Außerdem steht es einer Verkehrswende entgegen, wenn man dem ungebremsten Kfz-Verkehr zuliebe Radfahrer und Fußgänger auf unzureichende Nebenflächen bringt. Je mehr man behauptet, dass so etwas doch eine tolle Lösung sei, desto weniger werden Radfahrer auf der Fahrbahn akzeptiert werden, die sich den Mist nicht antun wollen.
Ich glaube nicht, dass es viele Radfahrer*innen gibt, die das für eine tolle Lösung halten:
Und ich hätte selbst lieber eine solche Lösung: Autoverkehrsbelastung auf der Fahrbahn auf höchstens 20% des jetzigen Aufkommens reduzieren. Zuverlässig maximal Tempo 30. Zuverlässig bedeutet, dass geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, die technisch verhindern, dass schneller als Tempo 30 gefahren wird. Dann kann man den Angebotsradweg umpflastern, so dass da niemand mehr sieht, dass da mal einer war.
Und der Fahrradverkehr kann bequem auf der Fahrbahn stattfinden.
Bei Tempo 30 und deutlich weniger Autoverkehr sind dann auch keine speziellen Fußgängerüberwege mehr nötig, wie zum Beispiel der vorne links im Bild.
So lange aber das Tempo-50-Diktat gilt und Fahrbahnen sehr stark vom Autoverkehr besetzt sind, muss es auch solche unkonventionellen Lösungen geben dürfen. Ein Fahrrad ist immer noch ein Verkehrsmittel, dass ich nicht in jeglicher Hinsicht mit einem Kraftfahrzeug gleich setze. Also ist es auch gerechtfertigt für den Fahrradverkehr in bestimmten Verkehrssituationen Lösungen anzubieten, die für Kraftfahrzeugverkehr nicht in Frage kommen!