Beiträge von Ullie

    Mein Stickeralbum ist seit einigen Tagen auch mit dem Triple komplettiert.
    Der Booster hatte es aber in sich. Ich hab mich zuletzt mit Schweinegrippe so schlecht gefühlt wie nach Moderna.
    War aber innerhalb von 24 Stunden wieder vorbei.

    Vorsichtshalber kannst du die bei dir beobachteten Nebenwirkungen beim damit beauftragten Paul-Ehrlich-Institut melden:

    Paul-Ehrlich-Institut - Meldeformulare / Online Meldung

    Ich finde das schon ziemlich heftig, was du beschreibst und bin froh, dass es sich bei mir um ein leichtes Ziehen am Arm handelte, das nach zwei Tagen wieder ganz weg war.

    Du hast oben geschrieben, dass in Deutschland noch nie die belohnt wurden, die sich ohnehin so verhalten.

    Bei der Mütterrente ist aber genau das passiert: deren Situation wurde rückwirkend auch für die verbessert, deren Kinder längst erwachsen sind.

    Im Prinzip hast du recht, aber das mit der "Mütterente" hat einen sehr speziellen Beigeschmack:

    Die Mütterente gibt es noch nicht all zu lange und sie hat etwas damit zu tun, dass seit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung das Familienmodell Frau bleibt zu hause und kümmert sich um die Kinder, nicht mehr als so selbstverständlich zu erbringende altruistische Lebensleistung betrachtet wird, wie das in der reaktionären Familienpolitik der BRD jahrzehntelang der Fall gewesen ist. Und wie es leider heute noch vielfach der Fall ist. (Stichworte: fehlende Kindertagesstätten-Ganztagsplätze, fehlende Ganztagsschulen, fehlende Ferienbetreuung)

    So gesehen ist die "Mütterrente" eine absolute Billiglösung. Denn den Eltern, die gezwungen waren, ihren Beruf ganz oder teilweise aufzugeben, um die Kindererziehung mehr oder weniger alleine zu wuppen, weil ohne staatliche Angebote (Kinderkrippen, Ganztagskindergarten, Ganztagsschule), denen fehlen oft mehrere Jahre Renteneinzahlung. Da ist die Mütterente eigentlich keine soziale Leistung, sondern eine geringfügige Ausgleichszahlung dafür, dass die betroffenen Eltern beruflich oft so viel kürzer treten mussten, dass sich das negativ auf die Rente ausgewirkt hat.

    In dem ursprünglich von Pepschmier verlinkten Artikel aus der SZ

    Olching: Debatte über Vekehrssicherheit nach Unfall mit Elfjährigen
    Ob und wie der Übergang an der Ecke Feursstraße und Ferdinandstraße umgestaltet werden kann, ist offen
    www.sueddeutsche.de

    wird überhaupt nicht thematisiert, dass es da eine entscheidende Regelung gibt, die die Gesundheit und das (Über-)Leben der Fahrgäste schützen soll vor einer Schädigung durch Autos, die an dem haltenden Omnibus vorbeifahren.

    Dieses Bild zeigt, dass leider an vielen Bushaltestellen der Omnibus hält, ohne das Warnblinklicht einzuschalten. Das bedeutet für den nachfolgenden KFZ-Verkehr, dass er vorsichtig an dem Omnibus vorbeifahren darf, wie es im Bild zu sehen ist. Dabei gilt 30 km/h noch als vorsichtig, vermutlich weil dabei der Fußgänger (wie hier auf dem Bild) noch einigermaßen reelle Überlebenschancen hat, wenn er unvorsichtigerweise vor das Auto läuft. Im Prinzip muss der Autofahrer natürlich für den Fußgänger bremsen. In dem Fall dürfte es jedoch bei Tempo 30 nur eine geringe Aussicht geben, dass das Fahrzeug noch rechtzeitig stoppt.

    Dieses Foto zeigt den Bus mit eingeschaltetem Warnblinklicht: (Wurde von mir eingezeichnet.)

    In dem Fall gilt, dass der nachfolgende KFZ-Verkehr nur mit Schrittgeschwindigkeit an dem haltenden Bus vorbeifahren darf. Und der Fahrer muss jederzeit bremsbereit sein und Fußgänger, die plötzlich auftauchen vorbeigehen lassen.

    Und das gilt auch für den Gegenverkehr!

    Wer wirklich eine Verkehrswende will, der kann gar nicht anders als die geltende StVO so zu verändern, dass grundsätzlich Linienbusse und Schulbusse nicht überholt werden dürfen und an Bussen, die an Haltestellen halten, grundsätzlich nicht vorbei gefahren werden darf.

    Denn diese ganze "Firlefanz" wie

    "mit Warnblink" gegenüber "ohne Warnblink",

    "vorsichtig" gegenüber "Schrittgeschwindigkeit"

    und "bremsbereit" gegenüber "Fußgänger hat Vorrang",

    das überfordert die Verkehrsteilnehmer*innen und ausbaden müssen es die Fahrgäste des ÖPNV, die bei der geltenden Rechtssprechung viel zu leicht und viel zu oft totgefahren werden.

    Was die Kommunen jetzt schon machen können, das ist an möglichst vielen oder an allen Bushaltestellen das Halten mit eingeschaltetem Warnblinklicht anordnen. Im Falle einer Pauschallösung, also Warnblinklicht an allen Bushaltestellen, ist jedoch umgehend damit zu rechnen, dass Autofahrer mit ihren Lobbyvereinen im Rücken versuchen werden diese pauschale Regelung wegzuklagen. Diese ganze "Kinderkacke" könnte man sich sparen, wenn der Gesetzgeber im Sinne einer Verkehrswende generell anordnet: Linienbusse und Schulbusse und ihre Fahrgäste genießen Vorrang vor dem Individualverkehr.

    Vielen Dank für den Hinweis, mkossmann.

    In meiner Fotosammlung habe ich das Foto entdeckt, das ich nach meiner Erinnerung an der selben Stelle wie das Zeitungsfoto, aber vermutlich zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommen habe:

    Auf der streetview-Aufnahme von 2008 sieht man dagegen an derselben Stelle noch nichts von der Fahrradstraßenausschilderung. Damals war die Kleefelder Straße Teil einer Tempo-30-Zone.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Erst später als 2008 wurde die Kleefelderstraße Fahrradstraße.

    Nach meiner Erinnerung habe ich das Foto zu einem Zeitpunkt aufgenommen, als bereits das Gericht entschieden hatte, dass in der Fahrradstraße Kleefelder Straße etwas getan werden müsse, um die Fahrradstraße vor Auto-Durchgangsverkehr zu schützen. Da hatte dann die Verkehrsverwaltung per Baustellenbeschilderung erst mal dafür gesorgt, das von der Plathnerstraße aus kein KFZ-Verkehr mehr in die Kleefelderstraße reinfährt.

    Allerdings frage ich mich gerade, ob denn Zeichen Zeichen 260, Verbot für Kraft­fahrzeuge [Zeichen 260], das richtige Schild an dieser Stelle ist, oder ob da nicht vielmehr ein Zeichen 267 [Zeichen 267]+ [Zusatzzeichen 1022-10] , Verbot der Einfahrt+ Fahrräder frei, da hingehört?

    Da es eine Fahrradstraße ist und das Zeichen 244, Beginn einer Fahrradstraße [Zeichen 244], eigentlich ausreichend deutlich macht, dass hier keine KFZ reinfahren dürfen, sollte das Schild Fahrradstraße eigentlich ausreichen um die Einfahrt von KFZ zu unterbinden.

    Außerdem würde eine Kombination von [Zeichen 244] + [Zeichen 267] + [Zusatzzeichen 1022-10] auch sehr merkwürdig wirken.

    Andererseits dürften viele Autofahrer durch die Autos in der Kleefelderstraße verwirrt sein, die an einer anderen Stelle dort hinein fahren, an der es erlaubt ist. Da nehmen manche Autofahrer nicht wahr, dass der häufig verwendete Zusatz zur Fahrradstraße, nämlich [Zusatzzeichen 1020-30] oder gar KFZ-Verkehr frei, hier bewusst nicht verwendet wurde. Diese Autofahrer nehmen dann an, dass man dort doch mit dem Auto reinfahren darf, wie es ja auch bei sehr vielen anderen Fahrradstraßen der Fall ist. Und sie sehen ja die Autos in der Kleefelder Straße stehen.

    Das ist in Hannover eine sehr verbreitete Ausschilderung bei Fahrradstraßen (KFZ-Freigabe):

    Möglicherweise so verbreitet, dass die Verkehrsverwaltung in den Fällen, in denen es keine KFZ-Freigabe geben soll, es für notwendig erachtet mit [Zeichen 260] extra darauf hinzuweisen.

    Stadt akzeptiert Urteil zu Fahrradstraßen – jetzt fallen erste Parkplätze weg
    Fahrradstraßen müssen Vorteile für Radfahrer bietet: Gegen dieses Urteil legt die hannoversche Stadtverwaltung keine Berufung ein, sondern streicht die…
    www.haz.de

    "Stadt akzeptiert Urteil zu Fahrradstraßen – jetzt fallen erste Parkplätze weg

    Fahrradstraßen müssen Vorteile für Radfahrer bieten: Gegen dieses Urteil legt die hannoversche Stadtverwaltung keine Berufung ein, sondern streicht die Parkplätze auf der Kleefelder Straße. Bis zum Sommer will sie zudem alle etwa 20 weiteren Fahrradstraßen überprüfen. Die Grünen jubeln, die FDP spricht von Diktatur."

    Was in dem Artikel nicht berichtet wird: In der Kleefelder Straße gibt es auf der Häuserseite, auf der Seite, auf der auch Autos parken, einen ca. 1,20 m breiten, hell gepflasterten Streifen, der sich farblich deutlich absetzt von der Fahrbahn und mit einem Betonsteinstreifen auch optisch abgetrennt ist. Die noch vorhandenen "Parkmarkierungen" sind so angelegt, dass die Autos genau auf diesem Streifen parken, obwohl es sich dabei offensichtlich um eine dem Fußverkehr gewidmete Fläche handelt.

    "Selbst wenn die Führerscheinprüfung noch nicht so weit zurückliegt, an die Vorschriften, die an Bushaltestellen gelten, können sich viele Autofahrer im Alltag nicht mehr erinnern. Vor allem, wann und ob man an haltenden Bussen vorbeifahren darf, ist schnell wieder vergessen. Frischen Sie Ihre Kenntnisse auf." Quelle:

    ADAC, Bus überholen: So geht's richtig vom 25.03.2021

    Bus überholen: So geht's richtig
    Für Autofahrer gelten an Bushaltestellen besondere Regeln.
    www.adac.de

    In dem Video wird viele Minuten lang die rechtliche Lage korrekt erörtert.

    Nur ist diese so vielfältig, beinhaltet so viele wenn-danns, Ausnahmen, Sonderfälle usw., dass es niemanden wundern kann, wenn immer wieder solche Unfälle, wie in dem Artikel geschildert, geschehen.

    "Vermutlich haben die wenigstens von uns gerne einen Bus vor der Nase."

    Diese Aussage in Minute 4:05 ist in mehrfacher Hinsicht entlarvend.

    1. Was heißt hier uns?

    Selbst wenn man zugesteht, dass es sich um ein Werbevideo der Autolobby handelt, muss man es noch lange nicht hinnehmen, dass darin so getan wird, als sei es ganz selbstverständlich, dass "wir" und "uns" Menschen sind, die in einem Auto sitzen und von Omnibussen genervt sind, als seien diese Fahrzeuge und die Omnibusfahrgäste so was wie Ungeziefer, von dem man ganz selbstverständlich einfach nur genervt sein darf.

    2. Dass Autoverkehr überhaupt möglich ist, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass sehr viele Menschen mit Bus und Bahn (und Fahrrad) fahren. Wären die auch noch alle mit einem eigenen PKW unterwegs, dann gäbe es auf vielen Straßen noch viel häufiger und viel längere staubedingte Wartezeiten für den MIV.

    3. Logischer Schluss: Die StVO sofort so ändern, dass grundsätzlich jeder Autoverkehr grundsätzlich keinen Omnibus überholen darf und an jeder Haltestelle hinter dem Omnibus wartepflichtig ist. Auch der Gegenverkehr muss anhalten, aussteigende Omnibusfahrgäste genießen denselben Vorrang an Bushaltestellen, wie an Zebrastreifen.

    Unfälle wie der in dem von Pepschmier verlinkten Artikel, müsste es dann nicht mehr geben. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuers…inder-1.5511955

    Es handelt sich bei dieser Fahrradstraße in dem von Fahrbahnradler verlinktem Artikel um dieselbe, die schon einmal Thema eines Threads hier im Radverkehrsforum wurde:

    Hannover: 40 Minuten Blockade in der Fahrradstraße

    Ullie
    20. November 2018 um 11:17

    Wer sowieso Vorbehalte gegenüber einer Impfung hat, wird durch solche Belohnungs-Aktionen doch erst recht misstrauisch. Ich denke da jetzt spontan an Mark Twain und die Geschichte mit dem Lattenzaun.

    Tom muss für seine Tante Polly einen Zaun streichen, aber er hasst diese Arbeit. In der Geschichte gelingt es Tom die in seien Augen ungeliebte Arbeit des Zaun-Streichens an einen anderen Jungen zu übertragen. Den begeistert er für die verhasste Arbeit indem er ihm vormacht, es sei eigentlich keine x-beliebige Arbeit den Zaun zu streichen, sondern mehr so eine Art künstlerische Tätigkeit für die es besonderer Kunstfertigkeit bedarf, und die keinesfalls jeder daher gelaufene Junge zu Stande bringen würde.

    Tom treibt es so weit, dass Ben ihm seinen Apfel schenkt, nur um den Zaun streichen zu dürfen.

    https://www.sos-halberstadt.bildung-lsa.de/dat/cms1001934/images/kinder/Tom.pdf

    So gesehen müsste eigentlich den Leuten, die das Impfen dulden sollen, ein hoher Preis dafür abverlangt werden. Das würde vermutlich nicht funktionieren.

    Ich halte das eher für einen geschickten Schachzug, dass die Gemeinden in Österreich, deren Einwohner eine hohe Impfquote aufweisen können, dafür belohnt werden. Und zwar um so mehr, je höher die Impfquote ist. Das ist ein bisschen so wie "Unser Dorf soll schöner werden". Der Wettbewerb heißt heute übrigens: "Unser Dorf hat Zukunft". Der Titel "Unser Dorf hat Zukunft" passt doch auch ganz gut für den österreichischen Wettbewerb um eine hohe Corona-Impfquote. ;)

    Link zum Wikipedia-Artikel "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft"

    Laut Wikipedia gibt es 2093 Gemeinden in Österreich. Wenn sich die 1,4 Milliarden Euro gleichmäßig auf diese rund 2000 Gemeinden verteilen, dann sind das

    1.400.000.000 : 2000 = 700.000 (entspricht 1.400.000 : 2 = 700.000)

    Bei ganz grob rund gerechnet 10.000.000 Österreichern sind das 5.000 Personen pro Gemeinde.

    Das Geld würde zum Beispiel dafür ausreichen, ein neues Feuerwehrauto zu beschaffen. Zusätzlich wäre noch ein neuer Linienbus drin. Bei Kommunen mit höherer Impfquote ist auch noch mehr drin. Dafür bei anderen mit niedrigerer Impfquote weniger.

    ^^ Wird Kubicki zum Lieblings-Buhmann der Feuerwehrleute? ^^

    Wahrscheinlich beides.

    Freundliche Fahrzeuge lassen die Fußgänger natürlich trotzdem ziehen.

    Diese Übergänge sind eindeutig nicht Vorrangberechtigt, sieht man doch schon an der Gestaltung. Mit Glück ist der Randstein der Insel und der Gehwege auf Fahrbahnniveau.

    Das hab' ich meinem Gesprächspartner auch gesagt. Aber der war sich absolut sicher, in Bremen sei das nicht nur im Sinne von "Autofahrer sind dort freundlicher gegenüber Fußgängern" anders als in den anderen Bundesländern.

    Er meinte ernsthaft das sei dort auch rechtlich anders geregelt, nämlich so, dass Fußgänger*innen vorrangberechtigt gegenüber dem Fahrzeugverkehr seien, wenn sie an einer Querungshilfe mit Mittelinsel die Fahrbahn queren. Auch dann wenn dort kein Zebrastreifen ist. Das hatte ich extra noch mal nachgefragt.

    Mir geht es allerdings so wie dir, ich kann mir nicht vorstellen, das das stimmt. Bin aber leider zu selten in Bremen, um das vor Ort zu überprüfen.

    Das Parlament in Österreich hat heute mit großer Mehrheit für eine Corona-Impfpflicht gestimmt. Die Zustimmung der Länderkammer gilt als gesichert. "Die Regierung agiert mit Zuckerbrot und Peitsche. Denn mit der Impfpflicht wurde auch ein milliardenschweres Paket von Anreizen verabschiedet. Eine Impf-Lotterie soll die Bereitschaft zur Immunisierung steigern. Laut Regierung sind pro Teilimpfung 500 Euro zu gewinnen, die als Gutscheine in der Gastronomie oder im Handel eingelöst werden können.

    Belohnung angekündigt

    Teilnehmen können nicht nur Spätentschlossene, sondern auch jene, die schon geschützt sind. Rund jeder zehnte Stich soll so belohnt werden.

    Für Gemeinden mit einer Impfquote von 80 Prozent werden insgesamt 75 Millionen Euro ausgeschüttet, bei 85 Prozent 150 Millionen, und bei 90 Prozent 300 Millionen Euro. In Summe stünden bis zu 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Kanzler Karl Nehammer von der konservativen ÖVP."

    Die Zeit vom 20.1.22

    Corona-Pandemie: Österreich führt Corona-Impfpflicht ein
    Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Corona-Pandemie“. Lesen Sie jetzt „Österreich führt Corona-Impfpflicht ein“.
    www.zeit.de

    Hab' ich was verpasst? Nach meiner Wahrnehmung wurden diese flankierenden Maßnahmen einer Impfpflicht in dieser Dimension bisher noch nicht diskutiert, zumindest nicht in Deutschland. Ist das denn in Österreich schon länger so im Gespräch? Oder war das ein gelungener Überraschungscoup?

    Besonders die sog. "Querungshilfen", wo wirklich niemand anhält und du auf die Gnade Gottes angewiesen bist, dass mal kein Auto kommt, sind eine Beleidigung meiner Intelligenz.

    Ich hatte mich kürzlich mit jemandem unterhalten, der behauptete, dass in Bremen an Fußgänger-Querungshilfen mit Mittelinseln die Fußgänger vorrangberechtigt seien genau wie an einem Zebrastreifen.

    Bild von einer Fußgänger-Querungshilfe mit Mittelinsel:

    https://www.berlin.de/imgscaler/W1xSMQFOXCuw6nrC1vuLFBhqE8Qz3myzt5ScJyUL0Ns/textbildbreit/L3N5czExLXByb2Qvc2VuL3V2ay9fYXNzZXRzL3ZlcmtlaHIvdmVya2VocnNwbGFudW5nL2Z1c3N2ZXJrZWhyL2luZnJhc3RydWt0dXIvbW9iaWxpdGFldC1sb2htdWVobGVuYnJ1ZWNrZV9taXR0ZWxpbnNlbC5qcGc.jpg

    Wollte der mich veräppeln, oder wurde er von jemandem veräppelt?

    Meines Wissens nach ist das Bevölkerungswachstum quasi gestoppt. Denn die Zahl der Kinder steigt bereits seit einigen Jahren nicht mehr.

    Das aktuelle Wachstum kommt nur noch daher, dass die älteren Jahrgänge noch mehr werden. Aber dieser Effekt ist endlich.

    Für die "Mär" vom Erhalt eines hohen Wohlstand-Niveaus durch Schrumpfung der Weltbevölkerung ist es eigentlich unerheblich, ob wir derzeit auf der Welt mehr Menschen werden oder bereits dabei sind, weniger zu werden.

    Es sind mindestens zwei Betrachtungen wichtig:

    Wollen wir das überhaupt, nämlich "weniger werden"?

    Und würde es überhaupt funktionieren, nämlich die Steigerung und/oder die weltweite Verbreitung eines hohen Konsum-Niveaus?

    Ich sehe da die große Gefahr, dass eine Entwicklung in Gang gesetzt wird, bzw. fortgesetzt wird, bei der immer mehr oder gar nur noch der Konsum pro Kopf als Gradmesser für eine gelungene wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung als Parameter akzeptiert wird. Das wurde unter anderem von Erich Fromm so dargestellt:

    "Fromm skizziert in „Haben oder Sein“ eine Analyse der westlichen Gesellschaft, die aus seiner Sicht zunehmend vom Streben nach Besitz, vom fassadenhaften, markt- und konsumorientierten „Haben“ dominiert wird. Dem stellt er die Geisteshaltung des seelischen „Seins“ gegenüber, eine Haltung, in der Besitztümer keine Rolle spielen, und beruft sich auf zahlreiche philosophische und religiöse Ansätze, die diese Haltung befürworten, darunter Buddha, Jesus und Meister Eckhart."

    Haben oder Sein – Wikipedia

    Wir dürfen nicht noch mehr werden, sondern weniger. Und zwar schleunigst.

    Ich bin mir sicher, das ist zu kurz gedacht.

    Es ist meines Erachtens eine bequeme Ausrede am viel zu hohen Energieverbrauch und der mangelhaften nachhaltigen Form des Wirtschaftens in der jetzigen Form der indirekt so genannten "entwickelten" Länder festzuhalten.

    Fakt ist doch, dass dort jede Menge Fehlentwicklungen stattgefunden haben. Jetzt so zu tun als seien die sogenannten Entwicklungsländer daran Schuld, dass wir uns über Energiesparen Gedanken machen müssen, vertuscht die Ursachen und soll diejenigen entlasten die derzeit profitieren von einer prosperierenden Industriegesellschaft, die grenzenloses Wachstum für unverzichtbar hält.

    Und wie soll das "immer weniger werden" überhaupt funktionieren? bpb vom 28.1020

    "Ein Kind pro Familie – das war in der Volksrepublik China von 1979 bis 2015 die Regel. Mit dieser Maßnahme wollte die chinesische Regierung dem Bevölkerungswachstum entgegenwirken. Doch die strikte staatliche Geburtenkontrolle, die sogenannte Ein-Kind-Politik, brachte neben einem Rückgang der Geburtenrate auch sehr problematische Folgen mit sich: selektive Abtreibungen von Mädchen, Millionen Kinder, die nicht registriert wurden und eine Überalterung der chinesischen Gesellschaft. Seit fünf Jahren ist es Paaren nun erlaubt, zwei Kinder zu bekommen. Auch wird diskutiert, ob die Kinder-Beschränkungen ganz fallen sollten."

    Vor 5 Jahren: Ende der Ein-Kind-Politik in China | bpb
    Im Oktober 2015 brach China mit seiner Ein-Kind-Politik. Seitdem dürfen Paare zwei Kinder bekommen. Doch der erhoffte Geburtenzuwachs blieb bislang aus.
    www.bpb.de

    Entscheidend wichtig ist dabei unter anderem ein funktionierender Sozialstaat, der eine Versorgung im Alter besser gewährleistet, als eine reichhaltige Schar von Nachkommen.

    "Ein Viertel der regelmäßigen Au­to­fah­re­r:in­nen ist grundsätzlich nicht bereit, künftig häufiger den öffentlichen Verkehr zu nutzen und das Auto stehen zu lassen.", heißt es in dem von Malte verlinkten taz-Artikel.

    Während ich das so lese kommt mir der Gedanke, ob möglicherweise eine hohe Übereinstimmung dieser Personengruppe mit Impfgegnern oder Impfpflichtgegnern besteht.

    Meine These: Bei Impfgegnern oder Impfpflichtgegnern spielt als Motivation häufig ein sehr großes Misstrauen gegen gemeinschaftlich organisierte und staatlich geförderte oder unterstützte Angebote eine große Rolle.

    Es wird natürlich derzeit häufiger darüber berichtet, dass die Impfpflichtgegner von heute schon in den Startlöchern stehen, wenn es darum geht, gegen Maßnahmen zur Klimawende zu agitieren und Lügen und Hetze zu verbreiten.

    Möglicherweise verhält sich die Sache so: Wer regelmäßig den ÖPNV benutzt, der macht zwangsläufig die eine oder andere schlechte Erfahrung. Das ist beim Autofahren nicht anders.

    Beim ÖPNV passiert es möglicherweise schneller, dass "die da oben" als die Bösen gebrandmarkt werden, die Schuld am eigenen Unglück seien. Oder es eben nicht sein sollen, "weil man das ja weiß", das von "denen da oben" immer nur Schlechtes kommt, zeige ich denen "den nackten Finger", wo's nur geht.

    Beim Autofahren werden dagegen nicht die da oben sondern konkrete Einzelpersone ins Visier genommen. Dieser blöde "Oppi" der so lahm vor sich hin "zuckelt" und damit den Verkehr aufhält, oder dieser leichtsinnige Fußgänger, der ohne auf den Verkehr zu achten einfach auf die Fahrbahn tritt usw.

    Wer solche Erlebnisse nicht aushält, dass mal etwas nicht hundertfünfzigprozentig glatt läuft und ein Umweg gefahren werden muss, oder auf einen Anschlusszug gewartet werden muss, der kann auch nicht damit leben, dass eine Impfung die Gefahr von Nebenwirkungen (und seien sie noch so gering) beinhaltet.

    ... aber ich habe manchmal den Eindruck, die einzig relevante Gefahrenquelle wäre tatsächlich der Kraftverkehr.

    Dabei wird in der Regel unterschätzt, dass die Zahl der im Straßenverkehr schwerverletzten und getöteten Kinder am höchsten ist, wenn sie als Mitfahrer im Auto verunglückten. Zumindest bei Kindern im Vorschulalter ist das so. Erst danach ändern sich die Zahlen zu Ungunsten von Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen. "Die Zahlen aus Wiesbaden bestätigen, dass Kinder bis zu ihrer Einschulung am meisten gefährdet sind als Mitfahrer im Auto und Kinder ab 10 Jahren als Radfahrer. Grundschüler verunglückten zu 40,4 Prozent als Mitfahrer im Auto, zu 28,7 Prozent als Fußgänger und zu einem guten Viertel als Radfahrer (25,0 Prozent)."

    Giftige Pflanzen sind übrigens auch nicht zu unterschätzen! Aber viele Kinder sitzen mehr zuhause und im Auto, als dass sie sich draußen aufhalten. https://www.br.de/nachrichten/wi…flanzen,ScZLu7t

    Ist ein Klein-Kind auf einem "Fahrrad" ein Fußgänger oder ein Fahrradfahrer?

    Die StVO besagt ja, dass Fahrradfahrer*innen keinen Vorrang am Zebrastreifen genießen, wie er für Fußgänger*innen gilt.

    Unabhängig davon berechtigt das natürlich keinen Autofahrer, am Zebrastreifen einen Fahrradfahrer gewaltsam an der Weiterfahrt zu hindern, indem er mit einem gefährlichen Fahrmanöver gestoppt wird.

    Aber ein kleines Kind auf einem "Fahrrad" bis zum Alter von (4, 5 oder 6 Jahren?) ist das rechtlich gesehen überhaupt ein Fahrradfahrer oder eben ein Kind, das mit einem Spielzeug unterwegs ist?

    Bei einem solchen Kinderspielzeug käme ja auch keiner auf die Idee, es als ein richtiges Auto zu bezeichnen:

    Das Ding hat tatsächlich einen Motor und ein Kind kann damit in Schrittgeschwindigkeit fahren.

    Als pädagogisch wertvoll würde ich es allerdings nicht bezeichnen.

    Vermutlich ist ein Kind in so einem Spielzeugauto tatsächlich auch vorrangberechtigt an einem Zebrastreifen. ""Richtige" Autofahrer müssten dem Kind Vorrang gewähren." (Mal völlig unabhängig davon, dass man so oder so keinesfalls ein Kind gefährden darf.)

    Manche Impfpflichtgegner meinen, sie hätten jetzt mit der angeblich "harmlosen" Omikron-Variante Oberwasser gewonnen.

    In der Omikronwelle: Was bringt eine Impfpflicht?
    Die Infektionszahlen explodieren - wegen Omikron. Stecken sich jetzt alle an, wandelt sich das Virus immer weiter? Auch wenn die Impfung immer noch vor…
    www.ardmediathek.de

    In der Diskussionssendung hart aber fair vom 17.1.2022, (Minute 25:15 bis 25:45)

    kommt Bundesgesundheitsminister Lauterbach zu Wort und gibt zu Bedenken, dass eine Ansteckung mit der Omikron-Variante des Coronavirus voraussichtlich keinen Schutz bietet vor der Delta-Variante, die sich dann im Herbst mit Macht zurückmelden könnte, wenn nicht jetzt mit der Impfpflicht gegengesteuert wird.

    So gesehen sind die Beiträge der FDP-Frau, die in der Sendung als Impfpflicht-Gegnerin auftritt, verharmlosend. Ihre Stellungnahmen erinnern mich so ein bisschen an die FDP-Aussage zu einem generellen Tempolimit auf Autobahnen.

    Wir wissen ja gar nicht, ob mehr Impfungen einen so viel besseren Gesundheitsschutz gewährleisten, dass eine Impfpflicht gerechtfertigt ist.

    Wir wissen ja gar nicht, ob ein generelles Tempolimit von 130 auf den Autobahnen einen so viel besseren Unfallschutz, Umweltschutz, und Klimaschutz gewährleisten, dass eine generelles Tempolimit von 130 km/h (in den Augen der FDP eine Pflicht zum Langsamfahren) gerechtfertigt ist.