Beiträge von Ullie

    Ich hoffe, ich täusche mich. Aber es war schon extrem auffällig, wie intensiv die FDP bei den letzten Landtagswahlen sich für die Atomkraftnutzung stark gemacht hat.

    Und ich hatte damals schon Bedenken dahingehend geäußert, dass es der FDP möglicherweise nicht nur um die friedliche Nutzung der Atomkraft gegangen ist.

    Und jetzt das: "War die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 ein Fehler? Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schließt eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht aus. "Im Spannungs- oder Verteidigungsfall kann sie wieder aktiviert werden.""

    SZ vom 31.1.23

    Strack-Zimmermann schließt erneute Wehrpflicht nicht aus
    War die Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 ein Fehler? Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schließt eine Wiedereinführung der Wehrpflicht…
    www.sueddeutsche.de

    Und das sagte Strack-Zimmermann 2018 zur Wehrpflicht:

    "Zur Debatte über die Wehrpflicht erklärt die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann:

    Die ausgesetzte Wehrpflicht wieder einzuführen, ist ein absurder Vorschlag. Allein der Wiederaufbau der Infrastruktur würde horrende Summen verschlingen, die an anderer Stelle besser genutzt werden können. Denn weder haben wir funktionierende Kreiswehrersatzämter noch geeignete Unterbringungsmöglichkeiten.

    Mein Eindruck ist, die FDP lässt kaum noch eine Gelegenheit aus, den Eindruck zu erwecken, ein Kriegseintritt Deutschlands sei unvermeidbar. Und ich befürchte, dass in dem Fall zu den möglichen negativen Konsequenzen der drohende Einsatz von Atomwaffen gehört.

    Es gab aus meiner Erinnerung an der friedlichen Nutzung der Atomkraft immer auch die Kritik, dass es den Zusammenhang zwischen friedlicher Nutzung der Atomkraft und den Bau von Atombomben gibt.

    das ist eben der Unterschied zum 9€ Ticket. Wenn ich mal mit der Sausebahn in die Stadt fahre, dann kaufe ich mir kein 49€-Ticket bzw nur als Vielnutzer. Aber ein 9€-Ticket eben schon. Und wenn man es dann hat, wird es auch genutzt.

    Insofern sollte es dem Staat das Wert sein.

    Was dem Staat, bzw. denjenigen, die ihn gerade regieren, etwas wert ist, das kannst du an dieser Meldung sehen:

    "Die Bundesregierung darf nach Ansicht der Autoländer Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen die Pläne der EU-Kommission zur Abgasnorm Euro 7 nicht akzeptieren. Die drei Länder fürchten im Falle einer Umsetzung erhebliche Nachteile für die deutsche Autoindustrie.

    »Ob eine weitere Normenverschärfung wegen anderer diffuser Emissionsquellen überhaupt zu einer weiteren wesentlichen Verbesserung der Luftqualität führt, scheint uns eher fraglich«, heißt es in einem Brief der drei Ministerpräsidenten an Kanzler Olaf Scholz (SPD), der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt."

    Spiegel vom 2.2.23 https://www.spiegel.de/wirtschaft/soe…25-28eb724bb56b

    Die Meldung lässt befürchten, dass alles was dazu beitragen könnte, die Autonutzung in Deutschland zu reduzieren, ganz bestimmt nicht von den Regierenden beschlossen wird. Da besteht offensichtlich Einigkeit über die Parteigrenzen hinweg.

    Das 49 Euro-Ticket wird also schon mal auf jeden Fall nicht dazu beitragen, dass weniger Auto gefahren wird.

    Hatte Donnerstag, 2.2.2023, (=1.Tag ohne Maskenpflicht im ÖPNV), mehrere Stadtbahnfahrten. Nur wenige Passagiere scheinen mitbekommen zu haben, dass die Maskenpflicht vorbei ist. Lesen die alle keine Zeitung? Hören die keine Nachrichten? Oder gehen die auf Nummer sicher? :/

    Ich bin froh, dass es vorbei ist mit der Maskenpflicht und trag' auch keine mehr.

    Allerdings war's bei meinen Fahrten am Donnerstag auch nicht so richtig voll. Wie es sich seitdem entwickelt hat mit der Maskentragerei, habe ich aus Mangel an Gelegenheit noch nicht beobachtet.

    Deswegen sollte man auch schauen, wie viele Extra-Radwege-Infrastruktur überhaupt noch sinnvoll ist.

    Das ist ein wirklich schwieriges Problem in der Diskussion. Eine "Extra-Radwege-Infrastruktur" ist überhaupt nicht sinnvoll. Wenn tatsächlich alle mit dem Fahrrad fahren, dann reicht die vorhandene Autoverkehrsinfrastruktur aus für die Fahrräder. Und wenn dann im ländlichen Raum keiner mehr Auto fährt, dann wird es möglicherweise gar keine dramatische Klimaerwärmung geben.

    Andererseits: Prognostizieren die Klimaforscher nicht eine neue Eiszeit für große Teile Europas, falls durch die Erderwärmung der Golfstrom abbricht?

    also ich würde bei dem üblichen "ich bins aufs Auto angewiesen!"-geheule keine Tendenz nach Wohnort ausmachen wollen. :/

    Ich schon. Nachdem ich jetzt hin und wieder in Wiesbaden war, habe ich dort den Eindruck gewonnen, beim Thema Verkehr ist es dort auch unter den Stadtbewohnern üblicher als in Hannover, den schlechten ÖPNV und die sehr mangelhafte Radverkehrsinfrastruktur als Entschuldigung für den Autobesitz anzuführen. Wiesbaden ist diesbezüglich deutlich schlechter ausgestattet als Hannover.

    Bei Leuten, die im"ländlichen Raum" leben, sieht es dagegen ganz anders aus: Die verdächtigen dich, Trinker zu sein oder andere gesundheitliche Probleme zu haben, wenn du angibst, kein Auto zu fahren.

    https://www.abendblatt.de/hamburg/hambur…erseeallee.html

    Abbiegeassistent war vorhanden.

    Gibt es Studien, wie zuverlässig diese funktionieren, wie oft diese Radfahrer nicht erkennen bzw. wie oft es Fehlalarme gibt?

    Diese Studien gibt es!

    Ein Beispiel:

    "Abbiegeassistenten können Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern verhindern. Die Systeme gibt es auch als Nachrüstlösung und werden vom Staat gefördert. Doch der ADAC Test beweist: Die Technik funktioniert nicht in jedem Fall perfekt."

    Was ärgerlich ist: Der ADAC tut bei solchen Untersuchungen gerne so, als sei es ein ganz gravierendes Problem, wenn bestimmte Assistenzsysteme nicht zu 100 Prozent zuverlässig funktionieren. Und erweckt damit gerne erstmal den Eindruck, dass diese Assistenzsysteme nicht vorgeschrieben werden dürften, wenn sie keinen hundertprozentigen Erfolg garantieren.

    Ein Satz aus dem verlinkten Artikel: "Technisch hat sich zwar einiges verbessert, aber nicht einmal die Hälfte der untersuchten Geräte arbeitet nach Ansicht des ADAC so gut und zuverlässig, dass sie einen echten Nutzen brächten. Vier Systeme stuften die ADAC Tester sogar als "mangelhaft" ein."

    Eigentlich müsste da stehen: "Es hat sich technisch einiges verbessert, sodass bei der Hälfte der Geräte der ADAC zu dem Schluss kommt, dass sie so gut und zuverlässig arbeiten, dass sie einen hohen Nutzen bringen. Vor vier der neun untersuchten Geräten warnt der ADAC, weil sie nicht hinreichend zuverlässig arbeiten."

    Mit der von mir vorgeschlagenen Formulierung kann der ADAC seinen Mitgliedern signalisieren, dass es sich nicht um staatliche Bevormundung handelt, wenn bestimmte Fahrerassistenzsysteme vorgeschrieben werden.

    Leider gibt es auch weniger gut geeignete Fahrerassistenzsysteme, aber nimm zum Beispiel das Antiblockiersystem (ABS), ein Assistenzsystem, das bei Notfallbremsungen ein Blockieren der Räder verhindert. Trotzdem es dieses Assistenzsystem nun schon seit mehreren Jahrzehnten gibt und es auch mittlerweile verbindlich vorgeschrieben ist, passieren natürlich weiterhin Unfälle, die auch das Assistenzsystem ABS nicht verhindern kann. Immerhin wagt es nach meiner Beobachtung heute keiner mehr, das verbindlich vorgeschriebene ABS infrage zu stellen.

    Und auch der ADAC zieht ein letztlich positives Fazit zum Abbiegeassitenten und fordert seine Mitglieder auf:

    "Klassifizierende Systeme einbauen – sie entlasten den Fahrer und können feste Hindernisse von Fußgängern und Radfahrern unterscheiden.

    Bauen Sie nur Systeme ein, die keine Fehlwarnungen (siehe Testergebnis) generieren. Von Abbiegeassistenten, die ausschließlich auf Basis von Ultraschallsensoren arbeiten, rät der ADAC daher ab.

    Vor dem Kauf die Vor- und Nachteile der verbauten Technik erklären lassen, in welchen Situationen das System wie reagiert, was es sieht und was es übersieht."

    Diese Aufforderung steht allerdings erst ganz am Ende des verlinkten Textes.

    Lkw-Abbiegeassistenten im Vergleich
    Sie sollen Unfälle mit Fahrradfahrern verhindern - doch technisch ausgereift sind die wenigsten. Vier Modelle fallen komplett durch
    www.adac.de

    Problematisch ist auch, dass der ADAC gerne so tut, als sei es eine Verpflichtung des Staates, durch möglichst viele und großzügige Fördergelder Verbesserungen der Sicherheitstechnik möglichst umfangreich mitzufinanzieren. Dabei geht doch das Risiko von denen aus, die diese Fahrzeuge betreiben.

    und das ist alles "Landvolk"? :/

    Nein, natürlich nicht. Aber das Stadtvolk traut sich nicht, damit offen zu argumentieren, wenn es ein Auto besitzt. Immerhin gibt es in der Stadt deutlich weniger Menschen, die ein Auto besitzen als auf dem Land. Und in der Stadt wird es nicht gerne offen zugegeben, wenn man ein Auto besitzt. Zu offensichtlich sind die relativ vielen ÖPNV-Verbindungen und die relativ guten Optionen dafür, das Rad zu benutzen. Da redet man sich lieber drauf raus, es sei ja wichtig für die Landbevölkerung ausreichend Parkplätze vorzuhalten. Und denkt sich dabei, es wird schon keiner merken, dass ich damit meinen eigenen Parkplatz meine.

    Mein Beitrag soll bitteschön auch keinesfalls als Spitze gegen die Landbevölkerung missverstanden werden. Und ich habe auch großes Verständnis dafür, wenn dort über die mangelhafte ÖPNV-Anbindung geklagt wird. Aber es darf halt nicht dazu führen, dass Initiativen abgeblockt werden, die ÖPNV-Versorgung auf dem Land zu verbessern. Ich habe schon mehrfach mit Menschen im ländlichen Raum über den Unsinn von Linienbus-Haltebuchten diskutiert. Die werden deshalb eingerichtet, damit der Bus nicht auf der Fahrbahn hält, sondern beim Halten hübsch artig zur Seite tritt, um den "Verkehrsfluss" nicht zu gefährden.

    Wenn du dann sagst, dass der Bus doch ohnehin nur zwei- bis dreimal mal am Tag die Haltestelle in der Ortschaft anfährt, bekommst du als Antwort, dass es dabei ja wohl um das Prinzip ginge. ;(

    Hier ein Mapillary-Bild von so einer Bushaltestelle in Niedernwöhren im Landkreis Schaumburg:

    Mapillary cookie policy use

    Plakat an einer Bushaltestelle in Hannover, fotografiert am 30.1.2023

    Plakat vom zurückliegenden Landtagswahlkampf

    Julia Willie Hamburg war die grüne Spitzenkandidatin bei den zurückliegenden Landtagswahlen. Die sind jetzt schon rund ein halbes Jahr vorbei, sodass mich das gleichartige Design dieses Plakates an einer Bushaltestelle in Hannover gewundert hat.

    Inzwischen ist Julia Willie Hamburg in der Landesregierung angekommen und Autoindustriebetrieb-Aufsichtsrat-Mitglied des VW-Anteilseigners Land Niedersachsen.

    Hier die Auflösung:

    "Fake-Plakate gegen Grüne: Staatsschutz ermittelt" NDR vom 2.2.2023

    Fake-Plakate gegen Grüne: Staatsschutz ermittelt
    Im Falle der Fake-Kampagne gegen Niedersachsens Grüne ermittelt nach Angaben der Polizei Hannover nun der Staatsschutz. Auch die Staatsanwaltschaft prüfe den…
    www.ndr.de

    Infos zu den Plakaten gibt es auf einer Fake-Internetseite

    Hier ein weiteres Bild, gefunden auf t-online, mit Swantje Michaelsen, Direktkandidatin aus Hannover, die allerdings über die Liste in den Landtag eingezogen ist:

    https://images.t-online.de/2023/02/PEufoY-jI4aF/0x968:1536x864/fit-in/768x0/ein-foto-mit-einem-der-fake-plakate-auch-in-hannover-waren-mehrere-plakate-zu-sehen-die-der-echten-gruenen-wahlwerbung-gleichen.jpg

    Warum wird gegen solche Rüpel-Parker nicht effektiv vorgegangen?

    Weil es Leute gibt, die behaupten, die Menschen im ländlichen Raum seien ja darauf angewiesen, dass sie mit ihrem Auto in die Stadt fahren, anders kämen sie ja angeblich nicht dorthin.

    Und da tun sich dann Politik und Verwaltung schwer damit, konsequent solche Parkverstöße zu ahnden:

    Das schwarze Fahrzeug hat die Bürgersteigabsenkung zugeparkt.

    Es parkt unerlaubt im Kurvenbereich.

    Und es parkt unerlaubt halbseitig auf dem Bürgersteig.

    Die anderen Fahrzeuge in der Reihe parken unerlaubt halbseitig auf dem Bürgersteig.
    Aber die armen Leute auf dem Land sind ja angeblich auf das Auto angewiesen, um in die Stadt zu kommen.

    Und dann jammert das "Landvolk" es sei ja soooo ungerecht, dass jetzt die ÖPNV-Benutzer belohnt würden mit einem "49-Euro-Billigticket" und sie leer ausgingen.

    Ob im konkreten Fall eine unzulässige Geradeausfahrt der Radfahrerin zur Kollision führte oder sie beim Abbiegen vom LKW in dessen Schleppkurve erfasst wurde, werden die Ermittlungen zeigen. Davon wird man nur nichts mehr in der Presse erfahren, denn die Ursachenforschung ist ja bei weitem nicht so spannend wie die initiale Schockmeldung.

    Das Unfallopfer war die Radfahrerin. Und niemand im Straßenverkehr hat das Recht, andere Verkehrsteilnehmer zu rammen oder anders zu schaden. Auch dann nicht, wenn diese vielleicht einen Fehler gemacht haben sollten.

    Leider zahlen die schwächeren Verkehrsteilnehmer im Falle eines Unfalles oft einen hohen Blutzoll dafür, dass sie es wagen, am Verkehr teilzunehmen. Die Tendenz zu immer größeren und schwereren Fahrzeugen ist ein Indiz dafür, dass es leider eine viel zu große gesellschaftliche Akzeptanz dafür im Straßenverkehr gibt, dass der Stärkere halt immer Recht hat.

    Solchen Instrumente wie Notbremsassistenten oder Abbiegeassistenten können ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie auch benutzt werden. Diese Benutzung aber ist nicht verpflichtend.

    Eine andere Option dafür, große LKWs sicherer zu gestalten, kann eine deutlich niedrigere Sitzposition für den Fahrer sein. So schreibt Scania auf seiner Internetseite zu seiner L-Baureihe:

    "Sicht

    In unserem neuen Fahrerhaus der L-Baureihe sitzen Sie auf Augenhöhe mit dem übrigen Straßenverkehr. Das auf Wunsch erhältliche „City Safe“-Fenster ist weit unten in die Beifahrertür eingelassen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder, Fußgänger und Radfahrer, die sich in der Nähe des Fahrzeugs aufhalten, bemerkt werden.

    Die heruntergezogene Instrumententafel und die tief angesetzten Fensterrahmen sowie die niedrige Sitzposition optimieren die Sicht nach vorn als auch zu den Seiten. Die kompakten Spiegelgehäuse und der große Abstand zwischen A-Säule und Spiegel maximieren das Sichtfeld."

    Es gibt also anscheinend durchaus Fahrzeughersteller, die darauf Wert legen, dass ihre Produkte möglichst wenig die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen gefährden.

    Es ist mir unverständlich, warum es so schwer zu sein scheint, sehr viel mehr Vorgaben für höhere Sicherheitsstandards zu machen.

    Es kann ja sein, dass im konkreten Fall in Hamburg die möglicherweise unzulässige Geradeausfahrt der Fahrradfahrerin zu dem schrecklichen Unfall beigetragen hat. Es kann aber auch sein, dass die Fahrradfahrerin ihr Fahrrad geschoben hatte. Und sich als Fußgängerin korrekt verhalten hat.

    Wenn es stimmt, was Scania auf seiner Internetseite schreibt, dann spricht einiges dafür, dass der Unfall hätte verhindert werden können, wenn der LKW eine niedrigere Sitzposition für den Fahrer gehabt hätte. Warum hatte der die nicht?

    In Fragen zur Verkehrswende bleibt FFF weiter am Ball:

    "Mitglieder der Klimabewegung Fridays for Future wollen an diesem Freitag bundesweit gegen den weiteren Ausbau von Autobahnen protestieren. Zusammen mit dem Bündnis Wald statt Asphalt seien verschiedene Formen des Protests geplant, sagte Hauptorganisatorin Luisa Neubauer. Der Protest richtet sich unter anderem gegen den weiteren Bau der A100 in Berlin."

    Zeit online vom 30.1.2023

    Klimabewegung: Fridays for Future kündigt Protest gegen Autobahnen an
    Aktivisten von Fridays for Future wollen noch diese Woche gegen den Ausbau von Autobahnen vorgehen. Den Protest gegen die Räumung von Lützerath bewerten sie…
    www.zeit.de

    Das ist genau die Argumentation die ich liebe. Man kritisiert eine Subventionierung und rechtfertigt damit eine andere Subventionierung. So geht (leider) Politik heutzutage.

    Das zu kritisieren ist eine Sache, aber was ist mit den Subventionen für den ÖPNV, die deshalb geleistet werden, damit Menschen den ÖPNV benutzen anstatt das Auto? Und zwar deshalb, damit nicht noch mehr breitere und zusätzliche Straßen gebaut werden müssen, weil auf den vorhandenen Straßen einfach zu wenig Platz ist für den Autoverkehr. Das ist keine ÖPNV-Subventionierung, sondern der Versuch den losgetretenen Autowahn ein bisschen wenigstens zu bremsen.

    Dabei könnte das viel einfacher bewerkstelligt werden: Der ÖPNV (und der Fuß- und Radverkehr) muss konsequent bevorrechtigt werden und dem Autoverkehr müssen begrenzende Maßnahmen zugemutet werden.

    Es kann m.E. nur so funktionieren, dass jeder im wesentlichen das bezahlt, was es kostet mit ein wenig Auf- oder Abschlag für eine gewünschte Steuerungswirkung. Der Autofahrer, aber auch der ÖPNV-Nutzer, muss dann eben für die entsprechende Umweltbelastung pro Passagier zahlen bzw. klimaneutral ausgleichen, während Fahrradfahrer und Fußgänger verschont bleiben.

    Da muss man gar nicht erst auf den Verkehr schauen. Nimm mal die Müllgebühren: Wenn 10 Haushalte in Einfamilienhäusern jeweils einen Grundpreis und einen Volumenpreis bezahlen, dann ist das ein mögliches Modell. Jetzt gibt es zwei Methoden, das auf ein Mehrfamilienhaus mit 10 Wohneinheiten anzuwenden:

    Jeder Haushalt zahlt genauso wie der Einfamilienhaus-Haushalt eine Grundgebühr, oder es wird für das gesamte Wohnhaus nur eine einzige Grundgebühr erhoben, in derselben Höhe wie auch für ein Einfamilienhaus.

    Welches der beiden Modelle käme denn deiner Forderung näher, dass jeder das bezahlt, was es kostet?

    Auf dem Land zu leben ist eine reine Lifestyle-Entscheidung. Um die Leute zum Umzug zu bewegen bedarf es auch gar keiner ÖkOdIkTaTuR. Wenn die notwendige Infrastruktur von den Landbewohnern selbst erwirtschaftet werden müsste und sie sich ihren ausschweifenden Lebensstil nicht mehr von Dritten subventionieren lassen könnten wäre das Thema recht schnell durch.

    Dieses dämliche Gerede von der "Ökodiktatur" ist genau derselbe Mist, den Malte aufgefallen ist im Zusammenhang mit der Zulassung bestimmter Insektenarten als Lebensmittel.

    Hier wird über Verbesserungen für den ÖPNV gesprochen und schon geht das Geraune von der "Öko-Diktatur" los.

    Da werden einige wenige Insekten als Lebensmittel zugelassen und schon wird darüber schwadroniert, dass die Elite jetzt dem Volk das "richtige Fleisch" (Schweinebauch und Rinderrouladen) verbieten wolle.

    Na klar, die Finanzierung der Infrastruktur ist die Aufgabe des Staates bzw. Länder und Kommunen. Aber der Betrieb des ÖPNV sollte sich doch zumindest einigermaßen von den Nutzern finanzieren. Mit dem Billigticket wird das nicht funktionieren, sondern noch defizitärer werden. Es wird immer Menschen geben, die mehr oder weniger profitieren, aber es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

    Den Straßenbau als Aufgabe des Staates zu bezeichnen ist das eine. Das andere ist die Qualitätsfrage!

    Für den Omnibusbetrieb genügen Landstraßen, die eine Geschwindigkeit von Tempo 60 km/h zulassen.

    Diese sind preiswerter zu bauen und zu unterhalten als Straßen auf denen mit Tempo 100 gefahren werden kann, wie es derzeit generell erlaubt ist auf Landstraßen, es sei denn es ist ein niedrigeres Tempolimit angeordnet.

    Viele Autobahnen sind in einem derartigen Ausbauzustand, dass kein Tempolimit angeordnet ist. Tatsächlich könnten Autobahnen sehr viel günstiger gebaut und unterhalten werden, wenn dort ein maximales Tempolimit von 80 km/h gelten würde. Viele Autobahnen könnten dann sogar heruntergestuft werden zu Landstraßen. Und bei Tempo 60 braucht es dann auch nicht mehr zwangsläufig kreuzungsfreie Auffahrten und Abfahrten.

    Würde also die Finanzierung der Autoverkehrsinfrastruktur auf ein vertretbares Maß unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Sicherheit reduziert werden, dann könnte dort jede Menge Geld gespart werden!

    Und natürlich hätten Omnibusse in einem nachhaltigen klima- und ökologisch verträglichen Straßenverkehrsnetz auch im ländlichen Raum grundsätzlich Vorrang vor dem Autoverkehr! Omnibusse dürften grundsätzlich nicht überholt werden! An Haltestellen müssen Autofahrer hinter dem Omnibus warten, bis alle Fahrgäste ein- und ausgestiegen sind. Konsequente Bevorrechtigung des ÖPNV an allen Ampelschaltungen usw.

    Überhaupt ist es völlig daneben bei dem 49 Euro-Ticket von einem "Billigticket" zu reden.

    Damit ist nämlich ein gedeihlicher und ausreichender Personennahverkehr zu bewerkstelligen, der keine Subventionen benötigt, außer für den Straßenbau, wovon aber aber auch für Fahrradfahrer und Fußgänger und Autofahrer profitieren.

    Sehr viel mehr Menschen würden den ÖPNV benutzten wenn der Autoraserei Grenzen gesetzt würden und stattdessen ein privilegiertes ÖPNV-System besteht. Und dadurch, dass sehr viele Menschen den ÖPNV benutzen kann der ÖPNV kostengünstig betrieben werden.

    Nicht einmal das 9 Euro-Ticket war ein Billigticket. Denn eigentlich ging es dabei doch gar nicht wirklich darum, Verbesserungen für den ÖPNV zu erreichen. Genau wie bei den Vorschlägen für den kostenlosen ÖPNV geht es oft nicht darum. Vielmehr soll mit der Maßnahme "Billig-ÖPNV" einmal der Eindruck erweckt werden, die Politik kümmere sich. Und so weit das überhaupt etwas bewirkt, geht es darum, dass ein paar Leute weniger mit ihren Autos die Straßen verstopfen, damit für die anderen weiter genug Platz zum Rasen ist.

    Die Forderung ...

    es sollte in einem Staat Konsens sein, dass dies nicht übertrieben wird.

    ... kann ich gerne unterstützen. Aber ich fürchte, dass wir da zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen kommen werden. Wie bereits geschrieben halte ich es für völlig übertrieben, das für Autos Autobahnen gebaut werden, auf denen schneller als 80 km/h und Landstraßen gebaut werden auf denen schneller als 60 km/h gefahren werden kann.

    Aber vielleicht täusche ich mich ja auch? Bei deinen Ausführungen wird es nicht so recht klar, was du von einem ökologisch und ökonomisch sinnvoll langsamen Autoverkehr hältst.

    Nun also ein Knopf für den stillen Alarm in Nahverkehrszügen:

    https://www.spiegel.de/panorama/justi…a1-699672369b9f

    Diese Diskussion um Überwachung offenbart die ganze Scheinheiligkeit mancher politischen Protagonisten. Wenn es um die Verkehrsüberwachung geht, zum Beispiel Section-Control gegen Schnellfahrer, dann wird der "böööse Überwachungsstaat" als Schreckgespenst beschworen, obwohl nachweislich zu schnelles Fahren Menschen tötet und schon entsprechende Tötungsdelikte als Mord verurteilt wurden.

    Wenn jedoch in der Bahn ein Attentat geschieht, wie jetzt in Schleswig-Holstein, dann wird sofort nach schärfsten Sicherheitsmaßnahmen gerufen, inklusive Video-Totalüberwachung.

    Das ist eigentlich eine so dröge Thematik, dass ich mich wundere, mit welchem Geschick hier schon wieder aus einer bestimmten Richtung an unserer Demokratie gesägt wurde: In den einschlägigen Gruppen innerhalb der gesellschaftlichen Netzwerke gab es bis vor wenigen Stunden, als die Entscheidung der Bundesregierung, nun doch Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken, kein anderes Thema als: „Die Elite will uns Insekten fressen lassen.“

    (...)

    Wie gesagt: Es lässt mich verwundert und ratlos zurück, dass wir nicht einmal in der Lage sind, eine narrensichere Kommunikation über die Freigabe von zwei Insektenarten zum Verzehr zu führen, ohne eine Angriffsfläche für die geradezu absurdesten Verschwörungsmythen anzubieten. Diese Erzählung, die Eliten in Davos möchten uns mit Insekten vergiften, nachdem es mit der Corona-Impfung schon nicht geklappt hätte, reicht ja mittlerweile weit von rechts in die Gesellschaft herein, dass ich mich langsam nicht mehr einfach entspannt zurücklehnen mag von wegen da regen sich ein paar Hanseln auf. Auch diese Menschen sind wahlberechtigt und schleppen im Zweifelsfall ihre Wut mit zur Urne und dann wundern wir uns, wo die ganzen Stimmen für Parteien wie die AfD herkommen.

    Mir fallen zwei Vergleiche ein, an die ich mich persönlich erinnere, die aber nicht übers Internet "viral" gingen, weil's das damals noch nicht gab, bzw. noch nicht so weit verbreitet war.

    Die Sicherheitsgurt-Diskussion in den 70ern. Ich erinnere mich wegen eines leicht "cholerischen" Verwandten, der immer wieder bei jeder Gelegenheit "verschwörungstheoretischen Sondermüll" ausspuckte.

    Und die Glühlampen-Diskussion, die von EU-Gegnern instrumentalisiert wurde, und bei manchen Zeitgenossen kuriose Blüten trieb.

    Ob dass alles schlimmer geworden ist durchs Internet?

    Ich weiß es nicht. Einerseits muss man bedenken, dass damals Zeitungen wie die Blöd-Zeitung möglicherweise noch wüsteren Unfug unters "Wahl-Volk" spuckte als heute.

    Andererseits kann es sein, dass diese Internet-Mythen doch jeweils nur eine Blase anheizen, die ohnehin schon existiert, aber letztlich wenig Wirkung nach außen entfaltet.

    Insekten essen? Ja meinetwegen, Aber warum?

    Es gibt doch auch so genug Essen, das nicht umständlich über den Umweg von Tierfütterung "veredelt" werden muss.

    Bei denen, die sich über Insekten-Genuss aufregen, kann ich nicht verstehen, was das soll. Insekten sind doch in der Regel eher weniger kuschelig. Und Insekten sind dem Menschen nicht so "nahestehend" wie zum Beispiel eine Kuh, von der wir doch z. B. die Milch trinken. Trotzdem essen wir Rindfleisch, da sollte Insektenfleisch doch erst recht kein Problem darstellen.

    Na gut, wir essen andererseits auch Honig, ein Insekten-Produkt. Aber Honigbienen stehen ja bislang nicht auf dem Speiseplan - oder?

    Trotzdem: Warum essen manche Leute etwas, das wir als Menschen eher lieb haben, zum Beispiel Kaninchen, aber haben Probleme damit Insekten zu essen, die wir doch eher nicht so kuschelig finden?

    Zumindest eignet sich die Insektenessen-Frage nicht zum Antisemitismus, denn in der jüdischen Religion gilt der Verzehr von Insekten als nicht koscher.

    (Aber auch ohne Radweg darf man sich rechts an Wartenden Fahrzeugen vorbeischlängeln und sich dadurch in Gefahr begeben)

    Siehe zum Beispiel diese Situation in Hannovers Innenstadt:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    In der Karmarschstraße fahren eben gerade noch Autos an mir vorbei und bilden dann ziemlich schnell Warteschlangen vor der roten Ampel. Jetzt ist guter Rat teuer. Stelle ich mich hinten an die Auto-Warteschlange an, dann kann es passieren, dass ich eine zweite Ampel-Grünphase abwarten muss. Fahre ich in der Mitte zwischen den beiden Fahrspuren nach vorne und alles kommt währenddessen in Bewegung, dann muss ich Fahrspurwechsler befürchten. Fahre ich am rechten Rand, dann droht Gefahr von Rechtsabbiegern. Meistens stelle ich mich an.

    =O

    ich weiß nicht, was los sein müsste, dass ich da freiwillig mitm Rad drauf führe.

    Für mich gibt es zwei Gründe, die mich bewegen, den Fahrradweg zu benutzen.

    In Fahrtrichtung benutze ich den Weg, wenn ich langsam unterwegs bin und keine Lust auf Stress habe mit den Autofahrern, die auf der benachbarten Fahrbahn jenseits des Grünstreifens mit Tempo 50 und mehr lang brettern. Ich sehe da auch keine erhöhte Abbiegegefahr, zumal ich in der Regel nicht sehr viel schneller mit dem Fahrrad unterwegs bin wie ein durchschnittlicher Jogger. (So ca. 15 km/h)

    In die andere Richtung benutze ich den Radweg, wenn ich aus einer Seitenstraße oder einem Grundstück komme und zu einem anderen Grundstück oder in eine Seitenstraße will, die auf derselben Seite liegen.

    Das google-Satellitenbild zeigt, dass an der Wülfeler Straße auf der Zweirichtungs-Radwegseite zwischen Wülferoder Straße und Raupertweg auf einer Länge von knapp einem Kilometer eine großflächige Wohnsiedlung mit zahlreichen Stichstraßen liegt.

    Aber vielleicht bist du gut trainiert und fährst in der Regel deutlich schneller mit dem Fahrrad?

    Auf den googlestreetview-Bildern kann man übrigens sehen, dass die Radwege auf beiden Seiten der Wülfeler Straße früher einmal als benutzungspflichtige Radwege ausgewiesen waren:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Das ist heute nicht mehr so. Es sind jetzt Angebotsradwege. Ich finde es gut, dass es heute beide Möglichkeiten für den Fahrradverkehr gibt, die Fahrbahnnutzung und den Angebotsradweg.

    Problematisch finde ich die Rotmarkierung der Fahrbahnfurt, die auf dem streetview-Bild zu sehen ist. Besser wäre eine Aufpflasterung. Von der würden auch die Fußgänger profitieren, besonders gegenüber Autofahrern, die aus der Stichstraße auf die Wülfeler Straße fahren wollen. Diese Autofahrer wären dann gegenüber dem Fußverkehr wartepflichtig.