Beiträge von Ullie

    Ich hatte geschrieben, dass Pedelecs Menschen dazu anreizen, schneller zu fahren als die üblichen 15-20 km/h, die die meisten Menschen fahren, die einen Radweg benutzen, wenn er vorhanden ist und in einem guten Zustand ist. Und ich habe geschrieben, dass die Benutzung eines Pedelecs sehr leicht dazu verleiten kann, auch dann schneller zu fahren als 15-20 km/h, wenn die gewählte Route weniger gut ist. Zum Beispiel dann, wenn sie durch einen verkehrsberuhigten Bereich führt oder auf so ausgeschilderten Wegen: [Zeichen 240] oder [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] . Oder wenn bei einem [Zeichen 241-30] die Verkehrsflächen jeweils zu schmal sind.

    Wenn du schreibst:

    Noch so eine bloße Behauptung. Ich kann im Alltag nicht feststellen, dass Pedelecs ständig an der 25km/h-Grenze betrieben werden.

    Dann ist es doch auch kein Problem, dass Pedelecs statt bei 25 km/h schon bei 20 km/h mit der Motorunterstützung aufhören. Wenn es ohnehin nicht so oft vorkommt, dass die 25 km/h damit gefahren werden.

    Und wer schneller fahren will, der fährt ein S-Pedelec. Da setzt die Motorunterstützung erst bei 45 km/h aus. Das ist für Radwege verboten. Aber damit darf auf der Fahrbahn gefahren werden.

    Darüber hinaus fände ich es sehr wünschenswert, wenn die Radwege-Benutzungspflicht aufgehoben würde. Es sind zwar nur relativ wenige Fahrradfahrerinnen, die deutlich schneller als mit den üblichen 15 bis 20 km/h unterwegs sind, aber die hätten dann ganz legal die Möglichkeit auf der Fahrbahn zu fahren. Besonders bei den gezeigten Beispielen dürfte es den schnelleren Fahrrdfahrer*innen sehr entgegenkommen, wenn sie ordnungsgerecht auf der Fahrbahn fahren dürften.

    Und der Unterschied zum normalen Fahrrad besteht jetzt genau worin?

    Das kann ich dir sagen:

    Bei einem normalen Fahrrad ist die gefahrene Geschwindigkeit bei den meisten Menschen deutlich niedriger als bei einem Pedelec. Und würde es eine deutlich bessere Radfahrinfrastruktur geben, die auch langsame potenzielle Fahrradfahrer*innen anlockt, dann wären noch mehr Fahrräder langsamer unterwegs.

    Fahrradfahrer*innen, die in einem verkehrsberuhigten Bereich oder in einer Fußgängerzone mit Fahrradfreigabe zu schnell fahren, würden vermutlich mit einem Pedelec noch deutlicher zu schnell fahren.

    Den Einzelfall betrachtet ist es natürlich gleich, ob jemand mit einem Pedelec mit 25 km/h durch den verkehrsberuhigten Bereich fährt oder ob das jemand ohne E-Motor-Unterstützung macht. Aber in der Summe macht sich das in jedem Fall negativ bemerkbar, wenn immer mehr Fahrradfahrer*innen in einem verkehrsberuhigten Bereich mit 25 statt 15 km/h durchfahren.

    • Radkutsche Rapid
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    • Larry vs. Harry Bullitt

    Ich denke bei 30km/h braucht man noch keine Pflichtversicherung und Mofa-Berechtigung. Alles viel zu viel Bürokratie, die die Menschen davon abhält Fahrrad zu fahren.

    30km/h sind sind auch für normal fitte Menschen auf nicht-unterstützten Rädern keine große Schwierigkeit.

    Es muss halt in die Köpfe der Fahrer, dass sie angepasst zu fahren haben. Und man müsste immer und überall befürchten, dass man erwischt wird, sollte man dies nicht tun. An Letzterem mangelt es ja leider, und darum klappt das mit Ersterem nicht.

    Mehr Bürokratie und Hürden helfen dabei aber nicht.

    Das sind Pedelec-Transport-Zweiräder und ein Dreirad mit Neigetechnik, die du gefahren hast. Mit einem Pedelec-Transport-Zweirad habe ich auch schon mal eine ganz kleine Probefahrt gemacht. Ohne Zuladung außer meinen eigenen Pfunden.

    Die gehen ab wie "Schmidts Katze", ohne dass man sich beim Pedalieren irgendwie anstrengen müsste. Selbst bei einer leichten Steigung hatte ich das Gefühl, dass das Fahrrad sehr kraftvoll beschleunigt, obwohl ich dazu kaum einen Eigenbeitrag geleistet habe.

    Der Motor bei einem solchen Transport-Pedelec ist noch mal kräftiger ausgelegt als bei dem Pedelec, das ich für eine längere Probefahrt benutzte. Das war ein Lehmkuhl P2.2:

    Die Transport Pedelecs haben ja deshalb einen stärkeren Motor, damit sie auch schwere Lasten bewegen können. Aber ohne Transportlast gefahren beschleunigen sie auch sehr stark. Ich finde, solche Fahrräder problematisch auf den herkömmlichen Fahrradwegen, auch dann, wenn diese Fahrradwege den aktuellen Breiten-Vorgaben entsprechen. Mit Tempo 25 max. geht vielleicht grade noch so. Lieber wäre mir Tempo 20 max. Dann aber so, dass die maximale Tretunterstützung schon beim Annähern an die 20 km/h nachlässt.

    Ich glaube auch nicht, dass "normal-fitte" Menschen keine großen Schwierigkeiten haben, auf nicht unterstützten Rädern Tempo 30 zu fahren. Allerdings ist das auch eine Frage, wie du "normal fit" definierst.

    Aus Sicht eines Radsportlers oder Sportmediziners ist "normal fit" etwas ganz anderes als wenn du den Fitness-Durchschnitt der Bevölkerung zugrunde legst. Und deine Aussage würde sehr viele Menschen davon abhalten, mit dem Fahrrad zu fahren, wenn man ihnen ständig unter die Nase reiben würde: "Ein "normal fitter Mensch" schafft mit dem Fahrrad Tempo 30 ohne große Schwierigkeit."

    Zunächst mal die gute Nachricht:

    "Eine große Mehrheit der Bevölkerung erfreut sich guter Gesundheit. 69 Prozent der Frauen und 72

    Prozent der Männer bewerten ihre Gesundheit als sehr gut oder gut."

    Allerdings:

    "Bei den ab 65-Jährigen geht es noch knapp 50 Prozent der Frauen und 54 Prozent

    der Männer sehr gut oder gut."

    Und:

    "Aber auch chronische Krankheiten treten häufig in der Bevölkerung auf. Etwa 20 Prozent der unter

    30-jährigen Frauen und 18 Prozent der gleichaltrigen Männer geben an, von mindestens einer

    chronischen Krankheit betroffen zu sein. Bei den ab 65-Jährigen sind es 58 Prozent der Frauen und

    55 Prozent der Männer.

    Gut ein Zehntel der Befragten ist gesundheitlich erheblich eingeschränkt."

    RKI von 2014

    https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/GEDA12.pdf?__blob=publicationFile

    An den Daten sieht man, dass besonders die älteren Menschen häufig von Fitness-Einschränkungen betroffen sind. Aber auch bei jüngeren Menschen sind rund ein Drittel nicht so richtig fit. Sollen die jetzt alle aufs 30 km/h E-Bike steigen, um mit denen mithalten zu können, die du als "normal fit" bezeichnest? Da bin ich aber entschieden dagegen. Denn das würde erst recht Hürden schaffen. Dann lieber bürokratische Hürden für jene, die gerne mit Tretunterstützung fahren, die mehr unterstützt als Tempo 25 km/h (ich selbst würde bei Pedelecs schon bei 18 - 20 km/h abriegeln).

    Leider habe ich aus der Studie nicht heraus lesen können, ob die rund zwei Drittel der Menschen, die ihre Gesundheit mit Gut bewerten, tatsächlich keine großen Schwierigkeiten haben, mit einem Fahrrad ohne Hilfsmotor Tempo 30 (über einen längeren Zeitraum als 5 Minuten) zu schaffen. Ich vermute, dass das nicht der Fall ist. Es sei denn mit kräftigem natürlichem Rückenwind.

    Automobilität grenzt aus, nämlich die Menschen, die kein Auto zur Verfügung haben oder bewusst kein Auto fahren wollen. Fahrradmobilität darf nicht ausgrenzen, besonders die nicht, die langsam Rad fahren. Und das ist die große Mehrheit der Bevölkerung.

    Ich fass es nicht.

    In dem von dir verlinkten Artikel heißt es:

    "Den Straßenraum der Schadowstraße teilen sich verschiedene Nutzer – Besucher, Bummler, Lieferanten und Radfahrer. Für jeden werden Räume definiert: An den Fassaden der Häuser erstrecken sich breite Flanierzonen."

    Auftakt zum Umbau der Schadowstraße - LokalKlick.eu
    Düsseldorf. Für die Neugestaltung ist rund ein Jahr angesetzt – Arbeiten am Kö-Bogen kommen gut voran Eine der umsatzstärksten Einkaufsstraßen der…
    lokalklick.eu

    Vielleicht sind die Fahrverkehr-Zonen nicht klar genug definiert?
    Vielleicht ist es aber auch so, dass der Fußverkehr, wenn er sehr stark präsent ist, den Fahrverkehr still legt?

    Hier ein Link zu einem historischen Foto der Großen Packhofstraße in Hannover. Heute ist sie Fußgängerzone. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Straße zum Zeitpunkt der Aufnahme ebenfalls vom Fußverkehr dominiert.

    Überhaupt ist auf Fotos aus der Zeit vor der dem "Autowahn" der Fußverkehr in vielen Straßen auf den Fahrbahnen unterwegs.

    https://stadthistorie.info/bilder/415-gro%C3%9Fepackhofstr_1900.jpg.jpg

    Meines Wissens hat das damals nicht zu einer exorbitant hohen Zahl von Unfallopfern geführt.

    Hier ein Bild von 1930 aus der Zeit vor dem Autowahn oder bevor der Autowahn so richtig begonnen hatte. In der Shadowstraße war damals Platz genug für Straßenbahn und Fußverkehr. Und die meisten Menschen benutzen die Gehwege rechts und links der Straßenbahnschienen. Möglicherweise halten einige Geschäftsleute nicht viel von Kundschaft, die mit der Straßenbahn kommt und haben deshalb die Pläne für die U-Bahn forciert, die jetzt die Straßenbahn ersetzt. Und die Fahrradfahrenden wollen sie nun mit einem Tempolimit vergraulen.

    Die Schadowstraße ; The Schadow Street - Foto foticon-600-simon-duesseldorf-340-055.jpg | foticon.de - Bilddatenbank für Motive aus Geschichte und Kultur

    Nach mehreren Selbstversuchen mit Lastenpedelecs plädiere ich für ein Limit von 30km/h. Würde dann auch besser zu flächendeckend 30km/h für Kfz in geschlossenen Ortschaften passen.

    Was bist du denn für eines gefahren?

    Das ist eine gute Idee, die ja auch schon heute möglich ist, wenn ein solches Fahrzeug wie ein speed-Pedelec zugelassen ist: "Als Fahrer musst du im Besitz einer Betriebserlaubnis, eines Versicherungskennzeichens sowie eines Führerscheins der Klasse AM oder höher sein. (...) Das Mindestalter zum Fahren eines S-Pedelecs liegt je nach Bundesland bei 15 oder 16 Jahren."

    https://www.kalkhoff-bikes.com/de_de/lexikon/…ine%20Zulassung.

    (Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das zum Beispiel auch für ein Motor-unterstütztes Bakfiets wie auf dem Foto gilt.)

    Gerade das Tempolimit 30 km/h, dass du vorschlägst, ist interessant, denn S-Pedelecs dürfen ja bis zu 45 km/h Motorunterstützung leisten. Man braucht dafür den Führerschein der Klasse AM. Mofas bis 25 km/h dagegen dürfen mit einer Mofa-Prüfbescheinigung (Mindestalter bundesweit 15 J.) gefahren werden.

    Ich fand das immer schon absurd, dass es solche Tempolimits wie 30 für Wohngebiete und 50 innerorts gibt, aber Mofas bis zu 25 km/h und Mopeds bis 45 km/h fahren dürfen. Es hätte doch mehr Sinn gemacht, das aufeinander abzustimmen.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, wie viel davon auf nationaler Ebene geändert werden kann und wie es EU-weit aussieht. Aber so grob gesprochen wären es doch sinnvoll, so wie du es vorschlägst, für schnelle E-Bikes und Cargo-E-Bikes eine Tretunterstützung bis max. 30 km/h festzulegen. Und, das ist meine Ergänzung, eine entsprechende Mofaprüfbescheinigung und Versicherungspflicht für diese Fahrzeuge vorzuschreiben.

    Zumal diese Fahrzeuge ganz schön "monumental" ausfallen können:

    So oder so, muss man wohl genau beobachten, wie sich der Einsatz solcher Cargo-Pedelecs entwickelt und ob es ggf. Sinn macht, eine Versicherungspflicht einzuführen, möglicherweise abhängig davon, ob die Motorunterstützung über 20 km/h liegt. Und das könnte dann auch für übliche Zweirad-Pedelecs gelten, dass sie nur bis 20 km/h Motorunterstützung haben dürfen.

    Für schnellere Fahrzeuge mit Tretantrieb in Kombination mit Motorunterstützung für noch höhere Geschwindigkeiten, müsste man dann nochmal extra gucken, was es an Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

    Auf jeden Fall konnte ich schon bei meiner Testfahrt mit einem normalen Pedelec feststellen, dass das Zuschalten der größten Unterstützerstufe ein Gefühl erzeugt, als würde man gar nicht mehr treten, um damit vorwärtszukommen. Vielmehr fühlte sich das Treten so ähnlich an, als würde es nur zur Steuerung der Motorkraft dienen. So ähnlich wie das Drehen am Gasgriff bei einem Mofa oder Motorrad.

    Und ich vermute, das ist bei einem S-Pedelec noch mehr der Fall. Kann das jemand bestätigen, der es mal ausprobiert hat? Jedenfalls wäre das dann keine Mobilitätsform mehr, die vollständig oder überwiegend auf Muskelkraft basiert. Deshalb ist es gut, dass für Fahrzeuge, die nicht vollständig oder überwiegend auf Muskelantrieb angewiesen sind, Hürden wie zum Beispiel eine Versicherungspflicht gelten.

    In jedem Fall ist es meines Erachtens nicht wünschenswert, wenn Fahrradwege mit S-Pedelecs befahren werden dürfen. S-Pedelecs gehören wie konventionelle Fahrräder auf die Fahrbahn. Für konventionelle Fahrräder jedoch soll es weiter möglich sein, Fahrradwege zu bauen und zu benutzen. Ein flächendeckendes Tempo 30 innerorts wird meines Erachtens nicht automatisch dazu führen, dass dadurch das Fahrradfahren auf stark vom Autoverkehr dominierten Fahrbahnen automatisch so attraktiv wird, dass keiner mehr Radwege benutzen will.

    Würde man Fahrradwege für S-Pedelecs freigeben, dann müssten voraussichtlich die Mindestbreiten nach oben korrigiert werden. Das führt dann entweder zu noch mehr Flächenversiegelung :(. Im Idealfall könnte es dazu führen, dass die Fahrbahnen schmaler gemacht werden oder eine von zwei Fahrspuren oder der Park-Streifen zum Fahrradweg wird :). Aber dazu müsste man nicht unbedingt die S-Pedelecs auf die Fahrradwege holen. Und die normalen Pedelecs muss man dafür nicht auf 30 km/h Motorunterstützung aufrüsten.

    FDP jetzt auf einmal doch für Tempolimit, geht doch!

    https://rp-online.de/nrw/staedte/du…er_aid-75480379

    In einem RP-Bericht vom 3.11.21 zur Neugestaltung der Schadowstraße heißt es:

    "So sehr es zu begrüßen ist, den Fahrradverkehr auch in der Innenstadt zu fördern - hier ist Ärger programmiert. Denn der Streifen ist, kaum erkennbar, nur durch Mini-Piktogramme als Radweg gekennzeichnet. Warum dieser nicht wie üblich rot gestaltet wurde, weiß Dr. Eckhart Görner, Seniorchef von Foto Koch auf der Schadowstraße: Die Stadt konnte sich nicht dazu durchringen, die Straße als Fußgängerzone auszuweisen. Rechtlich gilt der Radweg als Fahrstreifen."

    Unterwegs in Düsseldorf: Endlich: Die neue Schadowstraße strahlt!
    Es war ein Marathon Mehr als zehn Jahre Baustelle mussten Düsseldorf und seine Besucher, Geschäftsleute, Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer ertragen.
    www.lokalkompass.de

    Meines Erachtens war es ein Fehler, die Wehrhahn-Straßenbahnlinie unter die Erde zu legen. Das ist einerseits viel zu teuer und diente nicht nur dem Zweck, ein Stück Fußgängerzone einzurichten, sondern an vielen Stellen vor allem dazu, Platz zu schaffen für mehr Autoverkehr.

    Fußgängerzonen mit Straßenbahnverkehr gibt es in vielen Städten. Und das wäre auch in Düsseldorf möglich gewesen. Der Straßenbahnverkehr fährt dann mit niedrigen Geschwindigkeiten in den Fußgängerzonen-Abschnitten. Und der Fahrradverkehr fährt dort, wo auch die Straßenbahnen fahren, ebenfalls mit niedrigen Geschwindigkeiten, in Fußgängerzonen mit Radverkehrsfreigabe gilt Schrittgeschwindigkeit für den Radverkehr. Der ÖPNV darf auch schneller fahren.

    Hier ein paar Bilder von den neuen unterirdischen Straßenbahnhaltestellen der neuen Wehrhahn-Linie, die ich vor wenigen Jahren kurz nach der Fertigstellung machen konnte. Für ÖPNV-Fahrgäste sind diese tiefen Untergrundstationen kein Gewinn. Der Zeitvorteil durch die schnellere Fahrt wird mehr als aufgefressen durch die langen Wege zu den Untergrundhaltestellen.

    Hier ein Foto von einer oberirdischen Haltestelle:

    Hier noch eine Ergänzung: Ein Link zu einer Lokalzeit-Sendung vom 23.2.2022

    Die Sendung zeigt: Es besteht Handlungsbedarf. Aber reicht es wirklich aus, einfach nur den Radweg rot zu färben, wie mehrere Passanten in der Sendung vorschlagen?

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    Gesehen am Deichweg auf der Deich-Innenseite bei Wilhelmshaven:

    Die Lebensgefahr besteht allerdings nicht auf dem Weg selbst, sondern wenn man rechts vom Weg über den Zaun klettern wollte, weil sich dort eine kleine Landebahn für Sportflugzeuge befindet.

    Und es muss eigentlich immer ein Gehweg vorhanden sein bevor ein Radweg angelegt werden darf

    Gegen einseitige Gehwege spricht beides nicht, wenn es bspw. auf der anderen Seite keinen Bedarf gibt, weil bspw. keine Grundstücke zu erschließen.

    Vermutlich beruft sich die Verwaltung genau darauf, weil der Waterlooplatz ja eine öffentliche Grünfläche ist und kein Grundstück im herkömmlichen Sinn.

    Nicht zuletzt dieses Mapillary-Foto zeigt, es gehen dort sehr wohl Fußgänger auf dem Fahrradweg entlang:

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    Rekuperation bedeutet ja dann Radnabenmotor. Wir haben noch so ein älteres Diamant Pedelec mit einem BionX Antrieb - die Leistung die tatsächlich rekupiert werden kann ist sehr überschaubar. Kann ja bei einem 0,25kw Motor auch gar nicht anders sein.

    Ich habe so ein E-Bike mit Rekuperation mal ausprobiert. Ich empfand die Bremswirkung durch die Rekuperation beim Bergabfahren als angenehm. Und es ist ein Verlangsamen, bei dem keine Abnutzung der Bremsen stattfindet.

    Allerdings bin ich auch ein eher vorsichtiger Fahrer, der nicht gerne schnelle Talfahrten mit dem Fahrrad macht. Damit bin ich vermutlich der ideale Pedelec-Typ für viel Rekuperation bei Talfahrten.

    Damit kriegst du aber die offiziell gewünschten "Tausende von Menschen" nicht vom Auto aufs Fahrrad?

    Ich denke: Das Elektromotor-unterstützte 1-Personen-Vehikel ist das Gefährt der Zukunft. Nur eine Frage der Zeit. Wenn auch der letzte Honk murrend eingestehen muss, wie absolut unsinnig es ist, tausende von Kilos an Fahrzeug in Bewegung zu setzen, nur um sich selbst ein paar Kilometer weit zu transportieren.

    Wäre schön, wenn unsere neuen grünen Vertreter-Helden das endlich mal deutlich, laut und unüberhörbar thematisieren würden.

    Was genau sollen die "grünen Vertreter-Helden" denn nun genau thematisieren?

    "Gerade Radschnellwege und Fahrradstraßen sind dafür konzipiert, um mit dem Fahrrad über längere Distanzen schnell von A nach B zu kommen und damit prädestiniert für S‑Pedelecs in der alltäglichen Anwendung, sagt Markus Riese vom E-Pedelec-Hersteller Riese & Müller, der selbst leidenschaftlich gerne mit dem S‑Pedelec unterwegs ist. Besonders drastisch ist die Regelung an Landstraßen, denn hier ist die nominelle Differenzgeschwindigkeit zwischen S‑Pedelecs und Autos deutlich höher als innerorts. Wie es anders gehen kann, zeigt die Schweiz: Dort sind die Radwege für S‑Pedelecs freigegeben und der Verkaufsanteil der Räder liegt bei ca. 20 Prozent des gesamten E‑Bike-Marktes. Anja Knaus vom schweizerischen E‑Bike-Hersteller Flyer kritisiert deshalb die deutsche Rechtslage: „Solange Themen wie die Radwegenutzung nicht gelöst sind, wird sich das S‑Pedelec nicht durchsetzen können.“

    S‑Pedelecs: Änderungen der StVO für Mobilitätswende gefordert
    Die deutsche Straßenverkehrsordnung bremst S‑Pedelecs aus und verhindert die Mobilitätswende. So lautet seit langem ein... mehr
    www.pd-f.de

    Soll Radwege-Infrastruktur also so gebaut und konzeptioniert werden, wie das die Hersteller von S-Pedelecs fordern? In einigen Fällen mag das funktionieren. Aber nicht zu den Bedingungen, wie das zum Beispiel Herr Riese gerne hätte. Fahrradstraßen zum Beispiel sind ohnehin häufig für den KFZ-Verkehr freigegeben, zu denen auch die Speed-Pedelecs mit motorgestützten Geschwindigkeiten bis 45 km/h zählen. Allerdings dürfen die in einer Fahrradstraße oder Zone mit KFZ-Freigabe auch nur max. 30 km/h fahren.

    Und auf Fahrradwegen, auch auf breiten und gut ausgebauten, haben Speed-Pedelecs einfach nichts verloren. Das ist ein Terrain für Muskelkraft-Mobilität. Und ist der Fahrradweg breit genug und sowohl der Fußgänger-Anteil als auch der Radverkehr-Anteil nicht allzu hoch, dann spricht auch nichts gegen [Zeichen 240]. Ist der Fußverkehr und/oder der Radverkehrsanteil höher oder soll ein höherer Anteil angestrebt werden, dann gibt es auch noch diese Möglichkeit: [Zeichen 241-30]

    Aber das eigentliche Ziel muss es sein, den Radverkehr an Stelle des Fahrzeugverkehrs auf die Fahrbahn zu bringen. Und damit meine ich den Muskel-betriebenen Fahrradverkehr, nicht den, bei dem überwiegend ein Hilfsmotor die Kraft erzeugt, um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, die jenseits von den natürlichen Grenzen liegen, die eine Person mit geringer oder mittlerer Konstitution mit einem konventionellen Rad erreicht. Nur so kann Radverkehr massentauglich werden. Auch dann, wenn dabei nicht die Distanzen erreicht werden, die bei stärkerer Motor-Unterstützung oder besonders gutem Training möglich sind.

    Der bekannte Verkehrswissenschaftler Knoflacher warnt immer wieder, zum Beispiel in diesem Zeit-Interview vom 13.9.2007:

    Frage der Zeitung: Ist Autofahren eine Sucht?

    Antwort Knoflacher: "Auf jeden Fall! Das Auto ergreift vom Menschen Besitz. (...)"

    »Das Auto macht uns total verrückt«
    Wir legen immer größere Distanzen zurück, um dieselben Bedürfnisse zu befriedigen. Ein Gespräch mit dem Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher
    www.zeit.de

    Und ich befürchte, dass das bei Motor-unterstützten Fahrrädern ganz genau so der Fall ist, solche Verkehrsmittel beinhalten eine immense Suchtgefahr, wenn nicht ganz deutlich die maximale Motor-Unterstützung auf eine sehr niedrige Geschwindigkeit limitiert ist. Nach mehreren Selbstversuchen mit Pedelecs plädiere ich für ein Limit von 20 km/h (anstatt der bisher üblichen 25 km/h). Wobei mir aufgefallen ist, dass unterschiedliche "Kennlinien" voreingestellt sind oder eingestellt werden können. Nicht gefallen hat mir ein Pedelec-Fahrrad, bei dem erst bei 25 km/h die Unterstützung abbricht, und zwar sehr abrupt abbricht. Angenehmer fand ich Modelle, beziehungsweise Einstellungen, bei denen schon deutlich früher die Motor-Zusatzleistung langsam abnimmt. Und überhaupt sollte das Pedelec eher als Hilfsmittel für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung genutzt werden.

    Deshalb sehe ich das auch eher kritisch, wenn "grüne Vertreter-Helden", die gerne die Vorreiter-Rolle spielen, Publicity-trächtig Radverkehrsinfrastruktur für KFZ wie Speed-Pedelecs (S-Pedelecs) öffnen:

    "Als bundesweit möglicherweise erste Kommune hat Tübingen einen ersten Radweg für S-Pedelecs freigegeben. Dort darf man maximal 30 km/h schnell fahren. Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will weitere Radwege freigeben."

    Boris Palmer gibt den ersten Radweg in Tübingen für S-Pedelecs frei
    Als bundesweit möglicherweise erste Kommune hat Tübingen einen ersten Radweg für S-Pedelecs freigegeben. Dort darf man maximal 30 km/h schnell fahren.…
    www.sazbike.de

    Immerhin wurde für den frei gegebenen Radweg ein Tempolimit von 30 km/h verhängt. Aber so richtig Sinn macht es meines Erachtens nicht, dann dort Fahrräder mit einer Motorunterstützung bis 45 km/h zuzulassen. Allerdings handelt es sich um einen Tunnel, der eine beliebte Abkürzung für Fahrradfahrer ist, und in dem es eine eigene Fußverkehr-Spur gibt:

    Fahr mit bei mapillary:

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    Damit will ich keinesfalls gut trainierte Radsportler ausbremsen. Aber für die sind ja genug Fahrbahnen vorhanden, wo sie mit hohen Geschwindigkeiten fahren können. Und wenn auf einem Radweg oder einem Radschnellweg freie Sicht ist und wenig los ist, dann kann dort bitte, wer das schafft, auch mit 40 km/h pedalieren. Sehr viele Alltagsradler allerdings werden das nicht schaffen. Und es sollen ja auch noch deutlich mehr Alltagsradler werden, im Sinne einer echten Verkehrswende.

    Meine Meinung:

    (...)

    3. Fahrräder haben nichts, absolut gar nichts mit dem Fußverkehr zu tun

    Von solchen "absolutistischen" Aussagen, halte ich nicht viel.

    Fahrradverkehr und Fußverkehr haben ganz im Gegenteil sehr viel gemeinsam:

    Es sind beides Mobilitätsfomen, die nicht Motor-basiert sind. (Ausnahme Pedelec, was für mich übrigens ein Grund ist, für Pedelecs eine niedrigere eingebaute Tempogrenze einzufordern als die jetzt erlaubten 25 km/h.)

    An vielen Orten ist ein gemeinsamer Verkehr von Fahrrädern mit Geschwindigkeiten bis 20 km/h und Fußverkehr durchaus problemlos möglich. Viele Feldwege zum Beispiel können problemlos von Wanderern und Fahrradfahrern gemeinsam benutzt werden. Wege, die ausgeschildert sind mit [Zeichen 250] + [Zusatzzeichen 1022-10] ermöglichen vielerorts Fußgänger*innen und Radfahrer*innen eine gemeinsame Nutzung. Wichtig ist eine Aussperrung des MIV!

    Die Kombination [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10] dagegen ist genauso wie [Zeichen 240] oder [Zeichen 241-30] und [Zeichen 237] an vielen Stellen deshalb angebracht worden, um den Verkehrsraum für den MIV zu maximieren und den Fahrrad- und Fußverkehr an den Rand zu drängen. Das geht gar nicht!

    Die Sicherheit als Begründung sehe ich nicht. Übrigens dürfen Fußgänger auch Landstraßen ohne Sonderweg bei erlaubten 100 km/h nutzen.

    Dürfen Fußgänger*innen eigentlich auch Radwege nutzen, wenn keine Fußwege vorhanden sind? Oder müssen die dann auf der Fahrbahn gehen?

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    Siehe diese mapillary-Fahrt auf dem Radweg an der dreispurigen (je Richtung) Lavesallee neben dem Waterlooplatz. Der grau gepflasterte Radweg ist lediglich mit [Zeichen 237] + [Zusatzzeichen 1000-33] beschildert.

    Wegen Sperrung der Braunstraße wird der Radverkehr über den Franz-Möck-Weg geführt. Am Beginn der Umleitung noch in Sichtweite des Umleitungs-Plans mal wieder: "Radfahrer absteigen"

    Die Umleitung beginnt an der Haltestelle Goetheplatz (rechts unten auf der Karte) und führt dann über die Leinebrücke am Franz-Möck-Weg (grün eingezeichnet) entlang bis zur Königsworther Straße.

    Google Maps
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    www.google.com

    ...und an allen anderen Stellen auch.

    Das ist eine der großen Gefahren auf dem Hochbordradweg: Manche Fahrradfahrer*innen wägen sich da in einer falschen Sicherheit. Dabei sind solche Gefahren wie sich plötzlich öffnende Autotüren auch auf Hochbordradwegen ein Problem. Besonders dann, wenn diese Radwege direkt an den Türen der parkenden Autos lang führen und sehr schmal sind. Möglicherweise sind Beifahrer*innen auch weniger sensibel bezüglich der Gefahr, die von Autotüren ausgehen, die geöffnet werden.

    Oder Fußgänger*innen, die plötzlich zwischen hoch gebauten parkenden Fahrzeugen auf den Radweg treten. Dazu kommt, dass die sich möglicherweise ebenfalls in einer falschen Sicherheit wähnen, weil sie nicht mit einem Hochbordradweg rechnen.

    Dazu kommt die Abbiege-Problematik. Perspektivisch kann man auf Abbiegeassistenten hoffen und/oder ein geändertes Kreuzungsdesign. Die Gefahr ist aber: Mit dem "Vertrösten" auf solche Lösungen, die sich möglicherweise dann auch noch als Scheinlösungen entpuppen, geht Zeit dafür verloren, den Radverkehr endlich verstärkt auf die Fahrbahn zu bringen. Eine der einfachsten Maßnahmen, um die Akzeptanz für das Fahrbahn-Fahrradfahren zu verstärken, wäre ein generelles Tempolimit von Tempo 30 innerorts. Leider darf aufgrund der Rechtslage in vielen Fällen kein niedrigeres Tempolimit, wie zum Beispiel Tempo 30, angeordnet werden von den Verkehrsbehörden.

    Wieso Konflikte? Hauptsache, die Radfahrer sind von der "Straße" (sic.) runter.

    Umgekehrt ist es auch nicht immer besser:
    Hauptsache, die Radfahrer fahren immer auf der Fahrbahn im Mischverkehr mit den Autos.

    Allerdings scheint mir in dem ausgewählten Bild doch einiges sehr im Argen zu liegen:

    Auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite ist ein blaues Fuß-/Radwegeschild [Zeichen 240] zu erkennen.

    Das bedeutet genau genommen, dass auf der Seite an der die Bushaltestelle aufgenommen wurde, gar kein Fahrradverkehr stattfinden darf. Vielmehr müsste der Fahrradverkehr auf der gegenüberliegenden Seite stattfinden, wo ein getrennter Fahrrad-/Fußweg [Zeichen 241-30] ausgeschildert ist, der die Benutzung durch den Radverkehr entgegengesetzt der Fahrtrichtung vorsieht.

    Es kann sein, dass auf der Bushaltestellenseite, auf der das Foto aufgenommen wurde, an dem Fußweg ein [Zeichen 240] steht.

    Dann stünde aber eines der beiden Schilder falsch da. Denn ein Fahrradfahrer kann ja nicht den einen benutzungspflichtigen Radweg benutzen und gleichzeitig auch den anderen. Benutzt in so einem Fall ein*e Fahrradfahrer*in den einen benutzungspflichtigen Radweg, dann ignoriert er/sie automatisch den anderen benutzungspflichtigen Radweg.

    Wenn daran festgehalten werden soll, dass auf dem Weg auf der fotografierten Bushaltestellenseite weiter mit dem Fahrrad gefahren werden können soll in Mischnutzung mit dem Fußverkehr [Zeichen 240] dann muss der Zweirichtungsradweg auf der gegenüberliegenden Seite so geändert werden, dass nur noch in Fahrtrichtung gefahren werden darf.

    In jedem Fall sollte man aber unbedingt sich daran machen, die Bushaltestellenbucht zurückzubauen. Denn wenn dort der Haltestellenbord und das Wartehäuschen Platz finden, wo jetzt die Haltebucht ist, dann kann der gemeinsame Fuß- und Radweg hinter dem Wartehäuschen lang gehen.

    Alles nur zur Sicherheit der Radfahrer. Während es wohl eher selten zu Unfällen mit nachhaltigen Folgen zwischen Radler und Fußgänger kommt, sieht das halt bei ÖPNV und Rad ganz anders aus. Da derbatzelt es schon ab und an den Einen oder Anderen

    Dazu schon schlimm genug für die Busfahrer, dass sie sich über den KFZ Verkehr ärgern müssen, aber dann noch Radler auf der Fahrbahn und im aller-allerschlimmsten Fall überholt dann auch noch einer an der Haltestelle, auf den man aufpassen müsste und nachher hinterher schleichen.

    Eine gute Lösung wurde hier gefunden:


    Es ist möglich auf dem Radweg an der Bushaltestelle Alvenslebenstraße hinter dem Wartehäuschen vorbei zu fahren.

    Rechts vom Radweg ist außerdem noch genügend Platz für einen breiten Gehweg.

    Der Omnibus hält auf der Fahrbahn und nicht in einer Haltebucht. Dadurch wird der Omnibus nicht so stark vom unachtsam oder ignorant vorbeifahrenden Fahrzeugverkehr bei der Abfahrt behindert.

    Außerdem ist mehr Platz für den Haltebord + Wartehäuschen + Radweg + Gehweg

    Satellitenbild:

    Alvenslebenstraße · 30163 Hannover
    30163 Hannover
    www.google.com

    Ein Blick auf google-street-view von 2008 zeigt, dass es sich einmal um einen benutzungspflichtigen Radweg gehandelt hat:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Aber eine Aufnahme an derselben Stelle von Juli 2020 zeigt, dass der damals noch benutzungspflichtige Radweg inzwischen als Angebotsradweg ausgeschildert ist, sodass auch der/die Fahrbahnfahrradfahrer*in ordnungsgerecht die Fahrbahn im Mischverkehr nutzen kann:

    Trotzdem fahren die meisten Fahrradfahrer*innen nach meiner Beobachtung auf dem Angebotsradweg. Das ist nicht ganz ungefährlich für Omnibusfahrgäste und Fahrradfahrer, denn die Omnibushaltestelle hat auf der einen Seitenwand zwar eine Verglasung, aber auf der anderen Seitenwand eine große Plakatwand. Manche Fußgänger*innen, die auf dieser Seite am Wartehäuschen vorbei Richtung Fußweg gehen, treten wie aus dem Nichts plötzlich auf den Radweg, ohne auf den Radverkehr zu achten. Besonders bei Kindern muss man mit dieser Gefahr rechnen als Fahrradfahrer*in.

    Für schnelle Fahrradfahrer*innen, die ungern an einer solchen Gefahrenstelle das Tempo reduzieren möchten, empfiehlt sich deshalb die Fahrbahn-Nutzung. Fahrradfahrer*innen, die nicht gerne im Mischverkehr auf der Fahrbahn fahren möchten, müssen an einer solchen Stelle bei der Nutzung des Hochbord-Angebotsradweges besonders vorsichtig fahren. Auch wenn gerade kein Bus hält, droht die im Foto eingezeichnete Gefahr!

    Eine vergleichbare Gefahr besteht allerdings auch für den Fahrzeugverkehr auf der Fahrbahn. Besonders auch an Stellen, an denen sehr hoch gebaute Autos (u. a. SUVs, Wohnmobile oder Lieferwagen) am Fahrbahnrand parken.

    Vielen Dank, Silence

    Habe von der streetview-Aufnahme mal auf Satellitenbild umgeschaltet. Da sieht man dann noch deutlicher: Gäbe es diese vermaledeite Haltebucht für den Omnibus nicht, dann könnte der Fahrradweg hinter der Bushaltestelle lang gehen und es wäre außerdem noch genug Platz für einen ausreichend breiten Gehweg, sodass die Fußgänger nicht wie jetzt den Radweg kreuzen müssten, um dann den Haltebord als Gehweg zu benutzen.

    Für die Omnibusfahrgäste bestünde freilich weiterhin die Problematik, den Radweg zu kreuzen. Der Haltestellenbord wäre jedoch breit und lang genug, um das sicher hin zu kriegen.

    In der Gegenrichtung hält der Omnibus auf der Fahrbahn unter der Brücke. Ich habe deinen Link benutzt und die streetview-Aufnahme ein bisschen gedreht. Links oben im Bild sieht man das Haltestellenschild.

    Google Maps
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    In vielen kleinen Orten gibt es ja Straßen, auch Wohnstraßen, in denen kein Bürgersteig vorhanden ist und die zum Beispiel mit Tempo 30 max. ausgewiesen sind oder Teil einer Tempo-30-Zone sind. Genau wie eine Fahrradstraße, in der ja auch Tempo 30 max. gilt.

    Und das, obwohl dort Platz für einen Bürgersteig vorhanden wäre, zumindest für einen einseitigen Bürgersteig. Würde man es mit dem Fußgängerschutz wirklich ernst nehmen, müssten solche Straßen eigentlich als verkehrsberuhigte Zonen ausgewiesen werden. [Zeichen 325.1]

    Hier zum Foto der Link zu googlemap:

    Mörikestraße · 71336 Waiblingen
    71336 Waiblingen
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    Eine Fahrradstraße wird als zu gefährlich eingeschätzt, wenn für den Fußgängerschutz keine Bürgersteige vorhanden sind.

    Eine Tempo-30-Zone ohne Bürgersteige jedoch stellt kein Problem dar? Wo ist da die Logik?

    Der normale benutzungspflichtige Radweg ist der rote Teil. Sei mal dahingestellt, dass sich Rad- und Gehweg hier vorne im Bild kreuzen und das vielleicht etwas "ungünstig" ist.

    Ich habe deinen Beitrag hier verlinkt:

    In dem Thread geht es um das Konfliktpotenzial bei Radverkehrsanlagen an Omnibushaltestellen. Unabhängig von der Frage, ob das Verkehrsschild [Zeichen 237] dort steht, weil es vergessen wurde und unabhängig von der Frage, ob es rechts oder links stehen Geltung hat: Das ist eine Bushaltestelle mit Konfliktpotenzial. Es müsste eigentlich die Omnibus-Haltebucht entfernt werden. Dann könnte die Haltestellenkante zur Fahrbahn hinrücken und entsprechend der Fahrradweg verrückt werden, sodass für die Fußgänger auch im Haltestellenbereich noch rechts vom Fahrradweg Platz wäre.

    Magst du verraten, wo du das aufgenommen hast? Und gibt es vielleicht eine Mapillary oder streetview-Aufnahme davon?

    Magst du das Foto im Thread "Radverkehrsanlagen-Omnibushaltestellen-Konfliktpotenzial" vorstellen?

    Ullie
    24. November 2019 um 13:47