Schluss mit Gehwegradeln in der Gertigstraße
In der Gertigstraße findet kein Gehwegradeln statt. Vielmehr steht dort ein Angebotsradweg zur Verfügung, der allerdings viel zu schmal ist, um konfliktfrei mit dem Fußverkehr gut und schnell Fahrrad fahren zu können. Ich halte nichts davon, das Wort Gehwegradeln zu benutzen für Fahrradfahrer*innen, die einen Angebots-Hochbordradweg benutzen. Auch in dem verlinkten Morgenpost-Artikel wird der Begriff nicht benutzt.
Allerdings hätte in dem Morgenpost-Artikel gerne erwähnt werden können, warum denn Fahrradfahrer*innen nicht heute schon die Möglichkeit nutzen, auf der Fahrbahn zu fahren.
Link zu googlestreetview von 2008 Gertigstraße mit Fußgängerin:
Und noch ein Link mit einer Radfahrerin, die kaum Platz hat auf dem ohnehin viel zu schmalen Radweg, weil die Bügel, die aufgestellt wurden, um ein Zuparken des Radweges zu verhindern, benutzt werden, um Fahrräder daran anzuschließen:
In dem Morgenpost-Artikel wird darüber berichtet, dass die Gertigstraße jetzt Fahrradstraße werden soll.
Alles was Autofahrer "erschrecken" könnte und in der Regel zu wütenden Autofahrerprotesten führt, wird nicht erwähnt. Zum Beispiel, dass dann zukünftig Tempo 30 in der Gertigstraße gilt. (Vielleicht ist das aber auch schon so, auf den streetview-Bildern von 2008 kann man davon nichts erkennen.)
Ob von den viel zu vielen Parkplätzen welche aufgehoben werden, geht aus dem Artikel nicht hervor.
Sicher ist es eine gute Idee, einige Autostellplätze zu Fahrradstellplätzen umzuwandeln.
Auf diesem Streetview-Bild von 2008 kann man sehen, dass bereits 2008 ein Teil der Autostellplätze zumindest tagsüber nur zum Halten benutzt werden durften:
So was wird leider selten energisch genug kontrolliert, sodass dann Halteplätze zum Dauerparken benutzt werden und der Lieferverkehr auf der Fahrbahn hält. So was schmälert das Fahrradfahr-Erlebnis in einer Fahrradstraße.
In jedem Fall bleibt es spannend, welche gestalterischen Maßnahmen dazu beitragen werden, die Gertigstraße erkennbar zu einer Fahrradstraße aufzuwerten. Das Fahrradfahren auf einem viel zu schmalen und konfliktträchtigen Angebots-Fahrradweg wird dann hoffentlich der Vergangenheit angehören.