Beiträge von Ullie

    Krieg ist schrecklich. Ohne Frage. Nichtkrieg kann es aber auch sein. Was passiert, wenn sich die Ukrainer ergeben, damit wir ihr Leid nicht mehr sehen müssen?

    Diese Unterstellung, dass Menschen, die beim Ukrainekrieg nicht begeistert Selenskij zujubeln, nur deshalb den Krieg kritisierten, weil sie angeblich wollten, dass Putin siegt, weil sie dann nicht mehr das Leid der Ukrainer mitansehen müssten, ist absurd. Nicht zuletzt deshalb, weil damit indirekt behauptet wird, dass das Elend in dieser Welt nur dann wahr genommen würde, wenn ein Krieg geführt wird, der auf das Elend aufmerksam macht.

    Es ist auch nicht richtig, die Aufforderung, Verhandlungen aufzunehmen, gleichzusetzen mit die Ukraine würde aufgefordert, sich zu ergeben.

    Die Ukrainer habe es eindeutig mit JA beantwortet.

    Was genau haben denn die Ukrainer eindeutig mit "JA" beantwortet? Dass gegen die russische Armee gekämpft wird, bis sämtliche russische Soldaten und prorussische Milizen, die Ukraine, inklusive dem Donbass (und der Krim?) verlassen haben?

    Ist es in Zeiten des Krieges überhaupt möglich, seriös ein Meinungsbild herzustellen?

    Wer bin ich, das in Frage zu stellen? Zumal ich genauso geantwortet hätte. Ich hatte mich damals (zur Zeit der Kalten Krieges) für den Wehrdienst entschieden, weil ich im Gegensatz zu mach anderem problemlos hätte verweigern können. Das ist aber geradezu ein Lappalie. Andere waren da, weil sie sich entscheiden mussten, deutlich konsequenter. Das war mehr als ein in Kauf Nehmen.

    Erstaunlich, dass du von dieser Masada-Legende so begeistert bist. Ich finde es einfach nur abscheulich, was religiös-nationalistische Eiferer dort veranstaltet haben.

    Selbst der heutige Staat Israel hat inzwischen erkannt, dass man mit so was nicht übertreiben darf. "Bis Anfang der 1990er-Jahre taten die Rekruten seiner Armee auf der Festung den Schwur: „Masada darf nie mehr fallen.“ Davon ist man inzwischen abgerückt. Die Ähnlichkeit der fanatischen Sikarier mit Selbstmordattentätern der Gegenwart war wohl zu auffällig."

    Jüdischer Krieg: So begingen die Verteidiger Masadas Selbstmord - WELT
    Nachdem die Römer 70 n. Chr. Jerusalem erobert hatten, hielten nur noch einige Fanatiker in der Festung Masada stand. Als die Legionäre zum Sturm ansetzten,…
    www.welt.de

    Ein kollektiver Selbstmord, um nicht vom Feind erobert zu werden. Das erinnert auch ein bisschen an diese Geschichte "Russisches Kriegsschiff, fick dich selbst". Ursprünglich wurde verbreitet, dass die ukrainischen Soldaten, die die Insel verteidigten, von den angreifenden Russen, denen sie verbal den "Stinkefinger" zeigten, getötet wurden.

    Später gab die ukrainische Marine bekannt, dass die Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft gerieten und später ausgetauscht wurden.

    Diese "Kriegs-Legenden" machen es für mich nicht einfacher, daran zu glauben, dass es angeblich keine friedliche Lösung in der Ukraine geben könne.

    Ich hoffe nur, dass du nicht auch noch auf die "Heldengeschichten" über Arminius abfährst, der ja angeblich den Römern so tapfer die Stirn geboten haben soll, und deshalb von jeher ein großes Vorbild für Deutschnationale und Nationalsozialisten war und ist.

    Ich hatte mich schon einmal dazu geäußert, dass die Sicht der Ukraine auf den sogenannten "Holodomor" (übersetzt: Tötung durch Hunger) ein Grund für massive antirussische Ressentiments darstellt. So trägt in der Ukraine die Erinnerung an den Holodomor dazu bei, die Fronten in diesem Krieg zu verhärten.

    Der Holodomor, so der Vorwurf der Ukraine gegen Russland, sei ein angeblich von Stalin in den 20er und 30er Jahren bewusst an der ukrainischen Bevölkerung verübter Völkermord durch Hunger. Aber es ist unter Historikern umstritten, ob es sich dabei tatsächlich um einen Völkermord an den Ukrainern gehandelt habe.*

    Wenn die FR-Reportage zutrifft, dann ist auf beiden Seiten der einmal erlittene Hunger eine Triebfeder für diesen Krieg. Ein grausamer Gedanke. Zumal es gerade wieder so aussieht, dass dieser Krieg erneut zu Hungerkatastrophen führt.

    *Nach dem, was ich darüber gelesen habe, komme ich zu dem Schluss, dass es sich um gezielte antirussische Propaganda der Ukraine handelt, den Holodomor einseitig nur so darzustellen, als habe Russland damit versucht, die Ukraine auszuhungern.

    "In der Monatsumfrage für den Juni 2022 geht es indessen darum: Kaufst du dir das 9-Euro-Ticket? Für weitere Erläuterungen meldet euch gerne in den Kommentaren!

    Kaufst du dir das 9-Euro-Ticket?

    Ja, habe ich schon / werde ich tun! >>>>> (60%, 1.595 Votes)

    Nein, habe ich nicht / werde ich nicht. >> (31%, 823 Votes)

    Das weiß ich noch nicht.>>>>>>>>>>>>> (9%, 239 Votes)"

    Stand: 7.6.2022

    Diese Umfrage läuft noch. Hier ist der Link zu:

    Umfrage Juni 2022: Kaufst du dir das 9-Euro-Ticket?
    Mittlerweile ist es erhältlich: das sagenumwobene 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Bahn startete mit dem ...
    stadt-bremerhaven.de

    Was bei solchen Umfragen unklar bleibt:

    Dauerkartenbesitzer*innen, Schülerfahrkartenbesitzer*innen, Semesterticketbesitzer*innen usw. haben das 9-Euro-Ticket ja bereits "automatisch" gekauft.

    Wo tauchen die in so einer Umfrage auf?

    Man könnte diese Gruppe höchstens fragen: Würdest du das 9-Euro-Ticket kaufen, wenn du es nicht sowieso schon automatisch hättest?

    Überleg dir hierauf erstmal brauchbare Antworten.

    Auf brauchbare Antworten habe ich bereits mehrfach hingewiesen. Deshalb stelle ich hier einfach mal die Gegenfrage:

    Was siehst du als realistisches Kriegsziel? Und lohnt es sich dafür, die immensen Verluste an Menschenleben, an Sachwerten und nachhaltiger Traumatisierung in Kauf zu nehmen?

    "Dass man ein Herz aus Stein haben muss, um nicht mit der Ukraine zu bangen, versteht sich von selber. Dass man nicht leichtfertige Prognosen über den Kriegsausgang abgeben sollte, liegt auch auf der Hand. Die deutsche Außenministerin lässt ihr heißes Herz für die Ukraine schlagen. Der deutsche Bundeskanzler übt Zurückhaltung, gut so. In einer guten Regierung gehören unterschiedliche Stimmen zur selbstverständlichen Arbeitsteilung." t-online vom 7.6.22 https://www.t-online.de/nachrichten/de…demuetigen.html

    t-online scheint kein Problem damit zu haben, dass in der Frage nach dem Kriegsziel unterschiedliche Signale aus der Regierungskoalition gesendet werden. Und vielleicht gehört das zur medialen Inszenierung eines Krieges dazu, bei den Kriegszielen unterschiedliche Signale zu setzen. Russland jedenfalls äußert sich zum Thema Kriegsziele auch oft nicht eindeutig.

    Aber es wird schwierig werden, zum Beispiel für Boykottmaßnahmen langfristig die Solidarität der Bürger einzufordern, wenn diese immer stärker betroffen sind. Solange die Bus- und Bahnpreise niedrig sind und die Spritpreise trotz angekündigten Tankrabatt steigen, mag das für Sympathisanten der Grünen kein Problem sein. Aber was ist, wenn nach drei Monaten auch die ÖPNV-Preise wieder ansteigen? Und viele Autofahrer sind ohnehin schon immer überzeugt davon, dass sie ständig abgezockt werden. Obwohl es sich genau umgekehrt verhält und die angeblichen "Melkkühe" die größten Melker der Nation sind.

    Dass Krieg Scheiße ist, ist hinreichend bekannt. Das in immer neuen Facetten auszudrücken hilft aber nicht weiter.

    Oh ja, dieser Krieg ist sch***! Und nicht nur dieser Krieg. Aber da er es ist, der gerade tobt, noch zwei Hinweise darauf, wie besch*** dieser Krieg ist, mit dem Russland die Ukraine überzogen hat.

    Ich habe bereits weiter oben geschrieben, dass die mediale Verarbeitung von Krieg mit dazu beiträgt, Krieg überhaupt erst zuzulassen. Oder Krieg als mögliche oder gar erstrebenswerte Form der Konfliktlösung hinzunehmen.

    Die Kriegsfolgen halten über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte an, da ist der Krieg längst vorbei.

    Die dann auftretenden Folgen aber taugen nichts für eine medial inszenierte Kriegsberichterstattung, die dazu taugen soll, die Kriegsbegeisterung anzuheizen oder meinetwegen auch nur dazu dienen soll, die angebliche Unausweichlichkeit oder unbedingte Notwendigkeit des "Waffengangs" zu begründen. Und entsprechend mager wird dann darüber berichtet, zumal der Krieg dann ja bereits lange vorbei ist.

    Deshalb noch zwei weitere Hinweise zum Thema Landminen:

    "Die Entschärfung einer Mine kostet rund fünfzigmal so viel wie ihre Herstellung ..."

    Aus: "Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Antipersonenminen"

    Rede vom ehem. Bundesminister Dr. Kinkel in Karlsruhe (FDP), ehem. Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Klaus Kinkel, hielt zur Eröffnung der 2. Internationalen Expertenkonferenz zum Einsatz moderner Minenräumtechnologie am 1. Juli 1998 in Karlsruhe. (Hervorhebung von mir)

    Minen.htm

    Und in der Ukraine werden Landminen eingesetzt.

    "Ein Monat Krieg bedeutet ein Jahr Minenräumung." Mihailow Iliew, ukrainischer Katastrophenschutz in einer Sendung der Deutschen Welle vom 21.5.22: Minenräumung in der Ukraine: "Der Arbeitsaufwand ist enorm" Minute 1:52

    Minenräumung in der Ukraine: "Der Arbeitsaufwand ist enorm" | DW | 21.05.2022
    Die Folgen der russischen Invasion werden die Bewohner im Norden der Ukraine wohl noch auf Jahre beschäftigen. Nicht explodierte Munition und Minen bedrohen…
    www.dw.com

    Immerhin: "Dem Landminen-Monitor liegen keine glaubhaften Informationen vor, dass die ukrainische Regierung Antipersonenminen auf vertragswidrige Weise einsetzt." Quelle: Handicap International

    Landminen in der Ukraine |  Landmine.de

    abgerufen am 7.6.22

    Die Ukraine ist seit 1999 Mitunterzeichnerin des Übereinkommens über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung (kurz: Ottawa Konvention)

    Handicap International berichtet allerdings a.a.O. auch darüber: "Die Frist zur Zerstörung gelagerter Minen, die auf den 01. Juni 2010 festgesetzt wurde, konnte von der Ukraine nicht eingehalten werden. Somit verstößt das Land in diesem Vertragspunkt seither gegen die Konvention. Auch die festgesetzten Fristen angesichts der Minenräumung wurden wiederholt nicht eingehalten – weder die Frist bis 2016, noch die, welche am 01. Juni 2021 auslief."

    Zu den Nichtunterzeichner-Staaten der Ottawa-Konvention gehören u. a. Russland und die USA. Human Rights Watch hat bestätigt, dass Russland Antipersonenminen im Ukraine-Krieg eingesetzt hat. (ebenda)

    Im Jahr 2016 hatte allerdings das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Bezug auf die Kämpfe in den sogenannten Autonomiegebieten im Donbass berichtet, "dass sowohl die ukrainischen Streitkräfte als auch die Separatisten Landminen, darunter Antipersonenminen, verlegt hätten." Quelle: bpb vom 16.7.2018, Analyse: Landminen in der Konfliktregion im Donbass: Gefahren und Perspektiven

    Analyse: Landminen in der Konfliktregion im Donbass: Gefahren und Perspektiven
    Der Konflikt im ukrainischen Teil des Donbass hat dazu geführt, dass etliche Quadratkilometer Boden mit Antipersonenminen belastet sind. Programme zur…
    www.bpb.de

    "Außenministerin Annalena Baerbock und Oppositionsführer Friedrich Merz sprechen aus, was Kanzler Olaf Scholz partout nicht sagen will: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.“

    Scholz formuliert zurückhaltender. „Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen. Die Ukraine muss bestehen.“"

    Tagesspiegel vom 6.6.22

    Baerbock und Merz setzen auf Zuversicht, Scholz auf Risikoangst
    Mit westlicher Hilfe wird die Ukraine den Krieg gewinnen. Mehr Vertrauen in die eigene Stärke hilft auch den Deutschen beim Durchhalten. Ein Kommentar.
    www.tagesspiegel.de

    Der Tagesspiegel-Artikel

    Aber wie realistisch ist dieses Formulieren von Kriegszielen überhaupt? Den größten Einfluss auf die Ukraine dürften die USA haben, die die Ukraine mit Abstand am stärksten mit Waffen versorgt. Ich befürchte, den geringsten Einfluss darauf hat die von den Kriegsereignissen betroffene Bevölkerung.

    Der Tagesspiegel fordert: "Kanzler Scholz sollte den Sieg zum Ziel erklären. Zuversicht hilft der Ukraine wie den Deutschen beim Durchhalten." Ich halte nichts von dieser Forderung des Tagesspiegels. Solche Durchhalteparolen beinhalten die Gefahr, dass großes menschliches Leid nicht den Soldaten, sondern auch der Zivilbevölkerung droht. Mag man sich jetzt auch noch an den Meldungen über Angriffe und Gegenangriffe medial berauschen. Wenn es darum geht, die Folgen auszubaden, dann wird das weltweite öffentliche Interesse ganz schnell verschwunden sein.

    Am 14.1.2016 berichtete der Deutschlandfunk:

    "Die Arbeit, alle Minen beiseite zu räumen, reiche für 100 Jahre. In manchen Orten legen die Sprengkörper das gesamte Leben lahm."

    Und:

    "Die Minengefahr wie auch die quälende Warterei an den wenigen Übergangsstellen sind hausgemacht. Die Regierung in Kiew und die Separatistenführer tragen ihren Konflikt auf dem Rücken der Zivilisten aus."

    Ostukraine - Viele Regionen sind noch vermint
    Minen bestimmen in vielen Regionen der Ostukraine den Alltag - vor allem entlang der Grenze. Kinder müssen zur Schule begleitet werden, Menschen sterben beim…
    www.deutschlandfunk.de

    Dieser Krieg muss schnell beendet werden. Wer jetzt zu viel Siegeszuversicht propagiert, übersieht möglicherweise, dass er damit keinen Beitrag dazu leistet, den Krieg zu beenden. Dass die Grünen sich hinreißen lassen, mit der oppositionellen CDU darin zu wetteifern, wer die ambitioniertesten Kriegsziele formuliert, ist keine gute Entwicklung.

    Soweit ich weiß, gilt im Individual-Verkehr immer noch das Dogma, dass der Mensch die letzte Entscheidung treffen muss und für diese Entscheidungen verantwortlich ist. Weil er sich nicht transportieren läßt, sondern sich selbst transportiert.

    Dann dürfte es streng genommen auch kein ABS (Antiblockiersystem) geben und kein ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm).

    Ein ABS mit Fehler-Anzeige kann zum Beispiel ein Grund für eine TÜV-Ablehnung sein: "Das ABS trägt maßgeblich zur Fahrsicherheit bei, indem es ein Blockieren der Räder beim Bremsen verhindert und somit für mehr Kontrolle und Lenkbarkeit bei Bremsmanövern sorgt. In Deutschland ist ein ABS seit 2004 bei jedem Neuwagen Pflicht. Sollte zum Zeitpunkt des TÜVs das ABS-Symbol dauerhaft aufleuchten - und somit auf einen möglichen Defekt am ABS hinweisen, - kann dies ein Grund für eine TÜV-Ablehnung sein."

    Wenn das ABS-Symbol leuchtet » Ausführliche Infos & Werkstattsuche

    Vermutlich würde im Schadensfall es sich ungünstig auswirken bezüglich Versicherungsschutz oder Mitverschulden, wenn das ABS ausgeschaltet wurde (sofern das überhaupt möglich ist), oder nicht funktionsfähig war und das angezeigt wurde.

    Warum sollte das nicht auf Geschwindigkeit-reduzierende Steuerelemente übertragbar sein?

    Die Entscheidung trotzdem langsamer zu fahren oder zu bremsen, auch wenn das Steuergerät, das nicht automatisch tut, ist ja jederzeit gegeben.

    Deswegen hab ich ja auch "Wir" geschrieben.

    Es gibt aber eben auch Berufs-Fahrrad-Pendler, die gerne einen Fahrradweg benutzen. Allerdings ist das in Hannover möglicherweise nicht immer eine ganz so grausig schlimme Radverkehrs-Infrastruktur, wie sie die vielen Beispiele aus Süddeutschland zeigen. Und bei dir hört es sich manchmal so an, als gäbe es wirklich nur schreckliche Formen von Radwegen.

    Gruselige Beispiele gibt es allerdings auch hier.

    Zum Beispiel die Königsworther Straße mit ihrem Handtuch-schmalen benutzungspflichtigen Hochbordradweg.

    Siehe zum Beispiel hier auf Mapillary:

    Mapillary cookie policy use

    Die erste Strömung wird vor allem von Autofahrern und Auch-Radfahrern vorangetrieben, Denn Nutznießer davon sind vor allem Autofahrer.

    Die zweite Variante ist der in der StVO ( §2) vorgesehene Normalfall, der laut dem Stand der Unfallforschung auch vom Unfallrisiko für Radfahrer gesehen besser ist.

    Im Prinzip gibt es diese beiden Strömungen. Im konkreten Anwendungsfall jedoch gibt es nicht immer die Möglichkeit, konsequent entsprechend einer der beiden Strömungen zu planen.

    Im konkreten Fall finde ich aber, ist ein guter Kompromiss gefunden worden.

    Der Link führt zu Google-streetview von 2008:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Damals war es so:

    Auf der Emslandstraße (Tempo 30) gab es bereits den Hochbordradweg. Der war aber damals (2008) schon nicht als verpflichtender Radweg ausgeschildert gewesen.

    Die auf dem Google-streetview-Bild mit weißer Strichlinie markierte Furt führt von dem Angebots-Hochbordradweg auf den Fußweg mit Radverkehrsfreigabe.

    Der heutige Zustand mit der Rotmarkierung zeigt: Der Geradeaus-Radverkehr soll auf der Fahrbahn stattfinden. Die Markierung gibt für Radfahrer*innen keinen Anlass, auf dem Fußweg mit Radverkehrsfreigabe weiter geradeaus zu fahren und sich mit den Fußgängern durch das Drängelgitter zu quetschen. (Trotzdem kommt das vor, wie ich beobachten konnte. Allerdings nur selten.)

    Bemerkenswert ist auch, dass das Fahrrad-Symbol nur auf der fahrbahnseitigen Seite der rotmarkierten Furt aufgebracht wurde. Das geht dann eindeutig in Richtung §2, Abs 2 StVO.

    In §2, Abs 4 StVO ist geregelt, dass Fahrradfahrer*innen Radwege benutzen dürfen und auch Fußwege, die für den Radverkehr freigegeben sind. Das finde ich so erst mal nicht verwerflich. Problematisch ist jedoch der Benutzungszwang, der mit der entsprechenden Ausschilderung einhergeht.

    Ich finde, wir Berufs-Fahrrad-Pendler sollten uns da raushalten. Wir radeln ja sowieso. Ich möchte "meine" in den 6 Wochen geradelten km nicht der Verwaltung als Grund zum Selbstlob für ihr größtenteils illegales Netz aus Fahrbahnverboten für Radfahrer geben.

    Jo, für dich und deine "Berufs-Fahrrad-Pendler" machen wir ein Extra-Stadtradeln auf. Da zählen dann nur die "Fahrbahn-Kilometer". Obwohl, eigentlich geht das ja auch jetzt schon. Du machst ganz einfach eine eigene Gruppe im Stadtradeln-Server auf.

    Bin übrigens selbst Berufs-Fahrrad-Pendler. Und in Hannover gibt es auch viele ganz legale und gut ausgebaute Fahrradwege. :) Und leider natürlich auch Negativ-Beispiele. :(

    "Der Autofahrer kann Sie sonst möglicherweise nicht früh genug sehen und anhalten."

    Das ist doch gar nicht möglich, wenn der Autofahrer sich an §1 STVO hält? Steuert er das Fahrzeug, oder das Fahrzeug ihn? :)

    Technisch ist da schon einiges möglich in Sachen "steuert das Fahrzeug den Autofahrer".

    Ich vermute, es ist auch möglich, Fahrzeuge so zu konstruieren, dass sie vor einem Zebrastreifen rechtzeitig die Geschwindigkeit auf ca. 5-10 km/h reduzieren. Und ggf. auch zwangs-gebremst werden auf Null.

    Kameras und Navi-Daten und weitere Sensoren können dazu die notwendigen Daten liefern.

    Und wenn zum Beispiel ein Bauarbeiten-Zebrastreifen vom System nicht erkannt wird, dann ist es ja immer noch so, dass der Fahrer selbstständig das Tempo reduzieren kann.

    Das ist doch im Zugverkehr auch so, dass Züge zum Beispiel bei Missachtung eines Halte-Signals automatisch zwangs-gebremst werden. Sogar so rechtzeitig, dass es erst gar nicht dazu kommt, dass das Signal überfahren wird.

    Warum ist so was nicht schon längst verbindlich vorgeschrieben?

    Naja, wenn es nur darum geht, zu überleben, wäre mehr Strenge bei Alkoholverstößen im Straßenverkehr sicher effektiver.

    Doch auch den Nebeneffekt der Schilder, etwas seltener angehupt oder geschnitten zu werden, nehme ich gern mit. ;)

    Immerhin gibt es bei Neuwagen (EU-weit vorgeschrieben) jetzt die Vorschrift, dass ein Alkomat eingebaut werden kann, der eine Blockierfunktion ermöglicht. Schön wärs, wenn der grundsätzlich eingebaut und scharf geschaltet sein müsste. Dann könnte niemand mit Promille im Blut das Fahrzeug in Bewegung setzen.

    Es gibt immer wieder Stellen im Radverkehrsnetz, die eine besondere Herausforderung für die Planer*innen darstellen.

    Zum Beispiel diese Stelle, an der Emslandstraße / Einmündung Alte Bemeroder Straße in Hannover Bemerode:

    Zum Überblick hier das Satellitenfoto auf Google-maps:

    Bemerode · Hannover
    Hannover
    www.google.com

    Das Andreaskreuz signalisiert die Stadtbahnstrecke.

    An der Stadtbahnstrecke entlang führt ein Zweirichtungsradweg (von links ins Bild kommen), der allerdings bei der Litfaß-Säule endet.

    Die beiden Radfahrenden auf den Elektrofahrrädern kommen daher und wollen jetzt in die Alte Bemeroder Straße einbiegen.

    Vermutlich fahren die beiden nicht ganz korrekt, denn sie fahren in die falsche Fahrtrichtung. Andererseits ist der Gehweg für den Radverkehr freigegeben, aber auch in Gegenrichtung?

    Überschaubarer ist die Aktion der radfahrenden Familie.

    Die kommen aus der Alten Bemeroder Straße und wollen auf dem Zwei-Richtunsradweg entlang der Bahngleise weiterfahren.

    Der Fußweg ist für den Radverkehr freigegeben und ermöglicht es, sich dort aufzustellen, um dann bei Grün die Fahrt auf dem Radweg entlang der Bahngleise zu starten.

    Versuchshalber habe ich auf dem folgenden Foto zusätzliche Bodenmarkierungen eingezeichnet.

      

    Und um noch deutlicher zu machen, dass der Geradausverkehr auf der Emslandstraße über die Bahngleise hinweg auf der Fahrbahn stattfindet, habe ich das blau auf die Fahrbahn markierte Rad weiß gefärbt und Pfeile dazu gezeichnet:

    Wer weiß, vielleicht ist das Ganze damit endgültig ein wenig "overdesigned".

    Andererseits ist es auch nicht ganz banal, sich in die Komplexität der Fahrtoptionen hineinzudenken und zusätzliche Markierungen sind hilfreich?

    Da wage ich kaum zu fragen, ob wer noch weitere Verbesserungsvorschläge hat. Oder ist da von mir schon zu viel dran herum gebessert worden?

    Hier noch mal das blaue Fahrrad-Fahrbahn-Piktogramm, umgefärbt in Weiß und mit Pfeilen:

    Ist das mit den blauen Fahrrad-Piktogrammen eigentlich eine hannoversche Besonderheit, oder gibt es die auch andernorts? Bei Tag sind die nicht so gut sichtbar. Bei Nacht, ist mir kürzlich aufgefallen, sind die im Scheinwerferlicht erstaunlich gut sichtbar, weil reflektierend.

    Am Sonntag, 29.5.2022, hat das Stadtradeln in Hannover begonnen.

    Auf vielen Radwegen wird per Kreidesprüh-Schablonen seit ein paar Tagen dafür Werbung gemacht:

    Mehr Infos hier:

    Hannover in der Region Hannover

    STADTRADELN von 29.05. bis 18.06.2022

    STADTRADELN - Hannover

    Du meldest dich bei der Internetseite an und erhältst einen Account.

    Kilometer können auch noch nachträglich eingetragen werden.

    Du kannst dich auch vorhandenen Gruppen anschließen oder eine neue Gruppe bilden!

    Die erste Umfragewelle ist bereits geschlossen, aber es gibt eine zweite!

    Hier ein Zitat von der Website:

    "Die erste Befragungswelle ist bereits abgeschlossen. Die nächste Befragungswelle starten wir Ende Juni. Wenn Sie daran teilnehmen möchten, können Sie den untenstehenden Link verwenden oder uns eine Mail an

    radverkehr@uni-kassel.de senden. Sie können gerne auch teilnehmen, wenn Sie nicht bei der ersten Welle dabei waren.

    Hier für die nächste Erhebung erinnert werden"

    Vielen Dank für den Hinweis!

    Ich frage mich zwar immer, was das bringt, an solchen Umfragen teilzunehmen. Aber dann denke ich mir, es gibt Leute, die sind noch viel schlimmer als ich, und da muss ein Ausgleich her! ;)

    Eigentlich sollte das als 100 Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr auch Gelder beinhalten, mit denen nicht direkt nur die Bundeswehr finanziert werden sollte, sondern zum Beispiel auch eine Verbesserung der IT-Sicherheit bewirkt werden sollte.

    FDP, SPD und CDU jedoch übertrumpften in dieser Frage die Grünen, die jetzt plötzlich doch noch zumindest so ein ganz klein bisschen ihren olivgrünen Neuanstrich wieder abwaschen können.

    Die waschechten Neu-Olivgrünen, wie Hofreiter freilich, wird das nicht weiter belasten.

    Und auch der Fanclub rund um Marie-Luise Beck und Andrij Melnyk machten in den letzten Wochen den Eindruck, dass ihnen die Aufrüstung der Bundeswehr auch mit 100 Milliarden Euro noch nicht weit genug ging.

    "Die Union wollte klargestellt wissen, dass das Sondervermögen ausschließlich für die Bundeswehr verwendet wird. Eine zunächst geplante Formulierung – "zur Stärkung der Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit" – war ihr zu unspezifisch. Vor allem die Grünen wollten, dass mit dem Geld auch Cyberabwehr sowie Unterstützung für Partnerstaaten finanziert werden."

    Weg für Bundeswehr-Milliarden ist frei
    Deutschland will die Bundeswehr mit etlichen Milliarden aufrüsten. Über die D...
    www.t-online.de

    Schöne Idee. Vielleicht probiere ich in Stade auch mal den Bus aus. In den 12 Jahren, in denen ich hier wohne, bin ich ein einziges Mal mit dem Bus gefahren, weil man mit dem Fahrrad immer und sogar zu Fuß oftmals schneller ist. Das Angebot kenne ich daher kaum.

    Da Sie vermutlich noch gut zu Fuß bist, will ich Ihnen einen interessanten Hinweis geben, worauf Sie beim Busfahren unter anderem achten können, um die Qualität der Arbeit der KVG einzuordnen:

    Ich bin häufiger schon mit Leuten Bus gefahren, die nicht so gut zu Fuß sind. Und ich hatte mal ein paar Wochen ein steifes Knie. Deshalb achte ich inzwischen fast immer darauf.

    Alle Omnibusse neueren Datums müssen eine Absenk-Funktion (anderer Ausdruck "Kneeling-Funktion" von in die Knie gehen) haben.

    Leider machen die Fahrer nur selten davon Gebrauch. Selbst dann, wenn offensichtlich jemand mit Kinderwagen, Einkaufstrolley oder Rollator zusteigt, gönnen manche Fahrer ihren Fahrgästen nicht diese Erleichterung beim Einsteigen.

    Und eigentlich ist es auch eine Sache des Nahverkehrsunternehmens, das mit dem "Kneeling" bei Schulungen so intensiv zu behandeln, dass es klappt.

    Wenn Sie Gelegenheit haben, dann achten Sie mal darauf. Bei den allermeisten Bussen, merken Sie das Absenken daran, dass der Bus in eine leichte Schräglage geht, weil die meisten Busse nur einseitig absenken.

    Hier ein Link zu einer Beschreibung mit Kurzfilm von der Freiburger Verkehrs AG-Internetseite:

    Wenn der Bus in die Knie geht - Kneeling - VAG Blog
    Unsere Busse gehen regelmäßig in die Knie - und zwar für Euch! Genaugenommen reden wir gerade von "Kneeling". Das beschreibt das Absenken des Busses
    blog.vag-freiburg.de

    Mein Motto: Kneeling immer für alle. Denn der Busfahrer kann gar nicht immer darauf achten oder es manchmal auch gar nicht sehen, ob jemand beim Ein- und Aussteigen auf die Kneeling-Funktion angewiesen ist.

    Da hast Du völlig recht, das ist nicht Radfahrer-spezifisch. Auch KFZ-KFZ Unfälle werden so verharmlost. Ist halt Faktor Mensch. Der komt selbst bei Bahn oder Flugunfällen ins Spiel.

    Bei Bahn-Unfällen kommt dann aber stets eine ausführliche Erörterung über mögliche technische Maßnahmen, die den Unfall hätten verhindern können. Und oft wird dann auch technisch nachgerüstet. Bei Autos dagegen gibt es diese technischen Vorrichtungen vielfach, werden aber nicht verbindlich vorgeschrieben. Zum Beispiel der Intelligente Geschwindigkeitsassistent (ISA=Intelligent Speed Assistent).