Beiträge von Ullie

    Das mag sein. Es geht gerade aber um den Blödsinn des "weniger NO2 am Neckartor hilft viel!". Wer Autoverkehr abschaffen will, darf das gerne entsprechend rational nachvollziehbar begründen. Wer mich aber für den vermeintlich Guten Zweck unredlich mit unwissenschaftlichem Unsinn behumsen will, kriegt Gegenwind.

    Das alternative Erklärungsmodell ist, dass NO2 kein eigenständig wirksamer Giftstoff ist, sondern lediglich eine einfach zu überwachende "Leitsubstanz" für (industriellen/verkehrlichen) "Dreck". Dieses Modell gibt es schon längst, aber Epidemiologen und die in deren Kielwasser segelnden Industrie-Feinde weigern sich standhaft, davon Notiz zu nehmen. Der Konsens, dass die Überwachung des NO2 zum Monitoring der allgemeinen Luftqualität vernünftig sei, stammt aus den Anfängen der Umweltschutz-Anstrengungen ab den frühen 70er Jahren. Damals hatten Industrie-Schlote weder Entschwefelung/Entstickung noch (Benzin-)Autos einen Dreiwege-Katalysator, und NO2 war daher damals durchaus repräsentativ für die allgemeine Luftbelastung. Das hat sich im Lauf der Jahre durch Entstickung und 3-Wege-Kat massiv geändert. NO2 hat seine Funktion als Indikator eingebüßt, und jede Anstrengung, dieses Spurengas spezifisch noch weiter zu mindern, vergeudet bloß kostbare Ressourcen, die man viel besser für die Reduktion anderer (tatsächlicher...) Giftstoffe eingesetzen würde.

    Das heißt du plädierst dafür, andere Giftstoffe zu messen als NO2 und rechnest dann mit welchem Ergebnis?

    Ob NO2 als repräsentativer Leit-Indikator heute nichts mehr taugt, kann ich nicht aus dem Stegreif beurteilen. Aber du schreibst ja selbst, dass sich NO2 als ein solcher Leit-Indikator etabliert hat, dass heißt, mann müsste in jedem Fall erst mal einen anderen Leit-Indikator etablieren, bevor man sich von NO2-Messungen einfach so verabschiedet. Im Zusammenhang mit NO2 und Dieselfahrzeugen ist mir besonders nachhaltig in Erinnerung, dass die Automobilhersteller es durchaus im Griff hatten, die NO2-Werte wirksam zu senken. Ihnen war aber wichtiger, dass kein so großer Add-Blue-Tank in die Fahrzeuge mit Dieselmotor eingebaut wird, bzw, dass Add-Blue nicht so oft nachgetankt werden muss. Deshalb wurde die Betrugs-Software eingebaut, die nur auf dem Prüfstand genug Add-Blue zuführt.

    Mit deinem Hinweis auf die angebliche "Harmlosigkeit" von NO2 rechtfertigst du ja geradezu im Nachhinein das betrügerische Vorgehen den Autokonzerne. Das was du schreibst könnte man so zusammenfassen: "Da NO2 selbst harmlos ist, war es ganz okay, dass die Autokonzerne diesbezüglich die Behörden betrogen haben."

    Oder siehst du da eher ein frühes Versäumnis der Behörden nach dem Schema: "Die Umweltauflagen hätten von vornherein sehr viele andere Schadstoff-Parameter enthalten müssen, die eine größere Aussagekraft als die NO2-Werte besitzen?"

    Was mir mein ganz eigener "Schadstoffindikator-Saugrüssel" (=Nase) so sagt ist leider nicht relevant, aber ich bin nach wie vor alles andere als zufrieden mit der Luftqualität, auch wenn bestimmte Luftschadstoffwerte abgenommen haben mögen. Und ich bin ganz und gar nicht zufrieden mit einer Mobilitätsstruktur, die so stark und einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtet ist.

    In der tagesschau vom 24.1.2019 wird zu dem Streit über die Gefährlichkeit von NO2 festgestellt: "Der neue Streit um die NO2-Grenzwerte ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei unterschiedlichen Ansätzen: Die einen errechnen anhand riesiger Datenmengen für Bevölkerungsgruppen Wahrscheinlichkeiten, Krankheits- und Sterberisiken, die anderen sagen, der behauptete schädliche Effekt eines einzelnen Schadstoffs lasse sich weder experimentell noch anderweitig wissenschaftlich exakt nachweisen.

    Allerdings haben die Kritiker auch kein alternatives Erklärungsmodell für die Abweichungen zwischen Räumen mit hoher und niedriger Luftschadstoff-Belastung, das objektiv nachvollziehbar wäre."

    https://www.tagesschau.de/faktenfinder/i…dioxid-121.html

    Der aktuell nachweisbare Rückgang der NO2-Werte ist gekoppelt am Rückgang auch anderer Abgaswerte und es liegt auf der Hand, dass das mit dem zurückgegangenen Autoverkehr zu tun hat.

    Das kann Vertretern der Autoindustrie nicht schmecken. Ebenso wenig wie Parteien, die versuchen den massenhaften Autoverkehr zu verharmlosen. Währenddessen entdecken immer mehr Menschen, dass weniger Autoverkehr nicht gleichbedeutend ist mit weniger Lebensqualität, sondern im Gegenteil sich die Lebensqualität in bestimmten Bereichen deutlich verbessert.

    In der italienischen Lombardei ab dem 8. März, also nach dem Lockdown, gingen die NO2-Werte um etwa 45 Prozent zurück. Hierbei handelt es sich bereits um den wetterbereinigten Wert. In Buenos Aires und Sao Paolo betrug der Rückgang sogar 50 bis 60 Prozent, in Santiago de Chile 20 bis 30 Prozent.

    aus: Untersuchung des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Bessere Luft durch den Corona-Effekt vom 11.5.2020 https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/b…-corona-effekt/

    Das Nachrichtenportal science des Östereichischen Rundfunks berichtet zum Corona-bedingten Rückgang der CO2-Emissionen: „Aufgrund der Coronavirus-Krise sehen wir gerade einen Rückgang in den Emissionen: In der Industrie waren es etwa 20 Prozent, im Verkehr etwa 50 Prozent.“ Für den Kampf gegen die Klimaerwärmung reicht das nicht. Vielmehr müssen rund 95 Prozent aller Treibhausgase reduziert werden, will man die Erwärmung bei 1,5 Grad Celsius stoppen und damit verheerende Folgen für die Menschheit vermeiden. Diesem Ziel hat sich auch die Regierung verschrieben, sie will Österreich bis 2040 klimaneutral machen.

    https://science.orf.at/stories/3200733/

    Weniger Auto fahren hilft viel! Leider sind viele Zeitgenossen so phantasielos, dass sie umgehend damit rechnen, dass ihnen der Fahrzeugschlüssel abgenommen wird. Darum geht es aber nicht. Vielmehr geht es darum, Leitplanken zu errichten, die einen Einstieg in eine autofreie Gesellschaft ermöglichen.

    Entschuldige, dass ich das so offen ausspreche, aber das, was du da schreibst erinnert mich sehr an diesen offenen Brief mit Unterschriften von 100 Lungenfachärzten, mit dem die NO2-Belastung durch den Verkehr verharmlost werden sollte. Dieser offenen Brief widersprach allerdings der Haltung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie.

    In der gewöhnlich gut recherchierten Internetseite quarks.de heißt es dagegen: "Das Umweltbundesamt (UBA) hat 2018 eine Studie vorgelegt, in der die Krankheitslast durch Stickstoffdioxid in Deutschland untersucht wurde. Das UBA kommt zu dem Schluss, dass statistisch 6.000 Todesfälle pro Jahr auf die NO2-Hintergrund-Belastung im ländlichen und städtischen Raum zurückführen seien.

    Die UBA-Experten zeigen außerdem, dass die NO2-Belastung im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma stehe."

    https://www.quarks.de/gesundheit/wie…ioxid-wirklich/

    In der von dir erwähnten Studie des Helmholtz-Zentrums heißt es unter anderem im Fazit (S. 135): "Darüber hinaus ist die Frage nach der Rolle der NO2-Wirkung „per se“ auf die Gesundheit und der biologischen Plausibilität immer wieder gestellt worden. Auch wenn epidemiologische Studien recht überzeugende Ergebnisse für die Zusammenhänge mit Diabetes und Herzkrankheiten in Bezug auf die NO2-Belastung liefern, fehlen noch überzeugende Hinweise, die für plausible Wirkungsmechanismen sprechen" Einen "Freispruch" für NO2 kann man das jedenfalls nicht nennen.

    Wenigstens im öffentlichen Nahverkehr in Schleswig-Holstein gibt es keine Abstandsregelungen:

    In Bussen und Bahnen reichten ja auch schon zwei oder vier ungünstig platzierte Fahrgäste aus, um eine Benutzung der Fahrzeuge für weitere Fahrgäste zu unterbinden.

    Zugegeben, in dem von dir zitierten Absatz steht der Satz: "Auch dann können Sie einsteigen - einen vorgeschriebenen Mindestabstand gibt es im Nahverkehr nicht."

    Allerdings gibt es dann auch noch einige Corona-bedingte Zusatzaufforderungen, zum Beispiel diese:

    "Meiden Sie die Hauptverkehrszeit und fahren Sie früher oder später als sonst üblich, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben.

    Ist ein Bus so gut besetzt, dass eine Abstandswahrung nicht mehr gewährleistet ist, prüfen Sie, ob Sie den nächsten Bus abwarten können." https://www.nah.sh/de/themen/neuigkeiten/hinweise-zu-corona/

    Eine telefonische Nachfrage meinerseits bei der Üstra, Hannoversche Verkehrsbetriebe AG, ergab, dass die Abstandsregel unverändert in Kraft ist. Man wird auch die nächsten Wochen wieder zusätzliche Fahrzeuge einsetzen (wo es geht Dreiwagenzüge statt Zweiwagenzüge usw.), auch wenn die Anzahl der Fahrgäste immer noch deutlich niedriger ist als früher.

    Möglicherweise ist das einer der vielen Punkte von Bundesländer-Differenzen, die eher ärgerlich sind, als dass man ihnen noch irgendwie einen Sinn abgewinnen kann.

    Bei Bussen und Bahnen im Nahverkehr allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zum Flieger: Die Verweildauer ist in der Regel geringer. Andererseits ist die Verweildauer im Flieger bei einem Inlandflug im Vergleich zu einer Zugfahrt für dieselbe Strecke geringer. Gilt dort im Fernzug eigentlich auch die Maskenpflicht? Fernzugfahrten finden ja nach wie vor statt, aber es dürften doch vermutlich nur relativ wenige Fahrgäste mitfahren?

    Und ist vielleicht gar nicht so sehr der ÖPNV betroffen von einem Umsatzrückgang auch perspektivisch, weil dort ja nur kurze Verweildauer. Sondern vielleicht der Schienenfernverkehr, weil dort höhere Verweildauer auch höhere Verweildauer als im Flieger?

    Das liegt wahrscheinlich daran, dass aktuell nahezu niemand mehr fliegt: 98 Prozent weniger Personenflugverkehr

    Dagegen fahren Bahnen und Busse zwar verringert, aber doch nicht in solchem Maße reduziert, und dann stellt sich natürlich auch eher die Frage nach Schutzmaßnahmen. Außerdem ist es bei Flügen einfach, die Fluggesellschaft entscheidet einfach "ohne Maske kein Boarding", und wem das nicht passt, der bleibt unten. Bei ÖPNV ist das schwieriger, weil er Teil der Grundversorgung ist und viel offener und schwerer zu kontrollieren.

    Das bislang gültige Corona-Schutzkonzept sieht nach wie vor vor, dass Abstand gehalten werden muss. Die Abstandspflicht gilt unvermindert fort. Allerdings habe ich den Eindruck, dass vielfach angenommen wird, dass aufgrund der Masken-Tragepflicht die Abstandsregel nicht mehr so genau genommen werden muss. In Bezug auf Flugzeuge ist es anders als im ÖPNV so, dass sehr genau hingeschaut werden wird, dass die Abstandsregel eingehalten wird. Trotz Maskenpflicht!

    Und dann können die Flugzeuge vermutlich höchstens zu einem Drittel besetzt werden. Ein Riesenproblem, dem aber anscheinend wenig Beachtung geschenkt wird.

    "Der Schweizer Bundesrat hat aber bisher keine allgemeine Maskenpflicht beschlossen. So sollen sie zwar dort eingesetzt werden, wo der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, Schweizer dürfen aber weiterhin ohne Maske einkaufen gehen oder den ÖV (=ÖPNV) benutzen. Die grossen Detailhändler und Apotheken sind vom Bund mit Masken beliefert worden, um diese zum Selbstkostenpreis an die Bevölkerung abzugeben."

    Quelle: Watson vom 8.5.2020 https://www.watson.ch/schweiz/wirtsc…cht-und-tracing

    Ob es in der Schweiz wie in Deutschland und leider auch am Samstag in Hannover zu Protest-Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen gekommen ist, weiß ich leider nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Schweizer Strategie zum Thema Schutzmaske-Tragen, einigen Verschwörungstheoretikern und anderen ähnlich gepolten Demonstranten gehörig den Wind aus den Segeln nimmt.

    Besonders bemerkenswert finde ich auch den Hinweis in dem Artikel, dass die "Detailhändler" (das ist der Schweizer Begriff für Einzelhändler) die vom Bund (also staatlich) besorgten Masken zum Selbstkostenpreis abgeben müssen.

    Danke für die Links, Mueck. In dem Spiegel-Artikel ist wohl dieser Absatz wichtig für das Thema "Zukunft des ÖPNV in Corona-Zeiten":

    Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs und in Geschäften seien keine Ansteckungen nachgewiesen worden. "Flüchtige Begegnungen" würden laut den AGES-Ermittlungen für eine Übertragung des Virus nicht ausreichen. Allerdings sind solche Ansteckungen auch schwer aufzuspüren.

    Und dieser Absatz bezieht sich auf "Vor-Maskenpflicht-Zeiten".

    Überhaupt finde ich es bemerkenswert, dass in den ersten beiden Wochen Corona-Schutzmaßnahmen, in denen das Masken-Tragen noch wenig verbreitet war, die Ansteckungszahlen erheblich gesunken sind. Zwar sind da deutlich weniger Leute Bus und Bahn gefahren, aber es waren auch deutlich weniger Fahrzeuge im Einsatz.

    Die Tabelle mit der Cluster-Verteilung in deiner zweiten Quelle legt den Verdacht nahe, die Ansteckung erfolgt vor allem im eigenen Haushalt. Aber dazu muss ja auch erst mal einer das Virus erst mal in den eigenen Haushalt "einschleppen". Dass dann die Weiterverbreitung innerhalb des Haushaltes "flutscht", ist freilich nicht weiter verwunderlich.

    Ich hatte weiter oben schon den Verdacht geäußert, dass diese Diskussion über die Sicherheit in öffentlichen Personennahverkehrsmitteln von interessierter Seite aus gefördert wird, um den ÖPNV zu desavouieren. Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen über den Flugverkehr. Dort besteht mindestens ebenso sehr wie im ÖPNV das Problem der Ansteckungsgefahr. Trotzdem habe ich nicht in dem Maße wahrgenommen, dass der Personen-Flugverkehr in Frage gestellt wird. Dagegen gewinnt man den Eindruck, dass in der Diskussion der Personennahverkehr offiziell beerdigt werden soll. Das halte ich nach wie vor für Unfug.

    Was mir allerdings noch nicht klar ist:

    Wird die Maskenpflicht dazu beitragen, den ÖPNV auch in Zukunft attraktiv zu halten? Bei einer länger andauernden Infektionsgefahr (Meldung heute Reproduktionszahl wieder auf über 1 gestiegen) kann man auch davon ausgehen, dass das Thema Maskentragen noch länger akut ist.

    Schließlich dürfte es auch bald genug Masken geben und nicht nur solche, die andere schützen, sondrn auch solche, mit denen ich mich selbst schütze. Und die sind für kurze Fahrten im ÖPNV weniger ein Problem als für Flüge!

    Die NO2-Werte sind nicht wegen der verbesserten Fahrzeug-Motortechnik am sinken, sondern trotzdem vom Fahrzeugverkehr immer noch sehr viel NO2 freigesetzt wird. Das sage ich jetzt einfach mal analog zum CO2 Wert, ohne dass ich das auf die Schnelle belegen kann.

    Ich sehe auch nicht, dass irgendjemand wen anders zu einer Verhaltensänderung stupsen möchte, wenn er darauf hinweist, dass aufgrund der Corona-bedingten Reduktion des Fahrzeugverkehrs die NO2-Werte gesunken swind.

    Es war aber eher das Gegenteil der Fall: die Immission sank zwar durchaus, aber eben enttäuschenderweise lange nicht so stark, wie die Reduktion der Fahrzeugzahlen das selbst bei einem nur linear-proportionalen Einfluss auf die Emissionen hätte erwarten lassen.

    Das Umweltbundesamt schreibt zu diesem Phänomen, das du schilderst:

    "Ein regelrechter „Absturz“ der NO2-Konzentrationen in Städten kann also nicht erwartet werden. Untersuchungen aus Hessen ergaben z.B. eine Reduzierung der NO2-Konzentrationen um rund 40 Prozent an den hessischen Stationen, die auf die reduzierte Verkehrsmenge zurückgeführt wird." Als Grund dafür, dass die NO2-Konzentration nicht auf Null gesunken ist, wird die NO2-Konzentration genannt, die durch Quellen verursacht wird, die nicht dem Straßenverkehr zuzuordnen sind.

    Aber auch in diesem Zusammenhang weist das Umweltbundesamt daraufhin, dass eine langfristige Betrachtung wichtig ist, um zum Beispiel überlagernde Wettereffekte richtig einordnen zu können: "Wie sich die im Zuge der Corona-Krise getroffenen Maßnahmen allerdings konkret auf die Luftqualität auswirken, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Denn: Meteorologische Effekte überlagern die Auswirkung dieser Emissionsminderung." https://www.umweltbundesamt.de/faq-auswirkung…e-luftqualitat-

    Das Perfide daran ist: Jetzt wird Stimmung gemacht und von Interessierter Seite die Legende kreiert, die Luftschadstoffwerte würden trotz eines Corona-bedingt deutlich reduzierten Verkehrsaufkommens nicht sinken. Und das wird dann als "Beweis" dafür betrachtet, was z. B. FDP und AfD schon immer behaupteten: Der KFZ-Verbrennungsmotor habe angeblich keine nachteiligen Umwelt-Auswirkungen. Und dabei ist es ziemlich gleichgültig, ob diese Legende einer späteren kritischen Betrachtung standhält.

    Tatsächlich gibt es Messtellen, die einen gleich hohen NO2-Schadstoffwert melden wie im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Das sind jedoch Ausnahmen. Diese Ausnahmen werden jedoch von interessierter Seite gerne als "Beweis" dafür präsentiert, dass das angeblich an allen Schadstoffmessstellen gelte und damit die Harmlosigkeit des Vebrennermotors bewiesen sei.
    Hier ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz. Dort hat das Landesumweltamt diese Tabelle veröffentlicht: https://lfu.rlp.de/fileadmin/lfu/…stoffdioxid.pdf

    Und wenn man sich diese Tabelle dann anschaut, dann entdeckt man tatsächlich zum Beispiel an der Messstelle Mainz, Rheinallee einen identischen Messwert. Die anderen Messstellen zeigen jedoch überwiegend deutlich niedrigere Vergleichswerte für 2020 an.

    Also ich habe ein Problem mit den bestehenden konfliktfreien Schaltungen. Die Grünphase für Radfahrer ist meist einfach viel zu kurz. Und dann steht man da 10 oder 20 Sekunden lang während Autos geradeaus weiterfahren und häufig kein einziger abbiegt.

    Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum der ADFC-Hannover die Petition für angeblich "konfliktfreie Ampelschaltungen" nicht unterstützt. Denn es werden damit sofort neue Konflikte in Kauf genommen. Zum Beispiel die von dir aufgeworfene Frage, wie lange denn die Grünphase für Radfahrer dauern soll. Letztlich wird daraus schnell eine Frage, wieviel die Rechtaabbiegespur verlängert werden muss.

    Hier ein Link zur HAZ-Fotogallerie zum Unfall: https://www.haz.de/Mehr/Bilder/Ga…einen-Radfahrer

    Die Bilder zeigen, dass von einer Radfurtmarkierung kaum etwas erkennbar ist.

    Im Gegensatz dazu wurde an vielen Kreuzungen in Hannover die Fahrradfurt rot markiert.

    Zum Beispiel hier an der Vahrenwalder Straße / Ecke Dragonerstraße:

    Hier in Hannover dreht es sich bei der Diskussion um "konfliktfreie Schaltungen" im Prinzip darum, ob diese oder die Rotmarkierungen der Radfurten besser dazu geeignet sind, die Radfahrer gegen Abbiegeunfälle zu schützen.

    Tatsächlich hat die Stadt Hannover in den letzten beiden Jahren sehr viele Radfurten rot markiert.

    Siehe dazu auch dieses Thema hier im Forum: Radverkehr in Hannover soll mit durchgehenden roten Streifen sicherer gemacht werden

    Und diese Bilder von Markierungsarbeiten am Friederikenplatz vor rund einem Jahr:

     

    Im Prinzip wären mir konfliktfreie Schaltungen zusätzlich zu den Rotmarkierungen am liebsten, aber sie würden immer noch nicht die Probleme lösen an Kreuzungen ohne Ampeln. Und diese "konfliktfreien Schaltungen" wären nur dann akzeptabel, wenn dadurch nicht die Wartezeiten für den Radverkehr erhöht werden.

    Was dieser Student aus Karlsruhe berichtet deckt sich zum Teil mit meinen Erfahrungen in Hannover.

    Dass in Hannover das Ordnungsamt konsequenter gegen Falschparker vorgeht, glaube ich allerdings nicht.

    Vielmehr wird in Hannover ein anderes ganz übles Spiel gespielt in dieser Hinsicht: Der Verkehrsaußendienst ist nach 18:00 Uhr und an Wochenenden nicht telefonisch erreichbar, sondern empfiehlt per Bandansage, die Polizei zu Hilfe zu rufen.

    Tut man das, dann kommt oft die Abwimmel-Taktik nach dem Schema: "Wir sind nicht zuständig, rufen Sie beim Verkehrsaußendienst an." Meine Empfehlung: Erst den Verkehrsaußendienst anwählen, die Bandansage abhören, dann die Polizei informieren und sofort darauf hinweisen, dass die Bandansage des Verkehrsaußendienstes empfohlen hat, bei der Polizei anzurufen. Dann hat man mit seinem Anliegen bessere Chancen, bei der Polizei Gehör zu finden.

    Laut Aussagen der Verkehrsbehörden ist primär der Verkehrsaußendienst für die Überwachung des ruhenden Verkehrs zuständig. Außerhalb der Dienstzeiten des Verkehrsaußendienstes leistet die Polizei Amtshilfe.

    Fachbereich Öffentliche Ordnung der Landeshauptstadt Hannover

    Hannover Service Center am Schützenplatz

    Am Schützenplatz 1

    30169 Hannover

    Tel.: 0511 168-31240

    Quelle: https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…u%C3%9Fendienst

    Leider habe ich noch keinen Hebel gefunden, mit dem man diesen Verschiebebahnhof ins Wanken bringen könnte. Aber es bleibt oft der Eindruck hängen, dass man das nicht ändern will, weil die Autofahrer*innen geschont werden sollen.

    Die AfD hat zur Demonstration aufgerufen: Es ist mit extrem abstrusen Theorien zu Corona, verknüpft mit dem Jahres-Tag der Befreiung vom Faschismus zu rechnen. Aber soll man diese Partei, die durchsetzt ist mit handfesten Halbnazis (Sarah Wagenknecht in der ARD im Bundestags-Wahlkampf 2017 https://www.businessinsider.de/politik/jeder-…latz-3-5672729/ ), einfach gewähren lassen? Und darauf hoffen, dass das schon keiner so richtig ernst nehmen wird?

    Die AfD-Demo wurde vom Gesundheitsamt verboten. "Darf die AfD nun doch nicht in Hannover marschieren? Der Kreisverband Hannover-Land hatte für heute um 17.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Opernplatz aufgerufen. Am Donnerstagnachmittag hat das Gesundheitsamt der Region Hannover die Zusammenkunft verboten."

    Ob es der AfD gelingt erfolgreich dagegen Einspruch zu erheben?

    Das hannoversche Bündnis "bunt statt braun" will seinen Protest gegen die AfD-Demonstration dennoch auf die Straße bringen.

    Quelle: NDR vom 8.5.2020 https://www.ndr.de/nachrichten/ni…dgebung192.html

    Wenigstens bei dem Vorfall in Hannover-Anderten möchte ich ja angesichts der Strecke, die der Lkw nach der Kollision noch zurückgelegt hat, beinahe wetten, dass dort keine Schrittgeschwindigkeit gefahren wurde. Die tollen Regelungen helfen nichts, wenn sie nicht angewendet werden.

    Dem Unfallbericht zufolge hat sich der Unfall an dieser Kreuzung ereignet:

    https://www.google.com/maps/@52.36598…!7i13312!8i6656

    Das streetview-Foto zeigt einen LKW, der gerade dabei ist geradeaus über die Kreuzung zu fahren.

    Auf dieser streetview-Aufnahme sieht man das die Radfurt-Markierung sehr stark abgenutzt ist, bzw. war, denn das Bild ist ja schon mehr als 10 Jahre alt. https://www.google.com/maps/@52.36612…!7i13312!8i6656

    Es wäre jetzt interessant zu wissen, ob die Radfurt inzwischen wie an vielen Kreuzungen in Hannover rot markiert wurde.

    Hier ein Link zu einem HAZ-Artikel vom 20.2.2020, in dem auch die von dir erwähnte Petition erwähnt wird und der Bilder von rot markierten Radfurten enthält: https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…ler-gruen-haben

    Konfliktfreie Ampelschaltungen, wie sie in der Petition gefordert werden, sind zunächst mal nur ein Schlagwort, das sich erst mal ganz gut anhört. https://www.openpetition.de/petition/argum…efaehrden-leben Dieser Link zur Petition zeigt, dass diese "konfliktfreien Ampelschaltungen" sehr kontrovers diskutiert werden.

    Mein Eindruck vom Diskussionsverlauf:

    Autofahrer stören sich nicht an konfliktfreien Ampelschaltungen, wenn für sie dadurch keine längeren Wartezeiten daraus entstehen.

    Auf Radfahrerseite wird von einigen Radfahrern durchaus Bereitschaft signalisiert, längere Wartezeiten für den Radverkehr in Kauf zu nehmen, wenn dadurch die Sicherheit steigt.

    Das ist eine ungünstige Ausgangslage. Denn bei dieser Ausgangslage wäre absehbar, dass der Radverkehr benachteiligt würde, wenn sogenannte "konfliktfreie Ampelschaltungen" flächendeckend umgesetzt würden.

    Das wiederum würde bedeuten, der Radverkehr verliert an Attraktivität. Und damit verliert er auch an Präsenz. Und das ist immer noch ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht Unfälle zu vermeiden. Wo viele Radfahrer unterwegs sind, da wird auch verstärkt von anderen Verkehrsteilnehmern auf den Radverkehr geachtet.

    Für wie lange Tragezeit sind Einfachmasken und Haushaltsmittel wie Schals gleich noch mal zertifiziert?

    Vermutlich ist diese Bemerkung von dir ironisch gemeint. Aber sie trifft tatsächlich den Nagel auf den Kopf, wie ein Blick in die benachbarte Schweiz zeigt:

    "Mittelfristig werden neue, geprüfte Textilmasken auf den Markt kommen

    Gestartet wurde ausserdem ein Forschungsprojekt, um auf mittel- und langfristige Sicht neue textile Schutzmasken zu entwickeln. «Die Schweiz ist eines der führenden Länder weltweit für textile Lösungen. Dieses innovative Umfeld hilft, neue Produkte zu entwickeln, die künftig in solchen Situationen genutzt werden können», sagt Flückiger.

    Unter anderem arbeiten daran auch die Ostschweizer Textilproduzenten und die Empa mit. Wie lange es allerdings noch dauert, bis man hier mit einer Lösung aufwarten kann, ist unklar." (Empa ist die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt)

    Quelle: fm1 today vom 1.5.2020 https://www.fm1today.ch/coronavirus/er…-bund-137753577

    Das heißt, dass es keine zertifizierten Mund-Nase-Schutzmasken gibt, oder zumindest noch nicht gibt.

    Und deshalb ist es folgerichtig, dass die Schweiz keine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht erlassen hat. Trotzdem wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz empfohlen und die Zürcher Straßenbahn fährt neuerdings mit einer auflackierten Maske, um dafür Werbung zu machen. https://www.toponline.ch/fileadmin/_pro…_c080c4db27.jpg

    Siehe dazu auch dieser Bericht aus top online vom 7.5.2020: https://www.toponline.ch/news/zuerich/d…rwegs-00133859/

    "Durch den temporären Lockdown werden gerade Tausende Leben gerettet, weil die Luft besser wird, errechnet der Nachhaltigkeitsforscher Kai Niebert."

    Das ist ein Zitat aus dem von dir verlinkten Zeit-Artikel vom 5.5.2020, "Der Lockdown rettet Leben durch frische Luft."

    https://www.zeit.de/wirtschaft/202…own-coronavirus

    "Hunderttausende Dieselfahrer wurden quasi enteignet, Existenzen und Millionenwerte vernichtet, Pendler verzweifelten, Handwerksbetriebe gaben auf – alles auf Basis eines Gerüchts? Offensichtlich sind die überwiegend von der Deutschen Umwelt-Hilfe (DUH) durchgesetzten Fahrverbote für ältere Diesel-PKW durch rein gar nichts gerechtfertigt. Denn der Corona-Lockdown hat die Diesel-Lüge endgültig entlarvt."

    Das schreibt die AfD in ihrem Mitgliedermagazin AfD-Kompakt am 20. April 2020.

    https://afdkompakt.de/2020/04/20/cor…e-diesel-luege/

    Auf der Internetseite Volksverpetzer wird untersucht, wie diese AfD-Propaganda zustande kam. Demnach fußt sie auf einen focus-Artikel vom 13.4.2020: "Kaum Verkehr, trotzdem Stickoxid-Spitzenwerte: Corona entlarvt Fahrverbote als sinnlos"

    https://www.focus.de/auto/news/dies…d_11866874.html

    Der "Volksverpetzer" vom 16.4.2020 zieht folgendes Fazit:

    "Ein ideologisch motivierter Artikel eines Laien auf diesem Fachgebiet soll laut Focus und AfD mit frei erfundenen und unbelegten Behauptungen beweisen, dass Corona die Sinnlosigkeit von Diesel-Fahrverboten gezeigt habe. Der zugrunde liegende Text entbehrt jegliche Belege, ist voller Fehler, frei erfundener Behauptungen und erfundener Messwerte sowie innerer Widersprüche und Falschdarstellungen. Er dient einzig und allein dazu, auch während der Pandemie Stimmung zu machen gegen Fahrverbote – und ausgerechnet gegen grüne Politik, die nicht nur für die Fahrverbote unverantwortlich ist, sondern diese sogar vermeiden kann."

    https://www.volksverpetzer.de/analyse/fahrverbote-corona/
    (Hinweis: "Der Volksverpetzer ist ein deutsches Weblog. Es widmet sich der Entlarvung von Falschmeldungen und hat das Ziel, über Hintergründe politischer und populistischer Narrative aufzuklären. (...) Bei dem Namen handelt es sich um ein Wortspiel mit dem Begriff Volksverhetzer." Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksverpetzer )

    Mein Fazit: Corona regt an zur Legendenbildung. Vieles ist neu und unbekannt und es gibt bisweilen nur wenige vergleichbare Szenarien. Da heißt es wachsam sein, wenn Geschichten in die Welt gesetzt werden, mit denen bestimmte politische Gruppierungen eine Deutungshoheit erlangen wollen. Umgekehrt ist es allerdings auch schwierig, die jetzt überall deutlich gesunkenen Stickoxid-Messwerte eins zu eins dem Corona-bedingt gesunkenen Fahrzeugaufkommen zuzuordnen. Aber auch wenn erst eine langfristige Betrachtung der Werte unter Einbeziehung der Wetter-Faktoren mehr Aufschluss geben kann, Fakt ist, die Werte sind gesunken: "Die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist in Deutschlands Städten im Zuge der Corona-Maßnahmen deutlich gesunken. Das ergibt eine Umfrage des ARD-Politikmagazins Kontraste unter den Umweltbehörden der Bundesländer. (...) In Berlin etwa gingen die NO2-Werte an ... um 28 Prozent ... zurück. Hamburg meldet eine Abnahme ... 23 bis 48 Prozent. In Bayern wurden an den Messstationen in Straßennähe ... durchschnittlich 26 Prozent weniger NO2-Immissionen registriert."

    Quelle: tagesschau.de vom 7.5.2020:

    "Stickoxidbelastung deutlich gesunken" https://www.tagesschau.de/investigativ/k…corona-103.html

    Wie wirklichkeitsfremd die "Maskenpflicht" im ÖPNV oder beim Einkaufen im Supermarkt ist, das wird deutlich, wenn man diesen Bunte-Artikel vom 6.Mai 2020 aufmerksam liest:

    "Hygiene-Regeln: 3 Fehler, die du beim Mundschutz-Tragen niemals machen darfst"

    https://www.bunte.de/family/leben/l…hen-darfst.html

    Ein Zitat aus dem Artikel:

    "Schon seit über einer Woche gilt deutschlandweit die Maskenpflicht in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf diese Weise soll das öffentliche Leben bei möglichst geringem Risiko einer Ansteckung langsam aber sicher wieder hochgefahren werden. Allerdings ist die Maske nur wirksam, wenn sie richtig eingesetzt wird. Wir verraten, welche drei Fehler du beim Mundschutztragen niemals machen darfst."

    Die Maskenpflicht gilt ja jetzt schon seit einiger Zeit und ihr habt sicher auch Beobachtungen dazu gemacht. Letztlich ist es schwer zu beurteilen, ob die Maskenpflicht nicht doch einen Nutzen hat, selbst wenn die Menschen so sorglos und unbedarft mit ihrer Maske umgehen, wie ich es jetzt schon häufig beobachtet habe. Und ich glaube nicht, dass sich die Menschen jetzt massenhaft die Hinweise aus der Bunte ansehen und dann stets korrekt die gegebenen Hinweise beachten.

    Besonders kurios fand ich diesen Hinweis zum Reinigen der Alltagsmaske:

    "Bei wenig Zeit kann die Maske auch bei hoher Temperatur von beiden Seiten gebügelt werden oder bei 80 Grad für 40 Minuten in den Ofen gesteckt werden – allerdings sollte man sie dabei die ganze Zeit im Auge behalten, da sie möglicherweise Feuer fangen könnte."

    Wenn ich also wenig Zeit habe, dann setze ich mich 40 Minuten vor den Ofen, in dem meine Maske auf kleiner Hitze schmort und achte darauf, dass sie kein Feuer fängt??? Aber vielleicht war ja auch nur das Bügeln gemeint mit "Bei wenig Zeit,..."? Wie lange gebügelt werden muss wurde nicht angegeben. (Vielleicht kann man die Viren mit dem Bügeleisen eben mal schnell totschlagen?;))

    Ist der Mund-Nasen-Schutz vielleicht sogar eine Maßnahme, die nicht zur Eindämmung sondern zur Verbreitung des Virus beiträgt, wegen der in dem Artikel beschriebenen Gefahr der Infektion durch das Hantieren an und mit der Maske ohne die Hände gewaschen zu haben? Zumindest habe ich heute in einem Supermarkt endlich mal ein Waschbecken gesehen. (Das war da allerdings schon vor Corona da und zwar neben den Pfandautomaten für Leergut, wie ich auf Nachfrage erfuhr.)

    Die Bunte-Tipps gibt es auch noch mal als kleinen Lehr-Film unter dem angegebenen Link von der Krankenschwester Anna Vogel - sehr sehenswert!

    An den Haltestellen suche ich übrigens weiterhin vergebens nach Waschgelegenheiten für die Hände.

    Immerhin scheint es so, dass aus den ursprünglich einmal angekündigten 150 Euro Bußgeld für den Verstoß gegen die Maskenpflicht inzwischen nur noch 20 Euro übrig geblieben sind.

    "Verstoß gegen Maskenpflicht kann 20 Euro Bußgeld kosten"

    Quelle: Hildesheimer Zeitung vom 5.5.2020

    https://www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/versto…eld-kosten.html

    Leider wird in dem Artikel nichts darüber berichtet, wie hoch das Bußgeld ist für die Supermärkte, sonstigen Läden und die Verkehrsunternehmen, die keine Waschgelegenheit für die Hände zur Verfügung stellen, so dass man die Maske auch fachgerecht benutzen kann.

    Und das Einwegmasken irgendwo zur Verfügung gestellt werden, das habe ich bisher auch noch nirgends gesehen oder gehört. Stattdessen überall Jammern und Klagen über Einnahmenausfälle verbunden mit Forderungen nach Ausgleichszahlungen in Millionenhöhe. Wenn Geld da ist um Luftreise-Gesellschaften zu unterstützen, oder zum Wohl von Autoproduzenten Abwrackprämien angekündigt werden, dann wird nicht auf's Geld geguckt. Aber das "Masketragen" wird den Bürgern aufgebrummt, die dafür selbst die Kosten tragen sollen.

    Die ganze Scheinheiligkeit tritt zu Tage, wenn die Maskenpflicht quasi als Eintrittskarte zur "Normalisierung" bezeichnet wird. Was für eine Normalisierung bitte? Dass wir alle in die Kaufhäuser drängen, um nur ja ordentlich zu konsumieren. Egal mit was für einem Fetzen Stoff vorm Gesicht?

    Was frei drehende C-Promis und Social Media Influencer so von sich geben, dem sollte man besser nicht allzuviel Beachtung schenken. Tut man es doch, dann verstärkt man damit zwangsläufig deren krude Weltbetrachtungen. Andererseits tut es not, dagegen an zu arbeiten, dass sich krude Verschwörungstheorien festsetzen. Das ist eine schwierige Gratwanderung, zwischen Austrocknen durch Ignorieren und Gegenhalten.

    Ganz praktisch wird das morgen in Hannover:

    Die AfD hat zur Demonstration aufgerufen: Es ist mit extrem abstrusen Theorien zu Corona, verknüpft mit dem Jahres-Tag der Befreiung vom Faschismus zu rechnen. Aber soll man diese Partei, die durchsetzt ist mit handfesten Halbnazis (Sarah Wagenknecht in der ARD im Bundestags-Wahlkampf 2017 https://www.businessinsider.de/politik/jeder-…latz-3-5672729/ ), einfach gewähren lassen? Und darauf hoffen, dass das schon keiner so richtig ernst nehmen wird?

    Dann doch lieber gegenhalten:

    "Am 8. Mai 1945 hat die Wehrmacht in Nazi-Deutschland bedingungslos kapituliert, der zweite Weltkrieg war damit zu Ende. Die AfD hier in Hannover will am kommenden Freitag, dem 8. Mai, gegen die Corona-Beschränkungen demonstrieren - ausgerechnet am Opernplatz neben dem Holocaust-Denkmal. Dort soll auch der AfD-Abgeordnete Andreas Iloff eine Rede halten, laut den hannoverschen Grünen ein „Neonazi, der in der rechtsextremen Szene gut vernetzt ist“.

    Deshalb rufen die Grünen und das Bündnis „Bunt statt braun“ für Freitag um halb sechs zu einer Gegendemonstration auf. 75 Jahre nach Kriegsende dürfe man einem landesweit bekannten Neonazi in Sichtweite des Holocaust-Mahnmals keine Bühne bieten, sagte die Vorsitzende des Grünen Stadtverbands Gisela Witte am Mittwoch. Die Gegendemonstration gegen die AfD am Freitag um 17.30 Uhr am Holocaust-Denkmal am Opernplatz."

    Quelle: Radio Hannover vom 6.5.2020

    https://www.radiohannover.de/aktuell/news/a…f-zur-gegendemo

    Auch wenn es wegen der Corona-Schutzauflagen nicht leichter wird, halte ich es für richtig und wichtig, dagegen zu demonstrieren, dass die AfD ihr ganz eigenes "Corona-Süppchen" gewürzt mit Antisemitismus und Fremdenhass kochen will!

    Und auch wenn ich die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in verschiedener Hinsicht eher skeptisch sehe, es wird eine Demonstrationsauflage sein, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Geht leider nicht anders, sollte aber trotzdem niemanden dazu verleiten, die wichtige Abstandsregel zu verletzen! Und die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht sollte niemanden davon abschrecken, an der Demonstration teilzunehmen.

    Als Redner*innen sind Ingrid Wettberg (Liberale Jüdischen Gemeinde), Pauline Kracht (ver.di Jugend), Belit Onay (Oberbürgermeister) und Thomas Höflich (Stadtsuperintendent) angefragt.

    Die Moderation übernehmen Maren Kaminski (GEW Bezirksverband Hannover) und Torsten Hannig (DGB Region Niedersachsen-Mitte).