Bevor du über neue Kriege spekulierst, muss der jetzige erst mal gestoppt werden. 
Alice Schwarzer hatte in ihrem offenen Brief an Scholz dazu aufgefordert.
Und wurde dafür heftig kritisiert. Unter anderem von Anton Hofreiter:
"Zu den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sagt Schwarzer: „In Wahrheit wird zwischen Russland und den USA verhandelt.“ Daraufhin wirft Hofreiter der Feministin russische Propaganda vor."
Der Tagesspiegel vom 2.5.2022
Dass Schwarzer so weit daneben nicht lag, wie Hofreiter kritisiert, zeigt diese Nachricht, ebenfalls aus dem Tagesspiegel: "Die ranghöchsten Militärs der USA und Russland haben miteinander telefoniert. Das lässt aufhorchen. Ein neues Kosten-Nutzen-Kalkül ist notwendig. (...) Auf amerikanische Initiative hin hätten US-Generalstabschef Mark Milley und sein russischer Kollege Waleri Gerassimow miteinander „über sicherheitsrelevante Fragen von gegenseitigem Interesse“ telefoniert, wie es diplomatisch verklausuliert hieß. Näheres wurde nicht bekannt."
Tagesspiegel vom 20.5.2022, https://www.tagesspiegel.de/politik/souver…435373ae6ff132e
Von Interesse ist auch dieser Hinweis aus dem Artikel:
"Ohnehin wird in US-Medien sehr viel intensiver als in Deutschland über die Bedingungen und Möglichkeiten einer diplomatischen Lösung des Konflikts diskutiert."
Es scheint, dass Melnyks Kampagne zur Geschichtsdeutung des deutschen Angriffskrieges auf die Ukraine in Deutschland den Blick auf eine diplomatische Lösung für die Ukraine vernebelt.
Melnyk wird nicht müde zu betonen, dass Hitlers Angriffskrieg gegen die Sowjetunion 1941 vor allem ein Angriffskrieg gegen die Ukraine gewesen sei. Die Ukraine jedoch war 1941 ein fester Bestandteil der Sowjetunion.
Für Melnyk ist es freilich wichtig, den Vorgang so darzustellen, dass angeblich eigentlich die Ukraine von Hitler überfallen wurde und nicht so sehr Russland. Dadurch erhofft Melnyk ein Schuldgefühl auslösen zu können, durch das sich Deutschland verpflichtet fühlen soll, möglichst vollumfänglich mit möglichst vielen Waffen aller Art die Ukraine zu unterstützen. Außerdem hofft Melnyk, ein entsprechendes Schuldgefühl der Deutschen gegenüber Russland abschwächen zu können, das seiner Meinung nach der Grund dafür gewesen sei, dass Deutschland seit mehreren Jahrzehnten mit einer "Wandel durch Handel"-Politik Russland begegnete. Eine Politik übrigens, die maßgeblich mit dazu beigetragen hat, dass die Ukraine 1991 ein selbstständiger Staat werden konnte.