Beiträge von Ullie

    Die Idee, das Traggas auch als Treibstoff zu benutzen ist natürlich genial. Ich weiß nicht ob die historischen Zeppelinbauer da auch schon dran gedacht hatten. Aber selbst wenn ein Zeppelin nur einen Bruchteil seiner Auftriebskraft durch wasserstoffgefüllte Treibgas-Zellen erzeugt, würde doch vermutlich eine Zulassung als Luftfahrtzeug schwierig werden, wegen der Sicherheitsbedenken. Andererseits: Flugzeuge starten mit sehr großen Mengen an brennbarem Treibstoff. Aber so gefährlich wie Wasserstoffgas in einer oder mehreren Treibgaszellen ist das dann vielleicht doch auch wieder nicht? Und umgekehrt waren die historischen mit Wasserstoff gefüllten Zeppeline doch auch als Luftfahrzeuge zugelassen worden.

    Das Unglück der Hindenburg heißt es häufig, hätte die Gefährlichkeit der Zeppelintechnik allen vor Augen geführt. Aber das war nicht unbedingt der entscheidende Grund für das (vorläufige?) Ende der Technik. Schließlich gab es auch schon viel Flugzeug-Unglücke, trotzdem wird immer noch geflogen. (Vom sehr viel gefährlicheren Autofahren möchte ich hier gar nicht erst reden.)

    Und dann ist da natürlich der enorme Luftwiderstand, den es bei einem Zeppelin zu überwinden gibt. Andererseits ist der Luftwiderstand auch bei dem sehr viel kleineren Flugzeug sehr hoch, denn es bewegt sich ja deutlich schneller durch die Luft. Und der Luftwiderstand steigt im Quadrat zur Geschwindigkeit.

    Warum? Für mich als überzeugten Fahrbahnradler sieht das da recht entspannt aus. Die Nebenflächen würden mich extrem stressen.

    So eine Aussage kannst du in einem Radverkehrsforum machen, aber zum Beispiel als Kommunalpolitiker funktioniert das nicht, oder du bekommst den Beifall von der "falschen" Seite.

    Eine vom Autoverkehr stark belastete Straße wird von der übergroßen Mehrheit der Radfahrenden nicht akzeptiert als angemessene Radverkehrsverbindung. Leider gibt es nur sehr begrenzte Möglichkeiten, daran etwas so zu ändern, dass eine solche Straße eine höhere Akzeptanz bei den Radfahrenden erzielt.

    Anstrengungen in Richtung einer deutlichen Reduzierung des Autoverkehrs inklusive niedriges Tempolimit, zum Beispiel 20 km/h, oder sei es auch nur 30 km/h führen zu ganz massiven Gegenaktionen der Autofahrerschaft. Noch rabiater geht es zu, wenn die Anlage von Radverkehrsanlagen ins Spiel kommt, die eine Reduzierung der Autostellplätze beinhaltet. Im gegebenen Beispiel würde das aber wegen des Baumbestandes ohnehin noch ein weiteres "Fass aufmachen": Bäume fällen um Radwege zu bauen. Wer das als Kommunalpolitiker fordert, der muss sich warm anziehen und einen Popularitätsverlust einkalkulieren, der möglicherweise nicht wieder einholbar ist. Das sollte man dann tun, wenn die Nachfolge innerhalb der Partei bestens geregelt ist und man ohnehin aussteigen will.

    Einfach mal so den Spruch raushauen, "im Prinzip sieht das doch für einen Radfahrer ganz entspannt aus", mag zwar in einem gewissen Sinne eine witzige Intervention darstellen. Und bei Radfahrern, die davon überzeugt sind, dass es einfach nur drauf ankommt, den Straßenraum durch physische Präsenz zurückzuerobern, gut ankommen. Aber so eine Bemerkung löst bei vielen Radfahrenden auch die Reaktion aus, dass sie sich jetzt von allen verlassen fühlen.

    Und der politische Gegner, dem in Wirklichkeit gar nicht daran gelegen ist, an dem Ungleichgewicht zum Nachteil der Radfahrenden etwas zu ändern, der greift das begeistert auf, verspricht breite Radwege, wo niemals Platz dafür sein wird und vertraut dabei auf die Vergesslichkeit des Wahlvolkes.

    Helium ist ein sehr knapper und teurer Rohstoff. Eine Fahrt bei der tausende Kubikmeter Helium abgelassen werden müssen oder herausdiffundieren, ist definitiv unwirtschaftlich.

    Ganz grob könnte man sagen: Wenn bei einer Zeppelinfahrt so viel Helium abgelassen werden muss, wie Dieselkraftstoff verbraucht wird, dann ist das Ablassen des Heliums so extrem deutlich viel teurer als der Kraftstoffverbrauch, dass schon aus ökonomischen Gründen der Zeppelinbetrieb nicht durchführbar wäre.

    Und wie ist das mit Wasserstoff? Das ist natürlich nur historisch interessant, denn ein Wasserstoffzeppelin hätte heute keine Chance auf Zulassung.

    1 m³ Wasserstoff hat eine Auftriebskraft von 1,203 kg.

    Dieselkraftstoff hat eine Dichte von 8,83 kg/l

    Für einen Liter verbrauchten Dieselkraftstoff mussten also in einem historischen Zeppelin 0,69 m³ Wasserstoff abgelassen werden.

    Aktuell kostet 1 kg Wasserstoffgas an der "Tanke" 9,50 Euro.

    "Wasserstoff wird in Kilo abgerechnet. Der Preis für ein Kilogramm Wasserstoff beträgt an allen öffentlichen H2-Tankstellen in Deutschland 9,50€ (brutto), ..."

    https://h2.live/

    Wasserstoff hat eine Dichte von 0,08988 kg pro m³

    Oder anders herum:

    1 kg Wasserstoffgas hat unter Normaldruck ein Volumen von rund 11 m³.

    11 m³ Wasserstoff kosten 9,50 €.

    0,69 m³ Wasserstoff kosten demnach ca. 0,60 €

    Vom Preis her wäre das Ablassen von Wasserstoff aus einem Zeppelin zumindest unter dem angegebenen heutigen Preis etwas, dass die Kosten für den Kraftstoffverbrauch zwar deutlich erhöhen würde, aber nicht exorbitant stark erhöhen würde.

    Wie wohl die Preise 1937 aussahen, als die Hindenburg verunglückte?

    Und wieviel teurer war Helium? Es heißt zwar immer wieder, dass die USA ein Helium-Monopol hatten. Und das die USA nicht bereit waren, an das Deutsche Reich Helium zu verkaufen.

    Vielleicht waren aber auch die Luftschiffbetreiber nicht bereit, einen sehr hohen Preis für das Helium zu bezahlen? Und sie hatten es versäumt in eine Ballastwassergewinnungsanlage zu investieren, mit der Ballastwasser während des Fluges durch aufgefangene Luftfeuchtigkeit hätte gewonnen werden können. Mit Wasserstoff als Auftriebsgas zu fliegen, und das Wasserstoffgas entsprechend dem Treibstoffverbrauch abzublasen war möglicherweise billiger? Außerdem ermöglichte Wasserstoff eine höhere Zuladung, da die Auftriebskraft größer ist als die von Helium. Mehr zahlende Passagiere = mehr Einnahmen!

    "Die Fahrt nach Übersee mit dem modernsten Transportmittel der Welt kostet 40.000 Reichsmark – das entspricht heute etwa 10.000 Euro."

    https://www.planet-wissen.de/technik/luftfa…denburg100.html

    Auf der Grundlage heutiger Preise könnte man sagen: 5-6 zusätzliche Fahrgäste refinanzieren die 54 t Dieselkraftstoff, die bei einer Atlantiküberquerung mit dem Zeppelin verbraucht wurden.

    Gegen das Diffundieren ist vermutlich kein 100%iges "Kraut gewachsen". Zumal das Treibgas auch dann diffundiert, wenn der Zeppelin in der Halle steht. Aber das größere Problem scheint mir das Ablassen von Treibgas zu sein, um die Gewichtsverluste beim Treibstoff auszugleichen. Und das Problem ist lösbar.

    Sowohl Wasserstoff als auch Helium kann man auch in Gasflaschen kaufen, dann ist der Preis für Wasserstoff aber deutlich höher! Hat vielleicht etwas mit der Reinheit des Produktes oder Sicherheitsbestimmungen zu tun.

    Naja, als Edelgas ohne nennenswerte Chemie würde man das auch nicht erwarten.

    Die Verluste durch Lagerung, Transport, Abfüllung und Gebrauch sind aber erheblich. Diffusion ist ein weiteres Thema: Bei Luftschiffen kann man schlecht eine (schwere) Diffusionssperre in den Gasbehälter einwirken. Man muss also ständig nachfüllen.

    Die ersten Luftschiffe flogen mit Wasserstoffgas. Auch die Hindenburg flog mit Wasserstoffgas (was ihr zum Verhängnis wurde), obwohl es zu der Zeit technisch bereits möglich war mit Helium als Treibgas zu fliegen. Die Hindenburg hatte auch ausreichend große Treibgas-Zellen, um mit Helium fliegen zu können.

    Gleichzeitig flogen verschiedene amerikanische Luftschiffe bereits mit Helium. So sehr auch Helium zur Diffusion neigen mag, es war trotzdem möglich, mit dem Luftschiff mehrere Tage lange Reisen zu machen.

    Müsste Wasserstoff nicht eigentlich noch stärker diffundieren als Helium? Und trotzdem gelang es hochdichte Gewebe herzustellen, die sowohl Wasserstoff, als auch Helium so zuverlässig einschlossen, dass die Luftschiffe auf längeren Fahrten Treibgas ablassen mussten, weil der Treibstoffverbrauch der Motoren das Gewicht des Luftschiffes reduzierte.

    Was für eine Verschwendung.

    Deshalb wurden Balastwassergewinnungsanlagen entworfen, um mit aus Luftfeuchtigkeit gewonnenem Wasser einen Ballastausgleich erzeugen zu können, der den verbrannten Treibstoff ersetzen sollte.

    "Bei einer Fahrt von Frankfurt am Main nach Lakehurst mit einem Luftschiff in der Größe der Hindenburg wurden etwa 54 t Dieselöl verbraucht. Dies entspricht dem Auftrieb, den 48.000 Kubikmeter Wasserstoff erzeugen. Wird dieser Wert mit dem Gesamttraggasvolumen von fast 200.000 m³ verglichen, so zeigt sich, dass dies fast ein Viertel des Gesamtvolumens ausmacht. Diese Menge musste dann am Zielflughafen durch neues Traggas ersetzt werden."

    Ich kenne nicht die Preise für Dieselkraftstoff im Vergleich zu Helium oder Wasserstoff in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

    Aber 54 t Dieselölverbrauch erfordern einen Verlust von 48.000 m³ Traggas, ist der Quelle zu entnehmen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Auftriebsausgleich

    Das hört sich für mich so an, dass die Diffusionsverluste im Vergleich dazu eher gering waren.

    An dieser Stelle noch ein interessanter Vergleich:

    "Ein A380 kann zurzeit 320.000 Liter Kerosin tanken."

    https://www.urlaubsguru.de/reisemagazin/airbus-a380/

    Das entspricht 256.000 kg oder 256 t, also 5 mal mehr als der Zeppelin für seine rund rund 7000 km lange Fahrt von Frankfurt nach Lakehurst verbrauchte. Allerdings kann der A 380 deutlich mehr Passagiere transportieren als die Hindenburg und mit der höheren Treibstoffmenge kann der A 380 die doppelte Distanz zurücklegen.

    Dann sollte man auch genau das vorschlagen bzw. in die Diskussion "einbringen".

    Sehe ich genauso. Allerdings sehe ich auch das Problem, das man die Menschen verprellt, wenn man zunächst für Tempo 30 plädiert, sich dann aber herausstellt, dass es nicht wirklich durchgesetzt werden kann.

    Das ist genau so passiert im Kötnerholzweg in Linden-Nord in Hannover.

    Dort gab es elende schmale und uneinheitlich Hochbord-"Radwege".

    Die Option Parkplätze aufgeben, um Platz zu schaffen für einen Radweg scheiterte am Widerstand der "Autoparteien".

    Für Mischverkehr auf der Fahrbahn ist dort eine zu hohe Verkehrsbelastung und Durchfahrtssperren zur Verkehrsmengensenkung scheiterten ebenfalls an den dann typischen Argumenten, wie:

    Dann verschwindet der Verkehr ja nicht und andere werden damit belästigt. Autos zu Umwegen zwingen erhöht den Schadstoffausstoß usw.

    Dann haben wir ein großes Geschäftesterben, die letzten Inhaber-geführten Geschäfte müssten dann auch noch zumachen usw.

    Durchgesetzt hatten sich dann Schutzstreifen mit der Aussicht auf eine Temporeduktion auf Tempo 30. Die Schutzstreifen gibt es inzwischen. Tempo 30? - (fast komplett) Fehlanzeige!

    Eine Begründung, die zwischendurch fiel: Wenn es Schutzstreifen gibt, dann darf kein Tempo 30 angeordnet werden.

    Die andere: Hauptverkehrsstraßen dürfen nicht auf Tempo 30 max. reduziert werden.

    Immerhin, ein Abschnitt (Strecken-30) wurde temporeduziert, wegen Schulweg.

    Die Verwendung von Helium für kleine oder auch ganz große Luftballons ist in meinen Augen pure Verschwendung. Eine industrielle Nutzung von Helium für Luftschiffe würde innerhalb kurzer Zeit zur Erschöpfung der Vorräte führen. Das wäre also eine sehr kurzlebige Industrie.

    Vielen Dank für die "Akte Helium". Ich hätte nicht gedacht, dass das ein echtes Problem wäre.

    Es scheint allerdings auch eine Auf- und Abbewegung dabei zu geben: "Im Jahr 2016 wurde jedoch ein gewaltiges Helium-Vorkommen in Tansania entdeckt, so dass die Heliumkrise vorerst als abgewendet gilt. Da ebenfalls die geologischen Bedingungen ermittelt werden konnten, unter denen sich Helium bildet, erhofft man sich weitere Funde in der Zukunft. Im September 2019 wurde wieder auf eine drohende weltweite Heliumkrise hingewiesen." aus: Wikipedia-Artikel zu Helium https://de.wikipedia.org/wiki/Helium

    Ich sehe aber schon einen entscheidenden Unterschied für die Nutzung für Luftschiffe im Unterschied zur Nutzung in kleinen Luftballons. Die Luftschiffe platzen nicht einfach wie ein Ballon (oder werden in wenigen Tagen schlaff) und dann ist das Helium weg.

    Beim Landen oder beim Aufbrauchen der Kraftstoffvorräte eines Zeppelins wurde früher Treibgas abgelassen, um den Auftrieb entsprechend zu reduzieren. Allerdings wurde bereits mit Balastwassergewinnung experimentiert und das kann den Heliumverlust eines Luftschiffes weiter senken. Jedenfalls wird das Helium nicht einfach wie zum Beispiel Treibstoff verbraucht.

    Quelle: ich (Erstellt mit Steetmix Creative Commons Namensnennung - Share Alike 4.0 international (CC BY-SA 4.0))

    Was haltet ihr davon? Und soll ich dies versuchen in den Planungsprozess einzubringen?

    Ich habe mal in deine Zeichnung eine mögliche Lösung eingezeichnet.

    Yetis Bedenken sind genau zutreffend. Wenn auf einer Seite ein Zweirichtungsradweg ausgeschildert ist [Zeichen 237] + [Zusatzzeichen 1000-31] , dann muss er auch benutzt werden. Dann kann auf der Fahrbahn kein Radfahrstreifen markiert und ausgeschildert werden. Auch kein Fahrrad-Schutzstreifen.

    Es sei denn, man lässt beim Zweirichtungsradweg das Blauschild weg und hängt das hier auf: [Zusatzzeichen 1000-33]

    Für die Gegenrichtung (entgegen der üblichen Fahrtrichtung) das hier: [Zusatzzeichen 1022-10]

    Das ist ja so eine Art "Wirtschaftskrimi" was sich hinter Yetis Link https://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG verbirgt.

    Und es eröffnet jede Menge Spielraum für verschiedene Versionen über das (vorläufige?) Ende einer Wiederentdeckung des Zeppelins, der die alten Rekorde aus den 30er-Jahren schlagen würde.

    Drei Beispiele: "Zur gleichen Zeit (März 2001) erklärte die CargoLifter-Unternehmensführung dem Vorschlag des damaligen FDP-Landesvorsitzenden des Bundeslandes NRW Jürgen Möllemann, ein CL-160 für den Atommülltransport von Castor-Transportbehältern zu benutzen, eine deutliche Absage."

    Oder folgende Passage, erfindet da ein Journalist etwas?

    "Im Anschluss an die Veranstaltung (eine Öffentlichkeitsveranstaltung 2002) berichtete der Redakteur auf der Internetausgabe der Zeitung und schrieb dabei, dass der Vorstandsvorsitzende von CargoLifter während der Veranstaltung gesagt habe, dass das Projekt CargoLifter „im veränderten Umfeld ohne Staatshilfe nicht mehr zu machen“ sei – das Unternehmen würde demnach staatliche Hilfen benötigen, um eine Insolvenz zu verhindern."

    Auch das Wetterproblem wird angesprochen: "Insgesamt würde das CargoLifter CL-160-Luftschiff den Aussagen dieses Dokumentes zufolge ein „Schönwetterfluggerät“ darstellen, wodurch sich erhebliche Probleme in der kommerziellen Nutzung ergeben würden." Das angesprochene Dokument war laut Spiegel ein betriebsinterner Bericht, der dem Spiegel zugespielt worden war und aus dem der Spiegel im März 2002 zitiert: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21608781.html

    Ich habe mal versuch, Vergleichsdaten zu finden und die aus dem Wikipedia Artikel Cargo Lifter 160https://http://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_CL160, verglichen mit den Angaben aus dem Wikipedia-Artikel über das Luftschiff Hindenburg, immerhin das größte bisher jemals gebaute Luftschiff (Angaben in Rot). https://de.wikipedia.org/wiki/LZ_129

    Technische Daten (Cargo-Lifter geplant) (LZ 129 Hindenburg, gebaut 1936)

    Abmessungen:

    65 m (41,2 m) Durchmesser ,

    82 m (44,7 m) Gesamthöhe,
    260 m (246,7 m) Länge

    Hüllenvolumen: 550.000 (200.000 m³) Kubikmeter, als Traggas war Helium vorgesehen (für die Hindenburg war ebenfalls Helium vorgesehen, sie flog aber mit Wasserstoff, was ihr zum Verhängnis wurde)

    Leergewicht: 260 t (118 t)

    Ladevolumen: 3.200 Kubikmeter (50 m × 8 m × 8 m)

    Nutzlast: bis zu 160 t (11 t Post + ca. 24 t Passagiere *=Fracht und Gepäck der 77 Passagiere, pro Passagiere wurden 300 kg gerechnet (inkl. Gewicht Kabinen, Aufenthaltsraum, etc. (Ein bisschen unklar bleibt, was mit dem Gewicht der rund 35 Mann Besatzung ist.)) 

    Reichweite: bis zu 10.000 km (16.000 km)

    Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h (Marschgeschwindigkeit von etwa 125 km/h)

    max. Flughöhe 2.000 m

    Besatzung: 10–12 Personen (35 Personen, aber da sind auch Köche und Stewards bei)

    Grob gesagt wäre der Cargo-Lifter etwa 2-3mal so groß geworden. Was man ihm aber nicht unbedingt angesehen hätte, weil er von der Länge und vom Durchmesser her nicht so viel größer geworden wäre. Das Volumen wächst im Quadrat des Durchmessers bei einem Zylinder.

    Überhaupt muss man berücksichtigen, dass der Zeppelinbau von Anfang an eine entscheidende militärische Komponente* hatte, die beim Cargo-Lifterbau fehlte (siehe auch das mittlere Zitat oben).

    Und in den 30er Jahren war dann die zivile Nutzung des Zeppelins ein hochgradig wichtiges Prestigeobjekt Deutschlands, ganz besonders nach der Machtübernahme der Nazis. (Und er war auch in dieser Zeit als in der Luft schwebender Flugzeugträger militärisch interessant.)

    Was sich aber ähnelt ist eine breite finanzielle "Spendenbereitschaft" der Bevölkerung, über die bei beiden Projekten berichtet wird.

    * Diese militärische Komponente gilt übrigens auch für Überschall-Passagier-Flugzeuge (Concorde im Westen, Tupolew Tu-144 im Warschauer Pakt).

    Besten Dank für den Segelflieger-Theoriekurs in Kurz-Version! :)

    Das Ganze ist sehr vom Wetter abhängig und daher sind Segelflugzeuge ein äußerst schlecht planbares Verkehrsmittel.

    Ich fürchte, dass die Unberechenbarkeit des Wetters Wetterabhängigkeit auch bei Zeppelinflügen eine große Rolle gespielt hat, bzw. immer noch spielt und deshalb eine Wiederkehr der Technologie im Wege steht. Oder könnten moderne Zeppeline auch in großen Höhen fliegen, wo die Wetterabhängigkeit nicht so sehr gegeben ist?

    Die Forderung nach einer nachhaltigen Verkehrswende halte ich nicht für übertrieben, allerdings habe ich mich von der Träumerei verabschiedet, dass sich die mit einer großen Maßnahme von jetzt auf gleich erreichen lässt.

    (...)

    Für Überlandfahrten abseits schneller Bahnverbindungen wird das Auto meines Erachtens immer (s)eine Rolle spielen, egal ob in Form eines eigenen oder eines "geshareten".

    Ich habe nicht gesagt, dass meine Vorschläge Tempo 60 auf Landstraßen und Tempo 80 max. auf Autobahnen von heute auf morgen im Hauruckverfahren durchgeführt werden sollen.

    Es ist eine mögliche Zielsetzung, an der sich bestehende Planungen orientieren sollten. Zum Beispiel wird der Ausbau von Landstraßen (inkl. Bundesstraßen) derzeit sehr stark so vorangetrieben, dass sie Tempo 100 ermöglichen , teilweise sogar Tempo 120.

    Und das ist ganz einfach eine falsche Zielsetzung, mit denen die Chancen für eine echte Verkehrswende massiv verschlechtert werden.

    Deine Aussage, "Für Überlandfahrten abseits schneller Bahnverbindungen wird das Auto meines Erachtens immer (s)eine Rolle spielen, ...", ist ja eine Aussage, die aufgrund der faktisch bestehenden sehr dürftigen Bahnverbindungen zutreffen mag. Aber wenn ich mir dann anschaue, in welch hohem Maß der Ausbau der MIV-Infrastruktur stattgefunden hat in den letzten Jahrzehnten, während gleichzeitig kaum neue Bahnstrecken dazu kamen und andererseits viele stillgelegt wurden, dann muss man sich nicht wundern, dass "abseits schneller Bahnverbindungen" häufiger der Fall ist, als es einer Verkehrswende gut tut. Dazu kommt, dass die Siedlungstätigkeit vielfach so stattgefunden hat, dass eine ÖPNV-Verbindung von vornherein nicht eingeplant war. Weder mit dem Bus noch mit der Bahn.

    Und diese Fehlentwicklungen dauern immer noch an.

    Die Politik der kleinen Schritte, die du propagierst, ist richtig und wichtig. Aber es gehört auch eine Vision dazu, die Antworten darauf gibt, wie eine nachhaltige Mobilität für alle möglich sein kann. Dein Beispiel Jena, in dem der Nahverkehrsverbund den Radverkehr bekämpft, zeigt doch wie wichtig grundsätzliche Überlegungen sind. In Hannover war es zum Beispiel einmal so, dass man keine Fahrräder in den Stadtbahnen und Bussen mitnehmen konnte. Zähes verhandeln führte schließlich zu dem Ergebnis, dass eine kostenfreie Mitnahme außerhalb der Sperrzeiten erlaubt ist. Das Mitnahmeverbot gilt an Werktagen zwischen 6:30 und 8:30, sowie zwischen 15:00 und 19:00 Uhr. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist die kostenfreie Fahrrad-Mitnahme erlaubt. https://www.uestra.de/kundenservice/…0bef%C3%B6rdert.

    Ich finde das gut und verteidige die Regel auch gegen Fahrradfahrer*innen, denen das zu kleinkariert erscheint. Ein funktionierender ÖPNV, der auch unter Kostenaspekten effizient arbeiten sollte, ist darauf angewiesen, dass in den Verkehrsspitzen ausreichend Stehplatzfläche zur Verfügung steht, und dass das Ein- und Aussteigen nicht durch die Mitnahme von Fahrrädern verzögert wird.

    Andererseits kann ich den Ärger mancher Radfahrer gut verstehen. Als Radfahrer siehst du doch jeden Tag, wie sehr der MIV strukturell bevorzugt wird gegenüber dem Radverkehr, und auch finanziell sehr viel stärker gefördert wird. Wer zum Beispiel mit seinem Auto im Schienenbereich der Straßenbahn hält und damit bis zu 500 Personen (so viel Fahrgäste können in Hannover in einem Dreiwagenzug der Stadtbahn mitfahren) an der Weiterfahrt behindert, der riskiert ein Bußgeld von 20 Euro.

    https://www.bussgeldkatalog.org/halten-parken/

    Wer sein Fahrrad in den oben beschriebenen Sperrzeiten mitnimmt und damit nur wenige Fahrgäste behindert, der riskiert ein "erhöhtes Beförderungsentgelt" von 60 Euro.

    Ich will das gar nicht bagatellisieren und für Fälle in denen unerlaubt Fahrräder mitgenommen werden, ein niedrigeres Bußgeld fordern. Aber es muss ganz klar ein deutlich höheres Bußgeld fällig werden, wenn Autofahrer den ÖPNV behindern und damit für viele, viele Fahrgäste die Weiterfahrt blockieren.

    Hier ein anderes Beispiel für die Behinderung des ÖPNV durch Autofahrer im Haltestellenbereich:

    PKW blockiert Haltestelle

    Als dann der Bus kommt, kann er nicht am Haltestellenbord halten und die Fahrgäste sind gezwungen, von der Straße aus zuzusteigen, was besonders für Fahrgäste mit Gehbehinderungen sehr beschwerlich ist.

    Eine Alternative wäre, den Bushaltestellenbord zur Straßenmitte hin zu verlegen. Autos, die hinter dem Bus sind, müssen dann so lange warten, bis der Bus weiterfährt:

    Wenn aber dieser Vorschlag (3. Bild) ernsthaft zur Abstimmung steht, dann erheben die Fürsprecher des Automobilismus ihre Stimme und weisen darauf hin, dass, "dass das Auto immer eine wichtige Rolle spielen wird" und man deshalb nicht einfach so "grundlos" den Autoverkehr behindern dürfe.

    Dann wird mit Krokodilstränen in den Augen bedauert, dass keine bessere Überwachung von Falschparkern an Bushaltestellen stattfände. Dann wird bedauert, dass es ja auch unklar sei, ob dafür das Ordnungsamt oder die Polizei zuständig sei. Dann wird bedauert, dass die Bußgelder zu niedrig seien usw. usw.

    Und klammheimlich wird darüber gelacht, dass der Andi mit Benzin im Blut das doch mal wieder hervorragend hingekriegt hat, die beschlossenen schärferen Bußgelder für Autofahrer-Fehlverhalten so richtig schön zu sabotieren, quasi von innen heraus. Wundert es jemand, dass Pannen-Andi noch immer Bundesverkehrsminister ist, trotz der vielen Pannen? Mich nicht, denn er ist ja nicht trotz der vielen Pannen im Amt, sondern wegen der vielen Pannen.

    Hab' mir grad noch mal das Video mit dem Segelflugzeug mit elektrisch angetriebenen Propeller angeschaut. Der Pilot setzt dreimal zum Landen an. Erst beim dritten Mal klappt die Landung. Beim ersten und zweiten Versuch startet er durch mit Hilfe des Propellerantriebes. Wie ist das bei einem Segelflugzeug ohne Propeller-Zusatz. Da muss die Landung dann wohl gleich beim ersten Mal klappen? In dem Zusammenhang sind mir die Lastensegler eingefallen, die im Zweiten Weltkrieg am D-Day zum Einsatz kamen und in denen auch eine größere Anzahl Personen transportiert wurden. So ein Lastensegler kann aber höchstens das Aufsetzen noch mal ein paar Meter rauszögern aber nicht durchstarten. Für reguläre Personentransportflüge in Großfluggeräten (Zeppelin) mit Ausstiegsoptionen für kleinere Reisegruppen während der Fahrt (per Lastensegler) also wohl eher nicht geeignet. (Man kann ja mal in alle Richtungen spekulieren.)

    MTL und Nbgradler

    Berichte, wie die aus dem Spiegel, "Wer mit der Bahn pendelt, zahlt drauf", den Malte verlinkt hat, sind Gift für eine erfolgreiche Verkehrswende. Das Schlimmste daran, der Bericht stimmt. Und das wiederum bedeutet, dass was falsch läuft, bei dem Versuch eine Verkehrswende hinzubekommen, die zu einer deutlich nachhaltigeren und umweltschonenden Form von Mobilität führt.

    Dafür habe ich Vorschläge gemacht. Und zwar Vorschläge, die nicht einfach darauf hinauslaufen, dass der ÖPNV stärker subventioniert wird. Denn es macht keinen Sinn, Mobilität zu subventionieren. Die riesigen Summen, die investiert wurden um Mobilität zu subventionieren, hat vor allem zu einer starken Zersiedelung geführt und der Bau von immer größeren Straßen und Parkplätzen zu einer immensen Flächenversiegelung.

    Wenn MTL meint, meine Vorschläge für eine Verkehrswende seien "realitätsferne Forderungen", dann wäre es doch eigentlich angebracht, dass er wenige realitätsferne Forderungen benennen kann. Oder hält er die Forderung nach einer nachhaltigen Verkehrswende ganz einfach für übertrieben?

    Zum Glück haben wir ja einen Rechtsstaat, in dem es nicht von der persönlichen Selbsteinschätzung abhängt, ob man im Recht ist, sondern von Gesetzen, die von Richtern ausgelegt und von Polizisten durchgesetzt werden.

    Das von Ihnen beschriebene Problem hat außerdem wenig mit Autos zu tun. Genau so wie es den rücksichtslosen Autofahrer gibt, gibt es auch rücksichtslose Fußgänger, die Sie z.B. anrempeln und sich dabei im Recht fühlen.

    Rücksichtslose Fußgänger parken keine Gehwege zu, es sei denn es ist derjenige Fußgänger, der gerade aus seinem Auto ausgestiegen ist, mit dem er den Gehweg zugeparkt hat. Und ein Fußgänger, der andere Fußgänger anrempelt, dessen Verhalten wird eindeutig von allen verurteilt und es wird ihm schwerfallen, seine Rempler irgendwie zu rechtfertigen. Autofahrer, die Gehwege zuparken, erhalten jedoch häufig genug auch noch von den Ordnungskräften Zustimmung, die eigentlich dafür da sind, Falschparken zu unterbinden.

    Also, bei mir:

    Auto Haustür- Arbeitsstelle 25km / 25min. Parkplatz zu Hause unterm Carport und an der Arbeitsstelle auf dem Firmenparkplatz.

    Wieviel kostet dich der Firmenparkplatz?

    Und gibt es Straßenabschnitte auf denen du mehr als 60 km/h schnell fahren kannst?

    60 ist für mich eine Grenze auf Landstraßen, die kein Verkehrsteilnehmer überschreiten dürfte, weil dann der Omnibusverkehr eine deutlich verbesserte Ausgangsposition hätte. Omnibusse dürfen nämlich nur max. 60 km/h schnell fahren, wenn darin stehende Fahrgäste mitfahren. Und ein Omnibusverkehr kann nur dann profitabel sein, wenn Stehplätze fest mit einkalkuliert sind. Die Stehplätze sind der notwendige Puffer für die Verkehrsspitzen.

    Auf Autobahnen muss 80 km/h die Höchstgeschwindigkeit für alle sein.

    Wer schneller Auto fahren will, der kann das auf einer Rennstrecke wie den Hockenheimring tun.

    Wurde hier schon benannt, dass man die Antriebslok und Waggons nicht kaufen muss, um sie zu benutzen, ein Auto aber in der Regel schon?

    Das Problem ist, dass derjenige, der ein Auto gekauft hat, daraus meint Rechte ableiten zu dürfen in Bezug auf die Verwendung seines Fahrzeuges. Das geht unterschiedlich weit. Der eine hält es für seine Pflicht, einen Stellplatz für das Fahrzeug auf seinem eigenen Grundstück vorhalten zu müssen, ein anderer ist sich sicher, dass er mit seinem Fahrzeug auch einen Gehweg zuparken darf (sogenanntes Notparken).

    Der eine beachtet akribisch Verkehrsregeln und Höchstgeschwindigkeiten, der andere sieht sich im Recht, wenn er diese regelmäßig bricht, da die ja nur der Gängelung dienten und keine wirkliche Berechtigung haben.

    Der eine achtet beim Kauf des Fahrzeuges auf die Verbrauchsangaben und fährt das Fahrzeug so, dass es auch tatsächlich wenig Sprit verbraucht. (Allerdings wird es ihm auch dann schwer fallen, den angegebenen niedrigen Verbrauch zu erzielen.)

    Der andere sagt sich, die Angaben des Herstellers sind sowieso gelogen und je schneller ich fahre, um so früher bin ich da und um so weniger Sprit wird verbraucht.

    Der eine Autofahrer hält hinter einem Omnibus der an einer Haltestelle steht, und behindert den Omnibusfahrer nicht bei der Abfahrt des Busses, der andere rauscht mit hoher Geschwindigkeit vorbei und gefährdet damit Fahrgäste.

    Und es sind die rotzfrechen und unverschämten Autofahrertypen, die den Ton angeben, von denen sich viele Politiker einschüchtern lassen und die solche Auto-Verkehrsminister wie Dobrindt und Scheuer hervorbringen.

    Davon profitieren tun aber alle Autofahrer. Und das mache ich den weniger Unanständigen zum Vorwurf. Deshalb halte ich es für richtig, sehr umfangreiche und auch restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Autoverkehrs vorzunehmen. Dazu muss das oft unverschämte Auftreten und Wirken der Autolobby noch viel intensiver thematisiert werden.

    Man kann da höchstens an der Kostenschraube drehen, aber wer dann auf dem anderen Kontinent Familie hat kann sich dann den Flug nicht mehr leisten.

    Also das finde ich nun ein bisschen überdreht. Weil es Familien gibt, bei denen die Großeltern gerne mal ihre Enkel sehen wollen, die einen aber in den USA und die anderen in Deutschland leben, brauchen wir billige Kontinentalflüge? Wenn man das Familienideal hochhält, was durchaus seine Berechtigung hat und gerne auch in Politik umgesetzt werden darf, dann kann es dennoch nicht sein, dass damit billige Interkontinentalflüge gerechtfertigt werden.

    Es muss denjenigen, die eine Familie gründen, einfach klar sein, dass es mit Einschränkungen verbunden sein wird, wenn sich ein Paar zusammenfindet, bei denen die Partner so weit auseinanderwohnen.

    Daraus erwächst kein Anspruch auf billige Kontinentalflüge.

    Im Landkreis Schaumburg hat mir mal die Bewohnerin einer Ortschaft erzählt, dass die aus der Nachbarortschaft immer nur unter sich heiraten würden, und dass das selbst heute noch so sei. Und das deshalb viele Bewohner des Nachbarorts Inzest-geschädigt seien. Ich habe das dann mal vorsichtig im Nachbarort angesprochen, aber dort wurde dieselbe Geschichte genau andersrum erzählt. letztlich dürfte da so viel nicht dran sein.

    Um den Genpool zu erneuern, braucht es jedenfalls keine billigen und schnellen Interkontinentalflüge.

    Auf jeden Fall. Zum Einen, weil der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zunimmt und zum Anderen, weil nahe der Schallgeschwindigkeit Effekte auf der Flügeloberseite auftreten, durch die sich der Widerstand stark erhöht. Außerdem ist es bei niedrigeren Geschwindigkeiten möglich, Flügelprofile einzusetzen, die über einen großen Bereich eine laminare Grenzschicht aufweisen und damit einen geringeren Reibungswiderstand. Je größer die Flügel werden, desto schwieriger wird es allerdings auch wieder, eine natürliche Laminarhaltung zu erreichen. Knifflig wird auch die Integration der Hochauftriebshilfen an der Flügelvorderkante, die man für Start und insbesondere auch für die Landung benötigt, da bereits kleinste Stufen und Spalte die laminare Grenzschicht stören.

    Wie ist das eigentlich mit der ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit bei einem Vergleich von Propellerflugzeugen zu Düsenflugzeugen? Waren die "Grenzen des Wachstums" bei Propellermaschinen einfach irgendwann erreicht und die Flugzeuge nicht mehr profitabel und ökologisch nachteilhaft, oder setzten sich die Düsentriebwerke vor allem deshalb durch, weil ein Flugzeug damit schneller fliegen kann? Da der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst, sollte man doch eigentlich annehmen, dass niedrige Fluggeschwindigkeiten von Vorteil sind. Und bedeutet das nicht auch, dass Propeller statt Düsentriebwerke zum Einsatz kommen?

    Auf jeden Fall endeten - da kann ich mich noch dran erinnern - die Überschall-Passagierflüge sehr abrupt, mit dem Absturz eines Concorde-Flugzeuges am 25. Juli 2000 bei einem Unfall mit 109 toten Passagieren und 4 Toten am Boden. An die genauen Zahlen konnte ich mich nicht mehr erinnern, die stammen von Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Air-France-Flug_4590

    In dem Artikel steht auch, dass nach zahlreichen sicherheitstechnischen Verbesserungen ein Weiterbetrieb der Concorde-Flugzeuge bis zum letzten Flug am 26. Nov. 2003 stattfand. Ich hatte das allerdings so in Erinnerung, dass es mit dem Absturz der Concorde im Jahr 2000 vorbei war mit dem Passagierflug mit Überschallgeschwindigkeit.

    Da ist anscheinend, zumindest spätestens 2003, dann doch eine "Grenze des Wachstums" erreicht worden.

    Oder muss man Elon Musk beim Wort nehmen? Er will eine von ihm geplante Marsrakete für Passagierflüge einsetzen: "Laut seiner Präsentation könnten so Flüge zwischen zwei Städten auf entgegengesetzten Seiten der Erde jeweils weniger als eine Stunde dauern – eine Reise von New York nach Shanghai beispielsweise 39 Minuten. Handelsblatt vom 29.9.2017

    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/ha…FyjeaQL4dLK-ap1

    Das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mitunter deutlich teurer als mit dem eigenen Auto: Wer mit der Bahn pendelt, zahlt drauf

    Das fehlt mir in dem Artikel und auch bei den Beiträgen derjenigen, die in dem Artikel zitierten Kritiker der gestiegenen ÖPNV-Preise:

    Die hohen ÖPNV-Preise sind möglicherweise gar nicht zu hoch, sondern das Konkurrenzmodell MIV ist einfach viel zu billig.

    Zumindest an einer Stelle wird in dem Artikel etwas von dem Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Maennig in diese Richtung angedeutet: "Damit die negativen Umweltfolgen, die beim Verbrauch von einem Liter Kraftstoff entstehen, abgedeckt seien, müsste der Liter Benzin oder Diesel aber eigentlich über zwei Euro kosten, rechnet Maennig vor." Und dann kommt das alles vernichtende "Todesurteil": "Das sei politisch indes nicht durchsetzbar."

    Was soll das? da meldet sich ein Wirtschaftswissenschafter zu Wort, ein Spezialist für ökonomische Fragen und stellt meines Erachtens sehr richtig fest, dass das Autofahren viel zu billig sei. Sagt aber im selben Atemzug, das sei nun mal nicht zu ändern. Das ist doch eine Ansage auf der sich jeder politische Verantwortungsträger sich prima ausruhen kann.

    Lohnt es da noch weiter zu diskutieren?

    "Ich würde ja gern liebe Leute," sagt dann der Umweltminister, aber mir sind die Hände gebunden, ihr hört ja was der Wirtschaftssachverständige gesagt hat: Politisch nicht durchsetzbar.

    Da sollte doch Wolfgang Maennig lieber gar nicht sagen, als auch noch die Rechtfertigung fürs Nichtstun zu liefern.

    Was noch fehlt: Wenn über eine Reduktion der ÖPNV-Preise gesprochen wurde in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten, dann immer nur in eine Richtung: Wir müssen die ÖPNV-Preise reduzieren, um die MIV-Verkehrsprobleme in den vollen Innenstädten in den Griff zu kriegen und die hohen Abgaswerte zu senken. Das bedeutet, die Subvention des ÖPNV findet nicht statt, um ein Mindestmaß an Mobilität für alle Menschen zu gewährleisten, oder weil die Politik etwas tun will für ärmere Gesellschaftsschichten, sondern es geht lediglich darum, noch vollere Innenstädte zu vermeiden und zu verhindern, dass der MIV komplett die ganze Stadt verstopft.

    Also prinzipiell finde ich Ullis Vorschlag gut, und es würde die Regeln, die es jetzt gibt deutlich vereinfachen.

    Radwegpflicht abschaffen. Vorhandene Radverkehrsanlagen, egal welcher Art, müssen rücksichtsvoll (muss man sowieso) und mit maximal 15km/h befahren werden. Und das dann von jeder Art von 2 Rad, mit und ohne Motorhilfe.

    Das sind 2 Regeln, also sehr viel einfacher als im moment, würde das Miteinander zwischen Radlern und Fußgängern deutlich entspannen, Omas, Gehwegtorkler etc sind zufrieden, die schnelleren Radler auch.

    Genau so habe ich es nicht gemeint, aber fast so.

    Radwegpflicht abschaffen, Ja das hab ich so gemeint, die Radwegpflicht muss abgeschafft werden. Die Gefahr dabei ist, dass sich die Verkehrsbehörden dann zurückziehen aus dem Radwegebau und dem Erhalt vorhandener Radwege, weil sie sich sagen: Ist ja keiner verpflichtet den zu benutzen, also muss die Verkehrsverwaltung auch nichts dafür tun, Radwege in einem guten Zustand halten.

    Es gibt aber viele Radfahrer, die nicht so gerne auf der Fahrbahn fahren sondern lieber auf einem guten Radweg. Und für die muss ein Angebot da sein in Form eines guten Radweges. Und wenn der gut ist (breit und eben), dann darf der gerne auch als Radweg ausgezeichnet werden. Und da dürfen auch alle Radfahrer drauf fahren. Auch die mit dem S-Pedelec. (Das mit dem S-Pedelec ist ja der Anstoß gewesen, diesen Vorschlag hier zu machen.)

    Es gibt aber auch wahnsinnig viele weniger gute Radwege und sehr viele davon haben die Verkehrsverwaltungen bislang noch unter dem Label "Angebotsradweg" laufen. Da darf weiterhin Radverkehr drauf stattfinden.

    Und es gibt gemeinsame Rad- und Fußwege. Oft sind es deshalb gemeinsame Rad- und Fußwege, weil für getrennte Rad- und Fußwege zu wenig Platz war. Die könnte man als Fußweg, Radfahrer frei kennzeichnen.

    Und für diese Kategorien gilt, das ist mein Vorschlag, dass sie nur noch von "Slow-Bikern" benutzt werden dürfen. Bedingung für ein "Slow-Bike" ist: Bei 50 Pedalumdrehungen pro Minute darf höchstens eine Geschwindigkeit von 15 km/h erreicht werden. Fahrräder mit größeren Übersetzungen oder Motorunterstützung, die dann mehr als 15 km/h ermöglicht, gehören nicht zu den "Slow-Bikes".

    Diese Fahrräder mit Übersetzzungen, die mehr als 15 km/h bei 50 Pedalumdrehungen pro Minute erlauben, nenne ich hier "Speed-Bikes", um sie von den "Slow-Bikes" zu unterscheiden. Und die Speed-Bike-Fahrer dürfen Angebotsradwege oder Fußwege, die für den Radverkehr freigegeben sind, nicht benutzen.

    Ein möglicher Einwand könnte sein, dass ich durch den Anbau eines anderen Ritzels die Übersetzung des Fahrrades verändern kann. Aber das ließe sich immer sofort überprüfen, denn bei einer Pedalumdrehung darf so ein "Slow-Bike" maximal 5 m zurücklegen. Das entspricht dann dem Tempo von 15 km/h bei 50 Pedalumdrehungen pro Minute. Und das kann jederzeit sofort überprüft werden, selbst ganz ohne Hilfsmittel könnte es noch recht genau überprüft werden. (5 große Schritte entspricht ca. 1m)

    Vermutlich ist es schwerer, einem Radfahrer auf die Schliche zu kommen, der durch das Einstecken eines anderen Chip sein Pedelec tunt, so dass es schneller als erlaubt fährt. Auch so was kommt vor:

    "Münchner motzt sein E-Bike illegal auf: Dann kontrolliert ihn die Polizei"

    efahrercom vom 28.1.2021

    https://efahrer.chip.de/news/muenchner…-polizei_103873

    LOOOL, völlig gaga, denn

    http://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=30…UN=KMH&DV=speed

    eine 50er Kadenz ist leider nicht einstellbar, daher 60er Kadenz. Mit 30 Zähnen am KB und 16 auf dem Riitzel würde man bei der 60er Kadenz, 15kmh fahren.

    Tritt der Fahrer dann aber mit einer 100er Kadenz, schießt er mit 25kmh über den Radweg, bei einer 50er Kadenz wäre der Unterschied noch erheblicher, der Ansatz ist also unbrauchbar.

    Danke für den Hinweis auf den Ritzelrechner. Den kannte ich noch nicht. Hab immer alles so ausgerechnet.

    Meine Überlegung ist die: Jemand, der es schafft eine 100er Kadenz zu treten, der wird sich vermutlich kein Fahrrad anschaffen, bei dem die größte Übersetzung beim Treten einer 50er-Kadenz eine maximale Geschwindigkeit von 15 km/h ermöglicht.

    Umgekehrt: Jemand, der sich ein Fahrrad anschafft, bei dem man im größten gang maximal 15 km/h fahren kann, wenn man eine 50er-Kadenz tritt, der ist vermutlich jemand, der körperlich eher nicht so durchtrainiert ist, so dass er einen größere Übersetzung höchstens bei gut Rückenwind benutzen würde.

    Ein Fahrradverkäufer könnte also bei der Beratung sagen: Kaufen Sie dieses Fahrrad für "Slow-Biker"! (hab ich mir gerade ausgedacht analog zu Slow-Food statt Fast-Food). Damit dürfen Sie auch nichtbenutzungspflichtige Radwege benutzen oder Bürgersteige, die für den Radverkehr freigegeben sind. Sie dürfen damit aber auch überall auf der Fahrbahn fahren. Wenn dort allerdings viel Autoverkehr herrscht, dann werden Sie es vielleicht vorziehen einen Angebotsradweg zu nutzen. Und das können Sie mit dem "Slow-Bike" auch machen.

    Und zu einem sportlichen Kunden würde er sagen: "Ich rate Ihnen zu einem "Speed-Bike", damit dürfen Sie zwar keine Angebotsradwege benutzen und auch keine Bürgersteige, die ja nur für Slow-Bikes freigegeben sind (wenn sie freigegeben sind für den Radverkehr), aber die Übersetzungen ermöglichen auch locker hohe Geschwindigkeiten, wenn jemand durchschnittlich oder überdurchschnittlich trainiert ist.