pro…_9fc09cd7bf.jpg
Die Stadt Dillingen an der Donau (Bayern) propagiert: 1,5m bis 3 m Abstand halten:
https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/cro…w460/Corona.jpg
Im Supermarkt gilt in Halle: 2 m Abstand halten:
https://www.haller-kreisblatt.de/_em_daten/_cac…1-279307877.jpg
Und in Graz in Österreich gilt: 1 m Abstand halten:
https://www.graz.at/cms/dokumente/…05/Abstand.jpeg
Unabhängig von den genauen Distanzangaben, die um bis zu 300% schwanken, gilt: Abstand halten ist wichtig. Aber wenn dann noch der Mundschutz ins Spiel kommt, dann möchte der eine oder andere gerne, dass noch mal neu gerechnet wird: So bezeichnet die Bundeswehruniversität München aufgrund eigener Untersuchungen eine Distanz von mind. 1,5 m ohne Mundschutz und einen Distanz von mind. 0,75 m mit Mundschutz als ausreichend.
"Schon ohne Mundschutz reicht in der Regel ein Abstand von eineinhalb Metern zu anderen Personen, um eine Tröpfcheninfektion mit dem Coronavirus zu verhindern. Das ist eines der Ergebnisse von Strömungsexperimenten, die Forscher der Bundeswehruniversität München durchgeführt haben. " Und weiter heißt es:
BR vom 8.4.2020 https://www.br.de/nachrichten/ba…beuteln,RvZWnQq
Zum Vergleich: Im ÖPNV rechnet man mit 4 Personen pro Quadratmeter auf den Stehplatzflächen im Normalbetrieb (ohne Corona).
Zur Zeit sind nach meiner Beobachtung viele Busse und Bahnen nur schwach ausgelastet. Aber es gibt auch Stoßzeiten, wo es so voll wird, dass der Mindestabstand 1,5 m (ohne Maske) unterschritten wird und auch mit Maske kann man unmöglich 4 Personen auf einen Quadratmeter abstellen.
Und ich vermute mal, dass dieses Zahlenwerk heiß umkämpft ist, denn je mehr Kunden pro 100 Quadratmeter Verkaufsfläche, um so höher der Profit. Und spätestens da hört "der Spaß" auf.
Ein Beispiel aus Hannover: Im Bäckerladen Henri galt anfangs, dass max. 2 Personen den Laden betreten dürfen.
Später wurde diese Zahl auf maximal 1 Person nach unten korrigiert:
Mein Verdacht ist, dass jetzt besonders die Interessensvertreter der Händler damit argumentieren werden, dass eine Maskenpflicht es erlaubt, die Mindestabstände wieder zu reduzieren, bzw, die Anzahl der Personen im Laden wieder zu erhöhen. Dann wird die Maske eben doch zur Alternative zum Abstandsgebot, das eigentlich ausreichen würde, um die Ansteckungsgefahr genügend stark zu reduzieren.