Ok. Das heißt aber dann, dass für den Radverkehr eben nicht 25km/h gelten, sondern Schrittgeschwindigkeit. Sehe ich das richtig?
Ebenso gilt Schrittgeschwindigkeit für den Lieferverkehr, nur der ÖPNV darf mit max. 25km/h fahren.
Die Limmerstraße wird von Radfahrer*Innen befahren, die dort einkaufen wollen, oder in die Kneipe gehen. Für Radfahrer, die zum Beispiel von einem Nachbarstadtteil auf dem Weg in die Innenstadt sind, gibt es Möglichkeiten die Limmerstraße weiträumig zu umfahren. Die Forderung des ADFC, parallel zur Limmerstraße eine Fahrradstraße einzurichten, sehe ich kritisch, weil das zur Folge haben könnte, dass jemand auf die Idee kommen könnte, das Fahrradfahren in der Limmerstraße zu verbieten.
Da eine Fahrradstraße in der Parallelstraße dort den Wegfall von Autostellplätzen mit sich brächte, sehe ich das entspannt, das heiße Eisen packt keiner gerne an. Man könnte im Grunde auch sagen: Vermutlich würden einige Radfahrer*innen, die nicht wegen der attraktiven Einkaufs- und Kneipenangebote auf der Limmerstraße unterwegs sind, sondern da im Grunde genommen nur durchfahren, stattdessen die Parallelstraßen nutzen, wenn dort nicht so viele Autos rumstünden und fahren würden, so dass es dort immer wieder zu Engpässen kommt.
Typische Situation in den Parallelstraßen: Ein Auto von der einen, ein anderes von der anderen Seite und schon herrscht Stillstand, weil beide Fahrer erstmal aussitzen, wer denn nun zurückstoßen wird. Und auf dem Rad macht es keinen Spaß, sich dann da durch zu drängeln.
Ich habe den Eindruck, du bist da ein bisschen einseitig "Geschwindigkeitsfixiert" unterwegs auf dem Rad, Adsche, oder täusche ich mich da?
Es gibt mitunter Verkehrsinfrastruktur-Grundbedingungen, die lassen keine einfachen klaren Lösungen zu, die alle hundertprozentig zufriedenstellen können.
Wenn ich als Radfahrer*in mit dem Anspruch daherkäme: "Ich will aber in der Fußgängerzone Limmerstraße meine max. 25km/h fahren können dürfen, die meine E-Bike-Tretunterstützung maximal hergeben, dann fährt man dort auf dem "Holzweg". (Wortspiel, denn die Fußgängerzone Limmerstraße geht von der Fössestraße bis zum Kötnerholzweg
)
Genauso wenig kann dort ein ÖPNV-Fahrgast ernsthaft verlangen, der Fahrer möge doch bitte auf die innerorts erlaubten 50 km/h beschleunigen, um die Fahrtzeit zwischen den Haltestellen Küchengarten an einem Ende und der Haltestelle Leinaustraße am anderen Ende der Fußgängerzone abzukürzen.
Und ein Fußgänger, der gemächlich vor einer Stadtbahn herspazierte, der hat vielleicht das Recht auf seiner Seite (so genau weiß ich das nicht, was dann gilt), aber in der Limmerstraße sind die Menschen in der Regel hinreichend vernunftbegabt, um sich verkehrsgerecht zu verhalten. Gegenüber Fahrzeugen des ÖPNV sehe ich auch keinen Grund deshalb sauer zu sein, wenn sie erlaubterweise durch eine Fußgängerzone fahren. Was mich dagegen maßlos ärgert, sind Menschen, die so tun als sei es ganz selbstverständlich mit ihren "Stadtpanzern", die mehr PS haben als ein Omnibus, die Straßen unsicher zu machen. ![]()