Es geht hier um die Frage, was könnte besser laufen, um die Menschen dazu zu bewegen, ein Impfangebot anzunehmen.
Besonders die Menschen in benachteiligten Bevölkerungsschichten hängen hinterher, wenn es um die Wahrnehmung eines Impfangebotes geht. Übrigens ein Grund dafür, dass gezielt in Wohnquartieren mit einem hohen Anteil an sozial und gesellschaftlich benachteiligten Menschen, Impfbusse eingesetzt werden. Und das ist gut so.
Gerade weil Corona so gefährlich ist, wie sie es sehr anschaulich und aus persönlicher Betroffenheit heraus es beschreiben, ist es wichtig, niedrigschwellige Impfangebote bereit zu stellen.
Deshalb wurde ja auch darauf verzichtet, die Parkplätze am Impfzentrum kostenpflichtig zu machen. Niemand sollte durch Parkgebühren abgeschreckt werden, ein Impfangebot anzunehmen. Warum aber hat man es in Kauf genommen, dass Menschen dadurch vor Hürden gestellt werden, indem die Fahrt mit dem ÖPNV zum Impfzentrum nicht ebenfalls kostenfrei ist?
Ich befürchte ein Grund dafür ist, dass vielen Verantwortungsträgern ganz einfach die Vorstellungskraft fehlt, dass es viele Menschen gibt, für die es nicht selbstverständlich ist, überall mit dem Auto hinzufahren.
Im Übrigen "fasele" ich nicht: Die Argumente sind von mir klar benannt und wenn Sie Probleme damit haben, die nachvollziehen zu können, dann liegt das möglicherweise daran, dass Ihnen die Vorstellungskraft dafür fehlt, dass es für sehr viel mehr Menschen die "Windschutzscheiben-Perspektive" nicht gibt. Und ÖPNV etwas ist, das richtig ins Geld geht.
Dass Sie sich über das Lockvogel-Angebot "Bratwurst kostenfrei dazu" ärgern, das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber für ÖPNV-Nutzer muss wie für die Auto-Nutzer Kostenfreiheit gelten. Und wer mit dem Fahrrad kommt, der darf gerne auch eine Apfelschorle zum Durstlöschen erhalten.