Ich präferiere eine Politik nach Inhalten und vor allem eine Politik, die nicht dem Wunsch nach Posten und Parteifinanzen, sondern den Notwendigkeiten von Menschen und Biosphäre verpflichtet ist. (...)
Wer wünscht sich das nicht?
Kurios wird es allerdings, wenn am Grünen Wahlkampfstand Passanten erklären, dass sie die Grünen nicht mehr wählen könnten, weil sie jetzt schon das zweite Mal bei einer Regierungsbeteiligung im Bund, sich das Außenministeramt "angeeignet hätten", und zwar aus "purer persönlicher Geltungssucht". Wie stellen sich denn solche Leute eine Regierungsbeteiligung der Grünen vor? Wir verzichten auf das Außenministerium, dafür gebt ihr uns volle Beinfreiheit im Umwelt- und Verkehrsministerium alles durchzuziehen, was die Grünen sich schon immer gewünscht haben?
Was ich besonders bizarr finde ist die Gleichzeitigkeit der Organisation von Anti cDU Demonstrationen vor den cDU Parteizentralen (Wählerstimmen von Anti-AfD Gesinnten abschöpfen, so dass die möglichst nicht die Linken wählen) und den unverdrossen weiter geführten Vorbereitungen für das ersehnte Schwarz/Grün, siehe Ricarda Lang:
https://www.zdf.de/nachrichten/po…kritik-100.html
Wäre es dir vielleicht lieber, wenn sich Ricarda Lang dafür aussprechen würde, dass ihre Partei den Vorsitzenden der CDU genauso als Nazi brandmarken solle wie umgekehrt Söder und Merz die Grünen als "Ausgeburt der Hölle" bezeichnen?
Dazu kommt: Umweltschutz und Klimapolitik sind Themen, bei denen auch bei der SPD nicht unbedingt die Türen offenstehen. Eigentlich müssten diese Themen viel mehr Beachtung im gegenwärtigen Wahlkampf finden.
Stattdessen stellt die Gewerkschaft Bauen den Mangel an günstigen Wohnungen als ein Problem von Umweltschutz und Klimaschutz-Auflagen dar, für die die Grünen verantwortlich seien. Dass ein Verzicht auf Wärmedämmung umgekehrt langfristig die Heizkosten in die Höhe treibt, bleibt unerwähnt. Das ist Populismus im Stil von AfD, BSW und CDU/CSU.
"Der Vorsitzende [der IG-Bau] Feiger sagte der „Augsburger Allgemeinen“, man sollte nicht immer den höchsten technischen Standard an Dämmung, Energieeffizienz oder Ausstattung vorsehen. Bauen müsse billiger werden, so Feiger – und dicke Wände, Decken oder dreifach verglaste Fenster kosteten viel Geld."
Klar ist natürlich auch, dass die Grünen nicht darauf hoffen, bei der CDU auf mehr Verständnis für Klima- und Umweltschutz zu treffen. Es geht um die Frage, ob es mehr Sinn macht in der Regierung oder in der Opposition für grüne Ziele zu kämpfen. Klar ist auch: Merz' Verbeugung vor der AfD hat die Chancen für Schwarz-Grün nicht verbessert, falls es überhaupt ein Wahlergebnis geben sollte, dass diese Option zulässt.