Beiträge von Ullie

    trostlos :(

    Was genau?

    Shaun das Schaf in Nachdenk-Pose:

    https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcT_Fb1C9_Mjz-U8wuikXPdbbQFPONz-ns38QA&usqp=CAU

    Die Schafe, den lange schon stillgelegten niederländischen Expo-Pavillon, bislang ohne erfolgreiche Revitalisierungs-Projekte, die Aufschüttung, die ein bisschen wie eine abgefahrene Alpen-Ski-Piste im Sommer wirkt, das Neubaugebiet Kronsrode oder die Studentenwohnheim-Gebäude?

    Letztere fanden auch bei den anderen in meiner kleinen Reisegruppe keinen besonderen Anklang.

    Bei Architektur bin ich allerdings vorsichtig mit Bewertungen. Auf den ersten Blick sehen die Wohnheim-Gebäude trostlos aus und die eintönige Rasenfläche davor macht es nicht besser.

    Shaun das Schaf besuchen!

    Ein Ausflug zum Kronsberg (Hannovers höchster "Gipfel") führte vorbei an dieser Schafherde. Die Schafe auf der Weide sind Deutsche Schwarzkopfschafe und erinnern mit ihren schwarzen Köpfen an Shaun das Schaf.

    Im Hintergrund ist der niederländische Pavillon zu sehen, der bei der Weltausstellung 2000 viel Aufsehen erregte.

    Die letzten Höhenmeter zum Gipfel geht es steil bergauf, da ist es besser die Räder am Fuß der letzten, künstlich durch Aufschüttung hergestellten Erhöhung stehen zu lassen.:

    Der Blick vom Gipfel in die Umgebung lohnt sich, selbst an diesem recht diesigen Tag. Links im Bild ist das Neubaugebiet Kronsrode mit seinen vielen Kränen zu sehen. Es ist derzeit Niedersachsens größtes Baugebiet und vermutlich einen eigenen Ausflug wert.

    Ein Anwohner erzählte, dass es möglich sei, diese Kanzel des Windrades zu besichtigen. Leider konnte er dazu keine näheren Angaben machen.

    Diese äußerlich sehr schlicht gehaltenen Wohngebäude sind Studentenwohnheime:

    Wer nicht die ganze Strecke bis zum Kronsberg mit dem Fahrrad fahren will, der kann auch mit der Linie 6 bis zur Endstation Messe Ost fahren. Fahrradfahrer*innen können ihr Fahrrad von Montag bis Freitag von 8:30 bis 15:00 Uhr und wieder von 19:00 bis um 6:30 Uhr des Folgetages in den Stadtbahnen und Bussen der regiobus und der Üstra kostenfrei mitbefördern. Eine Tageskarte für die Zone A (die Haltestelle Messe Ost liegt gerade noch in der Tarifzone A) kostet 6 Euro, eine Tagesgruppenkarte 11,20 Euro. Am Wochenende (samstags und sonntags) ist ganztags die Fahrradmitnahme möglich.

    In dem verlinkten Focus-Artikel heißt es:

    "Parkt die S-Klasse rückwärts aus, bremst sie notfalls automatisch, um eine Kollision zu verhindern. Mit dem XC40 bringt Volvo im Frühjahr in der Golfklasse ein SUV mit Notbremse für das Rückwärtsfahren auf den Markt. Steuert der Fahrer retour, und die Radareinheit im Heck entdeckt Verkehr ab einer Größe von kleinen Motorrädern stoppt das SUV automatisch. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das System der Schweden bereits querende Fußgänger und Fahrradfahrer erkennen und bei Kollisionsgefahr bremsen – für Unfallforscher eine entscheidende Funktion, auf dem Weg zu einem sichereren Straßenverkehr."

    Hier noch mal der Link:

    Schutzengel am Fahrzeugheck
    Die Horrorvorstellung eines jeden Autofahrers: Beim Rückwärtsfahren einen Fußgänger übersehen. Ein neues Assistenzsystem soll das verhindern.
    www.focus.de

    In einem Artikel in der Zeitschrift auto motor sport vom 10.12.2020 wird über die ab 2022 verpflichtend vorgeschriebenen Assistenzsysteme berichtet. Zum Rückfahrassistenten heißt es:

    "8. Rückfahrassistent

    Das System erkennt Passanten oder Hindernisse hinter dem Fahrzeug und warnt den Fahrer bei der Rückwärtsfahrt. Die Systeme basieren auf Sensor- und/oder Kamera-Informationen."

    Von Tempo-Assistent bis Blackbox: Diese Assistenzsysteme sind ab 2022 vorgeschrieben
    Um die Unfallzahlen und die im Straßenverkehr verunglückten Verkehrsteilnehmer nachhaltig zu reduzieren, schreibt die EU ab 2022 zahlreiche weitere…
    www.auto-motor-und-sport.de

    Demnach ist für den ab 2022 vorgeschriebenen Rückfahrassistenten keine automatische Bremsfunktion eine notwendige Voraussetzung. Der Fahrer wird lediglich gewarnt. Das sieht sehr danach aus, als sei es der Fahrzeugindustrie erfolgreich gelungen, die Kosten zu drücken. Auf Kosten der Sicherheit besonders der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen. :(

    Auch Menschen mit Behinderung sind ohne Auto mobil!

    In Hannover ermöglichen automatische Rampen ein selbstständiges Einsteigen von Menschen mit Rollstuhl, ohne dass der Omnibusfahrer oder ein anderer Fahrgast helfen muss, eine Klapprampe umzuklappen.

    Etwas überrsachend bin ich gerade in eine Podiumsdiskussion auf Zoom über nachhaltige Politik in Lüneburg mit den Kandidatinnen zur Oberbürgermeisterinwahl gestolpert.

    (...)

    Meyer: Parkplätze für Bedürftige erhalten.

    Immer wieder werden in Diskussionen über den Verkehr, Menschen mit Behinderungen angeführt, für die es angeblich unheimlich wichtig sei, dass sich an den jahrelangen Fehlentwicklungen in der Verkehrsinfrastruktur auf keinen Fall etwas ändern dürfe. Da viele Menschen nicht von Behinderung betroffen sind, und die meisten darüber auch verständlicherweise froh sind, beschäftigen sich nur recht wenige Menschen mit diesem Thema.

    Umso größer ist die Bereitschaft in einer Diskussion auf Einwände einzugehen gegen den dringend notwendigen deutlichen Rückbau der Autoverkehrsinfrastruktur, wenn wer seinen Behindertenausweis in die Höhe streckt und eine ausgezeichnete Autoverkehrs-Infrastruktur reklamiert, weil er andernfalls vom "öffentlichen Leben komplett abgeschnitten sei".

    Es kostet dann schon etwas Überwindung an einer solchen Stelle in einer Diskussion energisch zu widersprechen. Da mir mit der Zeit klar geworden ist, dass von den Protagonisten der totalen Autostadt und vor allem des totalen Autolandes keine Finte gescheut wird und Menschen mit Behinderungen in der Diskussion systematisch instrumentalisiert werden, widerspreche ich mittlerweile an dieser Stelle in Diskussionen zunehmend energischer.

    Denn wenn keiner widerspricht, dann endet dieser Abschnitt einer Diskussion in der Regel mit einem deutlichen Punktgewinn für die Betonierer und Planierer für noch mehr Autofahrbahnen und Auto-Parkplätze. Konkret sieht das dann oft ungefähr so oder so ähnlich aus:

    "Mein Mann ist stark gehbehindert und kann auch nicht mehr sehr gut sehen und wenn er zum Einkaufen in die Stadt will, dann ist er darauf angewiesen, dass ich ihn mit unserem Auto dorthin fahre. Wenn jetzt Parkplätze in der Stadt zurückgebaut werden sollen, dann werden noch häufiger die Behindertenparkplätze blockiert. Dann haben wir keine Möglichkeit mehr in die Stadt zu kommen." Ersatzweise erzählt wer einen solchen Fall aus seinem Bekannten- oder Verwandtenkreis. Wer genügend Phantasie hat und genügend abgebrüht ist, der bringt so was auch völlig ohne konkreten persönlichen Anlass sehr überzeugend rüber.

    Das Ergebnis eines solchen Einwandes gegen autofreie Mobilitätsmodelle ist leider allzu oft, dass erfolgreich bei vielen Zuhörern und Diskussionsbeteiligten auf die "Tränendrüse" gedrückt wurde, bzw. an ein falsches Mitleids-Verständnis erfolgreich appelliert wurde.

    Fakt ist aber auch, dass Menschen mit zum Teil sehr schweren Gehbeeinträchtigungen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bei einer gut ausgebauten barrierefreien Verkehrsinfrastruktur selbstständig und/oder mit Hilfe mobil sind. Leider führt dieser Hinweis in einer Diskussion unmittelbar dazu, dass einmal mehr auf den schlechten Ausbaustand des ÖPNV herumgeritten wird, der es angeblich völlig illusorisch macht, darauf weitere Gedanken zu "verschwenden". Dagegen ist es sehr schwer, positive Beispiele anzuführen, weil selbst in Städten mit einem hohen Anteil an barrierefrei zugänglichen ÖPNV-Transportmittel es immer auch noch Negativ-Beispiele gibt. Und ein Negativ-Beispiel wiegt in einer Diskussion deutlich schwerer als 100 oder gar 1000 Positivbeispiele.

    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht an solchen Stellen in der Diskussion? Und wie wurde in der Podiumsdiskussion, über die du berichtest, mit der Floskel, "Parkplätze für Bedürftige erhalten.", weiter umgegangen?

    So sieht es aus, wenn man an dem Schild "Radweg in 400m gesperrt", das am Anfang des Büntewegs steht, vorbeigefahren ist und in den Bünteweg weiter hineinfährt:

    Es ist auch die 30 km/h Zone inkompatibel zum einem Radweg.

    Auf der alten googlestreetview-Aufnahme (von 2008) steht weder das Tempo-30-Zonen-Schild [Zeichen 274.1] noch ist dort das Schild an der

    Laterne befestigt mit dem Hinweis: "Radweg endet in 400 m". Ob beides zum selben Zeitpunkt dort hinkam, weiß ich leider nicht.

    Kurios ist ja auch, dass dort an der Stelle, an der das Schild befestigt ist, gar kein Radweg zu erkennen ist. Der ganze Hochbord ist einheitlich gepflastert. Und es steht dort weder [Zeichen 237] noch [Zeichen 240] noch [Zeichen 241-30].

    Wenn man aber nur ein kleines Stück (ca.65m) weiter in den Bünteweg hineinkommt, dann ist dort offensichtlich ein Angebotsradweg erkennbar. Und der ist sehr deutlich erkennbar, so dass er auch benutzt werden darf. Manche Radfahrer*innen nutzen ihn auch.

    Auf dieser Satelliten-Aufnahme beginnt der Angebotsradweg an der Bushaltestelle, die im Schatten des Hochhauses liegt.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    (Auf meinem Foto sieht man den Beginn des Angebot-Radweges zwischen der Laterne mit den Wahlplakaten und dem Bushaltestellenschild, direkt hinter der Grundstückseinfahrt).

    Möglicherweise sagt sich die Verwaltung, dass erst dann der Hochbord neu gestaltet wird (ohne Angebotsradweg), wenn dort ohnehin ein neuer Belag fällig ist. Und bis dahin wartet man einfach mal ab, vielleicht wird auch beobachtet, ob der Angebotsradweg weiter benutzt wird, trotz Tempo-30-Zone.

    Von der angekündigten Radwegsperrung in 400 m ist auf dem Foto, das kurz hinter dem Schild aufgenommen wurde, nichts zu sehen.

    So wie das Auto steht, hätte der Radler aus der Wiese auf die Fahrbahn radeln müssen, um in der Kamera zu erscheinen. Dann hätte er aber Nachrang nach § 10 gehabt ...

    Ne, der Autofahrer hätte sich nach rechts oder links *) vergewissern müssen, ob da jemand kommt.

    *) bezogen auf seine Stellung im Bild, beim Start des Wendemanövers vmtl. anderswohin ...

    So wie das Auto steht ist es durchaus möglich, dass es zum Wenden auf die Wiese gefahren ist und dann im Rückwärtsgang zurück auf die Fahrbahn. Auf jeden Fall ist nicht auszuschließen, dass ein Rückfahrassistent, das muss ja nicht alleine eine Kamera sein (auch Ultraschallsysteme kommen dabei zum Einsatz), den Fahrer gewarnt hätte und je nach Konfiguration das Auto vielleicht sogar rechtzeitig gebremst hätte.

    In diesem HAZ-Bericht vom 29.7.2014 werden ausdrücklich Ultraschall-Systeme erwähnt: "Müllwagen werden sicherer

    Nach zwei tödlichen Unfällen beim Rückwärtsfahren werden die Müllfahrzeuge des Abfallwirtschaftsbetriebs aha sicherer. Das Unternehmen rüstet nach und nach alle 250 Abfallfahrzeuge mit einem Ultraschallsystem aus, das bei den Wagen kurz vor einem Hindernis automatisch die Bremsen auslöst."

    Müllwagen werden sicherer
    Nach zwei tödlichen Unfällen beim Rückwärtsfahren werden die Müllfahrzeuge des Abfallwirtschaftsbetriebs aha sicherer. Das Unternehmen rüstet nach und nach…
    www.haz.de

    Zugegeben: Ein einzelner Müllwagen fährt vermutlich häufiger rückwärts als einzelner PKW. Allerdings müssen Müllwagen (auch wenn diese mit Rückfahrassistenten ausgerüstet sind) einen Einweiser haben. Und in der Summe der vielen PKW, die es gibt, ist die Gefahr eben auch sehr hoch von einem PKW beim Rückwärtsfahren überfahren zu werden.

    Gut, dass Rückfahrassistenten ab 2022 bei Neuwagen vorgeschrieben sind.

    Schade, dass das nicht auch für den PKW-Altbestand gilt.

    Ob die vorgeschriebenen Mindest-Anforderungen ausreichen, bleibt abzuwarten.

    Zu befürchten ist, dass die Autoindustrie niedrigste Qualitätsstufen durchgesetzt hat, um Kosten zu sparen.

    Diese lustigen, bunten Schilder brachten die Hannoversche Rathaus-Koalition aus SPD, Grünen und FDP zum Einsturz:

    Im Rahmen eines von Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) unterstützten Projektes, "Hannover schafft Platz / Hannover nimmt Platz", wurde temporär für ca. 3 Wochen ein Parkplatz am Rand der Innenstadt umgestaltet, um Platz zu schaffen für andere Aktivitäten, wie sie auf den Schildern dargestellt sind.

    SPD und FDP sabotierten daraufhin eine wichtige Personal-Entscheidung des OB. In Wirklichkeit ging es den beiden jedoch darum, sich als "Paten" der Autofahrerschaft aufzuspielen und dabei befürchteten sie Gebietsverluste gegenüber den Rechtspopulisten und der CDU, die ihrerseits verkehrspolitisch nur Autofahrer kennen:


    Mehr über die Hintergründe auf taz.de vom 22.7.2021:

    Bürgermeister Onay ohne Mehrheit
    Im Hannöverschen Stadtrat ist das Ampelbündnis aus Grünen, SPD und FDP endgültig geplatzt
    taz.de

    Auf ihren Wahlkampf-Plakaten haben sich SPD und FDP, die ehemaligen Koalitionspartner der Grünen im Rat der Stadt Hannover bislang zurückgehalten mit Polemik gegen eine Verkehrswende. Allerdings wurde von SPD und FDP kaum eine Gelegenheit ausgelassen, gegen Projekte zu stänkern, die vom neuen grünen Oberbürgermeister unterstützt werden, um dem Fußverkehr, dem Radverkehr und dem ÖPNV wenigstens ein bisschen mehr Luft zu verschaffen gegenüber dem Autoverkehr, der die Landeshauptstadt erdrückt.

    Seit Vorgestern ist die fünf Jahre währende Rot-Gelb-Grüne Rathauskoalition Geschichte. Die Grünen haben sich befreit aus der Umklammerung von SPD und FDP, die selbst kaum eigenen Beiträge zu einer wirksamen Verkehrswende weg vom Auto in die Koalititionsarbeit eingebracht hatten. Dafür aber um so mächtiger stänkerten gegen grüne Projekte wie die autofreie Innenstadt.

    Vordergründig war die Weigerung von SPD und FDP, eine Personalentscheidung von Oberbürgermeister Belit Onay mitzutragen, Schuld am Koalitionsbruch. Die taz vom 22.7.2021 jedoch berichtet über den eigentlichen Grund:

    "Entzündet hatte sich der Streit nicht wirklich an der Personalie, sondern zuletzt vor allem an einer Reihe von Straßensperrungen in der Innenstadt, die Onay kurzfristig durchgedrückt hatte. Eine Verkehrswende hatte immerhin zu den zentralen Wahlversprechen des grünen OBs gehört. FDP und SPD fühlten sich aber nicht hinreichend gefragt und einbezogen, verwiesen auf Rückstaus, Verkehrschaos und klagende Händler."

    Ob sich der Bruch der Koalition wohl auch im weiteren Plakatwahlkampf niederschlagen wird?

    Link zum Taz-Artikel: https://taz.de/Buergermeister-Onay-ohne-Mehrheit/!5788693/

    Dein konstruiertes Verkehrszeichen "Fahrrad mit tiefe Einstieg" weist Ähnlichkeiten zum Sinnbild Mofa auf. Vlt. wurde ja deshalb der Diamantrahmen als Symbolbild für Fahrrad gewählt.

    Da hast du Recht, vor allem die deutlich dicker gezeichneten Rahmenteile kennzeichnen das Mofa-Piktogramm in Deutschland.

    Da ist der deutlich dünner gezeichnete Rahmen beim deutschen Fahrradpiktogramm (Plus dünne Querstange) ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal.

    Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland seit 2017 – Wikipedia

    Quelle: Wikipedia Verkehrszeichentafel ab 2017

    Noch stärker ist das bei den älteren Piktogrammen zu sehen, die weniger stark stilisiert sind.:

    Quelle: Wikipedia Verkehrszeichentafel ab 1971-1992.

    Auch dieser Bericht kommt komplett ohne den Aspekt aus, dass im Auto mutmaßlich ein Mensch zugange war. Das Auto wollte rückwärts ausparken, das Auto erwischte den Radfahrer, das Auto hat den Radfahrer verletzt.

    Ich vertrete ja nach wie vor die These, dass es ehrlicher wäre, ganz genau aufzuschreiben: Ein Autofahrer hat den Radfahrer aufgrund eines unachtsamen Fahrstils ins Krankenhaus befördert.

    Ich hatte kürzlich das "Vergnügen" bei einem Bekannten im Auto mitzufahren.
    Mit dem Einlegen des Rückwärts-Ganges schaltete sich automatisch eine Rückfahrkamera ein und das Bild wurde auf einen Bildschirm angezeigt.

    Leider hatte die Rückfahrkamera keine Warnfunktion. Bei dem Auto aus dem Unfallbericht werden keine Angaben dazu gemacht, ob es einen Rückfahrassistenten hatte oder nicht.

    Allerdings ist der Satz, "Offenbar fuhr das Auto beim Wendemanöver rückwärts den Radfahrer um.", aus der Unfallberichterstattung möglicherweise ein Hinweis darauf, dass so ein Auto ganz einfach mehr können muss, als einfach nur rückwärts fahren, wenn der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt und Gas gibt.

    Das Auto sollte zum Beispiel in der Lage sein zu erkennen, ob sich von hinten ein Fahrradfahrer oder Fußgänger oder kleiner Fußgänger ... nähert. Und das Auto sollte dann automatisch bremsen können.

    Der Fahrer bringt das ganz offensichtlich einfach nicht. Und in der Berichterstattung wird der Fahrer ja auch gar nicht erwähnt, denn dem Bericht zufolge war es so: "Offenbar fuhr das Auto beim Wendemanöver rückwärts..."

    Ja verdammt nochmal, dann baut doch gefälligst auch Autos, die keinen umfahren, wenn sie im Rückwärtsgang unterwegs sind. Oder bei denen zumindest alles technisch mögliche getan wurde, um einen solchen Unfall zu verhindern.

    Gerade bei schwer beladenem Gepäckträger oder auch Ladefläche bei einem Lastenfahrrad, hilft die Mittelstange sehr dabei das Fahrrad im Stand aufrecht zu halten, weil man es dann auch mit den Oberschenkeln stabilisieren kann.

    Und man kann auch ein nicht beladenes Rad besser irgendwo anstellen, wenn es zum Beispiel keinen stabilen Ständer hat. Ich kenne die Vorzüge aus eigener Erfahrung. Und es soll keinesfalls der Diamantrahmen verschrottet werden. Aber das Schild fand ich lustig, weil es ziemlich anders aussieht als die sonst hier üblichen Fahrradpiktogramme auf Verkehrsschildern. Und sich daraus auch eine sehr elegante "Damenrad"-Variante entwickeln ließ.

    Inzwischen habe ich bei den spanischen Radwegpiktogrammen eine ähnliche Darstellung gefunden:

    Bildtafel der Verkehrszeichen in Spanien – Wikipedia

    Bei einem Ausflug zum ehemaligen Weltausstellungsgelände in Hannover ist mir dieses in Deutschland ungewöhnliche Fahrradpiktogramm aufgefallen, das sich sehr schön in ein Piktogramm für ein Fahrrad mit tiefem Einstieg ändern lässt:

    Möglicherweise war das Schild liegen geblieben bei der Weltausstellung, bei der hier Pavillons aus der ganzen Welt aufgebaut waren.

    Und irgendwer hat es gefunden und für diese Baustellenabsperrung genutzt:

    Ein ungewöhnliches Radverkehrsschild ziert diese Baustellenabsperrung im Stadtgebiet des ehemaligen Weltausstellungsgeländes am Kronsberg in Hannover:

    Ist das aus einem anderen Land nach Deutschland eingeflogen worden? Vielleicht Reste der Weltausstellung 2000, die recycelt worden sind? Bei genauerer Betrachtung ist deutlich das Klebeband erkennbar, mit dem einer der beiden Richtungspfeile abgeklebt wurde.

    Ursprünglich hatte das Zusatzschild wohl diese Bedeutung: [Zusazzeichen 1000-32]

    Zum Vergleich das in Deutschland übliche Fahrradpiktogramm:

    Das hat mich auf die Idee gebracht mal wieder ein Fahrrad mit tiefem Einstieg ins Spiel zu bringen. Früher auch gerne "Damenrad" genannt. Ein Fahrrad ohne hinderliche Mittelstange, was das Auf- und Absteigen deutlich erleichtert. Besonders bei vollgepacktem Gepäckträger!

    Warum trotzdem immer noch diese Fahrräder mit den unbequemen Diamantrahmen auf den Straßenverkehrsschildern so sehr präsent sind? Wollen hier die "Herren der Schöpfung" ihre "Vorrangstellung" behaupten? Schließlich ist der Begriff "Herrenrad" dafür immer noch sehr verbreitet.

    Deshalb habe ich mal das "digitale" Klebeband ausgepackt und mit dem Bildbearbeitungsprogramm ein paar Veränderungen vorgenommen hin zu einem fantastisch-eleganten visuellen Ereignis:

    Mehr zum Thema hier:

    Hier ist das CDU-Pendant zum Piratenplakat:

    Aufgestellt wurde das Plakat der CDU, die sich angeblich darum sorgt, dass die City für "alle" erreichbar bleiben müsse, ausgerechnet im mehrere Meter breiten Trennstreifen des Friedrichswalls. Drei Fahrspuren je Richtung! An der fotografierten Stelle, kurz vor der Kreuzung mit der Willy-Brandt-Allee sind es sogar fünf Fahrspuren auf der einen Seite, die drei Fahrspuren in die andere Richtung sind nicht auf dem Foto mit drauf.

    Da sind die CDU-Plakate-Aufsteller offensichtlich ganz schmerzfrei, wenn es darum geht an überbreiten Auto-Schneisen die Ängste zu schüren vor dem Ende des automobilen Zeitalters. :(

    Hier das "Beweis-Foto", aufgenommen werktag-morgens um ca. 7:30 Uhr. Um die Erreichbarkeit der City mit dem Auto muss sich die CDU nicht wirklich Sorgen machen. Schließlich hat man die Straßenbahn, die hier mal fuhr, schon vor über einem Vierteljahrhundert unter die Erde verbannt.

    https://i0.web.de/image/060/36000060%2cpd=2%2cf=size-xxl.webp

    Das Bild ist aus einer Bildergalerie auf web.de und zeigt mehrere Autos, die in einer belgischen Stadt bei den großen Überflutungen der letzten Tage übereinander geschoben wurden.

    Der Text zum Bild lautet:

    "© AFP/FRANCOIS WALSCHAERTS 15. Juli 2021: In einem Kreisverkehr in der belgischen Stadt Verviers stapelten sich Autos, nachdem es durch schwere Regenfälle zu Überschwemmungen in Westeuropa gekommen ist."

    Rätsellösung:

    Die Piratenpartei, zumindest die in Hannover wirbt mit dem Thema Verkehrspolitik in einer Art und Weise, dass man nicht vermuten würde, dass diese Aussage in ihrem Wahlprogramm steht:

    "Die für die Allgemeinheit günstigeren Verkehrsmittel sollen beim Ausbau Vorrang haben: Radverkehr kostet uns weniger als Bus und Bahn. Private PKW sind insgesamt am teuersten. Die Gesundheit der Menschen muss gegenüber der Mobilität einen größeren Stellenwert einnehmen. Der Schutz der Menschen vor Lärm, Feinstaub und Emissionen muss bereits Teil der grundlegenden Planung einer Verkehrsinfrastruktur sein. Klima- und Umweltschutz sind politische Ziele, die sich auch in der Praxis widerspiegeln müssen."

    Bundestagswahl 2017/Wahlprogramm – Piratenwiki

    Sehr ambitioniert in Richtung einer echten Verkehrswende klingt das nicht, was die Piraten in ihrem Bundestags-Wahlprogramm 2017 schreiben, aber solche Plakate wie das gezeigte in Hannover sind doch ein starkes Stück und würde man eher bei Parteien wie CDU, FDP und AfD vermuten.

    Ist das in anderen Landesteilen auch so, dass die Piratenpartei so wenig ambitioniert für eine Verkehrswende eintritt wie in Hannover?