Auf dem Blog der Stuttgarter Fahrradaktivistin Christine Lehmann habe ich diesen Beitrag zum Thema Fahrradstreifen gefunden, in dem es unter anderem heißt: "Es scheint also, als nützte eine Farbmarkierung des Radstreifens an einer Einmündung durchaus etwas. Eine optische Fahrbahnverengung durch eine physische Begrenzung des Radfahrstreifens hilft, dass Autofahrende aufmerksamer und langsamer fahren. Und das nützt letztlich auch den Fußgänger:innen beim Überqueren von Fahrbahnen. Überhöhte Geschwindigkeit mit dem Auto ist einer der häufigsten Ursachen für Zusammenstöße mit anderen Verkehrsteilnehmer:innen."
In dem Blog berichtet sie über eine Untersuchung aus den USA. Darin heißt es:
„Wir liefern Ihnen weitere Beweise dafür, dass Fahrradwege Leben retten“, sagt die Hauptautorin Hannah Younes, eine Postdoktorandin am Alan M. Voorhees Transportation Center der Rutgers University, in einer Pressemitteilung. „Und es sind nicht nur die Leben von Radfahrern, die gerettet werden könnten. Es geht um mehr als das – auch um Autofahrer und Fußgänger.“ An der Cookman Avenue und Asbury Avenue in New Jersey ist die zweispurige Straße eine beliebte Route zu den beliebten Stränden der Stadt am Atlantik."
Freilich sind solche Untersuchungen mitunter nur bedingt vergleichbar mit den Verhältnissen in Europa oder Deutschland. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich mal auf streetview die angesprochenen Straßen gesucht:
Auf diesem Foto aus der Cookman Avenue sieht man ein Fahrradpiktogramm auf die Fahrbahn gesprüht ist und dazu eine Doppelpfeil-Markierung. Das Bild ist von 2022 und an den Straßenrändern sieht man, dass Parkplätze umgewandelt werden sollen in Radfahrstreifen.
In dem Text der Studie heißt es:
"Younes erklärt, dass Autofahrer eher langsamer fahren, wenn sie einen mit Pylonen gesäumten Fahrradweg sehen, da die Fahrspur schmaler ist und mehr Konzentration erfordert, um an ihnen vorbeizufahren. Außerdem sind Pylonen leichter zu erkennen als aufgemalte Linien auf der Straße."
Leider scheinen diese Pylonen zum Zeitpunkt der streetview-Aufnahme noch nicht gestanden zu haben. Auch von den Radstreifen in der Asbury Avenue ist noch nichts zu sehen. Ohnehin fand das Experiment nur auf einem sehr kurzen Abschnitt der wirklich sehr langen beiden genannten Straßen statt.
In Hannover wird indes weiter die Rotfärbung von Radfahrstreifen und Furten vorangetrieben. Vielleicht wird es ja mal zu einer Vorzeigestadt für diese Form von Radverkehrsinfrastruktur?
Hier ein paar Beispiele, meines Wissens neueren Datums:
Kreuzung Limmerstraße, Wunstorfer Straße, Zimmermannstraße, Friedhofstraße:
Streetview-Foto:
Aegidientorplatz:
Streetview-Foto: