Erst mal vielen Dank für den Hinweis zu den Links, die nicht funktionierten. Eigentlich wollte ich eigene Bilder einfügen, aber dabei muss ein Feghler aufgetreten sein. Jetzt kann man die Bilder hoffentlich sehen. Den Rest später.
Beiträge von Ullie
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Ach Herr Ullie, Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Sie bauen hier Wolkenkuckucksheime mit jedem Ihrer langen Beiträge, kapern jeden Thread mit Ihren Ideen und Forderungen und gehen auf andere Diskutanten einfach nicht ein. Stattdessen wird bei Gegenrede oder Nachfragen einfach ein neues Fass aufgemacht.
Dieser Stil macht nicht erst seit heute einfach keinen Spaß mehr.
In diesem Text der EU vom 16.4.2019 wird ISA "intelligente Geschwindigkeitsunterstützung" genannt:
"Die intelligente Geschwindigkeitsunterstützung könnte Schätzungen zufolge die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen der EU um 20% senken. „Der Geschwindigkeitsassistent gibt dem Fahrer Rückmeldungen auf der Grundlage von Karten und Verkehrszeichen, wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird. Wir führen hier keinen Geschwindigkeitsbegrenzer ein, sondern ein intelligentes System, das den Fahrer beim Beschleunigen sensibilisiert. Das wird nicht nur die Straßen sicher machen, sondern auch den Fahrern helfen, Strafzettel zu vermeiden", so die Berichterstatterin."
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-…ur-neufahrzeuge
In dem Text heißt es weiter, dass das EU-Parlament mit 578 Stimmen bei 30 Gegenstimmen und 25 Enthaltungen die Verordnung angenommen hat.
Wolkenkuckusheime sehen anders aus.
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Woher? Woher soll ISA irgend etwas wissen? Temporäre Baustellen, Fehler in der GPS Berechnung, falsch aufgestellte Schilder, fehlende Schilder, Schilder mit einer zeitlichen Einschränkung (130 zwischen 22 und 6 Uhr gibt es auch Autobahnen häufiger, oder auch mal von 6 bis 20 Uhr), Änderungen der Strecke (neue Umgehungsstraße) - all das gibt es.
Was Sie da aufzählen, das sind die Fehlerquellen, die ISA irreführen können.
Die Informationen die ISA einsammeln und auswerten kann sind grundsätzlich die GPS-Daten und die mit den GPS-Daten verknüpften Informationen über die jeweils geltenden Tempolimits. Und die automatische Verkehrsschilderkennung. Und natürlich können da Fehler auftreten, genau so wie ein*e Autofahrer*in an einem Schild vorbeifährt ohne es zu bemerken, oder sie/er liest es falsch.
Unter anderem diese drei Fälle sind im Prinzip vorstellbar:
ISA lässt zu, dass das Fahrzeug stärker beschleunigt werden kann, als es für den aktuell befahrenen Straßenabschnitt zulässig ist.
Darin sehe ich kein so großes Problem, denn das Fahrzeug oder der Fahrer werden ja nicht von ISA gezwungen schneller zu fahren als zulässig.
Beispiel 1: Das Verkehrsschilderkennungssystem entdeckt innerorts dieses Verkehrsschild:
Jetzt sind im wesentlichen zwei Verläufe vorstellbar:
ISA bemerkt, dass diese Kombination von Schildern nicht wirklich möglich ist. (Denn das Tempolimitschild passt nicht zu dem Schild Achtung unebene Fahrbahn.) Beim Datenabgleich mit den Tempolimitangaben aus dem GPS wird aus der Kombination zweifelhaftes Schild, und das Fahrzeug befindet sich innerorts in einem Wohngebiet in dem Tempo 30 gilt, das Ergebnis generiert, dass das Fahrzeug hier nicht schneller als 30 km fahren darf. Und alles ist gut.
Oder ISA verlässt sich ausschließlich nur auf die Kameraergebnisse und interpretiert die so, dass hier 80 km/h gefahren werden darf.
Das bedeutet aber nicht, dass jetzt der Wagen ganz von selbst beschleunigt. Das könnte nur der Fahrer tun, der hoffentlich besser aufgepasst hat und erkannt hat, dass hier extremistische Tempo-Fetischisten das Tempo 30 Schild umlackiert hatten, um gegen die in Frankreich umgesetzte neue Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 auf Landstraßen zu demonstrieren. (Das Bild wurde vor ca. 2 Jahren in Lille aufgenommen. Und es war leider kein Einzelfall.)
Beispiel 2: Das Verkehrsschildsystem übersieht dieses Verkehrsschild:
Bereits ein weiter vorne dauerhaft aufgestelltes Verkehrsschild zeigte Tempolimit 30 an. Wenn ISA das Baustellen-Schild nicht bemerkt, so besteht immer noch die Cahnce, dass der Fahrer es bemerkt und entsprechend langsam fährt, den ISA zwingt ja nicht die letzte Information, die es erhalten hat, dem Fahrzeug als Geschwindigkeit auf.
Beispiel 3: Das Verkehrsschilderkennungssystem entdeckt dieses für den Fahrradverkehr gedachte Baustellenschild und ISA bezieht das Schild auf den Autoverkehr.
ISA greift jetzt in der Form in die Motorsteuerung ein, so dass der/die Fahrer*in nur noch maximal 5 km/h fahren kann. Es gibt jedoch kein abruptes Reduzieren des Tempos von den zulässigen 50 km/h auf 5 km/h, denn ISA führt kein aktives Bremsen durch. Da am Baustellenende kein Schild Ende der zulässigen Höchstgeschwindigkeit steht, kann es passieren, dass der Autofahrer bis zur nächsten Kreuzung nur mit Tempo 5 weiterfahren kann. In dem Fall macht es sicher Sinn, das Warnblinklicht einzuschalten. Der Fahrer kann aber auch einfach am Fahrbahnrand stehen bleiben. Den Motor ausschalten und den Zünd-Schlüssel ziehen (Falls es so was bei einem sehr modernen Fahrzeug nicht mehr gibt, das entsprechend Neue machen). Und dann neu starten.
Der letzte Fall wird nicht eintreten beim aktuellen Stand der verbauten Technik. Ich halte es für wünschenswert, dass ein so konfiguriertes ISA in jedem motorisierten Fahrzeug eingebaut ist. Und ich bin mir sicher, dass dann eine solche Baustellenausschilderung nicht lange Bestand haben würde, die zu einer solchen Verwirrung führt. Selbst bei Stellenknappheit im Ordnungsamt nicht.
Aber vielleicht ist ISA auch schon so weit optimiert, dass das Schild im letzten Beispiel nicht fehlinterpretiert wird.
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Stattdessen wird man im Alltagsverkehr immer langsamer als der MIV sein, selbst wenn in ferner Zukunft mal 30 km/h innerorts gelten sollten.
Überholvorgänge wird es also immer geben und dann ist es zumindest mir deutlich lieber, wenn die Überholenden kurzzeitig die zHG überschreiten, um den Überholvorgang zügig und auf kurzer Strecke abzuschließen, anstatt dabei in den Begrenzer zu laufen und dann ewig auf der Gegenspur bleiben zu müssen oder knapp vor mir einzuscheren.
Sie wollen wohl diese Autofahrer ins Unglück stürzen? Raffinierter Trick, das muss ich anerkennen!
Vermutlich denken tatsächlich viele Autofahrer so, wie Sie es beschreiben.
Und Sie verstärken diese Autofahrer in Ihrem Fehlverhalten:
"Natürlich müssen Sie die Geschwindigkeit erhöhen, um das voranfahrende Fahrzeug überholen zu können. Allerdings sollten Sie dabei noch immer das geltende Tempolimit beachten, andernfalls werden Sie womöglich beim Überholen geblitzt. Innerorts oder außerorts kann es dann je nach Geschwindigkeitsübertretung zu verschiedenen Sanktionen führen, da eine solche Verkehrsordnungswidrigkeit innerhalb einer geschlossenen Ortschaft strenger geahndet wird. Die zu erwartenden Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog ..."
https://www.bussgeldkatalog.org/beim-ueberhole…%BCberschreiten.
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Wie gesagt, führt zu nichts.
Wie kommen Sie darauf, die Diskussion führe zu nichts?
Wohin sollte die Diskussion denn Ihrer Meinung nach führen?
Wenn Sie natürlich alles Schlecht reden, was andere schreiben, sich drüber lustig machen oder sich einfach nur begriffsstutzig stellen, dann ist es schwer eine Diskussionsfortschritt herauszuarbeiten. Das ist dann genau die Methode mit der Autofahrer sich über das absolut legitime Sicherheitsbedürfnis anderer Verkehrsteilnehmer hinwegsetzen. Ein vergleichbares Verhalten, wie bei diesem Hundehalterwitz:
"Was sagt ein Hundehalter am häufgsten?"
"Der tut nichts."
"Was sagt ein Hundehalter am zweithäufigsten?"
"Das hat er noch nie getan!"
Zum Beispiel hier:
Wenn Ihr System aber bremst und auf der Ringstraße an einem Elektrokleinstmobil einen aufgeklebten Sticker "5 km/h" als Geschwindigkeitsbegrenzung ausliest, dann werden damit Auffahrunfälle provoziert.
ISA ist nicht "mein" System. Aber ich gebe gerne zu, dass ich aus Sicht eines Fußgängers und Radfahrers gewisse Erwartungen damit verknüpfe und deshalb beobachte, was es mit ISA auf sich hat, welche Möglichkeiten ISA bietet, welche der Möglichkeiten umgesetzt werden und welche nicht oder noch nicht und warum nicht.
Soweit ich mich über ISA informiert habe, ist das von Ihnen genannte Beispiel aus mehreren Gründen ausgeschlossen.
Das fängt damit an, dass Fahrzeuge einen solchen Sicherheitsabstand zum Vordermann halten sollen, dass Auffahrunfälle auch dann ausgeschlossen sind, wenn der Vordermann bremst.
Da ISA nicht aktiv bremst, sondern lediglich die Motorleistung reduziert, ist ein sehr starker und plötzlicher Bremsvorgang ausgeschlossen.
Das wichtigste Ausschlussargument aber ist: ISA erhält nicht alleine von einem Verkehrsschild-Erkenneungssystem Daten. Vielmehr werden außerdem die Daten verarbeitet, die durch die Positionsbestimmung ermittelbar sind. Wenn das Fahrzeug auf einer Ringstraße Tempo 50 fährt, dann weiß ISA, dass das Fahrzeug dort 50 fahren kann. Wenn jetzt ein Aufkleber auf einem Elektrokleinstfahrzeug ins Blickfeld des Verkehsschilderkennungssystem gerät, der vollkommen zweifelsfrei als Tempolimit 5 km/h interpretiert wird, dann ist das für ISA eine zusätzlich Information, die je nach Programmierung von ISA entweder priorisiert wird oder untergeordnet wird.
Eine dritte Informationsquelle könnte das Tempo des vorausfahrenden Fahrzeuges sein.
Eine vierte Informationsquelle für ISA kann sich ergeben durch eine stärkere Vernetzung von Fahrzeugen. Bei den letzten Beiden Punkten kan ich allerdings nicht sagen, ob es ISA-Systeme gibt, die diese Daten bereits verarbeiten.
Link zum Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Intellige…3%9Fenabschnitt
In dem verlinkten Wikipedia-Artikel zu ISA wird unter anderem auto motor sport vom 28.3.2019 als Informartionsquelle genannt:
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/isa-au…olimit-ab-2022/
Darin heißt es:
"Dabei soll ISA entweder per Videokamera und/oder GPS-gestützt das aktuelle Tempolimit erkennen." Ein ISA, dass nur Daten verarbeitet, die es durch eine Verkehrsschildkamera erhalten hat, ist meines Erachtens unzureichend. Allerdings kann ich nicht sagen, ob und wenn ja in welchem Umfang ISA-Produkte auf dem Markt sind, die ausschließlich nur die Daten der Verkehrschilderkennugskamera auswertet.
Das andere Beispiel (Ortsdurchfahrt Busendorf), das Sie genannt haben, verdienen es ebenfalss noch mal ausführlicher behandelt zu werden. Aber jetzt leider nicht mehr - kein Zeit.
Noch ein Hinweis zu dem was auf dem Markt ist:
"Diese Systeme von Geschwindigkeitsassistenten gibt es:
Limiter, Tempomat, ACC (Adaptive Cruise Control), ISA (ISA Intelligent Speed Adaptation)"
Quelle: ADAC vom 27.3.2018
https://www.adac.de/rund-ums-fahrz…sassistent-isa/
Irreführender Weise lautet die Überschrift des ADAC-Artikels. "ISA-Assistenten: Intelligente Bremser"
Irreführend deswegen, weil ISA kein aktives Bremsen einleitet. So heißt es in dem bereits weiter oben verlinkten Wikipedia-Artikel:
"Die ISA - Technik sieht zudem keine Betätigung der Bremse vor."
Diese vom ADAC gewählte bewusst irreführende Überschrift ist ein weiterer Beleg, dass die Automobillobby und die Produzenten eben doch "des Teufels" sind, wie Sie es formulieren.
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Ich stimme dir zu, Epaminaidos, und bin verwirrt.
Wenn ich noch mal mein Beispiel mit den Städten A,B und C mit jeweils 100.000 Einwohnern betrachte, und mal annehme, dass in jeder Stadt am achten Tag eine Neuerkrankung auftritt.
Dann wäre der Inzidenzwert bei Stadt A) 7 [Anzahl der Neuerkrankungen im Vergleich zu der Zahl acht Tage vorher gleich.]
bei Stadt B) 1 [Anzahl der Neuerkrankungen im Vergleich zu der Zahl acht Tage vorher gesunken.]
und bei Stadt C) 8 [Anzahl der Neuerkrankungen im Vergleich zu der Zahl acht Tage vorher gestiegen.]
Aber so richtig dahinter gekommen, wie das jetzt auf die echten Zahlen übertragbar ist, bin ich immer noch nicht.
Ich habe mir noch mal die von dir zitierte Quelle angeschaut.
https://m.tagesspiegel.de/wissen/coronav…t/25560996.html
Dort gibt es dann einen Button mit dem folgenden Link:
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/karte-sars…campaign=corona
Und da habe ich diese Zahlen gefunden:
Da steht allerdings keine Zahl für heute (21.4.2021)
Die neuesten Zahlen sind von gestern, 20.4.2021, und die sind:
22 neue Fälle pro 100.000 Einwohner, 7-Tage Inzidenz: 176 (Stand 20.4.2021)
am 13.4.2021 waren die Zahlen so
19 neue Fälle pro 100.000 Einwohner, 7-Tage Inzidenz: 154 (Stand 13.4.2021)
Unter der von mir zitierten Graphik des Tagesspiegels steht Risklayer, CEDIM (KIT), Tagesspiegel, RKI.
Darunter ist dann noch eine Karte mit den absoluten Tages-Fallzahlen für Deutschland:
Am 20.4.2021 waren das 18.521.
Am 13.4.2021 waren das 15.763.
Diese Zahlen sind jeweils deutlich niedriger als die von dir genannten. Wie kommt das?
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Versteht jemand, wie das RKI rechnet?
Das RKI hat heute knapp 25.000 Neuinfektionen gemeldet, vor einer Woche knapp 22.000.
In der 7-Tages-Inzidenz haben wir jetzt also 3.000 Neuinfektionen mehr als noch gestern. Trotzdem meldet das RKI, dass die Inzidenz von gestern 162,4 auf heute auf 160,1 gesunken ist.
Wie kann das sein?
Edit: Quelle: https://m.tagesspiegel.de/wissen/coronav…t/25560996.html
Müssen nicht alle Tageswerte für Neuinfektionen seit dem 14.4.2021 herangezogen werden, um die 7-Tage-Inzidenz berechnen zu können? Du hast ja nur den Tageswert für Neuinfektionen am 14.4.2021 genannt.
So weit ich das weiß, berechnet sich der Wert für die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner so:
Beispiel A)
Stadt A hat 100.000 Einwohner.
Eine Woche lang erkrankt an jedem Tag ein neuer Einwohner an Corona.
Das ergibt am siebten Tag einen Inzidenzwert von 7.
Beispiel B)
Stadt B hat ebenfalls 100.000 Einwohner.
Am ersten Tag erkranken 7 Einwohner an Corona. An den anderen 6 Tagen gibt es keine weiteren Erkrankungen.
Das ergibt am siebten Tag ebenfalls einen Inzidenzwert von 7.
Beipiel C)
Stadt C hat ebenfalls 100.000 Einwohner.
6 Tage lang gibt es keinen einzigen Fall von Neuerkrankung. Am siebten Tag aber erkranken 7 Einwohner an Corona.
Das ergibt am siebten Tag ebenfalls einen Inzidenzwert von 7.
Allerdings wäre der Inzidenzwert zum Beipiel am dritten Tag für die drei Städte sehr unterschiedlich.
Stadt A hätte am dritten Tag den Inzidenzwert 3.
Stadt B hätte am dritten Tag den Inzidenzwert 0.
Stadt C hätte am dritten Tag den Inzidenzwert 7.
Könnte dieser Effekt eine Rolle spielen bei deinen Zahlen?
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Letztendlich ist es nur eine Frage der Prioritäten: Es hält an oder er wird wie auch immer gezwungen, auch wenn es seiner Gesundheit nicht allzu zuträglich ist. Abwägung Tod Unbeteiligter oder... Es ist keiner gezwungen so zu rasen...
In dem Zeit-Artikel "Vom Ende der Raserei" vom 15.1.2015 schreibt Dirk Asendorpf:
"Über die "Vision des unfallfreien Fahrens" redet Jürgen Schwarz, Leiter der Abteilung Funktionssicherheit beim Stuttgarter Autobauer, gern. Nur über ISA möchte er in dem Zusammenhang lieber nicht sprechen. Sein Argument: ISA würde, anders als andere Assistenzsysteme, ohne Fahrerintention, also ohne dessen direkten Willen, ins Geschehen eingreifen. Auch andere Hersteller bemühen dieses Argument."
Dieser Hinweis sollte jeden nachdenklich stimmen. Denn im Grunde genommen spricht der Mercedes-Vertreter aus, was vielen Fußgängern und Radfahrern aber auch einzelnen Autofahrern schon immer ein Gräuel war: Die allermeisten von denen, die ein Auto kaufen, wollen damit auch rasen können. Und weil die Produzenten eine Absatzdelle befürchten, lehnten sie ISA erstmal grundsätzlich ab und zogen alle Register, ISA schlecht zu reden. Und seit absehbar war, dass der Gesetzgeber trotz dieser Widerstände ISA durchsetzen würde, geht es den Autoproduzenten und der "Raser-Lobby" darum, ein möglichst unverbindliches ISA durchzusetzen.
Asendorpf schreibt zu der Aussage des Mercedes Funktionssicherheits-Chefs:
"Aber stimmt das? Schließlich möchte jeder Fahrer unfallfrei ans Ziel kommen. Sollte ihm das Auto also tatsächlich das Rasen gestatten und damit die Unfallgefahr erhöhen? Juristen nennen so etwas "vorhersehbare Fehlanwendung". Eine Kettensäge, die ohne Griffschutz gestartet werden kann, wäre solch ein Fall. Der Hersteller muss das verhindern, sonst ist er haftbar. Warum sollte der Fall bei einem Auto, das sich zum Rasen eignet, anders liegen?"
Es geht nicht darum, ob einer gezwungen ist oder nicht gezwungen ist zu rasen. Sondern es geht darum, dass die Hersteller der bei Rasern so beliebten Artikel für dieses illegale und sehr gefährliche Hobby, dazu gezwungen werden müssen, ihre Artikel, die sie zum Verkauf anbieten, so zu entschärfen, dass damit keine exzessiven Rasereien mehr stattfinden können.
https://www.zeit.de/2015/03/tempom…komplettansicht
Und das ganze Thema muss sehr viel stärker publik gemacht werden, so dass auch alle Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, die sich nicht mit Autotechnik beschäftigen, erfahren, was für ein übles Spiel mit ihnen getrieben wird, für das leider viel zu oft auch sie den Kopf hinhalten müssen.
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Pro & Contra Ausgangssperren, höhere Inzidenzen bei Kindern.
Corona: Notbremse - Hamburg zeigt, was sie bringen könnte - DER SPIEGEL
Der Artikel bestätigt die Wirksamkeit der Ausgangssperren in Hamburg und der Autor plädiert darüber hinaus für Schulschließungen. Das nach hinten verlegen von 21:00 auf 22:00 Uhr für den allabendlichen Start der Ausgangssperre sieht der Spiegelautor kritisch. In Großstädten ist jedoch oft noch zwischen 21:00 und 22:00 Uhr viel Betrieb in den Supermärkten. Deshalb ist es gut, wenn zu der Zeit noch der Einkauf im Supermarkt möglich ist, damit es kein Gedränge gibt.
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Es ist mir klar, dass diese Diskussion wieder zu nichts führen wird, aber mein System erkennt immer wieder auf dem Innenstadtring eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 5, 20, 80 oder 100 km/h - je nachdem welcher unzulässige Aufkleber auf einem Bus oder Elektrokleinstfahrzeug angebracht ist.
https://www.amazon.de/Aufkleber-Stic…d/dp/B01E18VFJ6
So was (mit ohne roten Rand) ist zulässig und wird von meiner Kamera natürlich ignoriert. Mit feinem roten Rand ist das aber nunmal eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Ich möchte bitte nicht von meinem Auto auf der Ringstraße automatisch auf 100km/h beschleunigt werden.
Vielleicht führt die Diskussion ja doch zu was.
Möglicherweise kann auf dem Diskussionsweg ein Missverständnis abgeräumt werden:
Wikipedia beschreibt ISA so: "Intelligent Speed Adaption (auch: Intelligent Speed Adaptation oder Intelligent Speed Assistance) (ISA) (deutsch: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz) ist ein Fahrerassistenzsystem zur Unterstützung des Fahrers bei der Einhaltung des aktuellen Geschwindigkeitslimits auf dem augenblicklich befahrenen Straßenabschnitt."
Es geht also nicht darum. dass ISA das Fahrzeug beschleunigen soll. Die zitierte Beschreibung von ISA macht deutlich, dass ISA kein Assistenzsystem ist, dass das Fahrzeug automatisch beschleunigt.
Wenn ISA zum Beispiel den Aufkleber auf einem Reisebus als Aufforderung missversteht, dass jetzt auf Tempo 100 beschleunigt werden darf, dann macht nicht ISA das selbsttätig, sondern ISA erlaubt ledeiglich dem Fahrer das Fahrzeug zu beschleunigen.
Sie beschreiben den Fall, dass ihr Verkehrsschilderkennungssystem einen Busaufkleber mit einem Tempo 100 Schild verwechselt. ISA ist in in einer solchen Situation nicht alleine auf das Verkehrsschilderkennungssystem angewiesen, denn ISA greift außerdem auf die GPS-Daten zu und die mit den GPS-Daten verknüpften Daten zum jeweils erlaubten Tempolimit. Jetzt kommt es auf die Konfiguration an. Wenn in einem solchen Fall ISA so programmiert wäre, dass das System ein höheres Tempo ermöglicht, weil es den Busaufkleber so interpretiert, dann wäre das sicher ungünstig, würde aber nicht automatisch dazu führen, dass der Wagen selbstständig beschleunigt.
Das würden Sie dann schon selbsttätig durchführen müssen.
ISA ist aber nicht alleine auf die Daten aus dem Verkehrsschilderkennungssystem angewiesen. Und zusätzlich zu den Daten aus dem Verkehrsschilderkennungssystem und den Daten aus dem GPS können auch Daten der um Sie herumfahrenden Fahrzeuge ermittelt werden und in ISA einfließen. Wenn Sie und die Fahrzeuge um Sie herum mit einem Tempo deutlich unter 100 fahren und dann Ihr Verkehrsschilderkennungssystem einen Tempo-100-Busaufkleber mit einem Tempolimitschild 100 verwechselt, dann wäre ISA lausig schlecht mit Daten versorgt und programmiert, wenn dann umgehend das Fahrzeug für Tempo 100 freigegeben würde. Aber wie schon weiter oben gesagt, selbst wenn das passierte, müssten Sie immer noch selbst tätig werden, um das Auto auf Tempo 100 zu beschleunigen.
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Nein. Noch nicht einmal das. Da braucht es nur eine Ortsstrasse die direkt neben oder unter der Schnellstrasse verläuft. Einen Tunnel mit vmax 80 über dem eine Spielstrasse verläuft und was weiss ich noch alles.
Der aktuellste Test von sowas das ich finden konnte ist aus 2019 - https://www.autozeitung.de/verkehrsschild…est-195733.html
Da hat das _Beste_ System eine Erkennungsrate von 95% gehabt. Und da das nur ein Test einer Autozeitschrift ist, sind diese 95% sicher noch viel zu gut. Wenn 5% aller Fahrzeuge vor mir nicht nachvollziehbaren Gründen auf die Bremse latschen ist das unbrauchbar!
Vielen Dank für den Hinweis auf den verlinkten Artikel.
Er enthält mehrere interessante Hinweise.
Die Intention, mit der der Artikel geschrieben wurde, ist zum einen die Qualität von Verkehrsschild-Erkennungs-Programmen.
Und um diese Qualität ist es nicht so gut bestellt, so dass der Autor zu dem Schluss kommt:
"Das Test-Ergebnis der Verkehrsschild-Erkennung ist ernüchternd: Fehlerfrei arbeitete keine. Dabei ist dies eine von vielen nötigen Voraussetzungen, damit Fahrzeuge künftig autonom fahren können. Hier gibt es also noch viel zu tun, denn die aktuellen Schilder-Wächter leisten Autofahrern lediglich Unterstützung – und auf sie verlassen sollte man sich keinesfalls."
Damit wird die zweite Intention des Artikels deutlich: Sind die getesteten Verkehrsschider-Erkennungsprogramme dafür geeignet, autonomes Fahren sicher zu ermöglichen.
Die Intention des Autors war es nicht zu entdecken, inwieweit ISA in der Lage ist, das Einhalten von Tempolimits zu begünstigen.
Trotzdem trifft der Autor in dieser Hinsicht eine interessante Beurteilung für den Audi A8: "Gut funktioniert die aktive Geschwindigkeitsanpassung: Der Tempomat bremst oder beschleunigt so, dass angezeigte Limits stets eingehalten werden." Wobei hier die Ausdrücke ein bisschen durcheinandergehen. Die Elemente "aktive Geschwindigkeitsanpassung" und "Tempomat", die der Autor nennt, beschreiben die Funktionen, die ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent leistet. Das wird in der Beschreibung deutlich. Außerdem ist ISA kein Assitenzsystem, das gezielt eine Bremsung einleitet, wenn ISA so konfiguriert ist, dass es einfach nur die Motorleistung nicht zur Verfügung stellt, die notwendig ist, um ein vorgegebenen Tempolimit zu überschreiten, dann ist das noch kein aktives Bremsen. Obwohl diese Leistungsbegrenzung vermutlich besonders bei Elektroautos sich ähnlich anfühlt wie ein automatisches Bremsen.
Du schreibst, dass ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent noch nicht einmal in der Lage sei, zu erkennen, ob sich das Fahrzeug in einer geschlossenen Ortschaft befindet, weil er sich zu leicht ablenken lässt:
(...) Da braucht es nur eine Ortsstrasse die direkt neben oder unter der Schnellstrasse verläuft. Einen Tunnel mit vmax 80 über dem eine Spielstrasse verläuft und was weiss ich noch alles. (...)
Eine Schnellstraße, die über einer Spielstraße oder einem Verkehrsberuhigten Bereich verläuft, kann eventuell dazu führen, dass ISA das Fahrzeug für ein Tempo freischaltet, das über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in dem Verkehrsberuhigten Bereich liegt. Zum Beispiel wenn das Verkehrsschild-Erkennungsprogramm keine oder falsche Daten liefert, oder die Programmierung dem Eingang dieser Daten keine Priorität einräumt.
Der Fahrer ist jedoch nicht gezwungen, dieses hohe Tempo zu fahren, das ISA in einem solchen Fall zulassen würde. ISA soll ja nicht dazu dienen, dass Fahrzeug immer möglichst schnell fahren zu lassen, sondern ISA soll dazu dienen, zu schnelles Fahren möglichst nie zuzulassen.
Und außerdem erkennt ISA ganz sicher, dass sich das Fahrzeug innerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet. Nur dass in einem solchen Fall, wie du ihn beschreibst, die Information "Fahrzeug befindet sich entsprechend der GPS-Daten innerhalb geschlossener Ortschaft" überlagert wird, von anderen Informationen.
Besinnungslose Rasereien durch Ortsstraßen wären trotzdem ausgeschlossen. Selbst wenn ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent solche Aussetzer hat, wie du ihn beschreibst. Es wäre vielleicht möglich, dass ein solcher "Aussetzer" dazu führt, dass auf einer einzelnen Straße mit einem niedrigen Tempolimit, die sich dicht neben einer Straße mit einem höheren Tempolimit befindet, der Fahrer die Möglichkeit hätte schneller zu fahren als erlaubt, weil ISA das falsch erkannt hat. Aber der Fahrer selbst würde das problemlos erkennen, dass hier was nicht stimmt. Und nach spätestens wenigen hundert Metern, würde auch ISA wieder richtig orientiert sein.
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Das Hauptproblem sehe ich darin, dass ISA Systeme noch nicht zuverlässig genug arbeiten. Das macht es schlicht nötig dass man diese überstimmen kann, sollte das System sich irren.
Nicht zuverlässig arbeiten kann zweierlei bedeuten!
1. ISA lässt ein höheres Tempo nicht zu, obwohl das vorgegeben Tempolimit noch nicht erreicht ist.
2. ISA lässt ein höheres Tempo zu, obwohl das vorgegebene Tempolimit bereits erreicht ist.
Was meinst, du welcher Fall häufiger vorkommt, und wie man dieser Problematik jeweils begegnen sollte?
Für den 1. Fall ist ein kurzfristiges Überstimmen von ISA möglich. Wichtig ist dabei: ISA darf nicht dauerhaft ausgeschaltet werden.
Dieses Überstimmen von ISA kann z. B. durch eine höhere Widerstandskraft beim Gas geben umgesetzt werden.
Für den 2. Fall sehe ich keine Problme, das dürfte sehr häufig vorkommen und kann dadurch aufgefangen werden, dass der Fahrer für ein zu schnelles Fahren zum Beispiel bei einer Geschwindigkeitskontrolle weiterhin selbst die Verantwortung trägt. Ebenso wenn der Fahrer zum Beispiel wetterbedingt die Geschwindigkeit unterhalb der Grenze reduzieren muss, die ISA zulässt.
In jedem Fall ist ISA in der Lage festzustellen, ob sich ein Fahrzeug mitten in einer geschlossenen Ortschaft befindet, wo Tempo 50 gilt.
Und ist deshalb insbesondere dazu geeignet zu schnelles Fahren innerhalb geschlossener Ortschaften zu verhindern.
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"Die Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) fordert eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO), nach der das Abschalten von Notbremsassistenten ab 30 km/h verboten ist, eine Anweisung der Fahrer durch Unternehmer zur Aktivierung von Fahrerassistenzsystemen (FAS) und eine automatische Reaktivierung nach einer bestimmten Zeit. Gemäß einem Forschungsprojekt der BG Verkehr liegt der Sicherheitsvorteil von mit FAS ausgestatteten Fahrzeugen bei 34 Prozent. Gerade der Notbremsassistent (ABA) und der Abstandsregeltempomat (ACC) könnten Unfälle, die durch zu geringen Abstand entstehen, verhindern oder zumindest entschärfen."
BG Verkehr vom 11.2.2020 https://www.eurotransport.de/artikel/bg-ver…e-11151504.html
Warum wurde die von der der Verkehrsgenossenschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) vorgeschlagene Vorschrift nicht bei der StVO-Novelle berücksichtigt?
Immerhin hat sich der Bundesverkehrsminister Scheuer dafür stark gemacht:
"Bundesminister Andreas Scheuer:
Notbremsassistenten können Leben retten! Eine neue Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen bestätigt: Lkw-Notbremssysteme haben enormes Potenzial. Deshalb werden wir das Abschalten von Notbremsassistenten auf nationaler Ebene verbieten. Die EU hat dafür gerade grünes Licht gegeben. Auf internationaler Ebene werden wir uns für die Weiterentwicklung der technischen Vorschriften einsetzen."
BMVI vom 2.6.2020, https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/…sassistent.html
Bei diesem Notbremsassistenten geht es freilich nicht um einen Notbremsassistenten, der dafür sorgen soll, dass ein Fußgänger, der versehentlich die Fahrbahn betritt, davor bewahrt wird überfahren zu werden.
Vielmehr geht es vor allem um schwere Auffahrunfälle von LKW's, besonders in Situtionen, in denen LKW's auf ein Stauende auffahren.
Leider verlaufen diese Unfälle häufig so, dass Todesopfer zu beklagen sind.
Das ist allerdings bei Unfällen, bei denen Fußgänger überfahren werden, leider oft auch so, dass Todesopfer zu beklagen sind.
Immerhin diskutiert man beim Notbremsassistenten für LKW beriets darüber, dass ein Abschalten ausgeschlossen werden soll durch eine entsprechende Regelung in der StVO.
Immerhin fordert der Bundesverkehrsminister bereits, dass das Abschalten von Notbremsassistenten auf nationaler Ebene verboten werden soll.
Trotzdem wurde die StVO nicht entsprechend novelliert.
In der aktzuellen StVO findet sich keine Vorschrift, die das Abschalten des Notbremsassistenten verbietet.
In der aktuellen StVO gibt es keine Vorschriften für die Benutzung eines Fußgänger-Notbremsassistenten.
In der aktuellen StVO gibt es keine Verpflichtung dazu, bei Fahrzeugen, die mit einem Inteliigenten Geschwindigkeitsassistenten ausgestattet sind, diesen auch zu benutzen.
Die aktuelle StVO bleibt weiter hinter dem zurück, was technisch möglich ist, um Verkehrsteilnehmer davor zu bewahren, tödlich zu verunglücken.
Es ist reicht nicht aus, wenn sich die Politik darauf verständigt, lediglich höhere Geldstrafen für zu schnelles Fahren zu vereinbaren, die technischen Möglichkeiten für ein reguliertes Fahren mit einem Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten (ISA = Intelligent Speed Assistant) aber nicht verbindlich festschreibt. Vielleicht muss erst Schritt A (höhere Bußgelder) gemacht werden, damit Schritt B (ISA verbindlich) auf größere Akzeptanz stößt?
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"Seltsam" ist, wenn man ohne praktische Erfahrungswerte die Einführung einer bis dato unzuverlässig arbeitenden Technologie fordert, aber wenige Tage später einen ebenfalls auf digitaler Bildverarbeitung basierenden Assistenten als Augenwischerei der Autoindustrie abtut und dazu als "Beleg" nur zwei Satirebeiträge einschiebt, die mit dem Kernthema lediglich den halben Namen gemein haben
Ab wann gestehst du denn zum Beispiel einem Fußgänger zu, dass er über praktische Erfahrungswerte verfügt, um beurteilen zu können, ob ein Geschwindigkeitsassistent oder ein Fußgänger-Notbremsassistent funktioniert?
Wie oft muss er dafür von einem Auto überfahren worden sein?
In wie vielen Unfällen muss das Fahrzeug über entsprechende Assistenzsysteme verfügt haben, von wieviel verschiedenen Herstellern mit genau welchen Konfigurationen?
Die Technologie ist übrigens bereits vorhanden. Aber wenn es nach dir ginge dürfte ja ein "Nicht-Eingeweihter" darüber nicht sprechen.
Übrigens auch in der Diskussion über StVO-Neuerungen tauchen Assistenzsysteme auf:
"In Zukunft soll es einen Punkt geben, wenn Lkw-Fahrer den Notbremsassistenten ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h manuell deaktivieren. Wie das?" eurotransport.de vom 27.12.2019 https://www.eurotransport.de/artikel/recht-…n-10906280.html So weit ich das sehe, ist diese Regelung leider nicht Teil der aktuellen StVO geworden.
Was soll der Quatsch mit den persönlichen Erfahrungswerten? Kaufst du zum Beispiel nur dann Bio-Gemüse, wenn du selbst schon als Landwirt gearbeitet hast?
Und wenn dich dein Nachbar fragt, ob das Bio-Gemüse besser schmeckt als das aus konventionellem Anbau, sagst du dann: Das kann ich nicht beurteilen, ich habe noch nie als Landwirt gearbeitet?
Es ist sicher schön, wenn ein Landwirt über Bio-Gemüse spricht, aber darf einer der das Gemüse einfach nur zubereitet und isst deshalb nichts dazu sagen oder ist seine Aussage deshalb weniger Wert?
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Hmm, kurios.
Auf der einen Seite forderst du verpflichtend vom Gesetzgeber und der Autoindustrie Geschwindigkeitsassistenten, bei denen du auf Basis von Hörensagen überzeugt bist, dass sie funktionieren und schwere Unfälle verhindern werden, aber auf der anderen Seite unterstellst du den selben Entwicklern und Herstellern "Safetywashing" wenn sie denn Sicherheitsassistenten anbieten
Ich wundere mich auch, dass ausgerechnet Yeti so heftig Beifall klatscht, wenn MTL behauptet, dass Intelligente Geschwindigkeitsassistenten nur vom Hörensagen her funktionieren.
Eigentlich sollte man doch von jemandem, der immer wieder thematisiert, dass der Radverkehr auf der Fahrbahn stattfinden müsse, erwarten, dass er den Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten als eine Sicherheitstechnik auffasst, dessen einwandfreie Funktionalität dazu beitragen würde, dass Radfahrer*innentatsächlich auch die Fahrbahn benutzen. bekanntermaßen ist das hohe Tempo des Autoverkehrs und dazu noch das häufige Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für viele Radfahrer*innen ein wichtiger Grund, dass sie Radwege einfordern und leider oft auch dann den Radweg benutzen, wenn er in einem schlechten Z8ustand ist oder nur ein Angebotsradweg ist.
MTL's Beitrag jedoch erweckt den Eindruck, dass er es grundsätzlich für unmöglich hält, dass ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent überhaupt möglich ist, bzw. MTL erweckt den Eindruck dass es unmöglich sei, dass ein Intelligenter Geschwindigkeitsassistent dazu beitragen kann Unfälle zu verhindern.
Ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent kann dazu beitragen, dass schwere Unfälle verhindert werden. Je zuverlässiger diese Assistent im Interesse von Unfallreduktion konfiguriert ist, um so größer ist die Chance dafür.
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Hmm, kurios.
Auf der einen Seite forderst du verpflichtend vom Gesetzgeber und der Autoindustrie Geschwindigkeitsassistenten, bei denen du auf Basis von Hörensagen überzeugt bist, dass sie funktionieren und schwere Unfälle verhindern werden, aber auf der anderen Seite unterstellst du den selben Entwicklern und Herstellern "Safetywashing" wenn sie denn Sicherheitsassistenten anbieten
Da gibt es ja gleich mehrere positive Rückmeldungen auf deinen Beitrag. Gehen denn hier im Radverkehrsforum so viele davon aus, dass es Unfug sei, Autohersteller dazu zu verpflichten, Intelligente Geschwindigkeitsassistenten in Autos einzubauen? Sind Intelligente Geschwindigkeitsassistenten in deren Augen etwas, auf das man locker verzichten kann?
Ich denke mir, diese Radfahrerin hätte sich vermutlich darüber gefreut, wenn ein zuverlässig und verbindlich arbeitender Intelligenter Geschwindigkeitsassistent die Raserei des Autofahrers, der sie verletzte, verhindert hätte:
NDR vom 1.3.2021:
"Hannover: 23-jähriger Raser verletzt Fahrradfahrerin schwer
Ein 23 Jahre alter Mann ist am Sonntag mit überhöhtem Tempo durch die hannoversche Innenstadt gefahren. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, verlor der Mann dabei immer wieder die Kontrolle über sein Fahrzeug, das mit zwei Beifahrern besetzt war. Er erfasste zwei Radfahrer am Fahrbahnrand. Eine 24-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen. Der Autofahrer hatte erst Mitte Januar seinen Führerschein zurückbekommen und befindet sich noch in der Probezeit. Die Polizei beschlagnahmte den Führerschein und das Auto und sucht nach Zeugen."
https://www.ndr.de/nachrichten/ni…nnover7908.html
Mit einem verbindlich arbeitenden Intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, der das Fahrzeug-Tempo in der Stadt auf 50 km/h begrenzt, hätte der Autofahrer keine Raser-Fahrt machen können. Oder er hätte dazu eine Rennstrecke wie den Nürburgring aufsuchen müssen, wo er keine Radfahrer*innen gefährden kann.
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Was genau ist daran jetzt seltsam?
Wenn ich zum Beispiel von meinem Supermarkt-Betreiber fordere, dass er Bio-Gemüse anbietet und feststelle, dass er dabei schwindelt, dann werde ich doch trotzdem weiter diese Forderung erheben, dass er gefälligst ökologisch einwandfrei produziertes Bio-Gemüse anbietet.
Außerdem fordere ich von meinem Supermarkt-Betreiber, dass er fair gehandelte Produkte anbietet. Und wenn ich auch dabei feststelle, dass er schwindelt, dann werde ich doch trotzdem weiter von ihm verlangen, dass er fair gehandelte Produkte anbietet.
Das eine schließt doch das andere nicht aus.
Ich kann doch wohl verlangen, dass im Handel einwandfrei ökologisch angebautes Bio-Gemüse angeboten wird und außerdem alle Produkte, auch das Gemüse, fair gehandelt sind und sich zu Recht mit einer Fair-Trade-Auszeichnung schmücken.
Im Übrigen bin ich nicht auf der "Basis von Hörensagen" davon überzeugt, dass es Geschwindigkeitsassistenten gibt, die funktionieren. Du würdest doch vermutlich auch nicht annehmen, dass es unter guten ökologischen Bedingungen angebautes Gemüse in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern das das so ein Ding ist, das man nur vom "Hörensagen" kennt.
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Ich meine insbesondere die in letzter Zeit gehäuft auftretende Berichterstattung, in der Anekdoten über schlimme Verläufe von long covid erzählt werden (hier z.B.: https://www.spiegel.de/panorama/gesel…bc-118ce34a46b5 ), ohne einzuordnen, dass es sich dabei um absolut atypische Verläufe handelt.
Ich konnte nur das Bild von dem Mann in Turnkleidung mit dem Fußball in der Hand sehen und den ersten Absatz lesen. Vermutlich müsste ich Spiegel-Abonnent werden um alles lesen zu können. Wurde denn im weiteren Verlauf des Artikels das Thema Ausgangssperre noch einmal direkt angesprochen? Oder vielleicht das Thema Corona-Schutzimpfung?
Denn wenn es zutrifft, dass solche Berichte derzeit überproportional häufig publiziert werden, ohne nähere Einordnung, dann kann das ja auch vor allem als Unterstützung der Impfkampagne gemeint sein.
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Gute Frage. Ich denke, dass auch die mediale Berichterstattung (wenn man etwas bösartig sein will, kann man in manchen Fällen sicher auch von Panikmache sprechen) hier ihren Teil beigetragen hat.
In welche Richtung machen "die" Medien denn gerade Panik? Was meinst du?
Das rechte Magazin compactonline etwa titelt in einem Beitrag vom 18. April 2021:
"Ermächtigungsgesetz - Widerstand gegen den Merkelputsch"
In den rechten Medien wird also vor allem Panik gemacht vor einer autoritativen Merkel-Regierung:
"Deutschland steht an der Schwelle zu einer Präsidialdiktatur mit Notstandsverordnungen"
https://www.compact-online.de/die-woche-comp…l-putsch-video/
Die liberale Wochenzeitung "Die Zeit" schreibt in einem Kommentar am 13. April 2021:
"Wo hat Deutschland während der Pandemie gepunktet? Richtig, beim Lockdown. Wo steht der Erfolg noch aus? Richtig, beim Impfen. Braucht Deutschland also ein neues Gesetz, das es der Regierung erlaubt, beim Lockdown noch härter durchzugreifen? Klar. Wie ein Fisch ein Fahrrad.
Dennoch will die Regierungskoalition mithilfe der Grünen das Infektionsschutzgesetz "reformieren", sprich der Bundesregierung mehr Durchgriffsmöglichkeiten gegenüber Ländern und Kommunen geben, wenn es um die Einschränkung elementarer Freiheiten geht. Man muss kein Querdenker sein, um das bedenklich, ja geradezu verdächtig zu finden."
Immerhin hält es "Die Zeit" für notwendig, sich mit ihrer Kritik an der Ausgangssperre vom rechten Rand zu distanzieren.
Ansonsten aber ist das ebenfalls Panikmache vor der nächtlichen Ausgangssperre.
Und der Gegenvorschlag "Impfen statt Ausgangssperre" ist reichlich aus der Luft gegriffen. Oder soll damit vielleicht Söders Strategie gelobt werden soll, Sputnik von Putin zu kaufen? (Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen.) Die vorhandenen Impfstoff-Quellen sind bereits angezapft und darüber hinausgehende zusätzliche derzeit nicht erkennbar und werden auch im Zeit-Artikel nicht genannt.
https://www.zeit.de/politik/deutsc…g-foederalismus
Die linksliberale FR schreibt in ihrem Kommentar:
"Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Bus. Der Fahrer oder die Fahrerin hat am Vorabend gefeiert und schläft ein, der Bus rast auf einen Abgrund zu. Aber statt die Notbremse zu ziehen, sagen Sie: Nö, nicht mein Fehler, das sollen die da vorne mal lösen. Das würden Sie natürlich nicht tun. Sie würden die Vollbremsung versuchen und hinterher darauf bestehen, dass die Fahrerin oder der Fahrer verantwortlich gemacht wird."
Das ist wohl als ein klares Bekenntnis zur Ausgangssperre zu werten. Wenn man bei diesem Artikel von Panikmache sprechen will, dann ist die Stoßrichtung eine Panikmache (wenn man das so nennen mag) vor ansteigenden Inzidenzzahlen und überlasteten Kliniken.https://www.fr.de/meinung/kommen…g-90463373.html
Die Grünen-nahe taz weist am 30.3.2021 auf die inneren Widersprüche verschiedener Corona-Abwehrstrategien hin:
"Massentests und Sperrstunden, beides wirksame Einzelmaßnahmen im Kampf gegen Corona folgen einer komplett unterschiedlichen Logik. Regelmäßige Tests, an die sich die Bürger*innen gewöhnen sollen, haben den Sinn, Kontakten die Ansteckungsgefahr zu nehmen. (...) Wer Tests als zentralen Baustein der Pandemiebekämpfung definiert, kann nicht zeitgleich alle Kontakte unterbinden, die die Tests wieder möglich machen sollen." Wenn man in diesem Artikel eine Panikwarnung entdecken mag, dann vielleicht die vor uneinheitlichen und widersprüchlichen Corona-Abwehrmaßnahmen.
https://taz.de/Kommentar-ueber-Ausgangssperren/!5758446/
Im Kommentar der konservativen FAZ vom 16.4.2021 steckt ein klares Bekenntnis zur Notwendigkeit nächtlicher Ausgangssperren, das vielleicht am prägnantesten in diesem kurzen Satz zusammengefasst ist: "An der „Notbremse“ führte schon zu Ostern kein Weg vorbei."
https://www.faz.net/aktuell/politi…e-17297568.html
Wenn man das partout "Panikmache" nennen mag, dann ist es eine Warnung vor steigenden Corona-Fallzahlen und einem immer weniger kontrollierbaren Pandemie geschehen.
Der Kommentar zur Ausgangssperre aus der linken Zeitung "Neues Deutschland" ist bereits vom 18.1.2021, aber nach meiner Beobachtung immer noch aktuell für die Haltung der politischen Linken, links von der Sozialdemokratie: "Eine Ausgangssperre, wie sie Bund und Länder offenbar in Erwägung ziehen, ist aus vielerlei Gründen absolut inakzeptabel.
(...)
Mit Ausgangssperren drohen Bund und Länder aber total zu überdrehen, nötiges Vertrauen für Kooperationsbereitschaft zu verspielen."
https://www.neues-deutschland.de/artikel/114711…ehtas-noch.html
Zur Eindämmung der Pandemie setzt der Kommentator auf Kooperationsbereitschaft, die er durch die Ausgangssperre gefährdet sieht. Die sehr eindringlichen Bezeichnungen für die Ausgangssperre, "absolut indiskutabel" und "Bund und Länder ... überdrehen" darf man wohl als Panikmache gegen die Ausgangssperre bezeichnen.
Zusammenfassung:
1. Es gibt nicht "die mediale Berichterstattung"!
2. Wenn man in der Berichterstattung nach Panikmache sucht, dann entdeckt man sehr unterschiedliche Stoßrichtungen.
Ich komme zu dem Urteil, dass eine zeitlich begrenzte nächtliche Ausgangsperre in Kombination mit weiteren Maßnahmen, die zur Kontaktbeschränkung dienen, sinnvoll ist. Besonders die Bundesländer, die meinen jetzt trotz steigender Fallzahlen auf Gedeih und Verderb Lockerungen durchzusetzen oder zuzulassen, können durch ein bundeseinheitliches Infektionsschutzgesetz hoffentlich dazu bewegt werden, gefährliche Sonderwege zu verlassen.
Darüber hinaus ist zu sagen: Grundrechte sind Abwehrrechte des Einzelnen gegen den Staat. Folglich ist die bloße Tatsache, dass die Mehrheit des Volkes für Einschränkungen ist zwar interessant, für die Legitimation aber im Grunde irrelevant.
Das ist eine sehr einseitige Betrachtung der Grundrechte. Grundrechte dienen unter anderem auch dazu, staatliche Übergriffe abzuwehren. Aber sehr viel häufiger geht es darum, dass staatliches Handeln dazu beitragen soll, die Grundrechte seiner Bürger gegenüber Dritten zu schützen oder überhaupt erst zu ermöglichen.