Woher? Woher soll ISA irgend etwas wissen? Temporäre Baustellen, Fehler in der GPS Berechnung, falsch aufgestellte Schilder, fehlende Schilder, Schilder mit einer zeitlichen Einschränkung (130 zwischen 22 und 6 Uhr gibt es auch Autobahnen häufiger, oder auch mal von 6 bis 20 Uhr), Änderungen der Strecke (neue Umgehungsstraße) - all das gibt es.
Was Sie da aufzählen, das sind die Fehlerquellen, die ISA irreführen können.
Die Informationen die ISA einsammeln und auswerten kann sind grundsätzlich die GPS-Daten und die mit den GPS-Daten verknüpften Informationen über die jeweils geltenden Tempolimits. Und die automatische Verkehrsschilderkennung. Und natürlich können da Fehler auftreten, genau so wie ein*e Autofahrer*in an einem Schild vorbeifährt ohne es zu bemerken, oder sie/er liest es falsch.
Unter anderem diese drei Fälle sind im Prinzip vorstellbar:
ISA lässt zu, dass das Fahrzeug stärker beschleunigt werden kann, als es für den aktuell befahrenen Straßenabschnitt zulässig ist.
Darin sehe ich kein so großes Problem, denn das Fahrzeug oder der Fahrer werden ja nicht von ISA gezwungen schneller zu fahren als zulässig.
Beispiel 1: Das Verkehrsschilderkennungssystem entdeckt innerorts dieses Verkehrsschild:
Jetzt sind im wesentlichen zwei Verläufe vorstellbar:
ISA bemerkt, dass diese Kombination von Schildern nicht wirklich möglich ist. (Denn das Tempolimitschild passt nicht zu dem Schild Achtung unebene Fahrbahn.) Beim Datenabgleich mit den Tempolimitangaben aus dem GPS wird aus der Kombination zweifelhaftes Schild, und das Fahrzeug befindet sich innerorts in einem Wohngebiet in dem Tempo 30 gilt, das Ergebnis generiert, dass das Fahrzeug hier nicht schneller als 30 km fahren darf. Und alles ist gut.
Oder ISA verlässt sich ausschließlich nur auf die Kameraergebnisse und interpretiert die so, dass hier 80 km/h gefahren werden darf.
Das bedeutet aber nicht, dass jetzt der Wagen ganz von selbst beschleunigt. Das könnte nur der Fahrer tun, der hoffentlich besser aufgepasst hat und erkannt hat, dass hier extremistische Tempo-Fetischisten das Tempo 30 Schild umlackiert hatten, um gegen die in Frankreich umgesetzte neue Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 auf Landstraßen zu demonstrieren. (Das Bild wurde vor ca. 2 Jahren in Lille aufgenommen. Und es war leider kein Einzelfall.)
Beispiel 2: Das Verkehrsschildsystem übersieht dieses Verkehrsschild:
Bereits ein weiter vorne dauerhaft aufgestelltes Verkehrsschild zeigte Tempolimit 30 an. Wenn ISA das Baustellen-Schild nicht bemerkt, so besteht immer noch die Cahnce, dass der Fahrer es bemerkt und entsprechend langsam fährt, den ISA zwingt ja nicht die letzte Information, die es erhalten hat, dem Fahrzeug als Geschwindigkeit auf.
Beispiel 3: Das Verkehrsschilderkennungssystem entdeckt dieses für den Fahrradverkehr gedachte Baustellenschild und ISA bezieht das Schild auf den Autoverkehr.
ISA greift jetzt in der Form in die Motorsteuerung ein, so dass der/die Fahrer*in nur noch maximal 5 km/h fahren kann. Es gibt jedoch kein abruptes Reduzieren des Tempos von den zulässigen 50 km/h auf 5 km/h, denn ISA führt kein aktives Bremsen durch. Da am Baustellenende kein Schild Ende der zulässigen Höchstgeschwindigkeit steht, kann es passieren, dass der Autofahrer bis zur nächsten Kreuzung nur mit Tempo 5 weiterfahren kann. In dem Fall macht es sicher Sinn, das Warnblinklicht einzuschalten. Der Fahrer kann aber auch einfach am Fahrbahnrand stehen bleiben. Den Motor ausschalten und den Zünd-Schlüssel ziehen (Falls es so was bei einem sehr modernen Fahrzeug nicht mehr gibt, das entsprechend Neue machen). Und dann neu starten.
Der letzte Fall wird nicht eintreten beim aktuellen Stand der verbauten Technik. Ich halte es für wünschenswert, dass ein so konfiguriertes ISA in jedem motorisierten Fahrzeug eingebaut ist. Und ich bin mir sicher, dass dann eine solche Baustellenausschilderung nicht lange Bestand haben würde, die zu einer solchen Verwirrung führt. Selbst bei Stellenknappheit im Ordnungsamt nicht.
Aber vielleicht ist ISA auch schon so weit optimiert, dass das Schild im letzten Beispiel nicht fehlinterpretiert wird.